Friedensarbeit konkret – am Beispiel Ukraine

Von Andrea Drescher , veröffentlicht am: 21. Juni 2017, Kategorien:

2014 war für viele Menschen in Deutschland und Österreich die Auseinandersetzung in und um die Ukraine Anlass auf die Straße zu gehen, um im Rahmen der Mahnwachen ein Zeichen gegen den sich abzeichnenden Krieg zu setzen. Für einige Menschen war es nicht genug, nur ein Zeichen zu setzen, sie wollten mehr tun.

 

Der Krieg ist seit langem brutale Realität, findet aber in den deutschsprachigen Massenmedien nicht statt. Die Mahnwachen sind fast in der Versenkung verschwunden – aber die, die sich wirklich für die Menschen in der Ukraine engagieren wollten, sind heute noch immer aktiv, teilweise sogar aktiver als noch vor drei Jahren.

 

Hilfsprojekte entstanden, LKW-Transporte wurden durchgeführt, zunächst meist auf privater Basis, nach und nach in gemeinnützigen Vereinen organisiert, um die formellen Anforderungen an direkte Hilfe im Land auch besser erfüllen und den Unterstützern die Verwendung der Spendengelder lückenlos belegen zu können. Aber es engagieren sich auch Menschen dafür, dass mehr Menschen über die Hintergründe und die aktuelle Lage in der Ukraine informiert werden.

 

Politische Hintergründe deutlich machen

Free21 – Power to the Paper – wurde von Tommy Hansen im Umfeld der Mahnwachen „geboren“ und hat sich immer wieder dafür eingesetzt, Informationen über die Ukraine an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein Beispiel dafür ist das 2016 initiierte Projekt, das Transkript von Dr. Daniele Ganser‘s Vortrag „Regime-Change in der Ukraine?“ auf russisch zu übersetzen.

 

Ziel des Projektes war es, Aufklärung und eine neue Sichtweise auf die geschichtliche Entwicklung in der Ukraine, für die Ukrainer zugänglich zu machen. Lukas Puchalski, der dafür sorgt, dass die gedruckte Version von Free21 die Öffentlichkeit erreicht, stellte das notwendige Crowdfunding dafür auf die Beine. Die übersetzte Fassung steht bald online zur Verfügung, in den kommenden Wochen werden 10.000 Exemplare davon gedruckt und in der Ukraine verteilt.

 

Aber auch auf Deutsch erscheinen immer wieder Artikel in Free21, in denen auf die aktuelle Situation im Kriegsgebiet eingegangen wird, dieser Krieg soll und darf nicht ganz aus dem Bewusstsein der Menschen im Westen verschwinden.

 

Die Situation der Menschen vor Ort an die
Öffentlichkeit bringen

Mark Bartalmai reiste 2014 erstmals privat in die Ukraine, um sich selbst von dem, was er in den Nachrichten hörte bzw. nicht hörte, ein Bild zu verschaffen. Die Ergebnisse seiner – inzwischen professionalisierten – Film- und Recherche-Arbeit sind in bisher zwei Filmprojekte eingeflossen, „The Ukrainian Agony“ und „Frontstadt Donezk“, die auf www.nuoviso.de als DVD bestellt werden können.

 

Da Mark Bartalmai sich speziell im zweiten Film „nur“ auf die Position der Menschen bezieht und weder eindeutig der westlichen noch der russischen Seite zugetan ist, haben es seine Arbeiten schwer. Deutsche Massenmedien sind nicht interessiert, Kinos lassen sich kaum zur Vorführung begeistern, und auch die russische Seite hat bis vor Kurzem kein großes Interesse gezeigt. Erst beim 13. Internationalen Dokumentarfilmfestival in Sewastopol/Moskau, einem der größten Dokumentarfilmfestivals Osteuropas/Asiens (Eurasien) fand Frontstadt Donezk erstmals öffentliche Anerkennung und wurde mit dem Hauptpreis (Wladislaw-Mikosha-Preis) in der Festival-Kategorie „Kriegs- und Geschichtsdokumentationen“ ausgezeichnet.

 

Weit über zwei Stunden Filmmaterial aus einem Land, das die wenigsten hier im Westen kennen, berichten von Menschen und ihren ganz konkreten Lebenssituationen aus einem Kriegsgebiet, aus einer Lebensnormalität, die für viele fremd ist. Es sind nicht nur traurige Geschichten, wie man bei einer Berichterstattung aus einem Kriegsgebiet erwarten würde.

 

Viele der Geschichten machen aber offensichtlich, wie wichtig Unterstützung für die Menschen im Land ist, wobei Mark Bartalmai im persönlichen Gespräch betont, wie bedeutsam aus seiner Sicht insbesonders die strukturelle Hilfe ist. Klassischen Hilfstransporten steht er inzwischen kritisch gegenüber, obwohl er in der Anfangsphase 2014 bei Hilfslieferungen unterstützend mitgewirkt hat:

 

„Es gibt dort alles zu kaufen, es kann sich nur keiner leisten. Und man darf den Menschen nicht die Arbeit nehmen, indem Güter, die im Land produziert werden, kostenlos von außen geliefert werden. Entscheidend ist es daher, den Volksrepubliken Donezk und Lugansk strukturell zu helfen. Das Land darf nicht dauerhaft auf Hilfslieferungen angewiesen sein. Eine Volkswirtschaft kann nur erfolgreich aufgebaut werden, wenn produziert und gekauft wird. Der Verkauf von Produkten aus dem Donbass in die Ukraine ist verboten. Es gibt nahezu keinen Güteraustausch zwischen der West- und der Ostukraine. Russland tut vieles durch die humanitären Konvois. Sie leisten Hilfe für öffentliche Einrichtungen, liefern aber keine Pakete für Einzelne, sondern Rohmaterialien wie Baumaterial oder Rohgüter für die Nahrungsmittelherstellung, strukturelle Hilfe eben. Es herrscht inzwischen auch ein reger Import von russischen Gütern gegen Geld oder Waren aus den Republiken. Die Republiken pflegen mit Russland einen fast normalen Handel.“

 

Durch seine langen Aufenthalte in Donezk und Umgebung – seit 2014 war Mark Bartalmai mehr als 24 Monate vor Ort und lebt in Donezk in einer eigenen kleinen Wohnung – kennt er die Situation in der Ostukraine sehr gut, auch wenn er immer wieder betont, dass es sich um seine persönlichen, subjektiven Eindrücke handelt. Diese werden aber von anderen immer wieder bestätigt.

 

Das Leben in der Ostukraine hat enorm viele Facetten. Während im Zentrum der Stadt Donezk fast Normalität herrscht – wie der Film Frontstadt Donezk überzeugend dokumentiert – ist das Leben am Stadtrand und noch viel mehr am Land, insbesondere in der Nähe der Frontlinie, unerträglich und tragisch besonders für ältere Menschen und für die Kinder, die noch nicht begreifen, was in ihrer Umgebung eigentlich vorgeht.

 

In der Nähe der Frontlinie ist der Krieg ständig an der Tagesordnung. Minsk 2, das Abkommen für einen Frieden in der Ukraine, wird nicht eingehalten. Die Kriegsparteien weisen einander ebenso regelmäßig gegenseitig die Schuld zu, wie Menschen deswegen sterben und die Infrastruktur weiter zerstört wird.

