(Foto Pixabay, succo, Pixabay License)

Bellingcat:

Von US- und britischen Geheim­dienstpartnern finanziert

Die US-amerikanischen und britischen Geheimdienste unterstützten auch die Extremisten in Syrien. Die angeblich „unabhängige“ Webseite Bellingcat hat Geld von skandalumwitterten westlichen Geheimdienst-Firmen erhalten, die in Syrien Verwüstungen angerichtet und enorme Gewinne erzielt haben.

Von Kit Klarenberg , veröffentlicht am: 23. Dezember 2021, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 09.10.2021 auf www.thegrayzone.com unter der URL <https://www.thegrayzone.com/2021/10/09/bellingcat-intelligence-contractors-extremists-syria/> veröffentlicht. Lizenz: wwKit Klarenberg, The GrayZone

Seit ihrem Start im Juli 2014 hat sich die selbsternannte Open-Source-Recherche-Webseite Bellingcat als Liebling der westlichen Mainstream-Medien etabliert. Ihre Recherchen über angebliche Chemiewaffenangriffe der syrischen Regierung [1] und russische Geheimdienstoperationen wurden mit Lob, Gloriengesängen und glanzvollen Auszeichnungen überhäuft.
Obwohl Bellingcat vehement darauf besteht, unabhängig von Regierungseinflüssen zu sein, wird es sowohl von der National Endowment for Democracy [3] der US-Regierung als auch von der Europäischen Union finanziert [2]. CIA-Beamte haben ihre „Liebe“ zu Bellingcat erklärt [4], und es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass das Portal eng mit London und Washington zusammengearbeitet hat, um die imperialen Ziele der beiden zu fördern.
Nun, da das Medienkonsortium Zugang zu Hightech-Satelliten erhalten hat, die Bilder mit einer Auflösung von 50 cm von jedem Ort der Erde aufnehmen können [5], ist es an der Zeit, diese Verbin­dungen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Um die Beziehung zwischen Bellingcat und den Zentren der imperialen Macht zu untersuchen, genügt ein Blick auf die offiziell veröffentlichten Finanzberichte von 2019 und 2020 [6]. Diesen Aufzeich­nungen zufolge hat Bellingcat enorme Summen von westlichen Vertragspartnern der Geheimdienste angenommen.
Diese vom Krieg profitierenden Unternehmen haben ihrerseits mit Al-Qaida verbündete dschihadistische Gruppen in Syrien direkt unterstützt – dieselben Elemente, die Bellingcat mit „Beweisen“ versorgten, um Damaskus „in absentia“ wegen aller möglichen dubiosen Anschuldigungen zu verurteilen.
Die Tatsache, dass Bellingcat über Geldgeber verfügt, die mit westlichen Geheimdiensten in Verbindung stehen, ist nur der jüngste Hinweis darauf, dass der Gründer Eliot Higgins privilegierte, verzerrte Informationen aus extremistischen Quellen in Syrien erhält und dass die Medienarbeit seiner Organisation in Absprache mit diesen Elementen durchgeführt wurde.

Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises 2015 in Köln: Eliot Higgins.
(Wikimedia Commons CC-BY-SA 4.0)

Higgins Unterstützung des führenden Twitter-Propagandisten von ISIS in jüngerer Zeit wirft weitere ernsthafte Fragen über Bellingcats Vertrauen in salafistisch-dschihadistische Elemente in Syrien auf [7].
Finanzierung durch
zwielichtige amerikanische und britische Firmen
Der Journalist und Akademiker Alan Mac­Leod hat die engen Verbindungen von Bellingcat zum westlichen nationalen Sicherheitsstaat detailliert aufgedeckt [8]. Die vermeintliche Open Source-Organisation hat, während sie gleichzeitig von einer Reihe von Regierungen und quasi-staatlichen Einrichtungen gesponsert wird, eine schwindelerregende Zahl ehemaliger Militär- und Geheimdienstmitarbeiter beschäftigt [9], die sie zur Verstärkung imperialer Narrative einsetzte.
Nichtsdestotrotz sind Mainstream-Reporter weiterhin mit der Fiktion hausieren gegangen, Bellingcat sei „unabhängig“ und erhalte keine Gelder von irgend einem Staat. Beispielsweise behauptete die Londoner Times fälschlicherweise, die Organisation lehne „klugerweise Geld von Regierungen ab“ [10]. Auf der Webseite von Bellingcat heißt es, dass die Organisation „keine direkten Gelder von einer nationalen Regierung anfordert oder annimmt“. Allerdings kann sie „Beiträge von internationalen oder zwischenstaatlichen Institutionen anfordern oder annehmen“ und auch „Gelder, die von einer privaten Stiftung verteilt werden, die staatliche Gelder annimmt“.
In Anbetracht dieser doppelzüngigen Taschenspielertricks sind die jüngsten Berichte von Bellingcat eine faszinierende Lektüre.
Aus den Unterlagen geht hervor, dass Higgins und Co. 100.000 Euro von Zandstorm BV erhalten haben, einer niederländischen Briefkastenfirma, die von Joseph Peeraer [11] gegründet wurde, dem Energiemogul, der den Vorsitz im Aufsichtsrat von Bellingcat innehat. Ironischerweise wird Peeraer in seiner Twitter-Biografie als „Gründer einiger gescheiterter Unternehmungen“ beschrieben. [12] Darüber hinaus hat Bellingcat finanzielle Unterstützung von mehreren Organisationen erhalten, die maßgeblich von westlichen Regierungen finanziert werden. Sie dienen ihnen als wirksame Fassade, indem sie die Aktivitäten von Higgins im Namen ihrer Geldgeber unterstützen.
Zwischen 2019 und 2020 erhielt Bellingcat etwas mehr als 5.000 Euro von dem in Washington ansässigen Vertragspartner Chemonics. Wie The Grayzone dokumentiert hat, führt dieses Unternehmen von der US-Regierung finanzierte Geheimdienst- und Destabilisierungs-Operationen auf der ganzen Welt durch [13].
1993 gab der Gründer von Chemonics offen zu, dass er die Firma gründete, um „seine eigene CIA zu haben“ [14]. Der Vertragspartner war der Kanal [15], über den US-Gelder und Ausrüstung an die fingierte humanitäre Gruppe Syria Civil Defense [16] gelangten. Sie wurden mit den inzwischen berühmten – oder berüchtigten – Weißhelmen, die ihnen ihren Spitznamen einbrachten, sowie mit viel teurerer Kommunikations- und Videoausrüstung ausgestattet.
Darüber hinaus erhielt Bellingcat 160.000 Euro von Zinc Network, einer undurchsichtigen Geheimdienst-Ausgründung, die im Auftrag zahlreicher britischer Ministerien, des US-Außenministeriums und von USAID – einer US-geheimdienstlichen Frontorganisation – Operationen zur Informations-Kriegsführung durchführt.
Es scheint, dass diese Finanzspritze mit der Open Information Partnership [17] zusammenhängt, einer vom Auswärtigen Amt finanzierten und von Zinc geleiteten „Trollfabrik“, die sich der „Schwächung des Einflusses des russischen Staates“ auf Mittel- und Osteuropa widmet [18].
Wie Max Blumenthal, Herausgeber von The Grayzone, enthüllte, wurde Bellingcat unter der Schirmherrschaft der Open Information Partnership – auf ausdrücklichen Wunsch des britischen Außenministeriums – nach Nordmazedonien entsandt, um auf die Wahlen 2019 zu „reagieren“. Bei den Wahlen trat ein Pro-NATO- und Pro-EU-Kandidat gegen einen Pro-russischen Kandidaten an. [19] Eine lokale Medienorganisation wurde von Bellingcat und dem DFR-Labor des Atlantic Council – das Eliot Higgins mit aufgebaut hat – ausgerüstet und in „Cybersicherheitstraining, Betreuung bei der digitalen Forensik, Open-Source-Untersuchungen und Medienethik“ geschult. Der Pro-NATO-Kandidat setzte sich in der zweiten Runde deutlich durch, nachdem die erste Runde praktisch unentschieden ausgegangen war – was darauf hindeutet, dass diese staatlich gelenkte Einmischung das Ergebnis beeinflusst haben könnte [20].
Bellingcat erhielt außerdem etwas mehr als 65.000 Dollar von Adam Smith International (ASI), das von der britischen Regierung Hunderte Millionen für die Durchführung verschiedenster Arten von Betrug im Ausland erhalten hat [21]. Es bleibt unklar, welche Aktivitäten durch diese Summe abgedeckt wurden.
Bellingcat reagierte nicht auf die Anfrage dieses Reporters nach einem Kommentar. ASI reagierte zunächst auf eine Anfrage nach Einzelheiten zu der Zahlung an Bellingcat durch seine Leiterin der Abteilung Recht, Ethik und Regeleinhaltung, Nimisha Agarwal, die versprach, die Angelegenheit „intern weiterzuverfolgen“. Agarwal verschwand jedoch schließlich von der Bildfläche. Sie hatte weder nachgehakt noch weitere Informationen geliefert.
Angesichts der schmutzigen Geschichte von ASI und der direkten Verbindung zur Verbreitung des Dschihadismus in Syrien im Laufe der grausamen, jahrzehntelangen Krise des Landes, untergräbt die finanzielle Beziehung zu Bellingcat den ohnehin schon lächerlichen Anspruch der Medienorganisation auf Unabhängigkeit weiter.

