Die Geschichte der Apartheid in Südafrika – Teil 4

uMkhonto weSizwe (MK)

Am 16. Dezember 1961 wurde die Umkhonto weSizwe (MK) als bewaffneter Flügel des African National Congress (ANC) gegründet.

Von Published On: 21. September 2023Kategorien: Gesellschaft & Geschichte

Dieser Text wurde im Jahr 2019 auf www.sahistory.org unter der URL <https://www.sahistory.org.za/article/umkhonto-wesizwe-mk> veröffentlicht. Lizenz: SAHO/South African History Online, CC BY-NC-SA

Mitglieder von Umkhonto We Sizwe vor Nelson Mandelas Haus in Houghton, Johannesburg, 8.12.2013. (Foto: GCIS, GovernmentZA, Flickr, CC BY-ND 2.0)

Die Gründung der MK

Umkhonto weSizwe („Speer der Nation“) oder „MK“, wie sie allgemein genannt wurde, wurde am 16. Dezember 1961 gegründet. An diesem Tag im Jahr 1838 hatten die Afrikaaner (auch Afrikaander/Afrikander oder Buren, Anm. d. Redaktion) die Zulus in der Schlacht am Blutfluss [1] besiegt. Es war vielleicht bezeichnend, dass der bewaffnete Kampf an diesem Tag begonnen wurde, mehr als hundert Jahre später. Die Gründung der MK folgte auf eine Reihe von Ereignissen, die es für die nationalen Befreiungsbewegungen in Südafrika erforderlich machten, die weiße Minderheitsregierung stärker herauszufordern. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) [2], die Südafrikanische Kommunistische Partei (SACP) [3] und die Mitglieder der Kongress-Allianz – der Südafrikanische Indische Kongress, der Coloured People’s Congress und der Congress of the Democrats – hatten friedliche Widerstandsaktionen unternommen, um die Regierung zu zwingen, die Rechte der Schwarzen in Südafrika endlich anzuerkennen. In den 1950er und frühen 1960er Jahren zeigte sich jedoch die Absicht der südafrikanischen Regierung, die schwarze Bevölkerung des Landes durch verschiedene Gesetze und strenge repressive Maßnahmen weiter zu isolieren. Angesichts der repressiven Maßnahmen des Staates ergab sich zudem die Notwendigkeit, die Taktik zu ändern, mit der ANC, SACP und die Kongress-Allianz den Kampf für Freiheit und Gleichheit angegangen waren.

Die Änderung der Taktik war für den ANC keine einfache Sache, da er lange Zeit den Ansatz der „Gewaltlosigkeit“ verfolgte, der von Chief Albert Luthuli [4], dem damaligen Präsidenten des ANC, favorisiert wurde. Abgesehen von der „Gewaltlosigkeit“, die der ANC vertrat, gab es noch andere Punkte, die gegen einen bewaffneten Kampf sprachen. So war der ANC zu dem Zeitpunkt, als die Gründung der MK beschlossen wurde, nach dem Gesetz über ungesetzliche Organisationen von 1960 verboten. Wenn die Entscheidung, zu den Waffen zu greifen, zur Entscheidung des ANC als Organisation geworden wäre, hätte dies die Kongress-Allianz ebenfalls in die Gefahr eines Verbots gebracht.

Ereignisse, die zur Entscheidung des ANCs führten, zu den Waffen zu greifen

In den 1950er Jahren wurde einigen Mitgliedern des ANC und der SACP klar, dass passiver Widerstand und Gewaltlosigkeit nicht funktionierten. Ein Faktor, der zweifellos Einfluss auf die Denkweise des ANC und der SACP hatte – und der sich wahrscheinlich auf ihre Hinwendung zu politischer Gewalt im Jahr 1961 auswirkte – war der allgemeine Misserfolg der vom ANC geführten Kampagnen der 1950er Jahre, sinnvolle politische Veränderungen auf Grundlage der Politik der Gewaltlosigkeit und Mäßigung herbeizuführen; nach den bescheidenen Erfolgen der Defiance Campaign von 1952 und der Western Ares Campaign.

Einige Quellen geben an, dass der Grund für diese „mäßigen“ Erfolge in unproduktiven und unkonzentrierten Versammlungen lag. Auf dem Nationalen Jahreskongress am 26. Juni 1955 in Kliptown, auf dem die Freiheits-Charta [5] verabschiedet wurde, vollzog der ANC einen Wandel in seiner Politik. Die Bedeutung der Freiheits-Charta bestand darin, dass sich die Wahrnehmung des ANC als rein afrikanische Organisation zu einer Organisation wandelte, die eine wachsende Einheit unter allen schwarzen Völkern anstrebte. Diese rassenübergreifende Ideologie führte jedoch zu einer Spaltung des ANC durch Mitglieder wie Robert Sobukwe [6], der die panafrikanistische Ansicht „Afrika für Afrikaner“ vertrat. Er gründete daraufhin den Pan Africanist Congress (PAC) [7].