 

Ohne eine Antwort auf die Schuldfrage zu kennen, ist eines auf jeden Fall sicher: Humanitäre Hilfe ist weiterhin vonnöten und gibt den Menschen im Westen die Möglichkeit, etwas Konkretes für die Opfer des Krieges zu tun. Um die Probleme, die mit humanitären Hilfsprojekten in Krisengebieten verbunden sind, in den Griff zu bekommen, wird seit Herbst 2016 nur noch anerkannten Hilfsorganisationen die Durchführung gestattet. Damit stellen die politisch Verantwortlichen in den Republiken sicher, dass Unterstützung wirklich Menschen zugute kommt, die sie benötigen, und nicht auf dem Schwarzmarkt landet.

 

Ein Vorgehen, das Mark Bartalmai ausdrücklich begrüßt: „Ich finde es gut, wenn Menschen sich engagieren wollen, solange die Hilfe wirklich nützlich ist. Spendenaufrufe bei uns führen ja auch dazu, dass die Öffentlichkeit auf die Zustände in den Republiken aufmerksam gemacht wird. Wenn man Geld oder ausgewählte Güter wie Medizintechnik sammelt, kommt man mit Menschen ins Gespräch, die sonst keinen Bezug zur Ukraine haben. So schafft man das Bewusstsein, dass dort immer noch Krieg herrscht, der ja in den Medien sonst keinen Platz mehr findet.“

 

Im Folgenden einige Beispiele von Menschen bzw. Organisationen, die aktive Hilfe in der Ukraine leisten. Es sind Menschen „wie du und ich“, „nur“ Menschen, die dem Unrecht nicht untätig zuschauen wollen und deshalb handeln.

 

be the change e.V.

Björn und Germaid von be the change e.V. gehörten mit zu den Aktivisten, die im Rahmen des „Mahnwachen Helfen“-Projektes bereits 2014 mit 42 Tonnen Hilfsgütern in die Ukraine gefahren sind. Winterkleidung, Kindersachen und Lebensmittel – es gab in der Anfangsphase der kriegerischen Auseinandersetzung viele Binnenflüchtlinge, die alles brauchen konnten. Damals gab es die unabhängigen Volksrepubliken noch nicht. Sie begleiteten den Transport mit ihrem Wohnmobil, um auch aktiv selbst dazu beizutragen, die Schranken in den Köpfen und Herzen der Menschen zu durchbrechen. Sie wollen selbst Teil der Veränderung sein, wie Gandhi es vorschlug.

 

Im Raum Nepal leisteten die beiden nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April 2015 humanitäre Hilfe und gründeten den gemeinnützigen Verein be the change e.V., um die Hilfsaktionen auf rechtlich korrekte Füße zu stellen. Seitdem unterstützt man dort die verschiedensten Hilfsprojekte. In Deutschland ist der Verein sozial und kulturell aktiv durch das Organisieren von Hilfsgütertransporten nach Osteuropa, im Speziellen für ukrainische Kriegsflüchtlinge, sowie durch Konzerte und Benefiz-Alben.

 

Björn erzählt: „Sei der Wandel“ ist Name und Slogan unseres Vereins. Die Welt eines friedlichen und sozialen Miteinanders bedingt sich durch unser Handeln und unsere Bereitschaft JETZT zu leben. Ob im Kleinen oder im Großen, wir haben die Kraft der Veränderung, indem wir den Hilfebedürftigen eine Hand reichen und somit menschliche Brücken aus Verständnis und Liebe bauen. Wir helfen Menschen, uns ist die Politik gleichgültig. Wir haben auch den Menschen im Westen der Ukraine geholfen, wurden dafür aber entsprechend angefeindet. Wir sagen nicht, das ist gut und das ist böse. Wir zeigen auf, wo Hilfe nötig ist, und leben vor, dass man etwas tun kann. Wir sprechen mit den Menschen vor Ort und zeigen die Geschichten der Betroffenen wiederum bei uns zu Hause. So wollen wir auch die Mauer des Schweigens seitens der Medien unterbrechen.“

 

Als dem Verein 2016 200 Betten angeboten wurde, war sofort klar, dass man diese in den Donbass bringen wollte, eine Aufgabe, die sich in der Umsetzung als Herausforderung erwies. Man brauchte ein anerkanntes Transportunternehmen, musste sämtliche Zollbestimmungen erfüllen und die Grenzblockade der West-Ukraine über Rostow am Don in Russland umfahren. Die beiden Aktivisten schauten sich vor Ort selbst mehrere Einrichtungen an und entschieden dann, die Betten einem Sanatorium für traumatisierte Kinder zur Verfügung zu stellen, in dem Kinder auf Staatskosten leben können.

 

„Auch wenn wir wie alle anderen Hilfsprojekte seitens der Behörden sehr genau kontrolliert wurden: Nachdem die Problematik der anerkannten Organisation geklärt war, verlief die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen sehr gut. Wir konnten uns frei bewegen, Interviews mit den Menschen vor Ort führen, Videos und uns selbst von der Situation im Land ein Bild machen. Die Informationsblockade muss durchbrochen werden, mehr Menschen müssen wissen, was in der Ost-Ukraine wirklich passiert.“

 

Beide brachten von diesen Ukraine-Reisen sehr viele persönliche Impressionen und Erfahrungen mit, die ihnen bestätigten, wie wichtig es ist, derartige Zeichen zu setzen und weiterzumachen. Die nächsten Projekte für die Ukraine sind bereits in der Planung – ein weiterer Transport für Krankenhausbetten ist in der Vorbereitung. Es ist eben alles eine Geldfrage, darum freuen sich Björn und Germaid über helfende Hände, aktive Mitglieder im Verein und natürlich auch über Spenden.

 

Mehr Informationen findet man auf www.btcev.de

 

Friedensbrücke –
Kriegsopferhilfe e.V.

Die Friedensbrücke ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht nur, aber vor allen Dingen in der Ostukraine hilft. Der Verein gehört zu den wenigen ausländischen Hilfsorganisationen, die von der dortigen Regierung anerkannt wurden.

 

Seit 2015 unterstützt die „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V.“ die Menschen im Donbass, ein engagierter Verein, der als spontane Idee auf einer Moskaureise entstanden ist. Im Mai 2015 fuhr eine kleine Gruppe Menschen zu den Feierlichkeiten zum 9. Mai nach Moskau, um dort ein Zeichen zum 70. Jahrestag der Niederschlagung des Faschismus in Deutschland zu setzen. Man erfuhr von Hilfsaktionen der russischen Bürger für die Menschen im Donbass, denn dort waren bereits Opfer eines Krieges zu beklagen. Es sterben und leiden Menschen. Denen muss geholfen werden. Der Gedanke war geboren: „Wir gründen einen Verein, der den Opfern von Krieg Linderung bringt, der ihnen Aufmerksamkeit schenkt, das Gefühl, nicht vergessen zu sein, Hoffnung! Hilfe vor Ort! Nicht hier oder irgendwo, sondern dort, wo der Krieg lebt und die Menschen sterben. Wir wollen Brücken bauen in den Frieden!“

 

Man nutzte die Kontakte zu russischen Hilfsaktionen und fing an, gründete am 18.06.2015 den Verein „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe“ und begann Geld zu sammeln, um die russischen Freunde in ihrer Arbeit zu unterstützen und das 1. Projekt, das „Friedenscamp“, aufzubauen. Während man zunächst noch Hilfstransporte von Deutschland aus organisierte, ging man sehr früh dazu über, sich die Waren weitestgehend vor Ort zu beschaffen, um damit für Kaufkraft im Land selbst zu sorgen. Eine der Grundvoraussetzungen für den Verein war von Anfang an die enge Zusammenarbeit mit den Behörden, um Korruption und Missbrauch von vornherein auszuschließen. Man erhält seitens der Stadtverwaltung oder der Bürgermeister Listen, wo Hilfe am nötigsten ist, und hilft gezielt.