BBC-Dokumentation deckt massiven ASI-Skandal in Syrien auf

Adam Smith International bezeichnet sich selbst als „ein globales Beratungsunternehmen, das vor Ort arbeitet, um Leben zu verändern, indem es Volkswirtschaften stärker, Gesellschaften stabiler und Regierungen effektiver macht“. [22] In Wirklichkeit hat ASI bei ihren Aktivitäten im Ausland häufig sehr eng mit einigen der brutalsten Menschenrechtsverletzern der Welt zusammengearbeitet, was direkt und indirekt zu Tod und Destabilisierung in großem Umfang geführt hat.
ASI hat auch eine beklagenswerte Erfolgsbilanz bei Korruption und Betrug. Im Februar 2017 fror das britische Ministerium für internationale Entwicklung alle künftigen Verträge mit dem Unternehmen ein, nachdem es zahlreiche schwerwiegende ethische Verstöße begangen hatte [23]. So stellte das Unternehmen einen ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums ein, der sensible interne Regierungsdokumente weitergab, die das Unternehmen dann nutzte, um sich einen Wettbewerbsvorteil bei Vertragsangeboten zu verschaffen [24].
ASI versuchte daraufhin eine parlamentarische Untersuchung, die den Vorwurf der „exzessiven Geschäftemacherei“ [25] untersuchte, in die Irre zu führen, indem es gefälschte positive Zeugnisse von Begünstigten ausstellte. Ein Bericht des Ausschusses für internationale Entwicklung des Unterhauses verurteilte das „bedauerliche“ und „völlig unangemessene“ Vorgehen des Vertragspartners [26].
Daraufhin traten vier Gründungsdirektoren ohne Abfindung zurück [27], und der Vertragspartner verpflichtete sich, interne Reformen durchzuführen [28]. In der Zwischenzeit verwaltete ASI weiterhin einen großen Bestand an Projekten für das Außenministerium. Dazu gehörte das von den NATO-Mitgliedsstaaten unterstützte Programm Access to Justice and Community Security (AJACS), das die Free Syria Police (Freie Syrische Polizei) (FSP) finanzierte, ausbildete und ausrüstete – eine unbewaffnete zivile Truppe, die in von der Opposition kontrollierten Gebieten Syriens wie Aleppo, Daraa und Idlib eingesetzt wurde.
Der US-Partner von ASI bei diesem Projekt war die CIA-Ausgründung Creative Associates [29], die mit der Einmischung in Übersee – im Interesse Washingtons – Milliarden verdient hat. Wie Ben Norton von The Grayzone dokumentiert hat, war Creative Associates einer der wichtigsten Vertragspartner von USAID bei der Organisation eines erneuten Versuchs, einen Aufstand gegen die sandinistische Regierung Nicaraguas zu organisieren [30]. Die Firma hat auch eine direkte Rolle bei den Bemühungen der US-Geheimdienste gespielt, die Destabilisierung in Kuba zu schüren [31].
Das Projekt der Freien Syrischen Polizei (FSP) wurde in den westlichen Medien zunächst mit Wohlwollen aufgenommen. In einem BBC-Artikel wurde die Gruppe als heldenhafte Gruppe von Freiwilligen dargestellt, die sich der Gewaltlosigkeit verschrieben hat, lokale Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln löst und nach Luftangriffen „eng“ mit den Weißhelmen zusammenarbeitet, um Brände zu bekämpfen, Menschen aus Trümmern zu retten und sie medizinisch zu versorgen [32].
Der britische Staatssender sah sich jedoch gezwungen einzuräumen, dass die Fähigkeit der FSP, bewaffnete Akteure vor Gericht zu bringen, „begrenzt“ sei. Obwohl die Medien wiederholt betonten, dass die Polizei nicht mit dschihadistischen Gruppen zusammenarbeite, war die vom Vereinigten Königreich unterstützte Polizei ebenfalls nicht in der Lage, in Streitigkeiten einzugreifen, an denen extremistische Elemente beteiligt waren.
Im Dezember 2017 hat die BBC mit ihrer Panorama-Dokumentation „Jihadis You Pay For“ [33] diese absurde Sichtweise bloßgestellt. Unter Berufung auf ASI-Whistleblower als Quellen, deckte die Doku ASI Verbindungen zwischen mehreren FSP-Stationen und von Al-Nusra betriebenen Scharia-Gerichten auf. Diese Gerichte führten standrechtliche Hinrichtungen von Bürgern durch, die gegen ihre mittelalterlichen Rechtskodizes verstießen. Der Geheimdienst-Vertragspartner hat es nicht nur versäumt, die Finanzierung dieser extremistischen Elemente einzustellen, sondern hat es der Freien Syrischen Polizei ermöglicht, diese Beziehungen aufrechtzuerhalten.
In einem Fall waren FSP-Offiziere – die von ASI mit britischen FCO-Geldern (Foreign & Commonwealth Office, Anm. d. Red.) unterstützt wurden – bei der Steinigung von Frauen anwesend, die gegen die theokratischen Regeln von Al-Nusra verstoßen haben. Sie sperrten sogar die Straße, damit die brutalen Hinrichtungen stattfinden konnten. Al-Nusra soll außerdem an zwei Stationen in Idlib FSP-Rekruten handverlesen ausgesucht haben.
Interne ASI-Akten, die in dem Dokumentarfilm gezeigt wurden, zeigten, dass Beamte in Aleppo Geld an Nour al-Din al-Zinki abgezweigt haben, eine von der CIA unterstützte Miliz, die mit abscheulichen Gräueltaten in Verbindung gebracht wird, darunter die auf Video aufgenommene Enthauptung eines palästinensischen Teenagers im Jahr 2016 [34]. In einem Dokument vom Juli desselben Jahres wurde davor gewarnt, dass 20 % aller Polizeigehälter ausgegeben werden, „um für die militärische und sicherheitspolitische Unterstützung, die Zinki den fünf FSP-Stationen in den von ihr kontrollierten Gebieten leistet“, zu zahlen, wobei FSP-Mitarbeiter außerdem mit einem Zinki-Gericht zusammenarbeiten, „Haftbefehle ausstellen, Bescheide zustellen und Verbrecher überführen.“
Die Finanzierung des Projekts durch das Vereinigte Königreich wurde schließlich ausgesetzt, jedoch weniger als einen Monat später wieder aufgenommen, nachdem eine vertrauliche interne Überprüfung der Regierung zu dem Schluss gekommen war, dass es „mildernde Umstände“ für alle beunruhigenden Enthüllungen aus der Panorama-Doku gab und dass das Programm „keine Informationen lieferte, die nicht bereits dem als AJACS bekannten Justiz- und Sicherheitssystem bekannt waren.“ [35] Hilfsexperten waren über die Wiederaufnahme des Programms empört [36]. Die BBC-Sendung Panorama behauptete unterdessen, sie sei nie wegen der Untersuchung kontaktiert worden, und kein von ihr aufgedecktes Quellenmaterial sei von den Behörden eingesehen worden.

ASI duldete Menschenrechtsverletzungen und Al-Qaida-Kämpfer im Syrien-Programm

Durchgesickerte Akten des britischen Außenministeriums im Zusammenhang mit diesen Bemühungen machen deutlich, dass das „Access to Justice and Community Security“-Programm (AJACS – Zugang zur Justiz und für die Sicherheit in der Gemeinschaft; Anm. d. Red.) sehr wohl wusste, dass solche Gefahren wahrscheinlich waren.
In einem Dokument wurde ein „mittleres“ Risiko prognostiziert, dass Ausrüstung und Geld an bewaffnete Akteure verloren gehen. Es wurde dabei darauf hingewiesen, dass dschihadistische Gruppen genau das in der Vergangenheit getan haben und dass sich diese Praxis „wahrscheinlich wiederholen wird“. [37] Das die Freie Syrische Polizei mit Extremisten zusammenarbeitet oder Menschenrechtsverletzungen begeht, wurde in diesem Dokument als mittleres Risiko angesehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dschihadistische Aktivitäten zu einem „eingeschränkten Handlungsspielraum“ für AJACS führen, wurde hingegen als „hoch“ eingestuft, da das Projekt „bekanntermaßen die Aufmerksamkeit extremistischer Gruppen auf sich zieht“. Einschließlich Al-Nusra- und ISIS-Mitgliedern, die „unsere Arbeit behindern, unsere Agenda in Frage stellen und unsere Mitarbeiter und Partner durch Entführung, Angriffe und Diebstahl von Ausrüstung bedrohen“ könnten.
Die vorgeschlagenen Methoden zum Umgang mit diesen Gefahren liefen in der Regel darauf hinaus, sie einfach zu tolerieren. Adam Smith International rechtfertigte die zentrale Rolle dschihadistischer Gruppen in ihrem Polizeiprojekt mit der Begründung, dass sie „nicht über die Mittel oder Hebel“ verfügen, um ihre Beteiligung zu verhindern, und dass eine solche Anstrengung nicht „kosteneffizient“ gewesen wäre.
Das Projekt könne nur dann „abgebrochen“ werden, so ASI, wenn man es nicht schafft, die Verantwortung für etwaige Gefahren oder Missstände auf „eine Partei zu verlagern, die die Mittel hat, damit umzugehen“. Dies scheint eine Anspielung auf das Auswärtige Amt gewesen zu sein, das letztendlich für die Entscheidung verantwortlich war, ob ein Risiko toleriert oder beendet werden sollte.
Darüber hinaus verpflichtete sich ASI, extremistischen Gruppen „wo immer möglich“ die „Kontrolle über eine Gemeinschaft streitig zu machen“ und diesen Elementen „nicht nachzugeben“, „es sei denn, sie werden dazu gezwungen“. ASI sprach sich dafür aus, ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen, um „den Einfluss und die Legitimität“ bewaffneter Akteure „anzufechten“. Daher müsse das britische Außenministerium „das Potenzial für Ausrüstungsverluste in einem angemessenen Umfang“ akzeptieren.
Es ist ziemlich klar, dass der Verlust von Waffen, Geld und Menschenleben in der DNA von AJACS fest verankert war. Und angesichts der vielen Millionen, die die britische Regierung in das Projekt investierte, war der offizielle Appetit, diese Katastrophen in Kauf zu nehmen, so groß wie nur irgend möglich. Tatsächlich war London bereit, öffentliche Gelder in das gefährliche Projekt zu pumpen, denn es war nur ein Teil einer umfassenderen Unternehmung: Eine Reihe von „gemäßigten“, vom Westen kontrollierte Quasi-Staaten in ganz Syrien zu schaffen.

Video angeblicher Giftgasopfer in Duma. (Youtube, https://youtu.be/1BhiS9SiI4A)

Auf dieses Ziel wird in einer anderen durchgesickerten Akte verwiesen, in der ASI versprach, die Koordinierung von AJACS mit anderen „Stabilisierungs- und Übergangsprogrammen“ in Syrien zu „verstärken“ [38]. Dazu gehörten Tamkeen – ein von Großbritannien und der EU finanziertes Projekt zum „Aufbau der Verwaltungskapazitäten lokaler Gemeinschaften“ – und die White Helmets-Muttergesellschaft Mayday Rescue [39]. Falls erfolgreich, so ASI, könnten die Bemühungen zu einer „Expansion in gerade erst befreite Gebiete“ führen.
Diese Investitionen sorgten auch für einen stetigen Strom rührseliger „Geschichten, die das Leben schreibt“ und sorgten für immer mehr Gräuel-Propaganda, die von der Freien Syrischen Polizei, den Weißhelmen und anderen vom Westen geschaffenen und finanzierten Oppositionsakteuren vor Ort produziert und von den Mainstream-Medien aufgegriffen wurden.
Bellingcat ist seit langem ein prominenter Förderer dieser Gruppen und legitimiert diese [40]. Darüber hinaus gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass Bellingcat-Gründer Higgins Zugang zu privilegierten Informationen aus lokalen Quellen hat und dass die Medienarbeit seiner Organisation in Abstimmung mit diesen erfolgt.
Zum Beispiel twitterte Higgins im April 2018, unmittelbar nach dem berüchtigten „Gasangriff“ in Duma [41] – von dem Whistleblower der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) annehmen, dass er inszeniert war [42] – ein exklusives Foto einer der angeblich bei dem Angriff verwendeten Gasflaschen [43].
Higgins‘ Beitrag wurde jedoch abrupt gelöscht – möglicherweise – weil die Weißhelme anschließend auch ein Foto desselben Ortes teilten, auf dem sich derselbe Zylinder in einer anderen Position befand. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass der Schauplatz von denen manipuliert wurde, die den Zylinder arrangierten.

