Das größte Hindernis für echte Freiheit ist der Glaube, wir hätten sie bereits

Wenn Sie in einer der sogenannten freien Demokratien der westlichen Welt leben, ist der schlimmste Fehler, den Sie machen können, dem Hype aufzusitzen. Zu glauben, man sei in einem Land ein freies Individuum, dessen Freiheit und Individualität respektiert und geschützt würden.

Von Published On: 11. Januar 2023Kategorien: Medien & Technik

Dieser Text wurde zuerst am 11.12.2022 auf www.caitlinjonstone.com unter der URL <https://caitlinjohnstone.com/2022/12/11/the-biggest-obstacle-to-real-freedom-is-the-belief-that-we-already-have-it/> veröffentlicht. Lizenz: Caitlin Johnstone, CC BY-NC-ND 4.0

Wann immer ich dieses Thema anspreche, bekomme ich eine Flut von Einwänden nach dem Motto: „Also ich lebe lieber dort, wo ich lebe, als in einem autoritären Regime wie im Iran oder in China! Wenn Sie in einem dieser Länder leben würden, wäre es Ihnen niemals erlaubt, Ihre Herrscher so zu kritisieren, wie Sie es tun!“

Und ich möchte immer fragen: Was hat Sie dazu gebracht, diesen Einwand zu erheben? Warum verteidigen Sie Ihr Land und die Menschen, die über Sie herrschen, während Sie gleichzeitig fremde Länder verurteilen, die Ihre eigene Regierung nicht mag? Könnte es sein, dass Sie von klein auf dazu erzogen wurden, sich so zu verhalten, und dass Ihre Einwände denselben Grund haben, wie die Einwände eines Sektenmitglieds gegen Kritik an seiner Sekte?

Denn das ist es letztlich, was die Machtstrukturen in den mit den USA verbündeten Nationen des globalen Nordens zusammenhält: Indoktrination. Genauso werden religiöse Extremisten und Sektenmitglieder programmiert. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Indoktrination nicht durch Heilige Schriften und religiöse Führer erfolgt, sondern durch die Schule, die Mainstream-Medien und die Manipulation durch Algorithmen aus dem Silicon Valley.

Ohne die massenhafte Indoktrination mit macht-fördernden Narrativen über Nation, Regierung und die Welt würden die Machtstrukturen, die über uns herrschen, sofort zusammenbrechen. Die Menschen würden aufhören, sich freiwillig in einer Weise zu verhalten, die diesen Machtstrukturen zugute kommt. Sie würden aufhören, ihre Regierung als legitime Autorität anzuerkennen; sie würden aufhören, so zu tun, als seien Wahlen echte Verfahren, um die Handlungen ihrer Regierung zu bestimmen; sie würden aufhören zu glauben, dass sie wahrheitsgemäße Informationen von den Massen-Indoktrinations-Medien erhalten, und sie würden die Macht ihrer Zahl nutzen, um sich in einer Weise zu organisieren, die den Vielen zugute kommt und nicht nur einer kleinen Elite.

Das ist, was verteidigt wird, wenn man sich gegen die Aussage wehrt, man lebe nicht in einer freien Gesellschaft. Ihr Einwand ist selbst das Produkt der Realität, die sie leugnen.

In Wirklichkeit sind wir unter unseren Herrschern nicht wirklich freier als die Menschen unter den Regierungen, die unsere Herrscher hassen. Sicherlich können die Menschen Kritik an ihren gewählten Vertretern online posten, aber diese Kritik wird von allen, die wichtig sind, abgetan und ignoriert. Sie richtet sich an politische Kühlerfiguren ohne wirkliche Macht, und sie kommt aus Köpfen, die zutiefst mit einer der Macht dienenden Weltanschauung indoktriniert worden sind. Ihren Herrschern ist es egal, ob Sie ein Demokrat sind, der die Republikaner hasst, oder ein Republikaner, der die Demokraten hasst, solange Sie an einen der genehmigten Realitätstunnel angeschlossen sind.