 

Immer wieder selbst vor Ort informieren sich Vertreter des Vereins über die Situation in den unter Beschuss der ukrainischen Armee liegenden Gebiete, überbringen Hilfsgüter für soziale Einrichtungen, sprechen mit offiziellen Vertretern. Aber auch wann man nicht vor Ort ist, über Internet und Skype wird täglich Kontakt aufgenommen. Man informiert sich über die Situation im Land, die nicht besser wird, kümmert sich um die Volontäre und Unterstützer, koordiniert die vielfältigen Hilfsmaßnahmen, pflegt Kontakte mit Behörden und Ministerien. Es gibt immer etwas zu tun.

 

Die Friedensbrücke sorgt auf vielfältigste Art und Weise für Hilfe vor Ort. Man organisiert und finanziert Friedenscamps für Kinder, die Evakuierung von Kindern und Müttern,  Sanatoriumsaufenthalte, Weihnachts- und Schulaktionen, die Versorgung von Menschen in Altenheimen, Waisenhäusern und Flüchtlingsheimen, Bereitstellung von Medikamenten und Lebensmitteln für bedürftige Menschen. Unterstützt werden aber auch Mal- und Bastelwettbewerbe oder Sport- und Kulturveranstaltungen, Kinderfeste und auch der Fußballverein sowie das Boxteam von Gorlovka.

 

Das Geld kommt durch Aufrufe, Flyer und Infoabende, sowie Schreiben an Stiftungen, Parteien und Organisationen zusammen. Auch Ausstellungen und Aktionen wie der Verkauf von Bildern, die Kinder aus dem Donbass gemalt haben, sorgen für den regelmäßigen Eingang von Spenden. Außerdem sind die Aktiven auf fast jeder Friedensdemonstration mit dabei. Es ist eine enorm aufwendige Arbeit und setzt sehr viel Herzblut der Beteiligten voraus. Dieses ist aber spürbar vorhanden, wenn man die Homepage und die fast tägliche Berichterstattung auf Facebook verfolgt.

 

Eines der typischen Projekte ist „78 Paar Kinderschuhe für Saizewo“ – konkret, greifbar und für die Spender nachvollziehbar. Direkt an der Frontlinie lebten im März 2017 noch ca. 2000 Menschen, darunter 175 Kinder in Saizewo. Durch die Bürgermeisterin wurde eine Liste der benötigten Schuhe erstellt, 78 Paar für je ca. 400 Rubel machten bei einem Kurs von 1:58 rund 540 Euro erforderlich.

 

Die Friedensbrücke rief über ihre Webseite und Facebook zu Spenden auf und in kurzer Zeit war der notwendige Betrag beisammen. Die Spender werden vom Verein dabei ebenso öffentlich dokumentiert wie die Ausgaben – als gemeinnütziger Verein ist man gegenüber Behörden und Finanzamt sowieso rechenschaftspflichtig, aber Professionalität und Transparenz für alle sind für die Aktiven von enormer Bedeutung.

 

Für die Zukunft hat Liane Kilinc, Vorsitzende und Gründungsmitglied, einen ganz klaren Wunsch: „Unser aller größter Wunsch ist es, dass wir nicht mehr gebraucht werden! Dass unsere Hilfe überflüssig wird! Bis dahin ist es ein scheinbar unendlich langer Weg. Wir sind bereit ihn zu gehen, weil wir an die Brücken in den Frieden glauben! Weil auch die Sehnsucht nach einem Leben in Frieden unsterblich ist! Wir machen es einfach! Wer mehr über unsere Arbeit, die alle Aktivisten nach ihrem Arbeitstag leisten, wissen möchte, wer uns mit seiner Hände Arbeit helfen möchte: Schreiben Sie uns an! Rufen Sie uns an! Es gibt viel zu tun!“

 

Wer mitarbeiten möchte: www.fbko.org

 

Humanbataillon Donbass

Das Humanbataillon Donbass ist eine Privatinitiative einzelner Menschen, die sich im Rahmen einer Facebook-Gruppe organisiert haben. Diese Gruppe dient dazu, gezielt Hilfe – für die Menschen in Not im Donbass – zu koordinieren und will nicht politisch agieren.

 

Hilfe zur Selbsthilfe und direkt Hilfe für Menschen in bitterer Not – so lassen sich die Projekte der Organisatoren am besten beschreiben, die eng mit der Friedensbrücke zusammenarbeiten. Durch direkte Kontakte vor Ort ist sichergestellt, dass die Hilfe auch ankommt, jedes Projekt wird ausführlich dokumentiert. Beispielhaft für die Projekte des Humanbataillons sind die Aktionen wie „Küken für die Ukraine“, „Saatgut für die Ukraine“ oder „Brillen für die Ukraine“.

 

Initiiert wurde „Brillen für die Ukraine“ von Harda aus Köln, die bis 2014 nie politisch aktiv war. „Als der Krieg nach Europa kam, konnte ich nicht stillsitzen und nichts tun. Ich habe mich immer an Spendenaktionen beteiligt, wo direkte Kontakte ins Land bestanden. Geld sammeln, vor Ort Küken und Hähne kaufen und diese an Familien verteilen und großziehen ist konkrete Hilfe. Ich beobachte sehr intensiv, was in der Ukraine passiert, und irgendwann fiel mir auf, dass in den Videos oder Fotos fast keiner eine Brille trägt, auch die ganz alten Menschen nicht. Da wurde mir bewusst, dass sich viele einfach keine Brillen leisten können. Bei uns gibt es viele Menschen, die helfen wollen, aber selbst kein Geld haben. Da kam mir die Idee mit den gebrauchten Brillen, denn fast jeder Brillenträger hat sowas zuhause rumliegen. Und die Resonanz auf die Idee war überwältigend. Gut 1500 Stück sind zusammengekommen – und nachdem wir mit Unterstützung der Friedensbrücke die Transport- und Zollprobleme lösen konnten, wird in der Ostukraine dafür gesorgt, dass diese von Augenärzten an bedürftige Menschen verteilt werden. Viele Menschen haben mich beim Sammeln unterstützt. Und vielen wurde dadurch erst bewusst, wie kritisch die Situation in der Ostukraine heute ist. Eine Standard-Lesebrille gibt es bei uns im Supermarkt für ein paar Euro. Für ältere Menschen meist unverzichtbar – aber wenn diese in der Nähe der Front leben, haben sie keine Chance sich so etwas zu beschaffen. Es ist vielleicht nur eine Kleinigkeit – aber hier kann sich fast jeder beteiligen. Und den Menschen ist geholfen.“

