Foto: Dänische Streitkräfte

Die Sprengung von Bornholm wiederholt den Anschlag von Bornholm -

Polen greift Deutschland an und gibt Russland die Schuld

Von John Helmer , veröffentlicht am: 22. November 2022, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 27.09.2022 auf www.johnhelmer.net unter der URL <http://johnhelmer.net/the-bornholm-blow-up-repeats-the-bornholm-bash-poland-attacks-germany-and-blames-russia/> veröffentlicht. Lizenz: John Helmer, johnhelmer.net

Die Militäroperation am Montagabend, bei der Löcher in die Gas-Pipelines Nord Stream I und II auf dem Grund der Ostsee nahe der Insel Bornholm gesprengt wurden, wurde von Spezialkräften der polnischen Marine ausgeführt. Unterstützt wurden sie vom dänischen und schwedischen Militär, Planung und Koordination mit nachrichtendienstlicher und technischer Unterstützung erfolgten durch die USA, und der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki hat alles genehmigt.

Diese Operation ist eine Wiederholung des Bornholmer Anschlags vom April 2021. Damals endete der Versuch polnischer Streitkräfte, russische Schiffe, die Gasrohre verlegten, zu sabotieren, mit einem schmachvollen Rückzug der Polen. Das war ein direkter Angriff auf Russland.

Diesmal richtet sich der Angriff gegen die Deutschen, insbesondere gegen die Wirtschafts- und Gewerkschaftslobby sowie die ostdeutschen Wähler. Und der Plan dabei ist, Moskau die Schuld zuzuweisen für die Probleme, die die Deutschen bereits haben – und für die, die sie im Winter noch bekommen werden.

Morawiecki blufft. „Es ist ein sehr seltsamer Zufall“, verkündete er [1], „dass am selben Tag, an dem die Ostsee-Gaspipeline [2] eröffnet wird, höchstwahrscheinlich jemand einen Sabotageakt begeht. Das zeigt, zu welchen Mitteln die Russen greifen können, um Europa zu destabilisieren. Sie sind schuld an den sehr hohen Gaspreisen“. Die Wahrheit, die vom Meeresgrund bei Bornholm aufsteigt, ist das Gegenteil von dem, was Morawiecki sagt.

Aber für Morawiecki, der sich bereits für die polnischen Wahlen in elf Monaten warmläuft, liegt der politische Wert in der Behauptung seiner Regierung, den gesamten Gas- und Strombedarf Polens über den Winter hinweg gesichert zu haben. Obwohl er weiß, dass das nicht stimmt.

Bei der Einweihung des 21 Jahre alten Projekts Baltic Pipe, das von norwegischen und dänischen Gasnetzen gespeist wird, erklärte Morawiecki: „Mit dieser Gaspipeline endet die Ära der Abhängigkeit von russischem Gas. Es ist auch eine Gaspipeline der Sicherheit, Souveränität und Freiheit, nicht nur für Polen, sondern in Zukunft auch für andere… Die Regierung von [Oppositionsführer Donald] Tusk bevorzugte russisches Gas. Sie wollte sogar bis 2045 einen Vertrag mit den Russen abschließen… Dank Baltic Pipe, der Förderung aus polnischen Vorkommen, der LNG-Lieferungen aus den USA und Katar sowie der Verbindung mit seinen Nachbarn ist in Polen heute die Gasversorgung gesichert.“

Der frühere Verteidigungs- und Außenminister Radek Sikorski: „Danke USA.“(Twitter)

Auch der frühere Verteidigungs- und Außenminister der Bürgerplattform, Radek Sikorski, feierte die Sprengung von Bornholm. „Wie wir auf Polnisch sagen: eine kleine Sache, aber so eine große Freude“. „Danke, USA“, fügte Sikorski hinzu und lenkte die Anerkennung für die Operation von seinem innenpolitischen Rivalen Morawiecki auf Präsident Joseph Biden, der im Februar öffentlich gedroht hatte [5], die Pipeline zu sabotieren. Bidens Botschafter in Warschau unterstützt auch [6] Sikorskis Partei Bürgerplattform, die nächstes Jahr Morawiecki ablösen soll.

Der Anschlag verschärft nicht nur den polnischen Wahlkampf, er setzt auch den Plan der Morawiecki-Regierung fort, Deutschland anzugreifen. Erstens durch die Erneuerung der Reparationsforderungen für die Invasion und Besetzung von 1939 – 1945, und zweitens durch die Anschuldigung deutscher Komplizenschaft, Korruption und Beschwichtigung bei dem russischen Plan, Europa auf Kosten Polens zu beherrschen.