Der Wichtigste Auslöser für den Griff zu den Waffen war das Massaker von Sharpeville am 21. März 1960 [8], bei dem die Regierung eine vom Pan African Congress organisierte, friedliche Anti-Pass-Demonstration gewaltsam niederschlug. Bei dieser Demonstration kamen 69 Menschen ums Leben, 186 wurden verwundet. Auch im Westkap Township Langa wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei wegen des Verbrennens von Pässen drei Menschen getötet und 27 verletzt. Das harte Vorgehen des Staates gegen die friedlichen Demonstrationen und das anschließende Verbot des ANC und der SACP im darauffolgenden Monat, waren ein schwerer Schlag für den ANC und seine Verbündeten.

Daher waren 1960 nach dem Massaker von Sharpeville und dem Verbot der Befreiungsorganisationen viele weitere ANC- und SACP-Mitglieder überzeugt. Es war an der Zeit, den Ansatz des Kampfes zu überdenken und vom „passiven Widerstand“ zum „bewaffneten Kampf“ überzugehen.

Logo von Umkhonto weSizwe. (Quelle: www.sahistory.org, Wikmedia Commons, CC BY-SA 4.0)

„Mandelas“ Vorschlag

Ende 1960 schien der Widerstand der Bevölkerung gebrochen zu sein. Die Flammen der brennenden Pässe waren durch die Kugeln von Sharpeville und Langa gelöscht worden. Der einwöchige Ausstand, zu dem für den 19. April 1960 aufgerufen worden war, vermochte die Stimmung des niedergeschlagenen Volkes nicht zu heben. Diejenigen Führer der Befreiungsbewegung, die dem massiven staatlichen Vorgehen entkommen waren, verließen das Land und begannen, den Widerstand vom Ausland aus neu zu organisieren. Für Mandela war dies der Wendepunkt. „Wenn die Reaktion der Regierung darin besteht, unseren gewaltlosen Kampf mit nackter Gewalt zu zerschlagen“, sagte er vor der lokalen und ausländischen Presse in einem sicheren Haus, „müssen wir unsere Taktik überdenken. Meiner Meinung nach schließen wir das Kapitel der Frage einer gewaltfreien Politik ab.“

Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, wer die Idee hatte und wie die Entscheidung zustande kam, zu den Waffen zu greifen. Eine besagt, dass der Vorschlag dem ANC erstmals im Juni von Mandela unterbreitet wurde, doch Ben Turok [9] vermutet, dass es sich um ein privates Treffen zwischen April und Mai 1960 handelte, an dem eine Handvoll SACP-Aktivisten teilnahmen – Yusuf Dadoo [10], Jack Hodgson [11], Joe Matthews [12], Michael Harmel, Moses Kotane [13], Ben Turok, Ruth First, Bram Fisher und Bartholomew Hlapane. Auf diesem Treffen präsentierte Michael Harmel einen Vorschlag für den Übergang zum bewaffneten Kampf. Der Vorschlag, so Ben Turok sah Folgendes vor:

„die friedlichen Methoden des Kampfes seien vorbei; man müsse jetzt nach Alternativen suchen; und die Alternative sei der bewaffnete Kampf – die Gewalt. Und man stelle dies in den Kontext der marxistischen Theorie, der kommunistischen Theorie und der revolutionären Praxis.“

Dieser Vorschlag wurde später einzelnen Mitgliedern des ANC unterbreitet und geht somit dem Beschluss des ANC von 1961 voraus, den bewaffneten Kampf aufzunehmen.

Auf einer Sitzung des ANC-Arbeitsausschusses im Juni 1961 legte Mandela den Vorschlag für einen militärischen Flügel vor, dem Moses Kotane zunächst nicht zustimmte. Er argumentierte, „dass es immer noch Raum für die alten Methoden gibt, wenn wir einfallsreich und entschlossen genug sind.“ Schließlich stimmte Kotane jedoch zu, dass die Angelegenheit dem Nationalen Exekutivkomitee (National Executive Commitee, NEC, Anm. d. Redaktion) vorgelegt werden sollte.

Später im selben Monat traf sich das Nationale Exekutivkomitee in Durban. Die Sitzung war geheim – wie alle ANC-Treffen zu dieser Zeit – und fand nachts statt, um die Polizei zu umgehen. Mandela rechnete mit Schwierigkeiten. Es bestand kein Zweifel, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt war. Im Hochverratsprozess hatte der ANC behauptet, Gewaltlosigkeit sei ein unantastbares Prinzip der Bewegung und nicht nur eine Taktik. Außerdem wusste er, dass Häuptling Luthulis Engagement für Gewaltlosigkeit zutiefst moralisch war, und fürchtete seinen Widerstand. Jedoch ließ sich Luthuli schließlich überzeugen. „Wenn jemand glaubt, ich sei ein Pazifist“, sagte er, „soll er doch versuchen, meine Hühner zu nehmen, dann wird er wissen, wie falsch er liegt!“ Luthuli schlug vor, dass die Militärbewegung ein separates und unabhängiges Organ sein sollte, das zwar mit dem ANC verbunden ist und unter dessen Kontrolle steht, aber im Grunde genommen autonom ist. Auf diese Weise würde die Rechtmäßigkeit der nicht verbotenen Verbündeten nicht in Frage gestellt werden. Der NEC stimmte dem zu.