 

Zum 9. Mai wurde vom Humanbataillon Donbass (Гуманитарный Батальон Донбасс) und Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V. gemeinsam eine Sammelaktion für die nur noch sehr wenigen russischen Kriegsveteranen im Donbass, die noch am Leben sind, gestartet. Auch den Kindern des Zweiten Weltkrieges wollte man mit einem Geschenk zum für Russen sehr wichtigen Tag gratulieren. Die meisten sind weit über 70 Jahre alt und müssen den zweiten schlimmen Krieg im Donbass erleben. Gesammelt wurde für ein „festliches Lebensmittelpaket“ – mit einer Torte sowie Nudeln, Reis, Mehl, Hirse, Buchweizen, Butter, Zucker, Tee, einer Fisch- oder Fleischkonserve, Waschpulver, Shampoo – die Kosten betrugen 11,30 Euro. Die Lebensmittelpakete wurden von den Verantwortlichen gleichzeitig in der Lugansker und Donezker Republik verteilt. Dass die Geschenke zum 9. Mai die Kriegsveteranen erst verspätet erreicht haben, hat niemanden gestört. Die Menschen waren gerührt und dankbar, dass man an sie denkt.

 

Weitere Informationen zum Humanbataillon Donbass findet man unter https://www.facebook.com/groups/333931053469262/. Dank der Zusammenarbeit mit der Friedensbrücke sind Spenden an die Projekte auch steuerlich absetzbar.

 

Aktionsbündnis
Zukunft Donbass

Für Dr. Raissa Steinigk aus Thüringen war die Entwicklung in ihrer alten Heimat eine Katastrophe. Die gebürtige West-Ukrainerin hatte 1973 einen Studenten aus der DDR geheiratet und verließ Kiew nach Studienende Richtung Erfurt. Den Bezug zum Land hat sie aber nie verloren, so war sie zwischen 2000 und 2014 in zwei  Firmen „Krimkonsult Internationl GmbH und „Ukraine-Beratung und Projektmanagement“ tätig. Als 2014 die Unruhen begannen, konnte sie sich vom Fernseher nicht mehr losreißen, verfolgte sowohl das russische als auch das ukrainische Fernsehen, informierte sich aus erster Hand bei ihren Verwandten und konnte nicht glauben, was sie alles erfuhr. Am Anfang war sie völlig verzweifelt, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie mit ansehen musste, wie die Menschen durch die Propaganda in den Krieg getrieben wurden – und niemand im Westen darauf reagierte. 2016 entschied sie sich, nicht länger zuzuschauen sondern zu handeln. Auf ihre Initiative entstand das Aktionsbündnis Zukunft Donbass, eine Initiative von Vereinen, Firmen, Initiativgruppen, Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und Privatpersonen, darunter Ourchild e.V., die Maria Pawlowna Gesellschaft e.V., Diakonie Mitteldeutschland „Hoffnung für Osteuropa“ e.V., etc.

 

„Als gebürtige Ukrainerin habe ich das alles natürlich sehr persönlich genommen. Und musste auch persönlich etwas tun. Da kam mir die Idee mit den medizinischen Geräten. In unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft werden diese wegen behördlichen Auflagen und Versicherungsfragen nicht mehr eingesetzt, in den Krankenhäusern in Lugansk werden sie dringend gebraucht. Ich habe mir Unterstützung gesucht, begann Krankenhäuser, Arztpraxen und Firmen für medizinische Hilfsmittel anzuschreiben und habe sehr viel positive Rückmeldung erhalten. Wir versorgen zwei Kliniken direkt mit medizinischem Mobiliar, Geräten und Material. Es handelt sich um das 1. Städtische Krankenhaus in Lugansk sowie das Stadtkrankenhaus in Pervomaisk. Diese Stadt liegt direkt an der Frontlinie und ist besonders betroffen, da bei den Kampfhandlungen 2014 und 2015 die städtische Infrastruktur bevorzugtes Ziel der Raketenangriffe war. Inzwischen ist es uns gelungen, 6 LKWs in die Gebiete zu schicken. Darunter auch 40 Krankenhausbetten, die bei uns ausgemustert wurden, aber noch in gutem Zustand waren. Es wird aber leider aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen immer schwieriger, Transportfirmen zu finden, die bereit sind, das Risiko einzugehen und die Spenden direkt nach Pervomaisk zu bringen.“

 

Das Aktionsbündnis arbeitet wie alle anderen mit einer vor Ort akkreditierten Hilfsorganisation zusammen, die die Abwicklung dokumentiert und sich von den Empfängern schriftlich bestätigen lässt. Trotzdem kontrolliert man die Verteilung der Spenden auch selbst. Da Dr. Steinigk die Landessprache perfekt beherrscht, kann sie jederzeit einfach zum Telefon greifen und nachfragen.

 

„Auch wenn sich unsere Geräte nicht für den Schwarzmarkt eignen, wir wollen einfach im Sinne unserer Spender sichergehen, dass alles korrekt verläuft. Wie wichtig allein die Verfügbarkeit guter Krankenhausbetten ist, habe ich aufgrund einer Krankheit jetzt am eigenen Leib erfahren müssen. Für mich ein klares Zeichen weiterzumachen.“

 

Das aktuelle Projekt, die Beschaffung einer Hebebühne, wurde direkt von der Verwaltung der staatlichen Einrichtung „Lugansker republikanisches Zentrum für Erste med. Hilfe und Katastrophenschutz“ angefragt. Direktor D. S. Parchomtschuk bat sie um humanitäre Hilfe in Form einer hydraulischen Hebebühne für Service- und Reparaturarbeiten von Krankenwagen mit einer Hebeleistung von nicht weniger als 4400 kg.

 

Nachdem man auf eBay fündig geworden ist und der Verkäufer für das Hilfsprojekt sogar eine großzügigen Spende in Form eines Rabatts einräumte, muss jetzt die Finanzierung gesichert werden. Es werden erneut Spender zur Finanzierung gesucht, aber Dr. Steinigk ist überzeugt, dass sie die Summe zusammenbekommen werden.

 

Information zum Aktionsbündnis – und natürlich auch die Möglichkeit sich an der Finanzierung des Hebebühnenprojektes zu beteiligen, findet man unter <http://www.zukunftdonbass.org>, spenden kann man unter <https://www.betterplace.org/de/projects/47001-spende-fur-2-krankenhauser-in-der-ukraine-stadt-lugansk-und-pervomaisk>.

 

Es gibt sicher noch weitere Organisationen und Menschen, die vor Ort helfen. Deren Arbeit und Engagement soll nicht geschmälert werden, nur weil sie der Autorin dieses Artikels nicht bekannt sind.

 

Es sind aber immer noch viel zu wenige und insbesondere die offiziellen Organisationen lassen bei ihrer Unterstützung östlich der Frontlinie einiges zu wünschen übrig. Manche unterstützen die Hilfe auch nicht, weil es sich um „pro-russische Separatisten“ handele. Denjenigen sei gesagt, dass es immer und überall die Zivilisten sind, die unter dem Krieg leiden. Diesen Menschen zu helfen ist einfach eine Frage der Menschlichkeit, nicht der Politik.