„Die Beschwichtigungspolitik gegenüber Putin“, erklärte PISM [7], offizieller Think Tank der Warschauer Regierung, im Juni, „ist Teil eines amerikanischen Versuchs, sich von seinen Verpflichtungen zur Erhaltung des Friedens in Europa zu befreien. Der Deal besteht darin, dass die Amerikaner Putin erlauben, die Nord Stream 2-Pipeline fertig zu bauen, wenn er sich im Gegenzug verpflichtet, diese nicht zur Erpressung Osteuropas einzusetzen. Klingt das überzeugend? Klingt das wie etwas, das Sie schon einmal gehört haben? Nicht umsonst hat Winston Churchill den amerikanischen Entscheidungsprozess so kommentiert: ‚Bei den Amerikanern kann man sich immer darauf verlassen, dass sie das Richtige tun, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind‘. Indem die Biden-Administration jetzt eine solche Politik verfolgt, übernimmt sie jedoch noch mehr Verantwortung für die Sicherheit Europas, einschließlich der Ukraine, die als Messlatte für spätere amerikanische Fehler angesehen werden wird.“

„Was bedeutet das für Polen? Vor fast 18 Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland, unser europäischer Verbündeter, beschlossen, eigene Geschäftsinteressen mit Putins Russland über die Solidarität und Zusammenarbeit mit den Verbündeten in Mitteleuropa zu stellen. Das war eine falsche Entscheidung, und alle polnischen Regierungen – unabhängig von politischen Differenzen – haben dies Berlin klar und deutlich mitgeteilt. Aber da es Putin gelungen ist, die deutsche Elite zu korrumpieren, und er bereits beschlossen hat, den Preis der Schande zu zahlen, war das Ignorieren der polnischen Einwände die einzige Strategie, die Deutschland übrig blieb“.

Die Explosionen bei Bornholm sind der neue polnische Schlag für den Krieg in Europa gegen Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Kanzleramt in Berlin schweigt bisher bezeichnenderweise.

Auf der Karte können Sie sehen, wo die Bornholm-Sprengung – drei gleichzeitige Bomben- oder Torpedoexplosionen – erfolgten.

Die Betreibergesellschaft von Nord Stream veröffentlichte [8] auf ihrer Webseite am Abend des 26. September eine erste Meldung über den Angriff: „Heute Abend [Schweizer Zeit] haben die Dispatcher des Nord-Stream-1-Kontrollzentrums einen Druckabfall auf beiden Leitungen der Gaspipeline registriert. Die Gründe dafür werden derzeit untersucht.“

Und am nächsten Morgen ergänzte das Unternehmen: „Der erhebliche Druckabfall infolge der gestern registrierten Gaslecks an beiden Strängen der Gaspipeline begründet den dringenden Verdacht, dass die Pipeline physisch beschädigt wurde. Die Nord Stream AG hat die zuständige Küstenwache umgehend über den Vorfall informiert. Die Positionen der vermuteten Schäden wurden identifiziert, sie befinden sich nordöstlich von Bornholm in der schwedischen bzw. dänischen AWZ [Ausschließliche Wirtschaftszone; Anm. d. Red.]. Derzeit haben die schwedischen und dänischen Seebehörden eine Sicherheitszone von 5 Seemeilen um die identifizierten Stellen eingerichtet (Nautische Informationen | Danish Maritime Authority (dma.dk)). Die Nord Stream AG hat alle notwendigen Schritte zur Untersuchung eingeleitet, um die Schäden in Zusammenarbeit mit den zuständigen lokalen Behörden zu bewerten. Derzeit ist es nicht möglich, einen Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Gastransportinfrastruktur abzuschätzen. Die Ursachen des Vorfalls werden im Zuge der Untersuchung geklärt werden“.

Die europäischen Sanktionsregelungen hinderten Vertreter des Unternehmens daran, vor Ort zu ermitteln.“

Die russische Satelliten-, Flug- und elektronische Überwachung des Gebiets ist umfassend; ukrainische Doppelagenten bestätigen dies. Die russische Darstellung des Geschehens ist in einer Zusammenfassung offener Quellen von Gazeta.ru [9] hier zu finden.   Die militärischen Vorbereitungen in den Tagen und Stunden vor den Explosionen wurden noch nicht offengelegt.

An drei Stellen wurden die Leitungen von Nord Stream beschädigt. (Quelle: John Helmer)

„Die Betreibergesellschaft Nord Stream teilte mit, dass zur gleichen Zeit an drei Strängen der Offshore-Gaspipelines Nord Stream und Nord Stream-2 Zerstörungen zu verzeichnen waren. ‚Die Zerstörung, die an einem Tag gleichzeitig an drei Offshore-Gaspipelines des Nord Stream-Systems auftrat, ist beispiellos. Es ist unmöglich, einen Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit der Gastransportinfrastruktur abzuschätzen‘, so der Betreiber von Nord Stream.“

