Bild: Pixabay, CC0
Rezension:
Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?
Die heimlichen Herrscher und ihre Gehilfen. Die etwas andere Rezension des Buches von Jens Berger von Lieschen Müller und mir.
Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die jeweils benannten Autoren verantwortlich. Die Inhalte der Artikel und Kommentare spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.
Lohnt sich das Lesen des viel gepriesenen neuen Buches von Jens Berger auch für Menschen wie Lieschen und mich, die wir von Wirtschaft & Finanzen wenig verstehen? Wir sind uns nach der Lektüre einig: Auch wenn es in Teilen nicht ganz leichte Kost war – die Antwort ist ja. Hier das Resümee.
Bereits beim Lesen des ersten Kapitels des Buches mit dem Titel „Frühstück mit BlackRock und Co“ verging mir der Appetit. Dass es schlimm ist, war mir bewusst. Aber dass es so schlimm ist, dass sich Finanzkonzerne so tief in unser Leben eingegraben haben, wusste ich nicht. Dass die größten Finanzkonzerne ein Vermögen von insgesamt 15 Billionen US Dollar verwalten und nahezu in jedem großen Unternehmen weltweit vertreten sind – nein, das hätte ich nicht erwartet. Allein für das erste Kapitel hat es sich gelohnt, das Buch in die Hand zu nehmen. Bei mir schlich sich der Verdacht ein, dass ich nach der Lektüre ziemlich genau weiß, warum wir nicht in einer Demokratie leben. Vielleicht sollten es mehr Menschen genau deshalb lesen.
Was man über die Entstehung von BlackRock erfährt, ist spannend. Berger erzählt amüsant, wie sich die Erfolge und Misserfolge von Larry Fink entwickelten. Der König der Wallstreet hatte keine einfache Karriere, aber die Entwicklung zeigt, er hatte Erfolg.
Berger stellt verschiedene Finanzprodukte vor, bei deren Definition mir als wirtschaftlichem DAU schwindlig wird. Langsam gewinne ich Verständnis für die Sprachwelt. Aber es ist frustrierend zu lesen, wie man Eigenkapital-Renditen von 25% erzielt, während unsereins sich über 0,5 % Zinsen freuen darf.
Die Beschreibung macht deutlich, dass wir keine Chance haben, Privatvermögen zu bilden oder fürs Alter vorzusorgen. Aber die Vermögensverwalter sind erfolgreich. Sie entwickeln die perfekten Strategien, um Ertragschancen hochzutreiben und Risiken zu minimieren. Nur: für Lieschen und mich arbeiten sie nicht.
Das Buch von Jens Berger, erschienen im Westendverlag – ISBN 978-3-86489-260-8
Berger schildert, wie BlackRock mithilfe der Wunderlampe Aladdin (Asset, Liability, Debt and Derivative Investment Network – eine Software, die Risiken analysiert) an Insiderwissen kommt, und wie es dieses nutzt: Insgesamt sind über 2000 Unternehmen unter dem Dach der Marke BlackRock zu finden. BlackRock analysiert als Gutachter Finanzprodukte, verkauft diese über seine Fondstöchter und kauft sie als Vermögensverwalter. Der Begriff Insiderwissen wurde durch BlackRock perfektioniert. Die Integration von Big Data in das Aladdin System lässt Horrorbilder in meinem IT-Kopf aufscheinen. Die Integration öffentlich verfügbarer Daten aus Facebook oder Twitter in das System bewerte ich etwas anders als der Autor, der die Bedeutung der Algorithmen weniger gefährlich einordnet als ich. Berger hält die Allmacht von Algorithmen, wirklich alles entscheiden zu können, für eine Illusion. Der Begriff „künstliche Intelligenz“ wurde in dem Kapitel über Aladdin allerdings auch nicht erwähnt – vielleicht spielt mir da meine IT-Lastigkeit einen Streich.