Friedensarbeit konkret – am Beispiel Ukraine

Von Andrea Drescher , veröffentlicht am: 21. Juni 2017, Kategorien:

2014 war für viele Menschen in Deutschland und Österreich die Auseinandersetzung in und um die Ukraine Anlass auf die Straße zu gehen, um im Rahmen der Mahnwachen ein Zeichen gegen den sich abzeichnenden Krieg zu setzen. Für einige Menschen war es nicht genug, nur ein Zeichen zu setzen, sie wollten mehr tun.

 

Der Krieg ist seit langem brutale Realität, findet aber in den deutschsprachigen Massenmedien nicht statt. Die Mahnwachen sind fast in der Versenkung verschwunden – aber die, die sich wirklich für die Menschen in der Ukraine engagieren wollten, sind heute noch immer aktiv, teilweise sogar aktiver als noch vor drei Jahren.

 

Hilfsprojekte entstanden, LKW-Transporte wurden durchgeführt, zunächst meist auf privater Basis, nach und nach in gemeinnützigen Vereinen organisiert, um die formellen Anforderungen an direkte Hilfe im Land auch besser erfüllen und den Unterstützern die Verwendung der Spendengelder lückenlos belegen zu können. Aber es engagieren sich auch Menschen dafür, dass mehr Menschen über die Hintergründe und die aktuelle Lage in der Ukraine informiert werden.

 

Politische Hintergründe deutlich machen

Free21 – Power to the Paper – wurde von Tommy Hansen im Umfeld der Mahnwachen „geboren“ und hat sich immer wieder dafür eingesetzt, Informationen über die Ukraine an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein Beispiel dafür ist das 2016 initiierte Projekt, das Transkript von Dr. Daniele Ganser‘s Vortrag „Regime-Change in der Ukraine?“ auf russisch zu übersetzen.

 

Ziel des Projektes war es, Aufklärung und eine neue Sichtweise auf die geschichtliche Entwicklung in der Ukraine, für die Ukrainer zugänglich zu machen. Lukas Puchalski, der dafür sorgt, dass die gedruckte Version von Free21 die Öffentlichkeit erreicht, stellte das notwendige Crowdfunding dafür auf die Beine. Die übersetzte Fassung steht bald online zur Verfügung, in den kommenden Wochen werden 10.000 Exemplare davon gedruckt und in der Ukraine verteilt.

 

Aber auch auf Deutsch erscheinen immer wieder Artikel in Free21, in denen auf die aktuelle Situation im Kriegsgebiet eingegangen wird, dieser Krieg soll und darf nicht ganz aus dem Bewusstsein der Menschen im Westen verschwinden.

 

Die Situation der Menschen vor Ort an die
Öffentlichkeit bringen

Mark Bartalmai reiste 2014 erstmals privat in die Ukraine, um sich selbst von dem, was er in den Nachrichten hörte bzw. nicht hörte, ein Bild zu verschaffen. Die Ergebnisse seiner – inzwischen professionalisierten – Film- und Recherche-Arbeit sind in bisher zwei Filmprojekte eingeflossen, „The Ukrainian Agony“ und „Frontstadt Donezk“, die auf www.nuoviso.de als DVD bestellt werden können.

 

Da Mark Bartalmai sich speziell im zweiten Film „nur“ auf die Position der Menschen bezieht und weder eindeutig der westlichen noch der russischen Seite zugetan ist, haben es seine Arbeiten schwer. Deutsche Massenmedien sind nicht interessiert, Kinos lassen sich kaum zur Vorführung begeistern, und auch die russische Seite hat bis vor Kurzem kein großes Interesse gezeigt. Erst beim 13. Internationalen Dokumentarfilmfestival in Sewastopol/Moskau, einem der größten Dokumentarfilmfestivals Osteuropas/Asiens (Eurasien) fand Frontstadt Donezk erstmals öffentliche Anerkennung und wurde mit dem Hauptpreis (Wladislaw-Mikosha-Preis) in der Festival-Kategorie „Kriegs- und Geschichtsdokumentationen“ ausgezeichnet.

 

Weit über zwei Stunden Filmmaterial aus einem Land, das die wenigsten hier im Westen kennen, berichten von Menschen und ihren ganz konkreten Lebenssituationen aus einem Kriegsgebiet, aus einer Lebensnormalität, die für viele fremd ist. Es sind nicht nur traurige Geschichten, wie man bei einer Berichterstattung aus einem Kriegsgebiet erwarten würde.

 

Viele der Geschichten machen aber offensichtlich, wie wichtig Unterstützung für die Menschen im Land ist, wobei Mark Bartalmai im persönlichen Gespräch betont, wie bedeutsam aus seiner Sicht insbesonders die strukturelle Hilfe ist. Klassischen Hilfstransporten steht er inzwischen kritisch gegenüber, obwohl er in der Anfangsphase 2014 bei Hilfslieferungen unterstützend mitgewirkt hat:

 

„Es gibt dort alles zu kaufen, es kann sich nur keiner leisten. Und man darf den Menschen nicht die Arbeit nehmen, indem Güter, die im Land produziert werden, kostenlos von außen geliefert werden. Entscheidend ist es daher, den Volksrepubliken Donezk und Lugansk strukturell zu helfen. Das Land darf nicht dauerhaft auf Hilfslieferungen angewiesen sein. Eine Volkswirtschaft kann nur erfolgreich aufgebaut werden, wenn produziert und gekauft wird. Der Verkauf von Produkten aus dem Donbass in die Ukraine ist verboten. Es gibt nahezu keinen Güteraustausch zwischen der West- und der Ostukraine. Russland tut vieles durch die humanitären Konvois. Sie leisten Hilfe für öffentliche Einrichtungen, liefern aber keine Pakete für Einzelne, sondern Rohmaterialien wie Baumaterial oder Rohgüter für die Nahrungsmittelherstellung, strukturelle Hilfe eben. Es herrscht inzwischen auch ein reger Import von russischen Gütern gegen Geld oder Waren aus den Republiken. Die Republiken pflegen mit Russland einen fast normalen Handel.“

 

Durch seine langen Aufenthalte in Donezk und Umgebung – seit 2014 war Mark Bartalmai mehr als 24 Monate vor Ort und lebt in Donezk in einer eigenen kleinen Wohnung – kennt er die Situation in der Ostukraine sehr gut, auch wenn er immer wieder betont, dass es sich um seine persönlichen, subjektiven Eindrücke handelt. Diese werden aber von anderen immer wieder bestätigt.

 

Das Leben in der Ostukraine hat enorm viele Facetten. Während im Zentrum der Stadt Donezk fast Normalität herrscht – wie der Film Frontstadt Donezk überzeugend dokumentiert – ist das Leben am Stadtrand und noch viel mehr am Land, insbesondere in der Nähe der Frontlinie, unerträglich und tragisch besonders für ältere Menschen und für die Kinder, die noch nicht begreifen, was in ihrer Umgebung eigentlich vorgeht.

 

In der Nähe der Frontlinie ist der Krieg ständig an der Tagesordnung. Minsk 2, das Abkommen für einen Frieden in der Ukraine, wird nicht eingehalten. Die Kriegsparteien weisen einander ebenso regelmäßig gegenseitig die Schuld zu, wie Menschen deswegen sterben und die Infrastruktur weiter zerstört wird.