„Der Kreml ist besorgt über die Situation. Dies ist eine sehr beunruhigende Nachricht. Wir sprechen von einer Art Zerstörung unklarer Natur in der Leitung in der dänischen Wirtschaftszone“, sagte Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kreml-Sprecher betonte, dass der Druck
in den Gaspipelines erheblich gesunken sei: ‚Dies ist eine völlig beispiellose Situation, die dringend untersucht werden muss.‘ Peskow merkte an, dass die Art der Zerstörung unbekannt ist. Sabotage wird nicht ausgeschlossen. ‚Keine Option kann jetzt ausgeschlossen werden. Offensichtlich wurde das Rohr auf irgendeine Weise zerstört. Und was der Grund dafür war – bevor die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen, ist es unmöglich, irgendeine Möglichkeit auszuschließen‘, fügte Putins Pressesprecher hinzu.“

Der stellvertretende Leiter des Nationalen Energiesicherheitsfonds, Alexej Grivach, vertrat die Ansicht, dass die Zerstörung auf Vorsatz zurückzuführen sei.

„Wenn ein Leck an einer Leitung noch ein Unfall, Folge eines Defekts oder ungewollter Einwirkung sein könnte, dann ist es bei drei [Leitungen] eindeutig
jemandes Böswilligkeit. Nun – wer in
Europa russisches Gas bekämpft, ist nicht wirklich geheim“

zitiert ihn RIA Novosti. Grivach glaubt, dass es Monate dauern wird, die Gasleitungen zu reparieren. Ulrich Lissek, Vertreter der Betreibergesellschaft, wies darauf hin, dass es aufgrund ‚des Sanktionsregimes und des Personalmangels vor Ort‘ schwierig sei, die Ursachen des Druckabfalls zu ermitteln.

In der Nacht zum 26. September kam es zu einem Leck an einer der Leitungen der Nord Stream-2-Pipeline. Nach Angaben des Vertreters der Nord Stream 2 AG, Ulrich Lissek, ist ‚an irgendeiner Stelle‘ entlang der Pipeline ‚höchstwahrscheinlich ein Loch entstanden‘. Er sagte, dass der Druck in den Gaspipelines im Normalbetrieb ‚105 bar [10]‘ betrage, im deutschen Abschnitt sei er jedoch auf 7 bar gesunken. Die dänische Schifffahrtsbehörde hat in der Nähe der Insel Bornholm einen Schaden an einer Gaspipeline entdeckt. Vermutlich befindet sich die Gefahrenstelle in der ausschließlichen Wirtschaftszone – knapp jenseits der Grenze der dänischen Hoheitsgewässer. Das Leck befand sich auf der Position 54°52,60’ nördlicher Breite – 15°24,60’ östlicher Länge, schreibt RBK.“ Das hat die Regierung in Warschau vor einem Jahr und fünf Monaten in Bornholm arrangiert [11]. Damals war Morawiecki Premierminister, die deutsche Bundeskanzlerin war Angela Merkel. Die offiziellen Warschauer Anspielungen in Richtung Merkel waren zurückhaltender als jetzt gegen Scholz.

Daraufhin erhob Stanislaw Żaryn, der polnische Sprecher der Sicherheits- und Nachrichtendienste, auf seinem Twitter-Konto eine Reihe von Anschuldigungen. Zaryn zufolge war die öffentliche Bekanntgabe der baltischen Einsätze durch Russland eine „Informationskriegführung“, die als „Vorwand für die Einleitung von Aktivitäten zur Verstärkung seiner militärischen Präsenz im Baltikum“ dienen sollte. Er fuhr fort: „#NordStream2 kann von #Russland als Vorwand für die Stationierung seiner Seestreitkräfte entlang der Pipelineroute genutzt werden. Dies könnte zu einer teilweisen Schließung der Ostsee führen.“

Jetzt ist Zaryns Anspielung klarer. Was Zaryn sagen will, ist, dass Deutschland „die Sicherheit Polens gefährdet“.

Die westlichen Propagandamedien haben versucht, den Anschein zu erwecken, die deutsche Regierung habe den polnischen Angriff gebilligt.

„Dänemark, Deutschland und Polen warnen vor ‚Sabotage‘ nach Lecks in der Nord Stream-Pipeline“, titelte die Financial Times, die japanische Plattform in London [12]: „Berlin sagt, dass Russlands Beteiligung nicht ausgeschlossen werden kann, nachdem die Gaspipelines mitten in Europas Energiekrise beschädigt wurden.“ Scholz und seine Minister wurden nicht zitiert. Stattdessen sagten rangniedrige, anonyme „deutsche Beamte, dass in Berlin die Sorge bestehe, dass der plötzliche Druckverlust in beiden Pipelines das Ergebnis eines ‚gezielten Angriffs‘ sein könnte. Sie fügten hinzu, dass eine Beteiligung Russlands ‚nicht ausgeschlossen‘ werden könne, sagten aber, dass Deutschland nicht in die von Dänemark und Schweden geführten Ermittlungen einbezogen sei.“