Am darauffolgenden Abend trat in Durban der Gemeinsame Exekutivausschuss zusammen, dem auch Vertreter des Indischen Kongresses, des Coloured People’s Congress, des Südafrikanischen Gewerkschaftskongresses und des Kongresses der Demokraten angehörten. Chief Luthuli eröffnete die Sitzung mit den Worten, dass der ANC zwar den Beschluss über die Gewalt gebilligt habe, dass es sich aber „um eine so schwerwiegende Angelegenheit handelt, dass ich meine Kollegen heute Abend bitten möchte, das Thema noch einmal zu überdenken.“

Für Mandela war dies ein Zeichen dafür, dass der Chef nicht hundertprozentig von seinem Vorschlag überzeugt war. Als die Sitzung um 20 Uhr eröffnet wurde, trug Mandela jedoch erneut seine Argumente vor. Maulvi Cachalia [16] appellierte an den ANC, nicht zu den Waffen zu greifen, da der Staat die gesamte Befreiungsbewegung abschlachten würde. „Die Gewaltlosigkeit hat uns nicht im Stich gelassen, wir haben die Gewaltlosigkeit im Stich gelassen“, plädierte JN Singh.

„Wir haben uns die ganze Nacht gestritten“, erinnert sich Mandela, doch dann sagte plötzlich MD Naidoo, ein Mitglied des South African Indian Congress, zu seinen indischen Kollegen: „Ah, ihr habt Angst, ins Gefängnis zu kommen, das ist alles!“ Im Morgengrauen hatte Mandela seine Autorität.

Nelson Mandela vom ANC und Joe Slovo von der SACP erhielten den Auftrag, die neue Militärorganisation und ihr Oberkommando zu bilden, welche vom ANC getrennt sind. Die Politik des ANC würde weiterhin die der Gewaltlosigkeit sein. Sie wurden ermächtigt, sich mit wem auch immer zusammenzuschließen, um diese Organisation zu gründen, und sie würden nicht unter der direkten Kontrolle der Mutterorganisation (ANC) stehen.

„Bei der Gründung von MK wurde beschlossen, dass sie eine unabhängige Organisation sein sollte. Es gibt jedoch keine Gewissheit darüber, wie dieser Beschluss genau formuliert wurde. Dies ermöglichte es dem ANC und seinen Führern, jegliche Beteiligung an bewaffneten Aktivitäten zu leugnen, während diejenigen, die die MK organisierten, dies im Namen des ANC tun konnten“.

Der Name der neuen Organisation sollte Umkhonto weSizwe lauten, Zulu und Xhosa für „Speer der Nation“. Ihr Kurzname wäre MK. Das Ziel der MK war es, „mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zurückzuschlagen, um unser Volk, unsere Zukunft und unsere Freiheit zu verteidigen“.

Friedensnobelpreisträger Albert Luthuli in Oslo, 11.12.1961. (Foto: Leif Ørnelund, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0 )

Planungen der ersten Phase

Die erste Phase der bewaffneten Aktionen sollte die Sabotagekampagne gegen Regierungseinrichtungen im Dezember 1961 sein. Es wurden Anweisungen erteilt, Angriffe zu vermeiden, die zu Verletzungen oder zum Verlust von Menschenleben führen würden.

Joe Slovo schrieb:

„Niemand glaubte, dass die Taktik der Sabotage allein zum Zusammenbruch des rassistischen Staates führen könnte. Es wäre die erste Phase der ,kontrollierten Gewalt‘, die einer Reihe von Zwecken dienen sollte. Es wäre ein anschaulicher Hinweis auf die Notwendigkeit sorgfältig geplanter Maßnahmen anstelle spontaner oder terroristischer Vergeltungsakte, die bereits zu beobachten waren. Und es würde zeigen, dass die Verantwortung für das Abgleiten in einen blutigen Bürgerkrieg ganz klar beim Regime lag“.

In den etwa sechs Monaten zwischen dem Beschluss zur Gründung der Organisation (Juni) und den ersten Sabotageakten (Dezember) richtete das Oberkommando der MK in den wichtigsten Zentren regionale Kommandos ein. Die Personen – die in diese Kommandos berufen wurden – wurden entweder ausgewählt, weil sie über die notwendigen technischen oder militärischen Fähigkeiten verfügten, oder weil sie Mitglieder der Organisationen der Kongressallianz waren.

Curnick Dlovu führte die Region Natal an. Looksmart Ngudle (der 1963 im Gewahrsam der Sicherheitspolizei starb) und Fred Carneson waren Führer in der Region Westkap. Washington Bongco (der im August 1963 wegen MK-Aktivitäten gehängt wurde) war Kommandeur der Grenzregion. Vuyisile Mini [17] (der 1964 hingerichtet wurde) war eine der Schlüsselfiguren im Ostkap-Kommando. Jack Hogson [18], Ahmed Kathrada [19], Arthur Goldreich [20] und Dennis Goldberg [21] waren in Johannesburg tätig.