 

Ohne eine Antwort auf die Schuldfrage zu kennen, ist eines auf jeden Fall sicher: Humanitäre Hilfe ist weiterhin vonnöten und gibt den Menschen im Westen die Möglichkeit, etwas Konkretes für die Opfer des Krieges zu tun. Um die Probleme, die mit humanitären Hilfsprojekten in Krisengebieten verbunden sind, in den Griff zu bekommen, wird seit Herbst 2016 nur noch anerkannten Hilfsorganisationen die Durchführung gestattet. Damit stellen die politisch Verantwortlichen in den Republiken sicher, dass Unterstützung wirklich Menschen zugute kommt, die sie benötigen, und nicht auf dem Schwarzmarkt landet.

 

Ein Vorgehen, das Mark Bartalmai ausdrücklich begrüßt: „Ich finde es gut, wenn Menschen sich engagieren wollen, solange die Hilfe wirklich nützlich ist. Spendenaufrufe bei uns führen ja auch dazu, dass die Öffentlichkeit auf die Zustände in den Republiken aufmerksam gemacht wird. Wenn man Geld oder ausgewählte Güter wie Medizintechnik sammelt, kommt man mit Menschen ins Gespräch, die sonst keinen Bezug zur Ukraine haben. So schafft man das Bewusstsein, dass dort immer noch Krieg herrscht, der ja in den Medien sonst keinen Platz mehr findet.“

 

Im Folgenden einige Beispiele von Menschen bzw. Organisationen, die aktive Hilfe in der Ukraine leisten. Es sind Menschen „wie du und ich“, „nur“ Menschen, die dem Unrecht nicht untätig zuschauen wollen und deshalb handeln.

 

be the change e.V.

Björn und Germaid von be the change e.V. gehörten mit zu den Aktivisten, die im Rahmen des „Mahnwachen Helfen“-Projektes bereits 2014 mit 42 Tonnen Hilfsgütern in die Ukraine gefahren sind. Winterkleidung, Kindersachen und Lebensmittel – es gab in der Anfangsphase der kriegerischen Auseinandersetzung viele Binnenflüchtlinge, die alles brauchen konnten. Damals gab es die unabhängigen Volksrepubliken noch nicht. Sie begleiteten den Transport mit ihrem Wohnmobil, um auch aktiv selbst dazu beizutragen, die Schranken in den Köpfen und Herzen der Menschen zu durchbrechen. Sie wollen selbst Teil der Veränderung sein, wie Gandhi es vorschlug.

 

Im Raum Nepal leisteten die beiden nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April 2015 humanitäre Hilfe und gründeten den gemeinnützigen Verein be the change e.V., um die Hilfsaktionen auf rechtlich korrekte Füße zu stellen. Seitdem unterstützt man dort die verschiedensten Hilfsprojekte. In Deutschland ist der Verein sozial und kulturell aktiv durch das Organisieren von Hilfsgütertransporten nach Osteuropa, im Speziellen für ukrainische Kriegsflüchtlinge, sowie durch Konzerte und Benefiz-Alben.

 

Björn erzählt: „Sei der Wandel“ ist Name und Slogan unseres Vereins. Die Welt eines friedlichen und sozialen Miteinanders bedingt sich durch unser Handeln und unsere Bereitschaft JETZT zu leben. Ob im Kleinen oder im Großen, wir haben die Kraft der Veränderung, indem wir den Hilfebedürftigen eine Hand reichen und somit menschliche Brücken aus Verständnis und Liebe bauen. Wir helfen Menschen, uns ist die Politik gleichgültig. Wir haben auch den Menschen im Westen der Ukraine geholfen, wurden dafür aber entsprechend angefeindet. Wir sagen nicht, das ist gut und das ist böse. Wir zeigen auf, wo Hilfe nötig ist, und leben vor, dass man etwas tun kann. Wir sprechen mit den Menschen vor Ort und zeigen die Geschichten der Betroffenen wiederum bei uns zu Hause. So wollen wir auch die Mauer des Schweigens seitens der Medien unterbrechen.“

 

Als dem Verein 2016 200 Betten angeboten wurde, war sofort klar, dass man diese in den Donbass bringen wollte, eine Aufgabe, die sich in der Umsetzung als Herausforderung erwies. Man brauchte ein anerkanntes Transportunternehmen, musste sämtliche Zollbestimmungen erfüllen und die Grenzblockade der West-Ukraine über Rostow am Don in Russland umfahren. Die beiden Aktivisten schauten sich vor Ort selbst mehrere Einrichtungen an und entschieden dann, die Betten einem Sanatorium für traumatisierte Kinder zur Verfügung zu stellen, in dem Kinder auf Staatskosten leben können.

 

„Auch wenn wir wie alle anderen Hilfsprojekte seitens der Behörden sehr genau kontrolliert wurden: Nachdem die Problematik der anerkannten Organisation geklärt war, verlief die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen sehr gut. Wir konnten uns frei bewegen, Interviews mit den Menschen vor Ort führen, Videos und uns selbst von der Situation im Land ein Bild machen. Die Informationsblockade muss durchbrochen werden, mehr Menschen müssen wissen, was in der Ost-Ukraine wirklich passiert.“

 

Beide brachten von diesen Ukraine-Reisen sehr viele persönliche Impressionen und Erfahrungen mit, die ihnen bestätigten, wie wichtig es ist, derartige Zeichen zu setzen und weiterzumachen. Die nächsten Projekte für die Ukraine sind bereits in der Planung – ein weiterer Transport für Krankenhausbetten ist in der Vorbereitung. Es ist eben alles eine Geldfrage, darum freuen sich Björn und Germaid über helfende Hände, aktive Mitglieder im Verein und natürlich auch über Spenden.

 

Mehr Informationen findet man auf www.btcev.de

 

Friedensbrücke –
Kriegsopferhilfe e.V.

Die Friedensbrücke ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht nur, aber vor allen Dingen in der Ostukraine hilft. Der Verein gehört zu den wenigen ausländischen Hilfsorganisationen, die von der dortigen Regierung anerkannt wurden.

 

Seit 2015 unterstützt die „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V.“ die Menschen im Donbass, ein engagierter Verein, der als spontane Idee auf einer Moskaureise entstanden ist. Im Mai 2015 fuhr eine kleine Gruppe Menschen zu den Feierlichkeiten zum 9. Mai nach Moskau, um dort ein Zeichen zum 70. Jahrestag der Niederschlagung des Faschismus in Deutschland zu setzen. Man erfuhr von Hilfsaktionen der russischen Bürger für die Menschen im Donbass, denn dort waren bereits Opfer eines Krieges zu beklagen. Es sterben und leiden Menschen. Denen muss geholfen werden. Der Gedanke war geboren: „Wir gründen einen Verein, der den Opfern von Krieg Linderung bringt, der ihnen Aufmerksamkeit schenkt, das Gefühl, nicht vergessen zu sein, Hoffnung! Hilfe vor Ort! Nicht hier oder irgendwo, sondern dort, wo der Krieg lebt und die Menschen sterben. Wir wollen Brücken bauen in den Frieden!“

 

Man nutzte die Kontakte zu russischen Hilfsaktionen und fing an, gründete am 18.06.2015 den Verein „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe“ und begann Geld zu sammeln, um die russischen Freunde in ihrer Arbeit zu unterstützen und das 1. Projekt, das „Friedenscamp“, aufzubauen. Während man zunächst noch Hilfstransporte von Deutschland aus organisierte, ging man sehr früh dazu über, sich die Waren weitestgehend vor Ort zu beschaffen, um damit für Kaufkraft im Land selbst zu sorgen. Eine der Grundvoraussetzungen für den Verein war von Anfang an die enge Zusammenarbeit mit den Behörden, um Korruption und Missbrauch von vornherein auszuschließen. Man erhält seitens der Stadtverwaltung oder der Bürgermeister Listen, wo Hilfe am nötigsten ist, und hilft gezielt.