Umfrageergebnisse vor der Wahl zum polnischen Parlament. (John Helmer)

In Washington behauptete die örtliche Zeitung [13], daß „europäische Führer russischer ‚Sabotage‘ nach Nord-Stream-Explosionen [die Schuld geben]“ und zitierte Dänen, Schweden, Polen, Ukrainer, Außenminister Antony Blinken und „fünf europäische Beamte mit direkter Kenntnis der Sicherheitsdiskussionen, [die] sagten, es gebe eine weit verbreitete Annahme, dass Russland hinter dem Vorfall stecke. Nur Russland habe die Motivation, die Tauchausrüstung und die Fähigkeiten, sagten mehrere von ihnen.“ Das Berliner Büro der Zeitung konnte keinen einzigen deutschen Regierungsbeamten für eine Stellungnahme gewinnen.

Die Versuchung für Morawiecki, aus der politischen Pattsituation auszubrechen, in der er und seine Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) sich seit Juni befinden, wird auch von der Angst angetrieben, dass sich das ukrainische Schlachtfeld nach den neuen russischen Verstärkungen nach Westen und Süden verlagern wird, dass das ukrainische elektrische Licht und die Heizung abgeschaltet werden, und dass Millionen neuer Flüchtlinge versuchen werden, nach Polen zu gelangen [14].

Umfragen zu den polnischen Wählerabsichten verdeutlichen die flachen Linien für die beiden führenden Parteien und das potenzielle Wachstum der linken und rechten Minderheitenparteien. Am 1. September startete der PiS-Parteivorsitzende den polnischen Reparationsangriff auf Deutschland und erklärte: „Wir haben auch die Entscheidung über die weiteren Schritte getroffen … Wir werden uns an Deutschland wenden, um Verhandlungen über die Reparationen aufzunehmen.“ Der Schritt hat die Umfragewerte der Partei nicht verändert. Die Bornholm-Sprengung befand sich bereits in Planung für einen Zeitpunkt drei Wochen später.

Der unabhängige Warschauer Politologe Stanislas Balcerac kommentiert:

„Polen ist kein Ort, an dem Geistesblitze entstehen. Nur der hirnlose Sikkie [Sikorski] hat seinen großen Tag“

Quellen:

1] Wprost biznes, am 27.9.2022, <https://biznes.wprost.pl/gospodarka/infrastruktura/10878148/morawiecki-o-wybuchach-w-nord-stream-w-dniu-otwarcia-baltic-pipe-bardzo-dziwny-zbieg-okolicznosci.html>
[2] Wikipedia, „Baltic Pipe“, <https://en.wikipedia.org/wiki/Baltic_Pipe>
[3] Tweet gelöscht
[4] Tweet gelöscht
[5] Twitter, <https://twitter.com/ABC/status/1490792461979078662?cxt=HHwWjMC-oY_2rbApAAAA>
[6] John Helmer, „Fighting Words – What the Poles say when they dare do nothing“, am 29.6.2022, <http://johnhelmer.net/fighting-words-what-the-poles-say-when-they-dare-do-nothing/>
[7] PISM, Slawomir Debski, „Nord Stream 2: German and U.S. Credibility Suffers Serious Damage“, am 21.5.2021, <https://www.pism.pl/pism_in_media/media/Nord_Stream_2_German_and_US_Credibility_Suffers_Serious_Damage>
[8] Nord-Stream, „Incident on the Nord Stream Pipeline, am 26.9.2022, <https://www.nord-stream.com/press-info/press-releases/incident-on-the-nord-stream-pipeline-updated-04102022-529/>
[9] Gazeta.ru, Angelina Milchenko, „Da ist ein großes Loch: Wer hat Nord Streams angegriffen?“, am 27.9.2022, <https://www.gazeta.ru/business/2022/09/27/15526969.shtml>
[10] Wikipedia, „Bar (unit)“, <https://en.wikipedia.org/wiki/Bar_(unit)>
[11] John Helmer, „The Bornholm Bash, The Baltic Bluff, The Blinken Blink – The Retreat of Force from war“, am 7.4.2021, <http://johnhelmer.net/the-bornholm-bash-the-baltic-bluff-the-blinken-blink-the-retreat-of-force-from-war/>
[12] Financial Times, „Denmark, Germany and Poland warn of sabotage after Nord Stream leaks“, <https://www.ft.com/content/85f24052-10a6-48de-8eb1-7a6f8be95759>
[13] The Washington Post, Meg Kelly, Michael Birnbaum, Mary Ilyushina, „European leaders blame Russian sabotage after Nord Stream explosions“, am 27.9.2022, <https://www.washingtonpost.com/world/2022/09/27/nord-stream-gas-pipelines-damage-russia/>
[14] Twitter, <https://twitter.com/bears_with/status/1572841175551463424?cxt=HHwWgMDSzeit7dMrAAAA>