Wie Noam Chomsky es ausdrückte: „Propaganda ist für eine Demokratie das, was der Knüppel für einen totalitären Staat ist.“ In einem totalitären Staat werden die Menschen physisch zu Konformität und Gehorsam gezwungen; in einer „Demokratie“ werden die Menschen psychologisch zu Konformität und Gehorsam gebracht. In gewissem Sinne ist jemand, der in einem offenen Totalitarismus lebt, freier als ein Westler, der von der mächtigsten Propagandamaschine indoktriniert wurde, die je erfunden wurde, denn er hat zumindest seinen Verstand. Wenigstens wissen sie, wer ihre Verfolger sind.

Sicherlich ist es angenehmer, in einer Gesellschaft zu leben, in der man alles sagen kann, was man sagen möchte, und in der man so lebt, wie man es sich finanziell leisten kann. Noch angenehmer wäre es, in einem Bottich zu leben, in welchem das Gehirn mit einer virtuellen Welt verbunden ist, in der jeder Wunsch erfüllt wird – aber das wäre keine Freiheit. Es wäre ein Gefängnis, getarnt als Freiheit.

Ich treffe immer wieder auf libertäre Typen, die sagen, dass sie nicht in einer freien Gesellschaft leben, weil sie gezwungen sind, Steuern zu zahlen, ihren Angestellten einen Mindestlohn zu zahlen und ihr Geschäft von Bundesbehörden reguliert wird usw. Aber der wahre Grund, warum sie nicht in einer freien Gesellschaft leben, ist viel, viel weitreichender als das. Sie leben nicht in einer freien Gesellschaft, weil die Menschen nicht einmal frei denken können.

Es ist kaum vorstellbar, wie viel freier unser geistiges Leben wäre, wenn wir nicht ständig in künstliche Grenzen gezwungen würden, was unser Denken über die Welt betrifft. Um darüber nachzudenken, was unsere wirklichen Probleme sind. Darüber, welche Lösungen für diese Probleme möglich sind. Darüber, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir uns wirklich Gedanken darüber machen würden. Über das riesige politische Meinungsspektrum, das außerhalb der winzigen Bandbreite des Overton-Fensters des Mainstreams existiert (Overton-Fenster: Rahmen an Ideen, die im öffentlichen Diskurs akzeptiert werden; Anm. d. Red.).

Es ist eigentlich erbärmlich, wie eingeengt und beschränkt die Köpfe innerhalb der indoktrinierten Mainstream-Weltanschauung sind. Haben Sie sich jemals darüber gewundert, dass einige der intelligentesten Menschen, die Sie kennen, den offensichtlichsten Propaganda-Artikeln Glauben schenken können? Das liegt daran, dass Intelligenz allein nicht ausreicht, um jemanden vor Indoktrination zu schützen. Um aus der narrativen Matrix auszubrechen, braucht man Weisheit und eine gehörige Portion Glück. Aber denken Sie einmal darüber nach, wie viel Gehirnleistung frei werden würde, wenn intelligente Köpfe nicht in die engen Grenzen offizieller Sichtweisen gezwängt würden. Wie viel mehr könnte unsere Spezies erreichen, wenn brillante Köpfe echte Freiheit hätten und nicht nur die Illusion einer solchen.

Das ist der Grund, warum alles im Mainstream dumm ist, von Filmen über Fernsehsendungen bis hin zu Politik und Meinungsmacherei. Das liegt nicht daran, dass die Menschen dumm sind, sondern daran, dass wir in einer hochgradig kontrollierten Zivilisation leben, in der nur macht-dienlicher Blödsinn verbreitet wird. Blödsinn, der aus eingeengten, begrenzten Köpfen kommt und die Verengung und Begrenzung der Köpfe fördert.

Wir, die wir in sogenannten freien, liberalen Demokratien leben, erzählen uns gerne das Märchen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Individualität respektiere und ihr Vorrang einräume, aber die Wahrheit ist das genaue Gegenteil: Unsere Gesellschaft tut alles, was sie kann, um echte Individualität aus der Welt zu schaffen und uns durch konformitäts-fördernde Verarbeitungssysteme zu treiben. Was als „Individualismus“ dargestellt wird, bedeutet zunehmend, dass man die Freiheit hat, seine Einzigartigkeit dadurch auszudrücken, zwischen endlosen Marken und Produktvarianten wählen zu können, während man dieselben Gedanken wie alle anderen über seine Regierung, sein Wirtschaftssystem, seine Nation und seine Welt denkt.