 

Immer wieder selbst vor Ort informieren sich Vertreter des Vereins über die Situation in den unter Beschuss der ukrainischen Armee liegenden Gebiete, überbringen Hilfsgüter für soziale Einrichtungen, sprechen mit offiziellen Vertretern. Aber auch wann man nicht vor Ort ist, über Internet und Skype wird täglich Kontakt aufgenommen. Man informiert sich über die Situation im Land, die nicht besser wird, kümmert sich um die Volontäre und Unterstützer, koordiniert die vielfältigen Hilfsmaßnahmen, pflegt Kontakte mit Behörden und Ministerien. Es gibt immer etwas zu tun.

 

Die Friedensbrücke sorgt auf vielfältigste Art und Weise für Hilfe vor Ort. Man organisiert und finanziert Friedenscamps für Kinder, die Evakuierung von Kindern und Müttern,  Sanatoriumsaufenthalte, Weihnachts- und Schulaktionen, die Versorgung von Menschen in Altenheimen, Waisenhäusern und Flüchtlingsheimen, Bereitstellung von Medikamenten und Lebensmitteln für bedürftige Menschen. Unterstützt werden aber auch Mal- und Bastelwettbewerbe oder Sport- und Kulturveranstaltungen, Kinderfeste und auch der Fußballverein sowie das Boxteam von Gorlovka.

 

Das Geld kommt durch Aufrufe, Flyer und Infoabende, sowie Schreiben an Stiftungen, Parteien und Organisationen zusammen. Auch Ausstellungen und Aktionen wie der Verkauf von Bildern, die Kinder aus dem Donbass gemalt haben, sorgen für den regelmäßigen Eingang von Spenden. Außerdem sind die Aktiven auf fast jeder Friedensdemonstration mit dabei. Es ist eine enorm aufwendige Arbeit und setzt sehr viel Herzblut der Beteiligten voraus. Dieses ist aber spürbar vorhanden, wenn man die Homepage und die fast tägliche Berichterstattung auf Facebook verfolgt.

 

Eines der typischen Projekte ist „78 Paar Kinderschuhe für Saizewo“ – konkret, greifbar und für die Spender nachvollziehbar. Direkt an der Frontlinie lebten im März 2017 noch ca. 2000 Menschen, darunter 175 Kinder in Saizewo. Durch die Bürgermeisterin wurde eine Liste der benötigten Schuhe erstellt, 78 Paar für je ca. 400 Rubel machten bei einem Kurs von 1:58 rund 540 Euro erforderlich.

 

Die Friedensbrücke rief über ihre Webseite und Facebook zu Spenden auf und in kurzer Zeit war der notwendige Betrag beisammen. Die Spender werden vom Verein dabei ebenso öffentlich dokumentiert wie die Ausgaben – als gemeinnütziger Verein ist man gegenüber Behörden und Finanzamt sowieso rechenschaftspflichtig, aber Professionalität und Transparenz für alle sind für die Aktiven von enormer Bedeutung.

 

Für die Zukunft hat Liane Kilinc, Vorsitzende und Gründungsmitglied, einen ganz klaren Wunsch: „Unser aller größter Wunsch ist es, dass wir nicht mehr gebraucht werden! Dass unsere Hilfe überflüssig wird! Bis dahin ist es ein scheinbar unendlich langer Weg. Wir sind bereit ihn zu gehen, weil wir an die Brücken in den Frieden glauben! Weil auch die Sehnsucht nach einem Leben in Frieden unsterblich ist! Wir machen es einfach! Wer mehr über unsere Arbeit, die alle Aktivisten nach ihrem Arbeitstag leisten, wissen möchte, wer uns mit seiner Hände Arbeit helfen möchte: Schreiben Sie uns an! Rufen Sie uns an! Es gibt viel zu tun!“

 

Wer mitarbeiten möchte: www.fbko.org

 

Humanbataillon Donbass

Das Humanbataillon Donbass ist eine Privatinitiative einzelner Menschen, die sich im Rahmen einer Facebook-Gruppe organisiert haben. Diese Gruppe dient dazu, gezielt Hilfe – für die Menschen in Not im Donbass – zu koordinieren und will nicht politisch agieren.

 

Hilfe zur Selbsthilfe und direkt Hilfe für Menschen in bitterer Not – so lassen sich die Projekte der Organisatoren am besten beschreiben, die eng mit der Friedensbrücke zusammenarbeiten. Durch direkte Kontakte vor Ort ist sichergestellt, dass die Hilfe auch ankommt, jedes Projekt wird ausführlich dokumentiert. Beispielhaft für die Projekte des Humanbataillons sind die Aktionen wie „Küken für die Ukraine“, „Saatgut für die Ukraine“ oder „Brillen für die Ukraine“.

 

Initiiert wurde „Brillen für die Ukraine“ von Harda aus Köln, die bis 2014 nie politisch aktiv war. „Als der Krieg nach Europa kam, konnte ich nicht stillsitzen und nichts tun. Ich habe mich immer an Spendenaktionen beteiligt, wo direkte Kontakte ins Land bestanden. Geld sammeln, vor Ort Küken und Hähne kaufen und diese an Familien verteilen und großziehen ist konkrete Hilfe. Ich beobachte sehr intensiv, was in der Ukraine passiert, und irgendwann fiel mir auf, dass in den Videos oder Fotos fast keiner eine Brille trägt, auch die ganz alten Menschen nicht. Da wurde mir bewusst, dass sich viele einfach keine Brillen leisten können. Bei uns gibt es viele Menschen, die helfen wollen, aber selbst kein Geld haben. Da kam mir die Idee mit den gebrauchten Brillen, denn fast jeder Brillenträger hat sowas zuhause rumliegen. Und die Resonanz auf die Idee war überwältigend. Gut 1500 Stück sind zusammengekommen – und nachdem wir mit Unterstützung der Friedensbrücke die Transport- und Zollprobleme lösen konnten, wird in der Ostukraine dafür gesorgt, dass diese von Augenärzten an bedürftige Menschen verteilt werden. Viele Menschen haben mich beim Sammeln unterstützt. Und vielen wurde dadurch erst bewusst, wie kritisch die Situation in der Ostukraine heute ist. Eine Standard-Lesebrille gibt es bei uns im Supermarkt für ein paar Euro. Für ältere Menschen meist unverzichtbar – aber wenn diese in der Nähe der Front leben, haben sie keine Chance sich so etwas zu beschaffen. Es ist vielleicht nur eine Kleinigkeit – aber hier kann sich fast jeder beteiligen. Und den Menschen ist geholfen.“