Ronnie Kasrils [22] erinnert sich an seine Rekrutierung für die neu gegründete MK: „Im Juli 1961 nahm mich MP Naicker zu einem Spaziergang entlang der Strandpromenade [von Durban] mit“, „Man hat mich gebeten, an Sie heranzutreten“, sagte er über das Tosen der gegen die Felsen schlagenden Brandung hinweg, „um Sie auszuhorchen. Sind Sie bereit, sich darauf einzulassen?“

„Abgesehen von der Theorie“, schrieb Slovo, „waren wir für diesen Vorstoß in eine neue Ära des Kampfes auf vielen Ebenen schlecht gerüstet. Wir alle hatten keine einzige Pistole. Niemand, den wir kannten, hatte jemals Sabotageakte mit selbstgebauten Sprengsätzen verübt“.

Es war Jack Hodgson, der zum militärischen Kommando der MK in Johannesburg ernannt worden war, der ihnen den Weg wies. Jack Hodgson, ein Veteran des Abessinien-Feldzugs und eine „Wüstenratte“ in der Anfangsphase des Nordafrika-Kriegs, brachte den Kadern die Grundlagen bei.

„Es wurden Säcke mit Kaliumpermanganat gebracht“, schrieb Slovo, „und wir verbrachten Tage damit, diese Substanz mit Stößeln und Mörsern zu einem feinen Pulver zu mahlen“.

Kasrils fährt fort: „Er (Hodgson) gab eine chemische Mischung mit Puderzucker auf einen Löffel und fügte mit einer Pipette vorsichtig einen Tropfen Säure hinzu. Das Pulver ging in Flammen auf, und wir waren so beeindruckt wie Schüler in einem naturwissenschaftlichen Kurs. Das Problem war natürlich, wie man das Ergebnis erzielen konnte, ohne die Säure direkt aufzutragen. Dazu brauchte man einen Zeitmesser.“

„Mit einem breiten Grinsen zückte er ein Kondom. Zuerst gab er einen Teelöffel der chemischen Mischung hinein. Dann holte er eine kleine Gelatinekapsel hervor. Er öffnete die Kapsel, fügte ein paar Tropfen Säure hinzu, stülpte vorsichtig den Deckel wieder über die Kapsel und ließ sie in das Kondom fallen. Er sagte uns, dass es normalerweise bis zu 50 Minuten dauert, bis sich die Säure durch die Kapsel gefressen hat.“

Quellen:

[1] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Origins of the Battle of Blood River 1838″, Datum unbekannt:  <http://www.sahistory.org.za/article/origins-battle-blood-river-1838>
[2] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „African National Congress (ANC)”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/article/african-national-congress-anc>
[3] sahistory.org.za, History of the Pan Africanist Congress, Red. „South African Communist Party (SACP)”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/topic/south-african-communist-party-sacp>
[4] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Chief Albert John Mvumbi Luthuli”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/chief-albert-john-luthuli>
[5] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „The Freedom Charter”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/article/freedom-charter>
[6] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Robert Sobukwe”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/robert-mangaliso-sobukwe>
[7] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Pan Africanist Congress (PAC)”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/topic/pan-africanist-congress-pac>
[8] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Sharpeville Massacre, 21 March 1960″, Datum unbekannt:  <http://www.sahistory.org.za/topic/sharpeville-massacre-21-march-1960>
[9] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ben Turok”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ben-turok>
[10] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Dr Yusuf Mohamed Dadoo”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/dr-yusuf-mohamed-dadoo>
[11] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Percy John “Jack” Hodgson”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/percy-john-jack-hodgson>
[12] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Vincent Joseph Gaobakwe Matthews”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/vincent-joseph-gaobakwe-matthews>
[13] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Moses Mauane Kotane”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/moses-mauane-kotane>
[14] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ruth First”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ruth-heloise-first>
[15] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Advocate Abram “Bram” Fischer”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/advocate-abram-bram-fischer> [16] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ismail Ahmed Cachalia”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ismail-ahmed-cachalia>
[17] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Vuyisile Mini”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/vuyisile-mini>
[18] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Percy John “Jack” Hodgson”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/percy-john-jack-hodgson>
[19] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ahmed Mohamed “Kathy” Kathrada”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ahmed-mohamed-kathy-kathrada>
[20] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Arthur Goldreich”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/arthur-goldreich>
[21] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Denis Theodore Goldberg”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/denis-theodore-goldberg>
[22] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ronald (Ronnie) Kasrils”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ronald-ronnie-kasrils>

Weitere Quellen:
• Niemann, M. (1993). ‘Diamonds are State’s Best Friend: Botswana’s Foreign Policy in Southern Africa’.|
• Africa Today, vol 40. No 1.Magubane, B. (1983). ‘Botswana, Lesotho, and Swaziland: South Africa’s Hostages in Revolt’. (Eds)|
• Callaghy, T. M. South Africa in Southern Africa: The Intensifying Vortex of Violence, Praeger: New York.|
• Urnov, A. (1982). South Africa against Africa, Progress: Moscow.|
• O’Meara, P. and Carter, G. M. (1982). ‘Interchapter–Botswana, Lesotho, and Swaziland: The Common Background and Links’. (Eds)|
• O’Meara, P. and Carter, G.M. Southern Africa: The Continuing Crisis (second edition), Indiana University Press: Bloomington.|
• ANC official website (history and documents section). anc.org.za|African National Congress (undated). The History of Umkhonto weSizwe, timeline.anc.org.za (accessed 12 December 2003).