Detailreich schildert er den Weg zur Finanzkrise und wie sich BlackRock zum Staat im Staate entwickelte. Es liest sich fast wie ein Krimi, wie BlackRock als Retter in der Not auftrat, während das System zu kollabieren drohte.
Auch wenn ich erneut nicht alle Details verstanden habe, es ist offensichtlich: während der Krise wurden richtig richtig hohe Gewinne gemacht. Die FED hat profitiert, BlackRock hat profitiert, alle Großen haben profitiert. Nur Lieschen und ich mussten Verluste hinnehmen.
Aber es wird nicht nur BlackRock vorgeführt. Auch die Giganten VanGuard und State Street kriegen ihr Fett ab – wenngleich ersterer gegenüber Blackrock fast sympathisch wirkt. Der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt ist keine Kapitalgesellschaft, sondern eine Genossenschaft, die den Kunden selbst gehört. Aber auch dort will man Geld auf dem Rücken der Armen erwirtschaften.
Detailreich geht Berger darauf ein, wie BlackRock in der Folge der Finanzkrise immer weiter wuchs. Dabei verliert er sich für mich zu sehr in die Details. Die Details muss man aber verstehen, um die damit verbundenen Risiken und mögliche Crashes analysieren zu können; Lieschen und ich brauchen das aber nicht. Was wir verstehen, ist folgender Satz: Steigt der Preis, steigt die Marktkapitalisierung des Unternehmens und dies in Relation zu den anderen im Index vertretenen Unternehmen. Damit werden Apple, Microsoft, Amazon & Co durch verstärkte Nachfrage nach Indexfonds immer wertvoller, ohne dass die Wertsteigerung etwas mit ihren unternehmerischen Tätigkeiten zu tun hat.
Lieschen und ich fragten uns schon lange, wie der Börsenwert von Unternehmen, deren Produkte aus Bits & Bytes bestehen und die über keinerlei Produktionsstraßen, Anlagen oder sonstige Sachwerte verfügen, gerechtfertigt ist. Dank Jens Berger kenne ich jetzt die sachliche Begründung für das, was der gesunde Menschenverstand von mir und Lieschen schon lange sagt. Der Markt ist eine Blase und wird irgendwann explodieren. Jetzt verstehe ich endlich, warum Unternehmen mit Verlusten wertvoller sind als profitable Unternehmen – Tesla und Daimler lassen grüßen. In Summe werden zur Zeit fast 63 % der Tesla Aktien von institutionellen Investoren gehalten. Ganz vorne mit dabei: BlackRock und Vanguard.
Schön ist der Satz: Finanzblasen haben nun mal die unschöne Eigenschaft, dass sie irgendwann einmal platzen. Auch wenn das selbst mir nicht neu ist, scheint er Wirtschafts- und Finanzpolitikern dieser Welt fremd zu sein
Die Folgefrage, die Berger stellt, ist nur logisch: wie nachhaltig es sein kann, wenn sich der Wert eines Unternehmens dauerhaft von dessen Geschäftszahlen abkoppelt, wird die Zukunft zeigen.
Berger schildert, wie BlackRock nach und nach ins Europäische Finanz- und Wirtschaftssystem eindringt. Dabei kommt es bei Lieschen und mir wieder zu einer erschreckenden Erkenntnisse: Die Raiffeisenbank Gammesfeld mit einem Einlagevolumen von 30 Millionen Euro wird von der Finanzaufsicht schärfer überwacht als die #1 im globalen Finanzsystem BlackRock mit einem Einlagevolumen, das mehr als 200.000 mal so hoch ist.
Wie so etwas möglich ist, erzählt Berger im Kapitel „Lobbyismus – bestens vernetzt“, das zu lesen keinen großen Spass macht. Auch Trump hat Spenden aus dem Hause BlackRock gesehen, weit mehr als man russischen Unterstützern bisher hat nachweisen können. Wer glaubt, dass nur die USA und UK belobbyt werden, der irrt. BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Treffen ihrer Lobbyisten und Lobbyistinnen mit EU-Vertretungen.