Die Sprengung von Bornholm wiederholt den Anschlag von Bornholm -

Polen greift Deutschland an und gibt Russland die Schuld

Von John Helmer , veröffentlicht am: 22. November 2022, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 27.09.2022 auf www.johnhelmer.net unter der URL <http://johnhelmer.net/the-bornholm-blow-up-repeats-the-bornholm-bash-poland-attacks-germany-and-blames-russia/> veröffentlicht. Lizenz: John Helmer, johnhelmer.net

Foto: Dänische Streitkräfte

Die Militäroperation am Montagabend, bei der Löcher in die Gas-Pipelines Nord Stream I und II auf dem Grund der Ostsee nahe der Insel Bornholm gesprengt wurden, wurde von Spezialkräften der polnischen Marine ausgeführt. Unterstützt wurden sie vom dänischen und schwedischen Militär, Planung und Koordination mit nachrichtendienstlicher und technischer Unterstützung erfolgten durch die USA, und der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki hat alles genehmigt.

Diese Operation ist eine Wiederholung des Bornholmer Anschlags vom April 2021. Damals endete der Versuch polnischer Streitkräfte, russische Schiffe, die Gasrohre verlegten, zu sabotieren, mit einem schmachvollen Rückzug der Polen. Das war ein direkter Angriff auf Russland.

Diesmal richtet sich der Angriff gegen die Deutschen, insbesondere gegen die Wirtschafts- und Gewerkschaftslobby sowie die ostdeutschen Wähler. Und der Plan dabei ist, Moskau die Schuld zuzuweisen für die Probleme, die die Deutschen bereits haben – und für die, die sie im Winter noch bekommen werden.

Morawiecki blufft. „Es ist ein sehr seltsamer Zufall“, verkündete er [1], „dass am selben Tag, an dem die Ostsee-Gaspipeline [2] eröffnet wird, höchstwahrscheinlich jemand einen Sabotageakt begeht. Das zeigt, zu welchen Mitteln die Russen greifen können, um Europa zu destabilisieren. Sie sind schuld an den sehr hohen Gaspreisen“. Die Wahrheit, die vom Meeresgrund bei Bornholm aufsteigt, ist das Gegenteil von dem, was Morawiecki sagt.

Aber für Morawiecki, der sich bereits für die polnischen Wahlen in elf Monaten warmläuft, liegt der politische Wert in der Behauptung seiner Regierung, den gesamten Gas- und Strombedarf Polens über den Winter hinweg gesichert zu haben. Obwohl er weiß, dass das nicht stimmt.

Bei der Einweihung des 21 Jahre alten Projekts Baltic Pipe, das von norwegischen und dänischen Gasnetzen gespeist wird, erklärte Morawiecki: „Mit dieser Gaspipeline endet die Ära der Abhängigkeit von russischem Gas. Es ist auch eine Gaspipeline der Sicherheit, Souveränität und Freiheit, nicht nur für Polen, sondern in Zukunft auch für andere… Die Regierung von [Oppositionsführer Donald] Tusk bevorzugte russisches Gas. Sie wollte sogar bis 2045 einen Vertrag mit den Russen abschließen… Dank Baltic Pipe, der Förderung aus polnischen Vorkommen, der LNG-Lieferungen aus den USA und Katar sowie der Verbindung mit seinen Nachbarn ist in Polen heute die Gasversorgung gesichert.“

Der frühere Verteidigungs- und Außenminister Radek Sikorski: „Danke USA.“(Twitter)

Auch der frühere Verteidigungs- und Außenminister der Bürgerplattform, Radek Sikorski, feierte die Sprengung von Bornholm. „Wie wir auf Polnisch sagen: eine kleine Sache, aber so eine große Freude“. „Danke, USA“, fügte Sikorski hinzu und lenkte die Anerkennung für die Operation von seinem innenpolitischen Rivalen Morawiecki auf Präsident Joseph Biden, der im Februar öffentlich gedroht hatte [5], die Pipeline zu sabotieren. Bidens Botschafter in Warschau unterstützt auch [6] Sikorskis Partei Bürgerplattform, die nächstes Jahr Morawiecki ablösen soll.

Der Anschlag verschärft nicht nur den polnischen Wahlkampf, er setzt auch den Plan der Morawiecki-Regierung fort, Deutschland anzugreifen. Erstens durch die Erneuerung der Reparationsforderungen für die Invasion und Besetzung von 1939 – 1945, und zweitens durch die Anschuldigung deutscher Komplizenschaft, Korruption und Beschwichtigung bei dem russischen Plan, Europa auf Kosten Polens zu beherrschen.