Die Geschichte der Apartheid in Südafrika – Teil 4

uMkhonto weSizwe (MK)

Am 16. Dezember 1961 wurde die Umkhonto weSizwe (MK) als bewaffneter Flügel des African National Congress (ANC) gegründet.

Von Published On: 21. September 2023Kategorien: Gesellschaft & Geschichte

Dieser Text wurde im Jahr 2019 auf www.sahistory.org unter der URL <https://www.sahistory.org.za/article/umkhonto-wesizwe-mk> veröffentlicht. Lizenz: SAHO/South African History Online, CC BY-NC-SA

Mitglieder von Umkhonto We Sizwe vor Nelson Mandelas Haus in Houghton, Johannesburg, 8.12.2013. (Foto: GCIS, GovernmentZA, Flickr, CC BY-ND 2.0)

Die Gründung der MK

Umkhonto weSizwe („Speer der Nation“) oder „MK“, wie sie allgemein genannt wurde, wurde am 16. Dezember 1961 gegründet. An diesem Tag im Jahr 1838 hatten die Afrikaaner (auch Afrikaander/Afrikander oder Buren, Anm. d. Redaktion) die Zulus in der Schlacht am Blutfluss [1] besiegt. Es war vielleicht bezeichnend, dass der bewaffnete Kampf an diesem Tag begonnen wurde, mehr als hundert Jahre später. Die Gründung der MK folgte auf eine Reihe von Ereignissen, die es für die nationalen Befreiungsbewegungen in Südafrika erforderlich machten, die weiße Minderheitsregierung stärker herauszufordern. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) [2], die Südafrikanische Kommunistische Partei (SACP) [3] und die Mitglieder der Kongress-Allianz – der Südafrikanische Indische Kongress, der Coloured People’s Congress und der Congress of the Democrats – hatten friedliche Widerstandsaktionen unternommen, um die Regierung zu zwingen, die Rechte der Schwarzen in Südafrika endlich anzuerkennen. In den 1950er und frühen 1960er Jahren zeigte sich jedoch die Absicht der südafrikanischen Regierung, die schwarze Bevölkerung des Landes durch verschiedene Gesetze und strenge repressive Maßnahmen weiter zu isolieren. Angesichts der repressiven Maßnahmen des Staates ergab sich zudem die Notwendigkeit, die Taktik zu ändern, mit der ANC, SACP und die Kongress-Allianz den Kampf für Freiheit und Gleichheit angegangen waren.

Die Änderung der Taktik war für den ANC keine einfache Sache, da er lange Zeit den Ansatz der „Gewaltlosigkeit“ verfolgte, der von Chief Albert Luthuli [4], dem damaligen Präsidenten des ANC, favorisiert wurde. Abgesehen von der „Gewaltlosigkeit“, die der ANC vertrat, gab es noch andere Punkte, die gegen einen bewaffneten Kampf sprachen. So war der ANC zu dem Zeitpunkt, als die Gründung der MK beschlossen wurde, nach dem Gesetz über ungesetzliche Organisationen von 1960 verboten. Wenn die Entscheidung, zu den Waffen zu greifen, zur Entscheidung des ANC als Organisation geworden wäre, hätte dies die Kongress-Allianz ebenfalls in die Gefahr eines Verbots gebracht.

Ereignisse, die zur Entscheidung des ANCs führten, zu den Waffen zu greifen

In den 1950er Jahren wurde einigen Mitgliedern des ANC und der SACP klar, dass passiver Widerstand und Gewaltlosigkeit nicht funktionierten. Ein Faktor, der zweifellos Einfluss auf die Denkweise des ANC und der SACP hatte – und der sich wahrscheinlich auf ihre Hinwendung zu politischer Gewalt im Jahr 1961 auswirkte – war der allgemeine Misserfolg der vom ANC geführten Kampagnen der 1950er Jahre, sinnvolle politische Veränderungen auf Grundlage der Politik der Gewaltlosigkeit und Mäßigung herbeizuführen; nach den bescheidenen Erfolgen der Defiance Campaign von 1952 und der Western Ares Campaign.

Einige Quellen geben an, dass der Grund für diese „mäßigen“ Erfolge in unproduktiven und unkonzentrierten Versammlungen lag. Auf dem Nationalen Jahreskongress am 26. Juni 1955 in Kliptown, auf dem die Freiheits-Charta [5] verabschiedet wurde, vollzog der ANC einen Wandel in seiner Politik. Die Bedeutung der Freiheits-Charta bestand darin, dass sich die Wahrnehmung des ANC als rein afrikanische Organisation zu einer Organisation wandelte, die eine wachsende Einheit unter allen schwarzen Völkern anstrebte. Diese rassenübergreifende Ideologie führte jedoch zu einer Spaltung des ANC durch Mitglieder wie Robert Sobukwe [6], der die panafrikanistische Ansicht „Afrika für Afrikaner“ vertrat. Er gründete daraufhin den Pan Africanist Congress (PAC) [7].