Tweet von Higgins vom 9. April 2018 nach dem angeblichen Giftgasangriff in Duma.
(Twitter)

ASI bewirbt sich um dubiosen britischen Vertrag zur Ausbildung syrischer Extremisten

Ein Bestandteil der Bemühungen Whitehalls (britische Regierung; Anm. d. Red.), Syrien zu destabilisieren, war die Ausbildung von Oppositionsgruppen und Kämpfern. Im Jahr 2016 veröffentlichte das Auswärtige Amt eine Ausschreibung für ein Programm namens MAO B-FOR (Moderate Armed Opposition Border Force), um „Ausbildung, Ausrüstung und andere Formen der Unterstützung“ für die Südfront-Koalition der Freien Syrischen Armee bereitzustellen. Dies alles, um „einen verhandelten politischen Übergang zu fördern“ und „gemäßigte Strukturen und Gruppen in von der Opposition gehaltenen Gebieten in Syrien zu unterstützen“ [44]. Drei Jahre lang sollten jedes Jahr bis zu 600 Kämpfer ausgebildet werden. Kostenpunkt: fast 21 Millionen Dollar [45].
Das Vereinigte Königreich würde dem erfolgreichen Bieter ein „spezielles Schulungsgelände“ in Jordanien zur Verfügung stellen – „ohne Kosten“ für die Anbieter. Das 45 Minuten von Amman entfernte, 600 Hektar große Gelände umfasste „Unterkünfte, sanitäre Anlagen, Speiseräume, Klassenzimmer, eine Fahrstrecke, Außenbereiche in ländlicher Umgebung und Freiflächen für die Lagerung von Ausrüstung“. [46] Die Kämpfer sollten im effektiven Umgang mit AK-47, Maschinengewehren und Pistolen geschult werden, wobei 175 Personen gleichzeitig vor Ort untergebracht werden konnten.
Daraufhin reichte der Bellingcat-Sponsor ASI ein Angebot beim Außenministerium ein und versprach, ein Konsortium von Vertragspartnern anzuführen, das sich aus GlenGulf [47], Kellogg Brown & Root [48] (KBR, Spitzname „Kill, Burn & Loot“ [49]), Oakas [50] und Pilgrims Group [51] zusammensetzt.
Wie schon bei AJACS prognostizierte ASI, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass sich Al-Nusra und ISIS in das Programm einmischen würden. „Aufgrund der Wahrnehmung einer ‚internationalen politischen Agenda‘“, schrieb ASI, „könnten Extremisten versuchen, Auszubildende daran zu hindern, dem Programm beizutreten oder sie durch Entführungen, Angriffe und Diebstahl von Ausrüstung an der Erfüllung ihrer Aufgaben zu hindern.“
Man nahm eine mittlere Wahrscheinlichkeit dafür an, dass sich die im Rahmen des Programms ausgebildeten Kämpfer anderen Gruppen anschließen und/oder mit extremistischen Akteuren zusammenarbeiten und schließlich Menschenrechtsverletzungen begehen würden.
Die Lösung von ASI war einfach: ASI würde die Verantwortung für „Besitz und Management“ der auftretenden Probleme an das Auswärtige Amt „übertragen“. Und der Verlust von Ausrüstung sollte in „angemessenem Umfang toleriert“ werden. Auffälliger weise, erklärte ASI, dass ihre „Erfahrung und ihr Wissen“ bei AJACS „genutzt“ würden, um eine optimale Übergabe an B-FOR zu gewährleisten.
In einer per E-Mail an diesen Journalisten gesendeten Erklärung behauptete ASI, dass das Unternehmen B-FOR nicht umgesetzt habe und „in keiner Phase über die formale Einreichung eines Angebots hinaus daran beteiligt war“. ASI fügte eine verschleierte, leere Drohung mit der Androhung rechtlicher Schritte hinzu, falls das Unternehmen oder seine Mitarbeiter öffentlich mit dem Projekt in Verbindung gebracht würden, um seine „gute öffentliche Bilanz und seinen professionellen Ruf“ zu wahren.
Diese Warnung bestätigt die Echtheit der Dokumente, verstößt aber anscheinend gegen die Geheimhaltungsvereinbarung des Unternehmens mit dem Auswärtigen Amt [52]. Diese zwingt ASI dazu, die drakonischen Geheimhaltungsvorschriften des „Official Secrets Acts“ (Gesetz über Staatsgeheimnisse) einzuhalten.
Wenn das Angebot von ASI nicht angenommen wurde, dann mit ziemlicher Sicherheit das eines anderen Auftragnehmers. Eine von Großbritannien und den USA verwaltete Ausbildungsstätte in Jordanien wurde nachweislich seit den ersten Tagen der Syrienkrise betrieben [53]. Es bleibt unbekannt, wie viele Kämpfer dort im Laufe der Jahre ausgebildet wurden, wie viele sich anschließend dschihadistischen Gruppen anschlossen und wie viel Ausrüstung „verloren“ ging und zum Abschlachten unschuldiger Zivilisten verwendet wurde. Auch das Auswärtige Amt hat mit ziemlicher Sicherheit keine Ahnung.
Seitdem hat ASI weiterhin verdeckte Arbeiten für Whitehall im Ausland durchgeführt. Im Februar 2018 erhielt das Unternehmen die Erlaubnis, sich wieder um Whitehall-Aufträge zu bewerben [54]. Der jüngste Jahresabschluss für 2019 weist einen Umsatz von 54,5 Millionen Pfund aus [55]. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 beliefen sich allein die Einnahmen des Außenministeriums auf 6 Millionen Pfund.
Wurden die Mittel, die sie Bellingcat zur Verfügung gestellt haben, dieser Summe entnommen?

„Begründete Beschwerden“ über die Aktivitäten von Bellingcat

Eine ständig wachsende Zahl von Menschenrechtsgruppen und internationalen Organisationen haben sich mit Bellingcat „zusammengetan“. Auf der Website der Organisation wird damit geprahlt, dass ihre Open-Source-Untersuchungen die Aktivitäten des Technologie-Beirats des Internationalen Strafgerichtshofs, sowie des neu geschaffenen International Independent and Impartial Mechanism on Syria (Internationaler unabhängiger und unparteiischer Mechanismus der UN zu Syrien, Anm. d. Redaktion) beeinflusst haben.
Bellingcat hat auch die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) als „Partner“ aufgeführt, bevor es diese Angabe plötzlich wieder entfernte. Higgins Behauptung, dass dieser Eintrag nur ein Fehler war, der aus einem unvorsichtigen Kopieren und Einfügen resultierte, ist nicht plausibel [56].
Während das National Endowment for Democracy – eine Ausgründung des US-Geheimdienstes – in großem Umfang zu Bellingcat [57] beigetragen hat, lässt sich nicht feststellen, in welchem Umfang das Auswärtige Amt mit der Medienorganisation zusammengearbeitet hat.
In einer Anfrage auf Basis des Gesetzes zur Informationsfreiheit, die dem Ministerium im Januar 2019 vorgelegt wurde, wurde um alle internen Dokumente im Zusammenhang mit Recherchen zur Syrien-Krise gebeten, in denen die Organisation erwähnt wird. Insbesondere solche, die sich auf den Einsatz chemischer Waffen in dem Land beziehen, sowie „alle Dokumente, die sich auf die Zuverlässigkeit von Bellingcat als Quelle bei der Erstellung von Recherchen beziehen.“
In seiner Antwort erklärte das Auswärtige Amt, es könne aus Gründen des „Schutzes der nationalen Sicherheit“ [58] „weder bestätigen noch dementieren, dass es über Informationen verfügt, die für [die] Anfrage relevant sind“. [59] Eine durchgesickerte, vom Auswärtigen Amt in Auftrag gegebene Bewertung von Bellingcat legt jedoch in vernichtender Weise dar, wie das Ministerium die „Zuverlässigkeit“ der Organisation einschätzt [60]. Bellingcat sei „in gewissem Maße diskreditiert, sowohl durch die Verbreitung von Desinformationen als auch durch die Bereitschaft, Berichte für jeden zu erstellen, der bereit ist, dafür zu zahlen.“
In Anbetracht der engen Beziehungen von Bellingcat zu solch verschlagenen Akteuren im schmutzigen Krieg gegen Syrien, kann es nur als äußerst bedenklich angesehen werden, dass Bellingcat ähnlich enge Beziehungen zu denselben offiziellen Stellen unterhält, die mit der Untersuchung angeblicher Regierungsverbrechen in Syrien beauftragt sind.
Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass der Bellingcat-Bus an Fahrt verliert. Am 9. August gab der Europäische Pressepreis bekannt, dass er die Auszeichnung des ehemaligen Bellingcat-Mitarbeiters Daniel Romein für dessen Arbeit zur Geolokalisierung von Bildern, die im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch in Osteuropa stehen, aufgrund zahlreicher „begründeter Beschwerden“ zurückzieht [61].
Vielleicht wird auch der Tag kommen, an dem Eliot Higgins und Co. ihren Nutzen für die westlichen Geheimdienste verlieren werden.