„Die Beschwichtigungspolitik gegenüber Putin“, erklärte PISM [7], offizieller Think Tank der Warschauer Regierung, im Juni, „ist Teil eines amerikanischen Versuchs, sich von seinen Verpflichtungen zur Erhaltung des Friedens in Europa zu befreien. Der Deal besteht darin, dass die Amerikaner Putin erlauben, die Nord Stream 2-Pipeline fertig zu bauen, wenn er sich im Gegenzug verpflichtet, diese nicht zur Erpressung Osteuropas einzusetzen. Klingt das überzeugend? Klingt das wie etwas, das Sie schon einmal gehört haben? Nicht umsonst hat Winston Churchill den amerikanischen Entscheidungsprozess so kommentiert: ‚Bei den Amerikanern kann man sich immer darauf verlassen, dass sie das Richtige tun, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind‘. Indem die Biden-Administration jetzt eine solche Politik verfolgt, übernimmt sie jedoch noch mehr Verantwortung für die Sicherheit Europas, einschließlich der Ukraine, die als Messlatte für spätere amerikanische Fehler angesehen werden wird.“

„Was bedeutet das für Polen? Vor fast 18 Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland, unser europäischer Verbündeter, beschlossen, eigene Geschäftsinteressen mit Putins Russland über die Solidarität und Zusammenarbeit mit den Verbündeten in Mitteleuropa zu stellen. Das war eine falsche Entscheidung, und alle polnischen Regierungen – unabhängig von politischen Differenzen – haben dies Berlin klar und deutlich mitgeteilt. Aber da es Putin gelungen ist, die deutsche Elite zu korrumpieren, und er bereits beschlossen hat, den Preis der Schande zu zahlen, war das Ignorieren der polnischen Einwände die einzige Strategie, die Deutschland übrig blieb“.

Die Explosionen bei Bornholm sind der neue polnische Schlag für den Krieg in Europa gegen Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Kanzleramt in Berlin schweigt bisher bezeichnenderweise.

Auf der Karte können Sie sehen, wo die Bornholm-Sprengung – drei gleichzeitige Bomben- oder Torpedoexplosionen – erfolgten.

Die Betreibergesellschaft von Nord Stream veröffentlichte [8] auf ihrer Webseite am Abend des 26. September eine erste Meldung über den Angriff: „Heute Abend [Schweizer Zeit] haben die Dispatcher des Nord-Stream-1-Kontrollzentrums einen Druckabfall auf beiden Leitungen der Gaspipeline registriert. Die Gründe dafür werden derzeit untersucht.“

Und am nächsten Morgen ergänzte das Unternehmen: „Der erhebliche Druckabfall infolge der gestern registrierten Gaslecks an beiden Strängen der Gaspipeline begründet den dringenden Verdacht, dass die Pipeline physisch beschädigt wurde. Die Nord Stream AG hat die zuständige Küstenwache umgehend über den Vorfall informiert. Die Positionen der vermuteten Schäden wurden identifiziert, sie befinden sich nordöstlich von Bornholm in der schwedischen bzw. dänischen AWZ [Ausschließliche Wirtschaftszone; Anm. d. Red.]. Derzeit haben die schwedischen und dänischen Seebehörden eine Sicherheitszone von 5 Seemeilen um die identifizierten Stellen eingerichtet (Nautische Informationen | Danish Maritime Authority (dma.dk)). Die Nord Stream AG hat alle notwendigen Schritte zur Untersuchung eingeleitet, um die Schäden in Zusammenarbeit mit den zuständigen lokalen Behörden zu bewerten. Derzeit ist es nicht möglich, einen Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Gastransportinfrastruktur abzuschätzen. Die Ursachen des Vorfalls werden im Zuge der Untersuchung geklärt werden“.

Die europäischen Sanktionsregelungen hinderten Vertreter des Unternehmens daran, vor Ort zu ermitteln.“

Die russische Satelliten-, Flug- und elektronische Überwachung des Gebiets ist umfassend; ukrainische Doppelagenten bestätigen dies. Die russische Darstellung des Geschehens ist in einer Zusammenfassung offener Quellen von Gazeta.ru [9] hier zu finden.   Die militärischen Vorbereitungen in den Tagen und Stunden vor den Explosionen wurden noch nicht offengelegt.

An drei Stellen wurden die Leitungen von Nord Stream beschädigt. (Quelle: John Helmer)

„Die Betreibergesellschaft Nord Stream teilte mit, dass zur gleichen Zeit an drei Strängen der Offshore-Gaspipelines Nord Stream und Nord Stream-2 Zerstörungen zu verzeichnen waren. ‚Die Zerstörung, die an einem Tag gleichzeitig an drei Offshore-Gaspipelines des Nord Stream-Systems auftrat, ist beispiellos. Es ist unmöglich, einen Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit der Gastransportinfrastruktur abzuschätzen‘, so der Betreiber von Nord Stream.“