Der Wichtigste Auslöser für den Griff zu den Waffen war das Massaker von Sharpeville am 21. März 1960 [8], bei dem die Regierung eine vom Pan African Congress organisierte, friedliche Anti-Pass-Demonstration gewaltsam niederschlug. Bei dieser Demonstration kamen 69 Menschen ums Leben, 186 wurden verwundet. Auch im Westkap Township Langa wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei wegen des Verbrennens von Pässen drei Menschen getötet und 27 verletzt. Das harte Vorgehen des Staates gegen die friedlichen Demonstrationen und das anschließende Verbot des ANC und der SACP im darauffolgenden Monat, waren ein schwerer Schlag für den ANC und seine Verbündeten.

Daher waren 1960 nach dem Massaker von Sharpeville und dem Verbot der Befreiungsorganisationen viele weitere ANC- und SACP-Mitglieder überzeugt. Es war an der Zeit, den Ansatz des Kampfes zu überdenken und vom „passiven Widerstand“ zum „bewaffneten Kampf“ überzugehen.

Logo von Umkhonto weSizwe. (Quelle: www.sahistory.org, Wikmedia Commons, CC BY-SA 4.0)

„Mandelas“ Vorschlag

Ende 1960 schien der Widerstand der Bevölkerung gebrochen zu sein. Die Flammen der brennenden Pässe waren durch die Kugeln von Sharpeville und Langa gelöscht worden. Der einwöchige Ausstand, zu dem für den 19. April 1960 aufgerufen worden war, vermochte die Stimmung des niedergeschlagenen Volkes nicht zu heben. Diejenigen Führer der Befreiungsbewegung, die dem massiven staatlichen Vorgehen entkommen waren, verließen das Land und begannen, den Widerstand vom Ausland aus neu zu organisieren. Für Mandela war dies der Wendepunkt. „Wenn die Reaktion der Regierung darin besteht, unseren gewaltlosen Kampf mit nackter Gewalt zu zerschlagen“, sagte er vor der lokalen und ausländischen Presse in einem sicheren Haus, „müssen wir unsere Taktik überdenken. Meiner Meinung nach schließen wir das Kapitel der Frage einer gewaltfreien Politik ab.“

Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, wer die Idee hatte und wie die Entscheidung zustande kam, zu den Waffen zu greifen. Eine besagt, dass der Vorschlag dem ANC erstmals im Juni von Mandela unterbreitet wurde, doch Ben Turok [9] vermutet, dass es sich um ein privates Treffen zwischen April und Mai 1960 handelte, an dem eine Handvoll SACP-Aktivisten teilnahmen – Yusuf Dadoo [10], Jack Hodgson [11], Joe Matthews [12], Michael Harmel, Moses Kotane [13], Ben Turok, Ruth First, Bram Fisher und Bartholomew Hlapane. Auf diesem Treffen präsentierte Michael Harmel einen Vorschlag für den Übergang zum bewaffneten Kampf. Der Vorschlag, so Ben Turok sah Folgendes vor:

„die friedlichen Methoden des Kampfes seien vorbei; man müsse jetzt nach Alternativen suchen; und die Alternative sei der bewaffnete Kampf – die Gewalt. Und man stelle dies in den Kontext der marxistischen Theorie, der kommunistischen Theorie und der revolutionären Praxis.“

Dieser Vorschlag wurde später einzelnen Mitgliedern des ANC unterbreitet und geht somit dem Beschluss des ANC von 1961 voraus, den bewaffneten Kampf aufzunehmen.

Auf einer Sitzung des ANC-Arbeitsausschusses im Juni 1961 legte Mandela den Vorschlag für einen militärischen Flügel vor, dem Moses Kotane zunächst nicht zustimmte. Er argumentierte, „dass es immer noch Raum für die alten Methoden gibt, wenn wir einfallsreich und entschlossen genug sind.“ Schließlich stimmte Kotane jedoch zu, dass die Angelegenheit dem Nationalen Exekutivkomitee (National Executive Commitee, NEC, Anm. d. Redaktion) vorgelegt werden sollte.

Später im selben Monat traf sich das Nationale Exekutivkomitee in Durban. Die Sitzung war geheim – wie alle ANC-Treffen zu dieser Zeit – und fand nachts statt, um die Polizei zu umgehen. Mandela rechnete mit Schwierigkeiten. Es bestand kein Zweifel, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt war. Im Hochverratsprozess hatte der ANC behauptet, Gewaltlosigkeit sei ein unantastbares Prinzip der Bewegung und nicht nur eine Taktik. Außerdem wusste er, dass Häuptling Luthulis Engagement für Gewaltlosigkeit zutiefst moralisch war, und fürchtete seinen Widerstand. Jedoch ließ sich Luthuli schließlich überzeugen. „Wenn jemand glaubt, ich sei ein Pazifist“, sagte er, „soll er doch versuchen, meine Hühner zu nehmen, dann wird er wissen, wie falsch er liegt!“ Luthuli schlug vor, dass die Militärbewegung ein separates und unabhängiges Organ sein sollte, das zwar mit dem ANC verbunden ist und unter dessen Kontrolle steht, aber im Grunde genommen autonom ist. Auf diese Weise würde die Rechtmäßigkeit der nicht verbotenen Verbündeten nicht in Frage gestellt werden. Der NEC stimmte dem zu.