Quellen:

[1] The Grayzone, Kit Klarenberg, „How a network of UK intel-linked operatives helped sell alleged Syrian chemical weapons attack“, am 4.8.2021, <https://thegrayzone.com/2021/08/04/network-uk-intel-operatives-syrian-chemical-weapons/>
[2] Bellingcat, „About“, <https://www.bellingcat.com/about/>
[3] The Grayzone, Max Blumenthal und Thomas Hedges, „Inside America´s meddling machine: NED, the US-funded org interfering in elections around the globe“, am 20.8.2018, <https://thegrayzone.com/2018/08/20/inside-americas-meddling-machine-the-us-funded-group-that-interferes-in-elections-around-the-globe/>
[4] Foreign Policy, Amy Mackinnon, Bellingcat Can Say What U.S. Intelligence Can´t“, am 17.12.2020, <https://foreignpolicy.com/2020/12/17/bellingcat-can-say-what-u-s-intelligence-cant/>
[5] Bellingcat, „Bellingcat Can Now Access Specialised Satellite Imagery. Tell Us Where We Should Look“, am 21.9.2021, <https://www.bellingcat.com/resources/2021/09/21/bellingcat-can-now-access-specialised-satellite-imagery-tell-us-where-we-should-look/>
[6] Bellingcat, „Annual Accounts 2020“, <https://www.bellingcat.com/app/uploads/2021/05/Bellingcat-Annual-Accounts-2020-1.pdf>
[7] The Grayzone, Mark Ames, „ShamiWitness: How Bellingcat and neocons collaborated with ISIS´most influential propagandist on Twitter“, am 29.10.2018, <https://thegrayzone.com/2018/10/29/shamiwitness-how-bellingcat-and-neocons-collaborated-with-the-most-influential-isis-propagandist-on-twitter/>
[8] Mint Press News, Alan Macleod, „A School for Spooks: The London University Department Churning Out NATO Spies“, am 16.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/school-for-spooks-kings-college-war-studies-churning-out-nato-spies/276736/>
[9] Mint Press News, Alan Macleod, „How Bellingcat Launders National Security State Talking Points into the Press“, am 9.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/bellingcat-intelligence-agencies-launders-talking-points-media/276603/>
[10] The Times, „The Times view on the work of Bellingcat: Citizen Investigator“, am 20.1.2021, <https://www.thetimes.co.uk/article/the-times-view-on-the-work-of-bellingcat-citizen-investigator-pt58grg2c>
[11] Linked In, <https://www.linkedin.com/in/jpeeraer/?originalSubdomain=nl>
[12] Twitter, <https://twitter.com/PeeraerJ>
[13] The Grayzone, Ben Norton, „How USAID created Nicaragua´s anti-Sandinista media apparatus, now under money laundering inestigation“, am 1.6.2021, <https://thegrayzone.com/2021/06/01/cia-usaid-nicaragua-right-wing-media/>
[14] The New York Times, Diana B. Henriques, „Cozy Links to a U.S. Agency Prove Useful to a Rice Trader“, am 11.10.1993, <https://www.nytimes.com/1993/10/11/business/cozy-links-to-a-us-agency-prove-useful-to-a-rice-trader.html>
[15] Netherland Ministry of Foreign Affairs, „Review of the monitoring systems of three projects in Syria“, August 2018, <https://www.dutchnews.nl/wpcms/wp-content/uploads/2018/09/Review_of_the_monitoring_systems_of_three_projects_in_Syria.pdf>
[16] The Grayzone, Max Blumenthal, „How the White Helmets became international heroes while pushing US military intervention and regime change in Syria“, am 2.10.2016, <https://thegrayzone.com/2016/10/02/white-helmets-us-military-intervention-regime-change-syria/>
[17] Medium.com, Kit Klarenberg, „Integrity Initiative in Hiding? Whitehall Launches Secret European ‚Disinformation Factory‘“, am 5.11.2019, <https://medium.com/@KitKlarenberg/integrity-initiative-in-hiding-whitehall-launches-secret-european-disinformation-factory-757bdb05cb2>
[18] Open Information Partnership, <https://openinformationpartnership.org/>
[19] The Grayzone, Max Blumenthal, „Reuters, BBC, and Bellingcat participated in covert UK Foreign Office-funded programs to ‚weaken Russia‘, leaked docs reviel“, am 20.2.2021, <https://thegrayzone.com/2021/02/20/reuters-bbc-uk-foreign-office-russian-media/>
[20] The New York Times, „Supporter of North Macedonia Name Change Wins Presidency“, am 5.5.2019, <https://www.nytimes.com/2019/05/05/world/europe/north-macedonia-election.html>
[21] Global Justice, Claire Provost, „The Privatisation of UK aid“, April 2016, <https://www.globaljustice.org.uk/wp-content/uploads/2016/03/the_privatisation_of_uk_aid.pdf>
[22] Adam Smith International, <https://adamsmithinternational.com/>
[23] The Guardian, Tracy McVeigh, „Overseas aid under new pressure as Mps freeze contracts“, am 12.2.2017, <https://www.theguardian.com/global-development/2017/feb/12/overseas-aid-adam-smith-international>
[24] Devex, Molly Anders, „DfID seeking legal advice over confidentiality breach by top supplier“, am 24.1.2017, <https://www.devex.com/news/dfid-seeking-legal-advice-over-confidentiality-breach-by-top-supplier-89511>
[25] The Telegraph, Lexi Finnigan, „Foreign aid firm denies ‚misleading Mps‘ committee with testimonials“, am 12.2.2017, <http://www.telegraph.co.uk/news/2017/02/12/foreign-aid-firm-misled-mps-phoney-testimonials/>
[26] The Guardian, Matthew Weaver and Ben Quinn, „UK aid company bosses quit in crackdown on profiteering“, am 2.3.2017, <https://www.theguardian.com/politics/2017/mar/02/uk-aid-company-bosses-quit-crackdown-profiteering-adam-smith-international>
[27] Daily Mail Online, Ian Birrell, „MoS victory after FOUR foreign aid contractors are forced to quit as it‘s revealed officials spent 15m of YOUR money flying around the world while handing out British cash“, am 4.3.2017, <https://www.dailymail.co.uk/news/article-4282034/MoS-victory-4-foreign-aid-contractors-forced-quit.html>
[28] Devex, Molly Anders, Adam Smith International launches reforms after misconduct“, am 2.3.2017, <https://www.devex.com/news/adam-smith-international-launches-reforms-after-misconduct-89747>
[29] Mint Press News, Alan Macleod, „Creative Associates International (CAI): It´s not Exactly the CIA, But Close Enough“, am 13.8.2021, <https://www.mintpressnews.com/creative-associates-international-cai-its-not-exactly-the-cia-but-close-enough/278207/>
[30] The Grayzone, Ben Norton, „How USAID created Nicaragua´s anti-Sandinista media apparatus, now under money laundering investigation“, am 1.6.2021, <https://thegrayzone.com/2021/06/01/cia-usaid-nicaragua-right-wing-media/>
[31] The Grayzone, Max Blumenthal, „Cuba´s cultural counter-revolution: US gov‘t-backed rappers, artists gain fame as ‚catalyst for current unrest‘“, <https://thegrayzone.com/2021/07/25/cubas-cultural-counter-revolution-us-govt-rappers-artists-catalyst/>
[32] BBC, Chris Vallance, „Free Syrian Police go unarmed to help their community“, am 3.4.2017, <https://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-39458062>
[33] BBC, „UK foreign aid money ‚diverted to extremists‘ in Syria“, am 4.12.2017, <https://www.bbc.co.uk/news/uk-42217132>
[34] BBC, „Syria conflict: Boy beheaded by rebels ‚was fighter‘“, am 21.7.2016, <https://www.bbc.com/news/world-middle-east-36843990>
[35] Adam Smith International, „Funding Resumes for Free Syrian Police“, am 11.1.2018, <https://adamsmithinternational.com/news/funding-resumes-for-free-syrian-police/>
[36] The Guardian, Kate Hodal, „Disappointing: UK revives aid scheme halted over alleged payments to Syrian jihadists“, am 20.2.2018, <https://www.theguardian.com/global-development/2018/feb/20/uk-revives-free-syrian-police-aid-scheme-alleged-payments-syrian-jihadists>
[37] Ufile, „ASI AJACS 3.1 Operating Environment“, <https://ufile.io/8ytff1da>
[38] Ufile, „ASI AJACS 4.2 Approach and Methodology“, <https://ufile.io/k8d6pke6>
[39] Adam Smith International, „Tamkeen enabled communities to plan, budget, procure and oversee the delivery of key services“, <https://adamsmithinternational.com/projects/building-the-capacity-for-governance-in-communities-across-syria/>
[40] RT, Eva Bartlett, „Bellingcat & Atlantic Council join to award exploited Syrian child & American mass murderer“, am 28.6.2018, <https://www.rt.com/op-ed/431128-bana-alabed-bellingcat-atlantic-council/>
[41] The Grayzone, Kit Klarenberg, „How a network of UK intel-linked operatives helped sell every alleged Syrian chemical weapons attack“, am 4.8.2021, <https://thegrayzone.com/2021/08/04/network-uk-intel-operatives-syrian-chemical-weapons/>
[42] The Grayzone, Aaron Maté, „Pressed for answers on Syria cover-up, OPCW chief offers new lies and excuses“, am 2.7.2021, <https://thegrayzone.com/2021/07/02/pressed-for-answers-on-syria-cover-up-opcw-chief-offers-new-lies-and-excuses/>
[43] Twitter, <https://twitter.com/MichaKobs/status/984596184428924928>
[44] Ufile, „Attachment 2a-MAO B-FOR_SORs“, <https://ufile.io/baabjoyj>
[45] <https://www.pdf-archive.com/2020/09/04/commercial-pricing-modelbfor/commercial-pricing-modelbfor.pdf>
[46] Ufile, „Training Site Map“, <https://ufile.io/vg2xvgp7>
[47] GlenGulf International, <https://www.glengulf.com/>
[48] KBR, <https://www.kbr.com/en>
[49] Google Books, Richard Engel, „War Journal: My Five Years in Iraq“, <https://books.google.com/books?id=FRO_00IXoT8C&pg=PT106>
[50] OAKAS, <https://www.oakas.co.uk/>
[51] Pilgrims Group, <https://www.pilgrimsgroup.com/>
[52] Ufile, „Attachment 5 FC0 Non Disclosure Agreement“, <https://ufile.io/x6ojepl4>
[53] The Guardian, Julian Borger and Nick Hopkins, „West training Syrian rebels in Jordan“, am 8.3.2013, <https://www.theguardian.com/world/2013/mar/08/west-training-syrian-rebels-jordan>
[54] Daily Mail Online, Daniel Martin, „Disgraced foreign aid firm which made huge profits after receiving money frim the Government is free to apply for MORE taxpayer-funded work“, am 24.2.2018, <http://www.dailymail.co.uk/news/article-5429203/Disgraced-foreign-aid-firm-apply-work.html>
[55] Adam Smith International Ltd., „Annual Report And Finincial Statements For The Year Ended 31 December 2019“, <https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/02732176/filing-history/MzI5NzQ4MjEwM2FkaXF6a2N4/document?format=pdf&download=0>
[56] Twitter, <https://twitter.com/aaronjmate/status/1381694058347773953/photo/1>
[57] Mint Press News, Alan Macleod, „How Bellingcat Launders National Security State Talking Points into the Press“, am 9.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/bellingcat-intelligence-agencies-launders-talking-points-media/276603/>
[58] What do they know, Foreign & Commonwhealth Office, <https://www.whatdotheyknow.com/request/639000/response/1555517/attach/html/2/FOI%20IR%2003225%20response.pdf.html>
[59] Legislation.gov.uk, „Freedom of Information Act 2000“, <https://www.legislation.gov.uk/ukpga/2000/36/section/24>
[60] PDF-Archive, „Upskilling to Upscale: Unleashing the Capacity of Civil Society to Counter Disinformation“, <https://www.pdf-archive.com/2019/03/22/untitled-pdf-document-1/>
[61] European Press Prize, Statement, am 9.8.2021, <https://www.europeanpressprize.com/statement/>

Bellingcat:

Von US- und britischen Geheim­dienstpartnern finanziert

Von Kit Klarenberg , veröffentlicht am: 23. Dezember 2021, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 09.10.2021 auf www.thegrayzone.com unter der URL <https://www.thegrayzone.com/2021/10/09/bellingcat-intelligence-contractors-extremists-syria/> veröffentlicht. Lizenz: wwKit Klarenberg, The GrayZone

(Foto Pixabay, succo, Pixabay License)

Die US-amerikanischen und britischen Geheimdienste unterstützten auch die Extremisten in Syrien. Die angeblich „unabhängige“ Webseite Bellingcat hat Geld von skandalumwitterten westlichen Geheimdienst-Firmen erhalten, die in Syrien Verwüstungen angerichtet und enorme Gewinne erzielt haben.