Je länger ich lese, desto stärker schlägt es mir aufs Gemüt. Das Kapitel Renten führt in keiner Form zur guten Laune für jemanden, der in Kürze in Rente geht. BlackRock hat die Finger überall drin. Man erfährt, dass das Unternehmen 2018 seinen ersten Investment-Fonds in China gegründet hat, um dort den Markt für Altersvorsorge als Wachstumsmotor zu nutzen.
Berger hat sehr beeindruckende Zahlen zusammengestellt, die deutlich machen, dass sich die großen Finanzkonzerne und Banken dank gegenseitiger Beteiligung letzten Endes alle selbst gehören. BlackRock, Vanguard und State Street haben ihre Finger immer mit drin. Ob Rüstung, Lebensmittel, Google, Facebook, Amazon und natürlich auch die Atomindustrie – überall sind sie dabei.
Gegen Ende versucht er, ein bisschen Hoffnung zu machen. Was kann man tun, um die Macht, die durch Globalisierung und Finanzkraft in den Händen der Konzerne konzentriert ist, einzuschränken? Es gibt keine einfache Antwort – so seine Aussage. Aber es gäbe viele kleine Schritte, mit denen man die Vormacht der Finanzkonzerne bändigen könnte. Seine Schlussworte: Die beste Antwort auf den Siegeszug der Finanzkonzerne ist es, sie überflüssig zu machen. Und dies gelingt nur, wenn wir uns von den neoliberalen Irrlehren verabschieden und die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft nicht von den Märkten und damit von den Finanzkonzernen gestalten lassen, sondern die Regeln wieder selbst schreiben. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
Ob Lieschen und ich das noch erleben? Ich habe meine Zweifel. Aber wenigstens lässt er uns nicht nur frustriert zurück. Ein trotz aller Details für mich und Lieschen spannendes, wenn auch frustrierendes Fachbuch. Prädikat: Definitiv lesenswert.
Rezension:
Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?
Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die jeweils benannten Autoren verantwortlich. Die Inhalte der Artikel und Kommentare spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.
Bild: Pixabay, CC0
Die heimlichen Herrscher und ihre Gehilfen. Die etwas andere Rezension des Buches von Jens Berger von Lieschen Müller und mir.
Lohnt sich das Lesen des viel gepriesenen neuen Buches von Jens Berger auch für Menschen wie Lieschen und mich, die wir von Wirtschaft & Finanzen wenig verstehen? Wir sind uns nach der Lektüre einig: Auch wenn es in Teilen nicht ganz leichte Kost war – die Antwort ist ja. Hier das Resümee.
Bereits beim Lesen des ersten Kapitels des Buches mit dem Titel „Frühstück mit BlackRock und Co“ verging mir der Appetit. Dass es schlimm ist, war mir bewusst. Aber dass es so schlimm ist, dass sich Finanzkonzerne so tief in unser Leben eingegraben haben, wusste ich nicht. Dass die größten Finanzkonzerne ein Vermögen von insgesamt 15 Billionen US Dollar verwalten und nahezu in jedem großen Unternehmen weltweit vertreten sind – nein, das hätte ich nicht erwartet. Allein für das erste Kapitel hat es sich gelohnt, das Buch in die Hand zu nehmen. Bei mir schlich sich der Verdacht ein, dass ich nach der Lektüre ziemlich genau weiß, warum wir nicht in einer Demokratie leben. Vielleicht sollten es mehr Menschen genau deshalb lesen.
Was man über die Entstehung von BlackRock erfährt, ist spannend. Berger erzählt amüsant, wie sich die Erfolge und Misserfolge von Larry Fink entwickelten. Der König der Wallstreet hatte keine einfache Karriere, aber die Entwicklung zeigt, er hatte Erfolg.