Am darauffolgenden Abend trat in Durban der Gemeinsame Exekutivausschuss zusammen, dem auch Vertreter des Indischen Kongresses, des Coloured People’s Congress, des Südafrikanischen Gewerkschaftskongresses und des Kongresses der Demokraten angehörten. Chief Luthuli eröffnete die Sitzung mit den Worten, dass der ANC zwar den Beschluss über die Gewalt gebilligt habe, dass es sich aber „um eine so schwerwiegende Angelegenheit handelt, dass ich meine Kollegen heute Abend bitten möchte, das Thema noch einmal zu überdenken.“

Für Mandela war dies ein Zeichen dafür, dass der Chef nicht hundertprozentig von seinem Vorschlag überzeugt war. Als die Sitzung um 20 Uhr eröffnet wurde, trug Mandela jedoch erneut seine Argumente vor. Maulvi Cachalia [16] appellierte an den ANC, nicht zu den Waffen zu greifen, da der Staat die gesamte Befreiungsbewegung abschlachten würde. „Die Gewaltlosigkeit hat uns nicht im Stich gelassen, wir haben die Gewaltlosigkeit im Stich gelassen“, plädierte JN Singh.

„Wir haben uns die ganze Nacht gestritten“, erinnert sich Mandela, doch dann sagte plötzlich MD Naidoo, ein Mitglied des South African Indian Congress, zu seinen indischen Kollegen: „Ah, ihr habt Angst, ins Gefängnis zu kommen, das ist alles!“ Im Morgengrauen hatte Mandela seine Autorität.

Nelson Mandela vom ANC und Joe Slovo von der SACP erhielten den Auftrag, die neue Militärorganisation und ihr Oberkommando zu bilden, welche vom ANC getrennt sind. Die Politik des ANC würde weiterhin die der Gewaltlosigkeit sein. Sie wurden ermächtigt, sich mit wem auch immer zusammenzuschließen, um diese Organisation zu gründen, und sie würden nicht unter der direkten Kontrolle der Mutterorganisation (ANC) stehen.

„Bei der Gründung von MK wurde beschlossen, dass sie eine unabhängige Organisation sein sollte. Es gibt jedoch keine Gewissheit darüber, wie dieser Beschluss genau formuliert wurde. Dies ermöglichte es dem ANC und seinen Führern, jegliche Beteiligung an bewaffneten Aktivitäten zu leugnen, während diejenigen, die die MK organisierten, dies im Namen des ANC tun konnten“.

Der Name der neuen Organisation sollte Umkhonto weSizwe lauten, Zulu und Xhosa für „Speer der Nation“. Ihr Kurzname wäre MK. Das Ziel der MK war es, „mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zurückzuschlagen, um unser Volk, unsere Zukunft und unsere Freiheit zu verteidigen“.

Friedensnobelpreisträger Albert Luthuli in Oslo, 11.12.1961. (Foto: Leif Ørnelund, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0 )

Planungen der ersten Phase

Die erste Phase der bewaffneten Aktionen sollte die Sabotagekampagne gegen Regierungseinrichtungen im Dezember 1961 sein. Es wurden Anweisungen erteilt, Angriffe zu vermeiden, die zu Verletzungen oder zum Verlust von Menschenleben führen würden.

Joe Slovo schrieb:

„Niemand glaubte, dass die Taktik der Sabotage allein zum Zusammenbruch des rassistischen Staates führen könnte. Es wäre die erste Phase der ,kontrollierten Gewalt‘, die einer Reihe von Zwecken dienen sollte. Es wäre ein anschaulicher Hinweis auf die Notwendigkeit sorgfältig geplanter Maßnahmen anstelle spontaner oder terroristischer Vergeltungsakte, die bereits zu beobachten waren. Und es würde zeigen, dass die Verantwortung für das Abgleiten in einen blutigen Bürgerkrieg ganz klar beim Regime lag“.

In den etwa sechs Monaten zwischen dem Beschluss zur Gründung der Organisation (Juni) und den ersten Sabotageakten (Dezember) richtete das Oberkommando der MK in den wichtigsten Zentren regionale Kommandos ein. Die Personen – die in diese Kommandos berufen wurden – wurden entweder ausgewählt, weil sie über die notwendigen technischen oder militärischen Fähigkeiten verfügten, oder weil sie Mitglieder der Organisationen der Kongressallianz waren.

Curnick Dlovu führte die Region Natal an. Looksmart Ngudle (der 1963 im Gewahrsam der Sicherheitspolizei starb) und Fred Carneson waren Führer in der Region Westkap. Washington Bongco (der im August 1963 wegen MK-Aktivitäten gehängt wurde) war Kommandeur der Grenzregion. Vuyisile Mini [17] (der 1964 hingerichtet wurde) war eine der Schlüsselfiguren im Ostkap-Kommando. Jack Hogson [18], Ahmed Kathrada [19], Arthur Goldreich [20] und Dennis Goldberg [21] waren in Johannesburg tätig.

Ronnie Kasrils [22] erinnert sich an seine Rekrutierung für die neu gegründete MK: „Im Juli 1961 nahm mich MP Naicker zu einem Spaziergang entlang der Strandpromenade [von Durban] mit“, „Man hat mich gebeten, an Sie heranzutreten“, sagte er über das Tosen der gegen die Felsen schlagenden Brandung hinweg, „um Sie auszuhorchen. Sind Sie bereit, sich darauf einzulassen?“

„Abgesehen von der Theorie“, schrieb Slovo, „waren wir für diesen Vorstoß in eine neue Ära des Kampfes auf vielen Ebenen schlecht gerüstet. Wir alle hatten keine einzige Pistole. Niemand, den wir kannten, hatte jemals Sabotageakte mit selbstgebauten Sprengsätzen verübt“.