Seit ihrem Start im Juli 2014 hat sich die selbsternannte Open-Source-Recherche-Webseite Bellingcat als Liebling der westlichen Mainstream-Medien etabliert. Ihre Recherchen über angebliche Chemiewaffenangriffe der syrischen Regierung [1] und russische Geheimdienstoperationen wurden mit Lob, Gloriengesängen und glanzvollen Auszeichnungen überhäuft.
Obwohl Bellingcat vehement darauf besteht, unabhängig von Regierungseinflüssen zu sein, wird es sowohl von der National Endowment for Democracy [3] der US-Regierung als auch von der Europäischen Union finanziert [2]. CIA-Beamte haben ihre „Liebe“ zu Bellingcat erklärt [4], und es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass das Portal eng mit London und Washington zusammengearbeitet hat, um die imperialen Ziele der beiden zu fördern.
Nun, da das Medienkonsortium Zugang zu Hightech-Satelliten erhalten hat, die Bilder mit einer Auflösung von 50 cm von jedem Ort der Erde aufnehmen können [5], ist es an der Zeit, diese Verbin­dungen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Um die Beziehung zwischen Bellingcat und den Zentren der imperialen Macht zu untersuchen, genügt ein Blick auf die offiziell veröffentlichten Finanzberichte von 2019 und 2020 [6]. Diesen Aufzeich­nungen zufolge hat Bellingcat enorme Summen von westlichen Vertragspartnern der Geheimdienste angenommen.
Diese vom Krieg profitierenden Unternehmen haben ihrerseits mit Al-Qaida verbündete dschihadistische Gruppen in Syrien direkt unterstützt – dieselben Elemente, die Bellingcat mit „Beweisen“ versorgten, um Damaskus „in absentia“ wegen aller möglichen dubiosen Anschuldigungen zu verurteilen.
Die Tatsache, dass Bellingcat über Geldgeber verfügt, die mit westlichen Geheimdiensten in Verbindung stehen, ist nur der jüngste Hinweis darauf, dass der Gründer Eliot Higgins privilegierte, verzerrte Informationen aus extremistischen Quellen in Syrien erhält und dass die Medienarbeit seiner Organisation in Absprache mit diesen Elementen durchgeführt wurde.

Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises 2015 in Köln: Eliot Higgins.
(Wikimedia Commons CC-BY-SA 4.0)

Higgins Unterstützung des führenden Twitter-Propagandisten von ISIS in jüngerer Zeit wirft weitere ernsthafte Fragen über Bellingcats Vertrauen in salafistisch-dschihadistische Elemente in Syrien auf [7].
Finanzierung durch
zwielichtige amerikanische und britische Firmen
Der Journalist und Akademiker Alan Mac­Leod hat die engen Verbindungen von Bellingcat zum westlichen nationalen Sicherheitsstaat detailliert aufgedeckt [8]. Die vermeintliche Open Source-Organisation hat, während sie gleichzeitig von einer Reihe von Regierungen und quasi-staatlichen Einrichtungen gesponsert wird, eine schwindelerregende Zahl ehemaliger Militär- und Geheimdienstmitarbeiter beschäftigt [9], die sie zur Verstärkung imperialer Narrative einsetzte.
Nichtsdestotrotz sind Mainstream-Reporter weiterhin mit der Fiktion hausieren gegangen, Bellingcat sei „unabhängig“ und erhalte keine Gelder von irgend einem Staat. Beispielsweise behauptete die Londoner Times fälschlicherweise, die Organisation lehne „klugerweise Geld von Regierungen ab“ [10]. Auf der Webseite von Bellingcat heißt es, dass die Organisation „keine direkten Gelder von einer nationalen Regierung anfordert oder annimmt“. Allerdings kann sie „Beiträge von internationalen oder zwischenstaatlichen Institutionen anfordern oder annehmen“ und auch „Gelder, die von einer privaten Stiftung verteilt werden, die staatliche Gelder annimmt“.
In Anbetracht dieser doppelzüngigen Taschenspielertricks sind die jüngsten Berichte von Bellingcat eine faszinierende Lektüre.
Aus den Unterlagen geht hervor, dass Higgins und Co. 100.000 Euro von Zandstorm BV erhalten haben, einer niederländischen Briefkastenfirma, die von Joseph Peeraer [11] gegründet wurde, dem Energiemogul, der den Vorsitz im Aufsichtsrat von Bellingcat innehat. Ironischerweise wird Peeraer in seiner Twitter-Biografie als „Gründer einiger gescheiterter Unternehmungen“ beschrieben. [12] Darüber hinaus hat Bellingcat finanzielle Unterstützung von mehreren Organisationen erhalten, die maßgeblich von westlichen Regierungen finanziert werden. Sie dienen ihnen als wirksame Fassade, indem sie die Aktivitäten von Higgins im Namen ihrer Geldgeber unterstützen.
Zwischen 2019 und 2020 erhielt Bellingcat etwas mehr als 5.000 Euro von dem in Washington ansässigen Vertragspartner Chemonics. Wie The Grayzone dokumentiert hat, führt dieses Unternehmen von der US-Regierung finanzierte Geheimdienst- und Destabilisierungs-Operationen auf der ganzen Welt durch [13].
1993 gab der Gründer von Chemonics offen zu, dass er die Firma gründete, um „seine eigene CIA zu haben“ [14]. Der Vertragspartner war der Kanal [15], über den US-Gelder und Ausrüstung an die fingierte humanitäre Gruppe Syria Civil Defense [16] gelangten. Sie wurden mit den inzwischen berühmten – oder berüchtigten – Weißhelmen, die ihnen ihren Spitznamen einbrachten, sowie mit viel teurerer Kommunikations- und Videoausrüstung ausgestattet.
Darüber hinaus erhielt Bellingcat 160.000 Euro von Zinc Network, einer undurchsichtigen Geheimdienst-Ausgründung, die im Auftrag zahlreicher britischer Ministerien, des US-Außenministeriums und von USAID – einer US-geheimdienstlichen Frontorganisation – Operationen zur Informations-Kriegsführung durchführt.
Es scheint, dass diese Finanzspritze mit der Open Information Partnership [17] zusammenhängt, einer vom Auswärtigen Amt finanzierten und von Zinc geleiteten „Trollfabrik“, die sich der „Schwächung des Einflusses des russischen Staates“ auf Mittel- und Osteuropa widmet [18].
Wie Max Blumenthal, Herausgeber von The Grayzone, enthüllte, wurde Bellingcat unter der Schirmherrschaft der Open Information Partnership – auf ausdrücklichen Wunsch des britischen Außenministeriums – nach Nordmazedonien entsandt, um auf die Wahlen 2019 zu „reagieren“. Bei den Wahlen trat ein Pro-NATO- und Pro-EU-Kandidat gegen einen Pro-russischen Kandidaten an. [19] Eine lokale Medienorganisation wurde von Bellingcat und dem DFR-Labor des Atlantic Council – das Eliot Higgins mit aufgebaut hat – ausgerüstet und in „Cybersicherheitstraining, Betreuung bei der digitalen Forensik, Open-Source-Untersuchungen und Medienethik“ geschult. Der Pro-NATO-Kandidat setzte sich in der zweiten Runde deutlich durch, nachdem die erste Runde praktisch unentschieden ausgegangen war – was darauf hindeutet, dass diese staatlich gelenkte Einmischung das Ergebnis beeinflusst haben könnte [20].
Bellingcat erhielt außerdem etwas mehr als 65.000 Dollar von Adam Smith International (ASI), das von der britischen Regierung Hunderte Millionen für die Durchführung verschiedenster Arten von Betrug im Ausland erhalten hat [21]. Es bleibt unklar, welche Aktivitäten durch diese Summe abgedeckt wurden.
Bellingcat reagierte nicht auf die Anfrage dieses Reporters nach einem Kommentar. ASI reagierte zunächst auf eine Anfrage nach Einzelheiten zu der Zahlung an Bellingcat durch seine Leiterin der Abteilung Recht, Ethik und Regeleinhaltung, Nimisha Agarwal, die versprach, die Angelegenheit „intern weiterzuverfolgen“. Agarwal verschwand jedoch schließlich von der Bildfläche. Sie hatte weder nachgehakt noch weitere Informationen geliefert.
Angesichts der schmutzigen Geschichte von ASI und der direkten Verbindung zur Verbreitung des Dschihadismus in Syrien im Laufe der grausamen, jahrzehntelangen Krise des Landes, untergräbt die finanzielle Beziehung zu Bellingcat den ohnehin schon lächerlichen Anspruch der Medienorganisation auf Unabhängigkeit weiter.