 

Zum 9. Mai wurde vom Humanbataillon Donbass (Гуманитарный Батальон Донбасс) und Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V. gemeinsam eine Sammelaktion für die nur noch sehr wenigen russischen Kriegsveteranen im Donbass, die noch am Leben sind, gestartet. Auch den Kindern des Zweiten Weltkrieges wollte man mit einem Geschenk zum für Russen sehr wichtigen Tag gratulieren. Die meisten sind weit über 70 Jahre alt und müssen den zweiten schlimmen Krieg im Donbass erleben. Gesammelt wurde für ein „festliches Lebensmittelpaket“ – mit einer Torte sowie Nudeln, Reis, Mehl, Hirse, Buchweizen, Butter, Zucker, Tee, einer Fisch- oder Fleischkonserve, Waschpulver, Shampoo – die Kosten betrugen 11,30 Euro. Die Lebensmittelpakete wurden von den Verantwortlichen gleichzeitig in der Lugansker und Donezker Republik verteilt. Dass die Geschenke zum 9. Mai die Kriegsveteranen erst verspätet erreicht haben, hat niemanden gestört. Die Menschen waren gerührt und dankbar, dass man an sie denkt.

 

Weitere Informationen zum Humanbataillon Donbass findet man unter https://www.facebook.com/groups/333931053469262/. Dank der Zusammenarbeit mit der Friedensbrücke sind Spenden an die Projekte auch steuerlich absetzbar.

 

Aktionsbündnis
Zukunft Donbass

Für Dr. Raissa Steinigk aus Thüringen war die Entwicklung in ihrer alten Heimat eine Katastrophe. Die gebürtige West-Ukrainerin hatte 1973 einen Studenten aus der DDR geheiratet und verließ Kiew nach Studienende Richtung Erfurt. Den Bezug zum Land hat sie aber nie verloren, so war sie zwischen 2000 und 2014 in zwei  Firmen „Krimkonsult Internationl GmbH und „Ukraine-Beratung und Projektmanagement“ tätig. Als 2014 die Unruhen begannen, konnte sie sich vom Fernseher nicht mehr losreißen, verfolgte sowohl das russische als auch das ukrainische Fernsehen, informierte sich aus erster Hand bei ihren Verwandten und konnte nicht glauben, was sie alles erfuhr. Am Anfang war sie völlig verzweifelt, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie mit ansehen musste, wie die Menschen durch die Propaganda in den Krieg getrieben wurden – und niemand im Westen darauf reagierte. 2016 entschied sie sich, nicht länger zuzuschauen sondern zu handeln. Auf ihre Initiative entstand das Aktionsbündnis Zukunft Donbass, eine Initiative von Vereinen, Firmen, Initiativgruppen, Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und Privatpersonen, darunter Ourchild e.V., die Maria Pawlowna Gesellschaft e.V., Diakonie Mitteldeutschland „Hoffnung für Osteuropa“ e.V., etc.

 

„Als gebürtige Ukrainerin habe ich das alles natürlich sehr persönlich genommen. Und musste auch persönlich etwas tun. Da kam mir die Idee mit den medizinischen Geräten. In unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft werden diese wegen behördlichen Auflagen und Versicherungsfragen nicht mehr eingesetzt, in den Krankenhäusern in Lugansk werden sie dringend gebraucht. Ich habe mir Unterstützung gesucht, begann Krankenhäuser, Arztpraxen und Firmen für medizinische Hilfsmittel anzuschreiben und habe sehr viel positive Rückmeldung erhalten. Wir versorgen zwei Kliniken direkt mit medizinischem Mobiliar, Geräten und Material. Es handelt sich um das 1. Städtische Krankenhaus in Lugansk sowie das Stadtkrankenhaus in Pervomaisk. Diese Stadt liegt direkt an der Frontlinie und ist besonders betroffen, da bei den Kampfhandlungen 2014 und 2015 die städtische Infrastruktur bevorzugtes Ziel der Raketenangriffe war. Inzwischen ist es uns gelungen, 6 LKWs in die Gebiete zu schicken. Darunter auch 40 Krankenhausbetten, die bei uns ausgemustert wurden, aber noch in gutem Zustand waren. Es wird aber leider aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen immer schwieriger, Transportfirmen zu finden, die bereit sind, das Risiko einzugehen und die Spenden direkt nach Pervomaisk zu bringen.“

 

Das Aktionsbündnis arbeitet wie alle anderen mit einer vor Ort akkreditierten Hilfsorganisation zusammen, die die Abwicklung dokumentiert und sich von den Empfängern schriftlich bestätigen lässt. Trotzdem kontrolliert man die Verteilung der Spenden auch selbst. Da Dr. Steinigk die Landessprache perfekt beherrscht, kann sie jederzeit einfach zum Telefon greifen und nachfragen.

 

„Auch wenn sich unsere Geräte nicht für den Schwarzmarkt eignen, wir wollen einfach im Sinne unserer Spender sichergehen, dass alles korrekt verläuft. Wie wichtig allein die Verfügbarkeit guter Krankenhausbetten ist, habe ich aufgrund einer Krankheit jetzt am eigenen Leib erfahren müssen. Für mich ein klares Zeichen weiterzumachen.“

 

Das aktuelle Projekt, die Beschaffung einer Hebebühne, wurde direkt von der Verwaltung der staatlichen Einrichtung „Lugansker republikanisches Zentrum für Erste med. Hilfe und Katastrophenschutz“ angefragt. Direktor D. S. Parchomtschuk bat sie um humanitäre Hilfe in Form einer hydraulischen Hebebühne für Service- und Reparaturarbeiten von Krankenwagen mit einer Hebeleistung von nicht weniger als 4400 kg.

 

Nachdem man auf eBay fündig geworden ist und der Verkäufer für das Hilfsprojekt sogar eine großzügigen Spende in Form eines Rabatts einräumte, muss jetzt die Finanzierung gesichert werden. Es werden erneut Spender zur Finanzierung gesucht, aber Dr. Steinigk ist überzeugt, dass sie die Summe zusammenbekommen werden.

 

Information zum Aktionsbündnis – und natürlich auch die Möglichkeit sich an der Finanzierung des Hebebühnenprojektes zu beteiligen, findet man unter <http://www.zukunftdonbass.org>, spenden kann man unter <https://www.betterplace.org/de/projects/47001-spende-fur-2-krankenhauser-in-der-ukraine-stadt-lugansk-und-pervomaisk>.

 

Es gibt sicher noch weitere Organisationen und Menschen, die vor Ort helfen. Deren Arbeit und Engagement soll nicht geschmälert werden, nur weil sie der Autorin dieses Artikels nicht bekannt sind.

 

Es sind aber immer noch viel zu wenige und insbesondere die offiziellen Organisationen lassen bei ihrer Unterstützung östlich der Frontlinie einiges zu wünschen übrig. Manche unterstützen die Hilfe auch nicht, weil es sich um „pro-russische Separatisten“ handele. Denjenigen sei gesagt, dass es immer und überall die Zivilisten sind, die unter dem Krieg leiden. Diesen Menschen zu helfen ist einfach eine Frage der Menschlichkeit, nicht der Politik.