Berger stellt verschiedene Finanzprodukte vor, bei deren Definition mir als wirtschaftlichem DAU schwindlig wird. Langsam gewinne ich Verständnis für die Sprachwelt. Aber es ist frustrierend zu lesen, wie man Eigenkapital-Renditen von 25% erzielt, während unsereins sich über 0,5 % Zinsen freuen darf.
Die Beschreibung macht deutlich, dass wir keine Chance haben, Privatvermögen zu bilden oder fürs Alter vorzusorgen. Aber die Vermögensverwalter sind erfolgreich. Sie entwickeln die perfekten Strategien, um Ertragschancen hochzutreiben und Risiken zu minimieren. Nur: für Lieschen und mich arbeiten sie nicht.
Das Buch von Jens Berger, erschienen im Westendverlag – ISBN 978-3-86489-260-8
Berger schildert, wie BlackRock mithilfe der Wunderlampe Aladdin (Asset, Liability, Debt and Derivative Investment Network – eine Software, die Risiken analysiert) an Insiderwissen kommt, und wie es dieses nutzt: Insgesamt sind über 2000 Unternehmen unter dem Dach der Marke BlackRock zu finden. BlackRock analysiert als Gutachter Finanzprodukte, verkauft diese über seine Fondstöchter und kauft sie als Vermögensverwalter. Der Begriff Insiderwissen wurde durch BlackRock perfektioniert. Die Integration von Big Data in das Aladdin System lässt Horrorbilder in meinem IT-Kopf aufscheinen. Die Integration öffentlich verfügbarer Daten aus Facebook oder Twitter in das System bewerte ich etwas anders als der Autor, der die Bedeutung der Algorithmen weniger gefährlich einordnet als ich. Berger hält die Allmacht von Algorithmen, wirklich alles entscheiden zu können, für eine Illusion. Der Begriff „künstliche Intelligenz“ wurde in dem Kapitel über Aladdin allerdings auch nicht erwähnt – vielleicht spielt mir da meine IT-Lastigkeit einen Streich.
Detailreich schildert er den Weg zur Finanzkrise und wie sich BlackRock zum Staat im Staate entwickelte. Es liest sich fast wie ein Krimi, wie BlackRock als Retter in der Not auftrat, während das System zu kollabieren drohte.
Auch wenn ich erneut nicht alle Details verstanden habe, es ist offensichtlich: während der Krise wurden richtig richtig hohe Gewinne gemacht. Die FED hat profitiert, BlackRock hat profitiert, alle Großen haben profitiert. Nur Lieschen und ich mussten Verluste hinnehmen.
Aber es wird nicht nur BlackRock vorgeführt. Auch die Giganten VanGuard und State Street kriegen ihr Fett ab – wenngleich ersterer gegenüber Blackrock fast sympathisch wirkt. Der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt ist keine Kapitalgesellschaft, sondern eine Genossenschaft, die den Kunden selbst gehört. Aber auch dort will man Geld auf dem Rücken der Armen erwirtschaften.
Detailreich geht Berger darauf ein, wie BlackRock in der Folge der Finanzkrise immer weiter wuchs. Dabei verliert er sich für mich zu sehr in die Details. Die Details muss man aber verstehen, um die damit verbundenen Risiken und mögliche Crashes analysieren zu können; Lieschen und ich brauchen das aber nicht. Was wir verstehen, ist folgender Satz: Steigt der Preis, steigt die Marktkapitalisierung des Unternehmens und dies in Relation zu den anderen im Index vertretenen Unternehmen. Damit werden Apple, Microsoft, Amazon & Co durch verstärkte Nachfrage nach Indexfonds immer wertvoller, ohne dass die Wertsteigerung etwas mit ihren unternehmerischen Tätigkeiten zu tun hat.