BBC-Dokumentation deckt massiven ASI-Skandal in Syrien auf

Adam Smith International bezeichnet sich selbst als „ein globales Beratungsunternehmen, das vor Ort arbeitet, um Leben zu verändern, indem es Volkswirtschaften stärker, Gesellschaften stabiler und Regierungen effektiver macht“. [22] In Wirklichkeit hat ASI bei ihren Aktivitäten im Ausland häufig sehr eng mit einigen der brutalsten Menschenrechtsverletzern der Welt zusammengearbeitet, was direkt und indirekt zu Tod und Destabilisierung in großem Umfang geführt hat.
ASI hat auch eine beklagenswerte Erfolgsbilanz bei Korruption und Betrug. Im Februar 2017 fror das britische Ministerium für internationale Entwicklung alle künftigen Verträge mit dem Unternehmen ein, nachdem es zahlreiche schwerwiegende ethische Verstöße begangen hatte [23]. So stellte das Unternehmen einen ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums ein, der sensible interne Regierungsdokumente weitergab, die das Unternehmen dann nutzte, um sich einen Wettbewerbsvorteil bei Vertragsangeboten zu verschaffen [24].
ASI versuchte daraufhin eine parlamentarische Untersuchung, die den Vorwurf der „exzessiven Geschäftemacherei“ [25] untersuchte, in die Irre zu führen, indem es gefälschte positive Zeugnisse von Begünstigten ausstellte. Ein Bericht des Ausschusses für internationale Entwicklung des Unterhauses verurteilte das „bedauerliche“ und „völlig unangemessene“ Vorgehen des Vertragspartners [26].
Daraufhin traten vier Gründungsdirektoren ohne Abfindung zurück [27], und der Vertragspartner verpflichtete sich, interne Reformen durchzuführen [28]. In der Zwischenzeit verwaltete ASI weiterhin einen großen Bestand an Projekten für das Außenministerium. Dazu gehörte das von den NATO-Mitgliedsstaaten unterstützte Programm Access to Justice and Community Security (AJACS), das die Free Syria Police (Freie Syrische Polizei) (FSP) finanzierte, ausbildete und ausrüstete – eine unbewaffnete zivile Truppe, die in von der Opposition kontrollierten Gebieten Syriens wie Aleppo, Daraa und Idlib eingesetzt wurde.
Der US-Partner von ASI bei diesem Projekt war die CIA-Ausgründung Creative Associates [29], die mit der Einmischung in Übersee – im Interesse Washingtons – Milliarden verdient hat. Wie Ben Norton von The Grayzone dokumentiert hat, war Creative Associates einer der wichtigsten Vertragspartner von USAID bei der Organisation eines erneuten Versuchs, einen Aufstand gegen die sandinistische Regierung Nicaraguas zu organisieren [30]. Die Firma hat auch eine direkte Rolle bei den Bemühungen der US-Geheimdienste gespielt, die Destabilisierung in Kuba zu schüren [31].
Das Projekt der Freien Syrischen Polizei (FSP) wurde in den westlichen Medien zunächst mit Wohlwollen aufgenommen. In einem BBC-Artikel wurde die Gruppe als heldenhafte Gruppe von Freiwilligen dargestellt, die sich der Gewaltlosigkeit verschrieben hat, lokale Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln löst und nach Luftangriffen „eng“ mit den Weißhelmen zusammenarbeitet, um Brände zu bekämpfen, Menschen aus Trümmern zu retten und sie medizinisch zu versorgen [32].
Der britische Staatssender sah sich jedoch gezwungen einzuräumen, dass die Fähigkeit der FSP, bewaffnete Akteure vor Gericht zu bringen, „begrenzt“ sei. Obwohl die Medien wiederholt betonten, dass die Polizei nicht mit dschihadistischen Gruppen zusammenarbeite, war die vom Vereinigten Königreich unterstützte Polizei ebenfalls nicht in der Lage, in Streitigkeiten einzugreifen, an denen extremistische Elemente beteiligt waren.
Im Dezember 2017 hat die BBC mit ihrer Panorama-Dokumentation „Jihadis You Pay For“ [33] diese absurde Sichtweise bloßgestellt. Unter Berufung auf ASI-Whistleblower als Quellen, deckte die Doku ASI Verbindungen zwischen mehreren FSP-Stationen und von Al-Nusra betriebenen Scharia-Gerichten auf. Diese Gerichte führten standrechtliche Hinrichtungen von Bürgern durch, die gegen ihre mittelalterlichen Rechtskodizes verstießen. Der Geheimdienst-Vertragspartner hat es nicht nur versäumt, die Finanzierung dieser extremistischen Elemente einzustellen, sondern hat es der Freien Syrischen Polizei ermöglicht, diese Beziehungen aufrechtzuerhalten.
In einem Fall waren FSP-Offiziere – die von ASI mit britischen FCO-Geldern (Foreign & Commonwealth Office, Anm. d. Red.) unterstützt wurden – bei der Steinigung von Frauen anwesend, die gegen die theokratischen Regeln von Al-Nusra verstoßen haben. Sie sperrten sogar die Straße, damit die brutalen Hinrichtungen stattfinden konnten. Al-Nusra soll außerdem an zwei Stationen in Idlib FSP-Rekruten handverlesen ausgesucht haben.
Interne ASI-Akten, die in dem Dokumentarfilm gezeigt wurden, zeigten, dass Beamte in Aleppo Geld an Nour al-Din al-Zinki abgezweigt haben, eine von der CIA unterstützte Miliz, die mit abscheulichen Gräueltaten in Verbindung gebracht wird, darunter die auf Video aufgenommene Enthauptung eines palästinensischen Teenagers im Jahr 2016 [34]. In einem Dokument vom Juli desselben Jahres wurde davor gewarnt, dass 20 % aller Polizeigehälter ausgegeben werden, „um für die militärische und sicherheitspolitische Unterstützung, die Zinki den fünf FSP-Stationen in den von ihr kontrollierten Gebieten leistet“, zu zahlen, wobei FSP-Mitarbeiter außerdem mit einem Zinki-Gericht zusammenarbeiten, „Haftbefehle ausstellen, Bescheide zustellen und Verbrecher überführen.“
Die Finanzierung des Projekts durch das Vereinigte Königreich wurde schließlich ausgesetzt, jedoch weniger als einen Monat später wieder aufgenommen, nachdem eine vertrauliche interne Überprüfung der Regierung zu dem Schluss gekommen war, dass es „mildernde Umstände“ für alle beunruhigenden Enthüllungen aus der Panorama-Doku gab und dass das Programm „keine Informationen lieferte, die nicht bereits dem als AJACS bekannten Justiz- und Sicherheitssystem bekannt waren.“ [35] Hilfsexperten waren über die Wiederaufnahme des Programms empört [36]. Die BBC-Sendung Panorama behauptete unterdessen, sie sei nie wegen der Untersuchung kontaktiert worden, und kein von ihr aufgedecktes Quellenmaterial sei von den Behörden eingesehen worden.

ASI duldete Menschenrechtsverletzungen und Al-Qaida-Kämpfer im Syrien-Programm

Durchgesickerte Akten des britischen Außenministeriums im Zusammenhang mit diesen Bemühungen machen deutlich, dass das „Access to Justice and Community Security“-Programm (AJACS – Zugang zur Justiz und für die Sicherheit in der Gemeinschaft; Anm. d. Red.) sehr wohl wusste, dass solche Gefahren wahrscheinlich waren.
In einem Dokument wurde ein „mittleres“ Risiko prognostiziert, dass Ausrüstung und Geld an bewaffnete Akteure verloren gehen. Es wurde dabei darauf hingewiesen, dass dschihadistische Gruppen genau das in der Vergangenheit getan haben und dass sich diese Praxis „wahrscheinlich wiederholen wird“. [37] Das die Freie Syrische Polizei mit Extremisten zusammenarbeitet oder Menschenrechtsverletzungen begeht, wurde in diesem Dokument als mittleres Risiko angesehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dschihadistische Aktivitäten zu einem „eingeschränkten Handlungsspielraum“ für AJACS führen, wurde hingegen als „hoch“ eingestuft, da das Projekt „bekanntermaßen die Aufmerksamkeit extremistischer Gruppen auf sich zieht“. Einschließlich Al-Nusra- und ISIS-Mitgliedern, die „unsere Arbeit behindern, unsere Agenda in Frage stellen und unsere Mitarbeiter und Partner durch Entführung, Angriffe und Diebstahl von Ausrüstung bedrohen“ könnten.
Die vorgeschlagenen Methoden zum Umgang mit diesen Gefahren liefen in der Regel darauf hinaus, sie einfach zu tolerieren. Adam Smith International rechtfertigte die zentrale Rolle dschihadistischer Gruppen in ihrem Polizeiprojekt mit der Begründung, dass sie „nicht über die Mittel oder Hebel“ verfügen, um ihre Beteiligung zu verhindern, und dass eine solche Anstrengung nicht „kosteneffizient“ gewesen wäre.
Das Projekt könne nur dann „abgebrochen“ werden, so ASI, wenn man es nicht schafft, die Verantwortung für etwaige Gefahren oder Missstände auf „eine Partei zu verlagern, die die Mittel hat, damit umzugehen“. Dies scheint eine Anspielung auf das Auswärtige Amt gewesen zu sein, das letztendlich für die Entscheidung verantwortlich war, ob ein Risiko toleriert oder beendet werden sollte.
Darüber hinaus verpflichtete sich ASI, extremistischen Gruppen „wo immer möglich“ die „Kontrolle über eine Gemeinschaft streitig zu machen“ und diesen Elementen „nicht nachzugeben“, „es sei denn, sie werden dazu gezwungen“. ASI sprach sich dafür aus, ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen, um „den Einfluss und die Legitimität“ bewaffneter Akteure „anzufechten“. Daher müsse das britische Außenministerium „das Potenzial für Ausrüstungsverluste in einem angemessenen Umfang“ akzeptieren.
Es ist ziemlich klar, dass der Verlust von Waffen, Geld und Menschenleben in der DNA von AJACS fest verankert war. Und angesichts der vielen Millionen, die die britische Regierung in das Projekt investierte, war der offizielle Appetit, diese Katastrophen in Kauf zu nehmen, so groß wie nur irgend möglich. Tatsächlich war London bereit, öffentliche Gelder in das gefährliche Projekt zu pumpen, denn es war nur ein Teil einer umfassenderen Unternehmung: Eine Reihe von „gemäßigten“, vom Westen kontrollierte Quasi-Staaten in ganz Syrien zu schaffen.