Echter Individualismus würde radikale Individualität und das Abweichen von Orthodoxien fördern. Die sogenannten liberalen Demokratien der westlichen Welt bewirken das genaue Gegenteil, indem sie uns in autorisierte, macht-dienliche Perspektiven pressen und uns in parteipolitische Mainstream-Echokammern treiben, in denen wir darüber streiten, wie das Imperium existieren sollte. Anstatt darüber, ob es überhaupt existieren sollte. Echte Individualität wird mit Füßen getreten und durch Prothesen aus geistlosem Konsum und parteiischem Denken ersetzt.

Unsere Aufgabe als Gefangene in einer zutiefst unfreien Gesellschaft besteht also darin, so viele Menschen wie möglich zu der Erkenntnis zu bringen, wie unfrei wir wirklich sind. Wir müssen die Stimmen sein, die in der Matrix flüstern und die Träumer auf jede erdenkliche Weise in die reale Welt locken. Wir müssen unsere Kreativität einsetzen und mehr und mehr Wege finden, um die Menschen dazu zu bringen, zu hinterfragen, ob alles, was ihnen über ihre Welt erzählt wurde, wirklich wahr ist.

Wenn wir das erreichen können, können wir alles erreichen, denn dann haben wir das größte und stärkste Hindernis für die Schaffung einer gesunden Welt umgestoßen. Die Machtstrukturen, die uns beherrschen, sind nicht darauf eingerichtet, mit einer kritischen Masse von Menschen umzugehen, die aus ihren psychologischen Kontrollsystemen erwachen und mit einer Stimme „Nein“ sagen. Wenn wir diesen Punkt erreichen können, ist der schwierige Teil vorbei. Von da an – wenn unsere Gedanken wirklich frei sind und die imaginären Grenzen dorthin gehen, wo die Träume hingehen – können wir gemeinsam etwas wirklich Schönes schaffen.

Das größte Hindernis für echte Freiheit ist der Glaube, wir hätten sie bereits

Wenn Sie in einer der sogenannten freien Demokratien der westlichen Welt leben, ist der schlimmste Fehler, den Sie machen können, dem Hype aufzusitzen. Zu glauben, man sei in einem Land ein freies Individuum, dessen Freiheit und Individualität respektiert und geschützt würden.

Von Published On: 11. Januar 2023Kategorien: Medien & Technik

Dieser Text wurde zuerst am 11.12.2022 auf www.caitlinjonstone.com unter der URL <https://caitlinjohnstone.com/2022/12/11/the-biggest-obstacle-to-real-freedom-is-the-belief-that-we-already-have-it/> veröffentlicht. Lizenz: Caitlin Johnstone, CC BY-NC-ND 4.0

Wann immer ich dieses Thema anspreche, bekomme ich eine Flut von Einwänden nach dem Motto: „Also ich lebe lieber dort, wo ich lebe, als in einem autoritären Regime wie im Iran oder in China! Wenn Sie in einem dieser Länder leben würden, wäre es Ihnen niemals erlaubt, Ihre Herrscher so zu kritisieren, wie Sie es tun!“

Und ich möchte immer fragen: Was hat Sie dazu gebracht, diesen Einwand zu erheben? Warum verteidigen Sie Ihr Land und die Menschen, die über Sie herrschen, während Sie gleichzeitig fremde Länder verurteilen, die Ihre eigene Regierung nicht mag? Könnte es sein, dass Sie von klein auf dazu erzogen wurden, sich so zu verhalten, und dass Ihre Einwände denselben Grund haben, wie die Einwände eines Sektenmitglieds gegen Kritik an seiner Sekte?

Denn das ist es letztlich, was die Machtstrukturen in den mit den USA verbündeten Nationen des globalen Nordens zusammenhält: Indoktrination. Genauso werden religiöse Extremisten und Sektenmitglieder programmiert. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Indoktrination nicht durch Heilige Schriften und religiöse Führer erfolgt, sondern durch die Schule, die Mainstream-Medien und die Manipulation durch Algorithmen aus dem Silicon Valley.