Lieschen und ich fragten uns schon lange, wie der Börsenwert von Unternehmen, deren Produkte aus Bits & Bytes bestehen und die über keinerlei Produktionsstraßen, Anlagen oder sonstige Sachwerte verfügen, gerechtfertigt ist. Dank Jens Berger kenne ich jetzt die sachliche Begründung für das, was der gesunde Menschenverstand von mir und Lieschen schon lange sagt. Der Markt ist eine Blase und wird irgendwann explodieren. Jetzt verstehe ich endlich, warum Unternehmen mit Verlusten wertvoller sind als profitable Unternehmen – Tesla und Daimler lassen grüßen. In Summe werden zur Zeit fast 63 % der Tesla Aktien von institutionellen Investoren gehalten. Ganz vorne mit dabei: BlackRock und Vanguard.
Schön ist der Satz: Finanzblasen haben nun mal die unschöne Eigenschaft, dass sie irgendwann einmal platzen. Auch wenn das selbst mir nicht neu ist, scheint er Wirtschafts- und Finanzpolitikern dieser Welt fremd zu sein
Die Folgefrage, die Berger stellt, ist nur logisch: wie nachhaltig es sein kann, wenn sich der Wert eines Unternehmens dauerhaft von dessen Geschäftszahlen abkoppelt, wird die Zukunft zeigen.
Berger schildert, wie BlackRock nach und nach ins Europäische Finanz- und Wirtschaftssystem eindringt. Dabei kommt es bei Lieschen und mir wieder zu einer erschreckenden Erkenntnisse: Die Raiffeisenbank Gammesfeld mit einem Einlagevolumen von 30 Millionen Euro wird von der Finanzaufsicht schärfer überwacht als die #1 im globalen Finanzsystem BlackRock mit einem Einlagevolumen, das mehr als 200.000 mal so hoch ist.
Wie so etwas möglich ist, erzählt Berger im Kapitel „Lobbyismus – bestens vernetzt“, das zu lesen keinen großen Spass macht. Auch Trump hat Spenden aus dem Hause BlackRock gesehen, weit mehr als man russischen Unterstützern bisher hat nachweisen können. Wer glaubt, dass nur die USA und UK belobbyt werden, der irrt. BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Treffen ihrer Lobbyisten und Lobbyistinnen mit EU-Vertretungen.
Je länger ich lese, desto stärker schlägt es mir aufs Gemüt. Das Kapitel Renten führt in keiner Form zur guten Laune für jemanden, der in Kürze in Rente geht. BlackRock hat die Finger überall drin. Man erfährt, dass das Unternehmen 2018 seinen ersten Investment-Fonds in China gegründet hat, um dort den Markt für Altersvorsorge als Wachstumsmotor zu nutzen.
Berger hat sehr beeindruckende Zahlen zusammengestellt, die deutlich machen, dass sich die großen Finanzkonzerne und Banken dank gegenseitiger Beteiligung letzten Endes alle selbst gehören. BlackRock, Vanguard und State Street haben ihre Finger immer mit drin. Ob Rüstung, Lebensmittel, Google, Facebook, Amazon und natürlich auch die Atomindustrie – überall sind sie dabei.
Gegen Ende versucht er, ein bisschen Hoffnung zu machen. Was kann man tun, um die Macht, die durch Globalisierung und Finanzkraft in den Händen der Konzerne konzentriert ist, einzuschränken? Es gibt keine einfache Antwort – so seine Aussage. Aber es gäbe viele kleine Schritte, mit denen man die Vormacht der Finanzkonzerne bändigen könnte. Seine Schlussworte: Die beste Antwort auf den Siegeszug der Finanzkonzerne ist es, sie überflüssig zu machen. Und dies gelingt nur, wenn wir uns von den neoliberalen Irrlehren verabschieden und die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft nicht von den Märkten und damit von den Finanzkonzernen gestalten lassen, sondern die Regeln wieder selbst schreiben. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
Ob Lieschen und ich das noch erleben? Ich habe meine Zweifel. Aber wenigstens lässt er uns nicht nur frustriert zurück. Ein trotz aller Details für mich und Lieschen spannendes, wenn auch frustrierendes Fachbuch. Prädikat: Definitiv lesenswert.