Video angeblicher Giftgasopfer in Duma. (Youtube, https://youtu.be/1BhiS9SiI4A)

Auf dieses Ziel wird in einer anderen durchgesickerten Akte verwiesen, in der ASI versprach, die Koordinierung von AJACS mit anderen „Stabilisierungs- und Übergangsprogrammen“ in Syrien zu „verstärken“ [38]. Dazu gehörten Tamkeen – ein von Großbritannien und der EU finanziertes Projekt zum „Aufbau der Verwaltungskapazitäten lokaler Gemeinschaften“ – und die White Helmets-Muttergesellschaft Mayday Rescue [39]. Falls erfolgreich, so ASI, könnten die Bemühungen zu einer „Expansion in gerade erst befreite Gebiete“ führen.
Diese Investitionen sorgten auch für einen stetigen Strom rührseliger „Geschichten, die das Leben schreibt“ und sorgten für immer mehr Gräuel-Propaganda, die von der Freien Syrischen Polizei, den Weißhelmen und anderen vom Westen geschaffenen und finanzierten Oppositionsakteuren vor Ort produziert und von den Mainstream-Medien aufgegriffen wurden.
Bellingcat ist seit langem ein prominenter Förderer dieser Gruppen und legitimiert diese [40]. Darüber hinaus gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass Bellingcat-Gründer Higgins Zugang zu privilegierten Informationen aus lokalen Quellen hat und dass die Medienarbeit seiner Organisation in Abstimmung mit diesen erfolgt.
Zum Beispiel twitterte Higgins im April 2018, unmittelbar nach dem berüchtigten „Gasangriff“ in Duma [41] – von dem Whistleblower der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) annehmen, dass er inszeniert war [42] – ein exklusives Foto einer der angeblich bei dem Angriff verwendeten Gasflaschen [43].
Higgins‘ Beitrag wurde jedoch abrupt gelöscht – möglicherweise – weil die Weißhelme anschließend auch ein Foto desselben Ortes teilten, auf dem sich derselbe Zylinder in einer anderen Position befand. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass der Schauplatz von denen manipuliert wurde, die den Zylinder arrangierten.

Tweet von Higgins vom 9. April 2018 nach dem angeblichen Giftgasangriff in Duma.
(Twitter)

ASI bewirbt sich um dubiosen britischen Vertrag zur Ausbildung syrischer Extremisten

Ein Bestandteil der Bemühungen Whitehalls (britische Regierung; Anm. d. Red.), Syrien zu destabilisieren, war die Ausbildung von Oppositionsgruppen und Kämpfern. Im Jahr 2016 veröffentlichte das Auswärtige Amt eine Ausschreibung für ein Programm namens MAO B-FOR (Moderate Armed Opposition Border Force), um „Ausbildung, Ausrüstung und andere Formen der Unterstützung“ für die Südfront-Koalition der Freien Syrischen Armee bereitzustellen. Dies alles, um „einen verhandelten politischen Übergang zu fördern“ und „gemäßigte Strukturen und Gruppen in von der Opposition gehaltenen Gebieten in Syrien zu unterstützen“ [44]. Drei Jahre lang sollten jedes Jahr bis zu 600 Kämpfer ausgebildet werden. Kostenpunkt: fast 21 Millionen Dollar [45].
Das Vereinigte Königreich würde dem erfolgreichen Bieter ein „spezielles Schulungsgelände“ in Jordanien zur Verfügung stellen – „ohne Kosten“ für die Anbieter. Das 45 Minuten von Amman entfernte, 600 Hektar große Gelände umfasste „Unterkünfte, sanitäre Anlagen, Speiseräume, Klassenzimmer, eine Fahrstrecke, Außenbereiche in ländlicher Umgebung und Freiflächen für die Lagerung von Ausrüstung“. [46] Die Kämpfer sollten im effektiven Umgang mit AK-47, Maschinengewehren und Pistolen geschult werden, wobei 175 Personen gleichzeitig vor Ort untergebracht werden konnten.
Daraufhin reichte der Bellingcat-Sponsor ASI ein Angebot beim Außenministerium ein und versprach, ein Konsortium von Vertragspartnern anzuführen, das sich aus GlenGulf [47], Kellogg Brown & Root [48] (KBR, Spitzname „Kill, Burn & Loot“ [49]), Oakas [50] und Pilgrims Group [51] zusammensetzt.
Wie schon bei AJACS prognostizierte ASI, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass sich Al-Nusra und ISIS in das Programm einmischen würden. „Aufgrund der Wahrnehmung einer ‚internationalen politischen Agenda‘“, schrieb ASI, „könnten Extremisten versuchen, Auszubildende daran zu hindern, dem Programm beizutreten oder sie durch Entführungen, Angriffe und Diebstahl von Ausrüstung an der Erfüllung ihrer Aufgaben zu hindern.“
Man nahm eine mittlere Wahrscheinlichkeit dafür an, dass sich die im Rahmen des Programms ausgebildeten Kämpfer anderen Gruppen anschließen und/oder mit extremistischen Akteuren zusammenarbeiten und schließlich Menschenrechtsverletzungen begehen würden.
Die Lösung von ASI war einfach: ASI würde die Verantwortung für „Besitz und Management“ der auftretenden Probleme an das Auswärtige Amt „übertragen“. Und der Verlust von Ausrüstung sollte in „angemessenem Umfang toleriert“ werden. Auffälliger weise, erklärte ASI, dass ihre „Erfahrung und ihr Wissen“ bei AJACS „genutzt“ würden, um eine optimale Übergabe an B-FOR zu gewährleisten.
In einer per E-Mail an diesen Journalisten gesendeten Erklärung behauptete ASI, dass das Unternehmen B-FOR nicht umgesetzt habe und „in keiner Phase über die formale Einreichung eines Angebots hinaus daran beteiligt war“. ASI fügte eine verschleierte, leere Drohung mit der Androhung rechtlicher Schritte hinzu, falls das Unternehmen oder seine Mitarbeiter öffentlich mit dem Projekt in Verbindung gebracht würden, um seine „gute öffentliche Bilanz und seinen professionellen Ruf“ zu wahren.
Diese Warnung bestätigt die Echtheit der Dokumente, verstößt aber anscheinend gegen die Geheimhaltungsvereinbarung des Unternehmens mit dem Auswärtigen Amt [52]. Diese zwingt ASI dazu, die drakonischen Geheimhaltungsvorschriften des „Official Secrets Acts“ (Gesetz über Staatsgeheimnisse) einzuhalten.
Wenn das Angebot von ASI nicht angenommen wurde, dann mit ziemlicher Sicherheit das eines anderen Auftragnehmers. Eine von Großbritannien und den USA verwaltete Ausbildungsstätte in Jordanien wurde nachweislich seit den ersten Tagen der Syrienkrise betrieben [53]. Es bleibt unbekannt, wie viele Kämpfer dort im Laufe der Jahre ausgebildet wurden, wie viele sich anschließend dschihadistischen Gruppen anschlossen und wie viel Ausrüstung „verloren“ ging und zum Abschlachten unschuldiger Zivilisten verwendet wurde. Auch das Auswärtige Amt hat mit ziemlicher Sicherheit keine Ahnung.
Seitdem hat ASI weiterhin verdeckte Arbeiten für Whitehall im Ausland durchgeführt. Im Februar 2018 erhielt das Unternehmen die Erlaubnis, sich wieder um Whitehall-Aufträge zu bewerben [54]. Der jüngste Jahresabschluss für 2019 weist einen Umsatz von 54,5 Millionen Pfund aus [55]. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 beliefen sich allein die Einnahmen des Außenministeriums auf 6 Millionen Pfund.
Wurden die Mittel, die sie Bellingcat zur Verfügung gestellt haben, dieser Summe entnommen?

„Begründete Beschwerden“ über die Aktivitäten von Bellingcat

Eine ständig wachsende Zahl von Menschenrechtsgruppen und internationalen Organisationen haben sich mit Bellingcat „zusammengetan“. Auf der Website der Organisation wird damit geprahlt, dass ihre Open-Source-Untersuchungen die Aktivitäten des Technologie-Beirats des Internationalen Strafgerichtshofs, sowie des neu geschaffenen International Independent and Impartial Mechanism on Syria (Internationaler unabhängiger und unparteiischer Mechanismus der UN zu Syrien, Anm. d. Redaktion) beeinflusst haben.
Bellingcat hat auch die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) als „Partner“ aufgeführt, bevor es diese Angabe plötzlich wieder entfernte. Higgins Behauptung, dass dieser Eintrag nur ein Fehler war, der aus einem unvorsichtigen Kopieren und Einfügen resultierte, ist nicht plausibel [56].
Während das National Endowment for Democracy – eine Ausgründung des US-Geheimdienstes – in großem Umfang zu Bellingcat [57] beigetragen hat, lässt sich nicht feststellen, in welchem Umfang das Auswärtige Amt mit der Medienorganisation zusammengearbeitet hat.
In einer Anfrage auf Basis des Gesetzes zur Informationsfreiheit, die dem Ministerium im Januar 2019 vorgelegt wurde, wurde um alle internen Dokumente im Zusammenhang mit Recherchen zur Syrien-Krise gebeten, in denen die Organisation erwähnt wird. Insbesondere solche, die sich auf den Einsatz chemischer Waffen in dem Land beziehen, sowie „alle Dokumente, die sich auf die Zuverlässigkeit von Bellingcat als Quelle bei der Erstellung von Recherchen beziehen.“
In seiner Antwort erklärte das Auswärtige Amt, es könne aus Gründen des „Schutzes der nationalen Sicherheit“ [58] „weder bestätigen noch dementieren, dass es über Informationen verfügt, die für [die] Anfrage relevant sind“. [59] Eine durchgesickerte, vom Auswärtigen Amt in Auftrag gegebene Bewertung von Bellingcat legt jedoch in vernichtender Weise dar, wie das Ministerium die „Zuverlässigkeit“ der Organisation einschätzt [60]. Bellingcat sei „in gewissem Maße diskreditiert, sowohl durch die Verbreitung von Desinformationen als auch durch die Bereitschaft, Berichte für jeden zu erstellen, der bereit ist, dafür zu zahlen.“
In Anbetracht der engen Beziehungen von Bellingcat zu solch verschlagenen Akteuren im schmutzigen Krieg gegen Syrien, kann es nur als äußerst bedenklich angesehen werden, dass Bellingcat ähnlich enge Beziehungen zu denselben offiziellen Stellen unterhält, die mit der Untersuchung angeblicher Regierungsverbrechen in Syrien beauftragt sind.
Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass der Bellingcat-Bus an Fahrt verliert. Am 9. August gab der Europäische Pressepreis bekannt, dass er die Auszeichnung des ehemaligen Bellingcat-Mitarbeiters Daniel Romein für dessen Arbeit zur Geolokalisierung von Bildern, die im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch in Osteuropa stehen, aufgrund zahlreicher „begründeter Beschwerden“ zurückzieht [61].
Vielleicht wird auch der Tag kommen, an dem Eliot Higgins und Co. ihren Nutzen für die westlichen Geheimdienste verlieren werden.