Ohne die massenhafte Indoktrination mit macht-fördernden Narrativen über Nation, Regierung und die Welt würden die Machtstrukturen, die über uns herrschen, sofort zusammenbrechen. Die Menschen würden aufhören, sich freiwillig in einer Weise zu verhalten, die diesen Machtstrukturen zugute kommt. Sie würden aufhören, ihre Regierung als legitime Autorität anzuerkennen; sie würden aufhören, so zu tun, als seien Wahlen echte Verfahren, um die Handlungen ihrer Regierung zu bestimmen; sie würden aufhören zu glauben, dass sie wahrheitsgemäße Informationen von den Massen-Indoktrinations-Medien erhalten, und sie würden die Macht ihrer Zahl nutzen, um sich in einer Weise zu organisieren, die den Vielen zugute kommt und nicht nur einer kleinen Elite.

Das ist, was verteidigt wird, wenn man sich gegen die Aussage wehrt, man lebe nicht in einer freien Gesellschaft. Ihr Einwand ist selbst das Produkt der Realität, die sie leugnen.

In Wirklichkeit sind wir unter unseren Herrschern nicht wirklich freier als die Menschen unter den Regierungen, die unsere Herrscher hassen. Sicherlich können die Menschen Kritik an ihren gewählten Vertretern online posten, aber diese Kritik wird von allen, die wichtig sind, abgetan und ignoriert. Sie richtet sich an politische Kühlerfiguren ohne wirkliche Macht, und sie kommt aus Köpfen, die zutiefst mit einer der Macht dienenden Weltanschauung indoktriniert worden sind. Ihren Herrschern ist es egal, ob Sie ein Demokrat sind, der die Republikaner hasst, oder ein Republikaner, der die Demokraten hasst, solange Sie an einen der genehmigten Realitätstunnel angeschlossen sind.

Wie Noam Chomsky es ausdrückte: „Propaganda ist für eine Demokratie das, was der Knüppel für einen totalitären Staat ist.“ In einem totalitären Staat werden die Menschen physisch zu Konformität und Gehorsam gezwungen; in einer „Demokratie“ werden die Menschen psychologisch zu Konformität und Gehorsam gebracht. In gewissem Sinne ist jemand, der in einem offenen Totalitarismus lebt, freier als ein Westler, der von der mächtigsten Propagandamaschine indoktriniert wurde, die je erfunden wurde, denn er hat zumindest seinen Verstand. Wenigstens wissen sie, wer ihre Verfolger sind.

Sicherlich ist es angenehmer, in einer Gesellschaft zu leben, in der man alles sagen kann, was man sagen möchte, und in der man so lebt, wie man es sich finanziell leisten kann. Noch angenehmer wäre es, in einem Bottich zu leben, in welchem das Gehirn mit einer virtuellen Welt verbunden ist, in der jeder Wunsch erfüllt wird – aber das wäre keine Freiheit. Es wäre ein Gefängnis, getarnt als Freiheit.

Ich treffe immer wieder auf libertäre Typen, die sagen, dass sie nicht in einer freien Gesellschaft leben, weil sie gezwungen sind, Steuern zu zahlen, ihren Angestellten einen Mindestlohn zu zahlen und ihr Geschäft von Bundesbehörden reguliert wird usw. Aber der wahre Grund, warum sie nicht in einer freien Gesellschaft leben, ist viel, viel weitreichender als das. Sie leben nicht in einer freien Gesellschaft, weil die Menschen nicht einmal frei denken können.

Es ist kaum vorstellbar, wie viel freier unser geistiges Leben wäre, wenn wir nicht ständig in künstliche Grenzen gezwungen würden, was unser Denken über die Welt betrifft. Um darüber nachzudenken, was unsere wirklichen Probleme sind. Darüber, welche Lösungen für diese Probleme möglich sind. Darüber, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir uns wirklich Gedanken darüber machen würden. Über das riesige politische Meinungsspektrum, das außerhalb der winzigen Bandbreite des Overton-Fensters des Mainstreams existiert (Overton-Fenster: Rahmen an Ideen, die im öffentlichen Diskurs akzeptiert werden; Anm. d. Red.).