„Der Kreml ist besorgt über die Situation. Dies ist eine sehr beunruhigende Nachricht. Wir sprechen von einer Art Zerstörung unklarer Natur in der Leitung in der dänischen Wirtschaftszone“, sagte Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kreml-Sprecher betonte, dass der Druck
in den Gaspipelines erheblich gesunken sei: ‚Dies ist eine völlig beispiellose Situation, die dringend untersucht werden muss.‘ Peskow merkte an, dass die Art der Zerstörung unbekannt ist. Sabotage wird nicht ausgeschlossen. ‚Keine Option kann jetzt ausgeschlossen werden. Offensichtlich wurde das Rohr auf irgendeine Weise zerstört. Und was der Grund dafür war – bevor die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen, ist es unmöglich, irgendeine Möglichkeit auszuschließen‘, fügte Putins Pressesprecher hinzu.“

Der stellvertretende Leiter des Nationalen Energiesicherheitsfonds, Alexej Grivach, vertrat die Ansicht, dass die Zerstörung auf Vorsatz zurückzuführen sei.

„Wenn ein Leck an einer Leitung noch ein Unfall, Folge eines Defekts oder ungewollter Einwirkung sein könnte, dann ist es bei drei [Leitungen] eindeutig
jemandes Böswilligkeit. Nun – wer in
Europa russisches Gas bekämpft, ist nicht wirklich geheim“

zitiert ihn RIA Novosti. Grivach glaubt, dass es Monate dauern wird, die Gasleitungen zu reparieren. Ulrich Lissek, Vertreter der Betreibergesellschaft, wies darauf hin, dass es aufgrund ‚des Sanktionsregimes und des Personalmangels vor Ort‘ schwierig sei, die Ursachen des Druckabfalls zu ermitteln.

In der Nacht zum 26. September kam es zu einem Leck an einer der Leitungen der Nord Stream-2-Pipeline. Nach Angaben des Vertreters der Nord Stream 2 AG, Ulrich Lissek, ist ‚an irgendeiner Stelle‘ entlang der Pipeline ‚höchstwahrscheinlich ein Loch entstanden‘. Er sagte, dass der Druck in den Gaspipelines im Normalbetrieb ‚105 bar [10]‘ betrage, im deutschen Abschnitt sei er jedoch auf 7 bar gesunken. Die dänische Schifffahrtsbehörde hat in der Nähe der Insel Bornholm einen Schaden an einer Gaspipeline entdeckt. Vermutlich befindet sich die Gefahrenstelle in der ausschließlichen Wirtschaftszone – knapp jenseits der Grenze der dänischen Hoheitsgewässer. Das Leck befand sich auf der Position 54°52,60’ nördlicher Breite – 15°24,60’ östlicher Länge, schreibt RBK.“ Das hat die Regierung in Warschau vor einem Jahr und fünf Monaten in Bornholm arrangiert [11]. Damals war Morawiecki Premierminister, die deutsche Bundeskanzlerin war Angela Merkel. Die offiziellen Warschauer Anspielungen in Richtung Merkel waren zurückhaltender als jetzt gegen Scholz.

Daraufhin erhob Stanislaw Żaryn, der polnische Sprecher der Sicherheits- und Nachrichtendienste, auf seinem Twitter-Konto eine Reihe von Anschuldigungen. Zaryn zufolge war die öffentliche Bekanntgabe der baltischen Einsätze durch Russland eine „Informationskriegführung“, die als „Vorwand für die Einleitung von Aktivitäten zur Verstärkung seiner militärischen Präsenz im Baltikum“ dienen sollte. Er fuhr fort: „#NordStream2 kann von #Russland als Vorwand für die Stationierung seiner Seestreitkräfte entlang der Pipelineroute genutzt werden. Dies könnte zu einer teilweisen Schließung der Ostsee führen.“

Jetzt ist Zaryns Anspielung klarer. Was Zaryn sagen will, ist, dass Deutschland „die Sicherheit Polens gefährdet“.

Die westlichen Propagandamedien haben versucht, den Anschein zu erwecken, die deutsche Regierung habe den polnischen Angriff gebilligt.

„Dänemark, Deutschland und Polen warnen vor ‚Sabotage‘ nach Lecks in der Nord Stream-Pipeline“, titelte die Financial Times, die japanische Plattform in London [12]: „Berlin sagt, dass Russlands Beteiligung nicht ausgeschlossen werden kann, nachdem die Gaspipelines mitten in Europas Energiekrise beschädigt wurden.“ Scholz und seine Minister wurden nicht zitiert. Stattdessen sagten rangniedrige, anonyme „deutsche Beamte, dass in Berlin die Sorge bestehe, dass der plötzliche Druckverlust in beiden Pipelines das Ergebnis eines ‚gezielten Angriffs‘ sein könnte. Sie fügten hinzu, dass eine Beteiligung Russlands ‚nicht ausgeschlossen‘ werden könne, sagten aber, dass Deutschland nicht in die von Dänemark und Schweden geführten Ermittlungen einbezogen sei.“