Quellen:

[1] The Grayzone, Kit Klarenberg, „How a network of UK intel-linked operatives helped sell alleged Syrian chemical weapons attack“, am 4.8.2021, <https://thegrayzone.com/2021/08/04/network-uk-intel-operatives-syrian-chemical-weapons/>
[2] Bellingcat, „About“, <https://www.bellingcat.com/about/>
[3] The Grayzone, Max Blumenthal und Thomas Hedges, „Inside America´s meddling machine: NED, the US-funded org interfering in elections around the globe“, am 20.8.2018, <https://thegrayzone.com/2018/08/20/inside-americas-meddling-machine-the-us-funded-group-that-interferes-in-elections-around-the-globe/>
[4] Foreign Policy, Amy Mackinnon, Bellingcat Can Say What U.S. Intelligence Can´t“, am 17.12.2020, <https://foreignpolicy.com/2020/12/17/bellingcat-can-say-what-u-s-intelligence-cant/>
[5] Bellingcat, „Bellingcat Can Now Access Specialised Satellite Imagery. Tell Us Where We Should Look“, am 21.9.2021, <https://www.bellingcat.com/resources/2021/09/21/bellingcat-can-now-access-specialised-satellite-imagery-tell-us-where-we-should-look/>
[6] Bellingcat, „Annual Accounts 2020“, <https://www.bellingcat.com/app/uploads/2021/05/Bellingcat-Annual-Accounts-2020-1.pdf>
[7] The Grayzone, Mark Ames, „ShamiWitness: How Bellingcat and neocons collaborated with ISIS´most influential propagandist on Twitter“, am 29.10.2018, <https://thegrayzone.com/2018/10/29/shamiwitness-how-bellingcat-and-neocons-collaborated-with-the-most-influential-isis-propagandist-on-twitter/>
[8] Mint Press News, Alan Macleod, „A School for Spooks: The London University Department Churning Out NATO Spies“, am 16.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/school-for-spooks-kings-college-war-studies-churning-out-nato-spies/276736/>
[9] Mint Press News, Alan Macleod, „How Bellingcat Launders National Security State Talking Points into the Press“, am 9.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/bellingcat-intelligence-agencies-launders-talking-points-media/276603/>
[10] The Times, „The Times view on the work of Bellingcat: Citizen Investigator“, am 20.1.2021, <https://www.thetimes.co.uk/article/the-times-view-on-the-work-of-bellingcat-citizen-investigator-pt58grg2c>
[11] Linked In, <https://www.linkedin.com/in/jpeeraer/?originalSubdomain=nl>
[12] Twitter, <https://twitter.com/PeeraerJ>
[13] The Grayzone, Ben Norton, „How USAID created Nicaragua´s anti-Sandinista media apparatus, now under money laundering inestigation“, am 1.6.2021, <https://thegrayzone.com/2021/06/01/cia-usaid-nicaragua-right-wing-media/>
[14] The New York Times, Diana B. Henriques, „Cozy Links to a U.S. Agency Prove Useful to a Rice Trader“, am 11.10.1993, <https://www.nytimes.com/1993/10/11/business/cozy-links-to-a-us-agency-prove-useful-to-a-rice-trader.html>
[15] Netherland Ministry of Foreign Affairs, „Review of the monitoring systems of three projects in Syria“, August 2018, <https://www.dutchnews.nl/wpcms/wp-content/uploads/2018/09/Review_of_the_monitoring_systems_of_three_projects_in_Syria.pdf>
[16] The Grayzone, Max Blumenthal, „How the White Helmets became international heroes while pushing US military intervention and regime change in Syria“, am 2.10.2016, <https://thegrayzone.com/2016/10/02/white-helmets-us-military-intervention-regime-change-syria/>
[17] Medium.com, Kit Klarenberg, „Integrity Initiative in Hiding? Whitehall Launches Secret European ‚Disinformation Factory‘“, am 5.11.2019, <https://medium.com/@KitKlarenberg/integrity-initiative-in-hiding-whitehall-launches-secret-european-disinformation-factory-757bdb05cb2>
[18] Open Information Partnership, <https://openinformationpartnership.org/>
[19] The Grayzone, Max Blumenthal, „Reuters, BBC, and Bellingcat participated in covert UK Foreign Office-funded programs to ‚weaken Russia‘, leaked docs reviel“, am 20.2.2021, <https://thegrayzone.com/2021/02/20/reuters-bbc-uk-foreign-office-russian-media/>
[20] The New York Times, „Supporter of North Macedonia Name Change Wins Presidency“, am 5.5.2019, <https://www.nytimes.com/2019/05/05/world/europe/north-macedonia-election.html>
[21] Global Justice, Claire Provost, „The Privatisation of UK aid“, April 2016, <https://www.globaljustice.org.uk/wp-content/uploads/2016/03/the_privatisation_of_uk_aid.pdf>
[22] Adam Smith International, <https://adamsmithinternational.com/>
[23] The Guardian, Tracy McVeigh, „Overseas aid under new pressure as Mps freeze contracts“, am 12.2.2017, <https://www.theguardian.com/global-development/2017/feb/12/overseas-aid-adam-smith-international>
[24] Devex, Molly Anders, „DfID seeking legal advice over confidentiality breach by top supplier“, am 24.1.2017, <https://www.devex.com/news/dfid-seeking-legal-advice-over-confidentiality-breach-by-top-supplier-89511>
[25] The Telegraph, Lexi Finnigan, „Foreign aid firm denies ‚misleading Mps‘ committee with testimonials“, am 12.2.2017, <http://www.telegraph.co.uk/news/2017/02/12/foreign-aid-firm-misled-mps-phoney-testimonials/>
[26] The Guardian, Matthew Weaver and Ben Quinn, „UK aid company bosses quit in crackdown on profiteering“, am 2.3.2017, <https://www.theguardian.com/politics/2017/mar/02/uk-aid-company-bosses-quit-crackdown-profiteering-adam-smith-international>
[27] Daily Mail Online, Ian Birrell, „MoS victory after FOUR foreign aid contractors are forced to quit as it‘s revealed officials spent 15m of YOUR money flying around the world while handing out British cash“, am 4.3.2017, <https://www.dailymail.co.uk/news/article-4282034/MoS-victory-4-foreign-aid-contractors-forced-quit.html>
[28] Devex, Molly Anders, Adam Smith International launches reforms after misconduct“, am 2.3.2017, <https://www.devex.com/news/adam-smith-international-launches-reforms-after-misconduct-89747>
[29] Mint Press News, Alan Macleod, „Creative Associates International (CAI): It´s not Exactly the CIA, But Close Enough“, am 13.8.2021, <https://www.mintpressnews.com/creative-associates-international-cai-its-not-exactly-the-cia-but-close-enough/278207/>
[30] The Grayzone, Ben Norton, „How USAID created Nicaragua´s anti-Sandinista media apparatus, now under money laundering investigation“, am 1.6.2021, <https://thegrayzone.com/2021/06/01/cia-usaid-nicaragua-right-wing-media/>
[31] The Grayzone, Max Blumenthal, „Cuba´s cultural counter-revolution: US gov‘t-backed rappers, artists gain fame as ‚catalyst for current unrest‘“, <https://thegrayzone.com/2021/07/25/cubas-cultural-counter-revolution-us-govt-rappers-artists-catalyst/>
[32] BBC, Chris Vallance, „Free Syrian Police go unarmed to help their community“, am 3.4.2017, <https://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-39458062>
[33] BBC, „UK foreign aid money ‚diverted to extremists‘ in Syria“, am 4.12.2017, <https://www.bbc.co.uk/news/uk-42217132>
[34] BBC, „Syria conflict: Boy beheaded by rebels ‚was fighter‘“, am 21.7.2016, <https://www.bbc.com/news/world-middle-east-36843990>
[35] Adam Smith International, „Funding Resumes for Free Syrian Police“, am 11.1.2018, <https://adamsmithinternational.com/news/funding-resumes-for-free-syrian-police/>
[36] The Guardian, Kate Hodal, „Disappointing: UK revives aid scheme halted over alleged payments to Syrian jihadists“, am 20.2.2018, <https://www.theguardian.com/global-development/2018/feb/20/uk-revives-free-syrian-police-aid-scheme-alleged-payments-syrian-jihadists>
[37] Ufile, „ASI AJACS 3.1 Operating Environment“, <https://ufile.io/8ytff1da>
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[39] Adam Smith International, „Tamkeen enabled communities to plan, budget, procure and oversee the delivery of key services“, <https://adamsmithinternational.com/projects/building-the-capacity-for-governance-in-communities-across-syria/>
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[41] The Grayzone, Kit Klarenberg, „How a network of UK intel-linked operatives helped sell every alleged Syrian chemical weapons attack“, am 4.8.2021, <https://thegrayzone.com/2021/08/04/network-uk-intel-operatives-syrian-chemical-weapons/>
[42] The Grayzone, Aaron Maté, „Pressed for answers on Syria cover-up, OPCW chief offers new lies and excuses“, am 2.7.2021, <https://thegrayzone.com/2021/07/02/pressed-for-answers-on-syria-cover-up-opcw-chief-offers-new-lies-and-excuses/>
[43] Twitter, <https://twitter.com/MichaKobs/status/984596184428924928>
[44] Ufile, „Attachment 2a-MAO B-FOR_SORs“, <https://ufile.io/baabjoyj>
[45] <https://www.pdf-archive.com/2020/09/04/commercial-pricing-modelbfor/commercial-pricing-modelbfor.pdf>
[46] Ufile, „Training Site Map“, <https://ufile.io/vg2xvgp7>
[47] GlenGulf International, <https://www.glengulf.com/>
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[50] OAKAS, <https://www.oakas.co.uk/>
[51] Pilgrims Group, <https://www.pilgrimsgroup.com/>
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[55] Adam Smith International Ltd., „Annual Report And Finincial Statements For The Year Ended 31 December 2019“, <https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/02732176/filing-history/MzI5NzQ4MjEwM2FkaXF6a2N4/document?format=pdf&download=0>
[56] Twitter, <https://twitter.com/aaronjmate/status/1381694058347773953/photo/1>
[57] Mint Press News, Alan Macleod, „How Bellingcat Launders National Security State Talking Points into the Press“, am 9.4.2021, <https://www.mintpressnews.com/bellingcat-intelligence-agencies-launders-talking-points-media/276603/>
[58] What do they know, Foreign & Commonwhealth Office, <https://www.whatdotheyknow.com/request/639000/response/1555517/attach/html/2/FOI%20IR%2003225%20response.pdf.html>
[59] Legislation.gov.uk, „Freedom of Information Act 2000“, <https://www.legislation.gov.uk/ukpga/2000/36/section/24>
[60] PDF-Archive, „Upskilling to Upscale: Unleashing the Capacity of Civil Society to Counter Disinformation“, <https://www.pdf-archive.com/2019/03/22/untitled-pdf-document-1/>
[61] European Press Prize, Statement, am 9.8.2021, <https://www.europeanpressprize.com/statement/>