Es ist eigentlich erbärmlich, wie eingeengt und beschränkt die Köpfe innerhalb der indoktrinierten Mainstream-Weltanschauung sind. Haben Sie sich jemals darüber gewundert, dass einige der intelligentesten Menschen, die Sie kennen, den offensichtlichsten Propaganda-Artikeln Glauben schenken können? Das liegt daran, dass Intelligenz allein nicht ausreicht, um jemanden vor Indoktrination zu schützen. Um aus der narrativen Matrix auszubrechen, braucht man Weisheit und eine gehörige Portion Glück. Aber denken Sie einmal darüber nach, wie viel Gehirnleistung frei werden würde, wenn intelligente Köpfe nicht in die engen Grenzen offizieller Sichtweisen gezwängt würden. Wie viel mehr könnte unsere Spezies erreichen, wenn brillante Köpfe echte Freiheit hätten und nicht nur die Illusion einer solchen.

Das ist der Grund, warum alles im Mainstream dumm ist, von Filmen über Fernsehsendungen bis hin zu Politik und Meinungsmacherei. Das liegt nicht daran, dass die Menschen dumm sind, sondern daran, dass wir in einer hochgradig kontrollierten Zivilisation leben, in der nur macht-dienlicher Blödsinn verbreitet wird. Blödsinn, der aus eingeengten, begrenzten Köpfen kommt und die Verengung und Begrenzung der Köpfe fördert.

Wir, die wir in sogenannten freien, liberalen Demokratien leben, erzählen uns gerne das Märchen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Individualität respektiere und ihr Vorrang einräume, aber die Wahrheit ist das genaue Gegenteil: Unsere Gesellschaft tut alles, was sie kann, um echte Individualität aus der Welt zu schaffen und uns durch konformitäts-fördernde Verarbeitungssysteme zu treiben. Was als „Individualismus“ dargestellt wird, bedeutet zunehmend, dass man die Freiheit hat, seine Einzigartigkeit dadurch auszudrücken, zwischen endlosen Marken und Produktvarianten wählen zu können, während man dieselben Gedanken wie alle anderen über seine Regierung, sein Wirtschaftssystem, seine Nation und seine Welt denkt.

Echter Individualismus würde radikale Individualität und das Abweichen von Orthodoxien fördern. Die sogenannten liberalen Demokratien der westlichen Welt bewirken das genaue Gegenteil, indem sie uns in autorisierte, macht-dienliche Perspektiven pressen und uns in parteipolitische Mainstream-Echokammern treiben, in denen wir darüber streiten, wie das Imperium existieren sollte. Anstatt darüber, ob es überhaupt existieren sollte. Echte Individualität wird mit Füßen getreten und durch Prothesen aus geistlosem Konsum und parteiischem Denken ersetzt.

Unsere Aufgabe als Gefangene in einer zutiefst unfreien Gesellschaft besteht also darin, so viele Menschen wie möglich zu der Erkenntnis zu bringen, wie unfrei wir wirklich sind. Wir müssen die Stimmen sein, die in der Matrix flüstern und die Träumer auf jede erdenkliche Weise in die reale Welt locken. Wir müssen unsere Kreativität einsetzen und mehr und mehr Wege finden, um die Menschen dazu zu bringen, zu hinterfragen, ob alles, was ihnen über ihre Welt erzählt wurde, wirklich wahr ist.

Wenn wir das erreichen können, können wir alles erreichen, denn dann haben wir das größte und stärkste Hindernis für die Schaffung einer gesunden Welt umgestoßen. Die Machtstrukturen, die uns beherrschen, sind nicht darauf eingerichtet, mit einer kritischen Masse von Menschen umzugehen, die aus ihren psychologischen Kontrollsystemen erwachen und mit einer Stimme „Nein“ sagen. Wenn wir diesen Punkt erreichen können, ist der schwierige Teil vorbei. Von da an – wenn unsere Gedanken wirklich frei sind und die imaginären Grenzen dorthin gehen, wo die Träume hingehen – können wir gemeinsam etwas wirklich Schönes schaffen.