Der neue stille Krieg:
100 absichtliche Angriffe auf Krankenhäuser im Jemen
Das Rote Kreuz rief alle Konfliktparteien zu einem Ende der Kampfhandlungen und verurteilte die Angriffe als “schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts” Seit März 2015 [Beginn der Saudi-Luftangriffe] haben wir beinahe 100 Angriffe auf medizinische Einrichtungen verzeichnet“, so das Internationale Rote Kreuz (IRK) in einer Pressemitteilung in welcher die Bombardierung, des Krankenhauses Al-Thawra in Taez, am vergangenen Sonntag im Südwesten des Landes verurteilt wird. Al-Thawra ist nach Auskunft des IRK eines der größten Krankenhäuser in der 450.000 Einwohner umfassenden jemenitischen Stadt. Kedir Awol Omar, der stellvertretende Leiter des IRK im Jemen, betonte gegenüber Journalisten: „Die Angriffe gefährdeten akut das Leben von Patienten und medizinischem Personal.“ Der Angriff am Sonntag kam nur eine Woche nachdem ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen (MSF) bei einem saudischen Luftschlag in Saada zerstört wurde. Das Internationale Rote Kreuz verurteilt die Angriffe als „absichtlich“ und als „schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts“. Laut Omar werden nicht nur Krankenhäuser angegriffen, sondern auch medizinischer Nachschub wird nach seiner Darstellung bewusst blockiert: „Seit zwei Monaten versuchen wir, medizinische Nachschubgüter nach Taez zu bringen, aber bisher vergebens.“
Taez, die drittgrößte Stadt des Jemens ist ein Epizentrum der Luftangriffe durch die von Saudi-Arabien angeführte Koalition, nachdem schwere Kämpfe zwischen loyalen Kräften des exiliierten Präsidenten Abd Rabbu Mansour Hadi sowie den sogenannten Houthi-Rebellen, die wiederum in einem Loyalitätsverhältnis zum ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh stehen, anhalten. Insgesamt sollen nach Angaben der Vereinten Nationen seit Beginn der saudischen Intervention im März 2015 über 5.600 Zivilisten ums Leben gekommen sein.
Die USA, die die saudische Luftkampagne mit Geheimdienst- und Aufklärungsdaten unterstützen, machen die Huthi-Rebellen für die hohe Todesrate von Zivilisten verantwortlich, wohl wissend, dass ein Großteil der zivilen Toten, nach Einschätzung fast aller zivilgesellschaftlicher Quellen wie MSF (Ärzte ohne Grenzen) und IRK, auf das Konto von Luftangriffen geht. Die Huthis verfügen allerdings über kein einziges Kampfflugzeug. Saudi-Arabien und die mit der absolutistischen Monarchie verbündeten Länder, verfügen über uneingeschränkte Lufthoheit im Jemen.
Dieser Text wurde zuerst auf RTdeutsch.com unter der URL <https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/35553-rotes-kreuz-100-absichtliche-angriffe/> veröffentlicht.
Pressemitteilung des ICRC vom 10.11.2015: <https://www.icrc.org/en/document/yemen-attacks-health-care-facilities-must-stop>
Der neue stille Krieg:
100 absichtliche Angriffe auf Krankenhäuser im Jemen
Das Rote Kreuz rief alle Konfliktparteien zu einem Ende der Kampfhandlungen und verurteilte die Angriffe als “schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts” Seit März 2015 [Beginn der Saudi-Luftangriffe] haben wir beinahe 100 Angriffe auf medizinische Einrichtungen verzeichnet“, so das Internationale Rote Kreuz (IRK) in einer Pressemitteilung in welcher die Bombardierung, des Krankenhauses Al-Thawra in Taez, am vergangenen Sonntag im Südwesten des Landes verurteilt wird. Al-Thawra ist nach Auskunft des IRK eines der größten Krankenhäuser in der 450.000 Einwohner umfassenden jemenitischen Stadt. Kedir Awol Omar, der stellvertretende Leiter des IRK im Jemen, betonte gegenüber Journalisten: „Die Angriffe gefährdeten akut das Leben von Patienten und medizinischem Personal.“ Der Angriff am Sonntag kam nur eine Woche nachdem ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen (MSF) bei einem saudischen Luftschlag in Saada zerstört wurde. Das Internationale Rote Kreuz verurteilt die Angriffe als „absichtlich“ und als „schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts“. Laut Omar werden nicht nur Krankenhäuser angegriffen, sondern auch medizinischer Nachschub wird nach seiner Darstellung bewusst blockiert: „Seit zwei Monaten versuchen wir, medizinische Nachschubgüter nach Taez zu bringen, aber bisher vergebens.“
Taez, die drittgrößte Stadt des Jemens ist ein Epizentrum der Luftangriffe durch die von Saudi-Arabien angeführte Koalition, nachdem schwere Kämpfe zwischen loyalen Kräften des exiliierten Präsidenten Abd Rabbu Mansour Hadi sowie den sogenannten Houthi-Rebellen, die wiederum in einem Loyalitätsverhältnis zum ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh stehen, anhalten. Insgesamt sollen nach Angaben der Vereinten Nationen seit Beginn der saudischen Intervention im März 2015 über 5.600 Zivilisten ums Leben gekommen sein.
Die USA, die die saudische Luftkampagne mit Geheimdienst- und Aufklärungsdaten unterstützen, machen die Huthi-Rebellen für die hohe Todesrate von Zivilisten verantwortlich, wohl wissend, dass ein Großteil der zivilen Toten, nach Einschätzung fast aller zivilgesellschaftlicher Quellen wie MSF (Ärzte ohne Grenzen) und IRK, auf das Konto von Luftangriffen geht. Die Huthis verfügen allerdings über kein einziges Kampfflugzeug. Saudi-Arabien und die mit der absolutistischen Monarchie verbündeten Länder, verfügen über uneingeschränkte Lufthoheit im Jemen.
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Pressemitteilung des ICRC vom 10.11.2015: <https://www.icrc.org/en/document/yemen-attacks-health-care-facilities-must-stop>