Umfrageergebnisse vor der Wahl zum polnischen Parlament. (John Helmer)

In Washington behauptete die örtliche Zeitung [13], daß „europäische Führer russischer ‚Sabotage‘ nach Nord-Stream-Explosionen [die Schuld geben]“ und zitierte Dänen, Schweden, Polen, Ukrainer, Außenminister Antony Blinken und „fünf europäische Beamte mit direkter Kenntnis der Sicherheitsdiskussionen, [die] sagten, es gebe eine weit verbreitete Annahme, dass Russland hinter dem Vorfall stecke. Nur Russland habe die Motivation, die Tauchausrüstung und die Fähigkeiten, sagten mehrere von ihnen.“ Das Berliner Büro der Zeitung konnte keinen einzigen deutschen Regierungsbeamten für eine Stellungnahme gewinnen.

Die Versuchung für Morawiecki, aus der politischen Pattsituation auszubrechen, in der er und seine Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) sich seit Juni befinden, wird auch von der Angst angetrieben, dass sich das ukrainische Schlachtfeld nach den neuen russischen Verstärkungen nach Westen und Süden verlagern wird, dass das ukrainische elektrische Licht und die Heizung abgeschaltet werden, und dass Millionen neuer Flüchtlinge versuchen werden, nach Polen zu gelangen [14].

Umfragen zu den polnischen Wählerabsichten verdeutlichen die flachen Linien für die beiden führenden Parteien und das potenzielle Wachstum der linken und rechten Minderheitenparteien. Am 1. September startete der PiS-Parteivorsitzende den polnischen Reparationsangriff auf Deutschland und erklärte: „Wir haben auch die Entscheidung über die weiteren Schritte getroffen … Wir werden uns an Deutschland wenden, um Verhandlungen über die Reparationen aufzunehmen.“ Der Schritt hat die Umfragewerte der Partei nicht verändert. Die Bornholm-Sprengung befand sich bereits in Planung für einen Zeitpunkt drei Wochen später.

Der unabhängige Warschauer Politologe Stanislas Balcerac kommentiert:

„Polen ist kein Ort, an dem Geistesblitze entstehen. Nur der hirnlose Sikkie [Sikorski] hat seinen großen Tag“

Quellen:

1] Wprost biznes, am 27.9.2022, <https://biznes.wprost.pl/gospodarka/infrastruktura/10878148/morawiecki-o-wybuchach-w-nord-stream-w-dniu-otwarcia-baltic-pipe-bardzo-dziwny-zbieg-okolicznosci.html>
[2] Wikipedia, „Baltic Pipe“, <https://en.wikipedia.org/wiki/Baltic_Pipe>
[3] Tweet gelöscht
[4] Tweet gelöscht
[5] Twitter, <https://twitter.com/ABC/status/1490792461979078662?cxt=HHwWjMC-oY_2rbApAAAA>
[6] John Helmer, „Fighting Words – What the Poles say when they dare do nothing“, am 29.6.2022, <http://johnhelmer.net/fighting-words-what-the-poles-say-when-they-dare-do-nothing/>
[7] PISM, Slawomir Debski, „Nord Stream 2: German and U.S. Credibility Suffers Serious Damage“, am 21.5.2021, <https://www.pism.pl/pism_in_media/media/Nord_Stream_2_German_and_US_Credibility_Suffers_Serious_Damage>
[8] Nord-Stream, „Incident on the Nord Stream Pipeline, am 26.9.2022, <https://www.nord-stream.com/press-info/press-releases/incident-on-the-nord-stream-pipeline-updated-04102022-529/>
[9] Gazeta.ru, Angelina Milchenko, „Da ist ein großes Loch: Wer hat Nord Streams angegriffen?“, am 27.9.2022, <https://www.gazeta.ru/business/2022/09/27/15526969.shtml>
[10] Wikipedia, „Bar (unit)“, <https://en.wikipedia.org/wiki/Bar_(unit)>
[11] John Helmer, „The Bornholm Bash, The Baltic Bluff, The Blinken Blink – The Retreat of Force from war“, am 7.4.2021, <http://johnhelmer.net/the-bornholm-bash-the-baltic-bluff-the-blinken-blink-the-retreat-of-force-from-war/>
[12] Financial Times, „Denmark, Germany and Poland warn of sabotage after Nord Stream leaks“, <https://www.ft.com/content/85f24052-10a6-48de-8eb1-7a6f8be95759>
[13] The Washington Post, Meg Kelly, Michael Birnbaum, Mary Ilyushina, „European leaders blame Russian sabotage after Nord Stream explosions“, am 27.9.2022, <https://www.washingtonpost.com/world/2022/09/27/nord-stream-gas-pipelines-damage-russia/>
[14] Twitter, <https://twitter.com/bears_with/status/1572841175551463424?cxt=HHwWgMDSzeit7dMrAAAA>