Es war Jack Hodgson, der zum militärischen Kommando der MK in Johannesburg ernannt worden war, der ihnen den Weg wies. Jack Hodgson, ein Veteran des Abessinien-Feldzugs und eine „Wüstenratte“ in der Anfangsphase des Nordafrika-Kriegs, brachte den Kadern die Grundlagen bei.

„Es wurden Säcke mit Kaliumpermanganat gebracht“, schrieb Slovo, „und wir verbrachten Tage damit, diese Substanz mit Stößeln und Mörsern zu einem feinen Pulver zu mahlen“.

Kasrils fährt fort: „Er (Hodgson) gab eine chemische Mischung mit Puderzucker auf einen Löffel und fügte mit einer Pipette vorsichtig einen Tropfen Säure hinzu. Das Pulver ging in Flammen auf, und wir waren so beeindruckt wie Schüler in einem naturwissenschaftlichen Kurs. Das Problem war natürlich, wie man das Ergebnis erzielen konnte, ohne die Säure direkt aufzutragen. Dazu brauchte man einen Zeitmesser.“

„Mit einem breiten Grinsen zückte er ein Kondom. Zuerst gab er einen Teelöffel der chemischen Mischung hinein. Dann holte er eine kleine Gelatinekapsel hervor. Er öffnete die Kapsel, fügte ein paar Tropfen Säure hinzu, stülpte vorsichtig den Deckel wieder über die Kapsel und ließ sie in das Kondom fallen. Er sagte uns, dass es normalerweise bis zu 50 Minuten dauert, bis sich die Säure durch die Kapsel gefressen hat.“

Quellen:

[1] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Origins of the Battle of Blood River 1838″, Datum unbekannt:  <http://www.sahistory.org.za/article/origins-battle-blood-river-1838>
[2] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „African National Congress (ANC)”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/article/african-national-congress-anc>
[3] sahistory.org.za, History of the Pan Africanist Congress, Red. „South African Communist Party (SACP)”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/topic/south-african-communist-party-sacp>
[4] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Chief Albert John Mvumbi Luthuli”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/chief-albert-john-luthuli>
[5] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „The Freedom Charter”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/article/freedom-charter>
[6] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Robert Sobukwe”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/robert-mangaliso-sobukwe>
[7] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Pan Africanist Congress (PAC)”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/topic/pan-africanist-congress-pac>
[8] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Sharpeville Massacre, 21 March 1960″, Datum unbekannt:  <http://www.sahistory.org.za/topic/sharpeville-massacre-21-march-1960>
[9] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ben Turok”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ben-turok>
[10] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Dr Yusuf Mohamed Dadoo”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/dr-yusuf-mohamed-dadoo>
[11] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Percy John “Jack” Hodgson”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/percy-john-jack-hodgson>
[12] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Vincent Joseph Gaobakwe Matthews”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/vincent-joseph-gaobakwe-matthews>
[13] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Moses Mauane Kotane”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/moses-mauane-kotane>
[14] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ruth First”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ruth-heloise-first>
[15] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Advocate Abram “Bram” Fischer”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/advocate-abram-bram-fischer> [16] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ismail Ahmed Cachalia”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ismail-ahmed-cachalia>
[17] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Vuyisile Mini”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/vuyisile-mini>
[18] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Percy John “Jack” Hodgson”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/percy-john-jack-hodgson>
[19] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ahmed Mohamed “Kathy” Kathrada”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ahmed-mohamed-kathy-kathrada>
[20] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Arthur Goldreich”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/arthur-goldreich>
[21] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Denis Theodore Goldberg”, Datum unbekannt: <https://www.sahistory.org.za/people/denis-theodore-goldberg>
[22] sahistory.org.za, History of the African National Congress, Red. „Ronald (Ronnie) Kasrils”, Datum unbekannt: <http://www.sahistory.org.za/people/ronald-ronnie-kasrils>

Weitere Quellen:
• Niemann, M. (1993). ‘Diamonds are State’s Best Friend: Botswana’s Foreign Policy in Southern Africa’.|
• Africa Today, vol 40. No 1.Magubane, B. (1983). ‘Botswana, Lesotho, and Swaziland: South Africa’s Hostages in Revolt’. (Eds)|
• Callaghy, T. M. South Africa in Southern Africa: The Intensifying Vortex of Violence, Praeger: New York.|
• Urnov, A. (1982). South Africa against Africa, Progress: Moscow.|
• O’Meara, P. and Carter, G. M. (1982). ‘Interchapter–Botswana, Lesotho, and Swaziland: The Common Background and Links’. (Eds)|
• O’Meara, P. and Carter, G.M. Southern Africa: The Continuing Crisis (second edition), Indiana University Press: Bloomington.|
• ANC official website (history and documents section). anc.org.za|African National Congress (undated). The History of Umkhonto weSizwe, timeline.anc.org.za (accessed 12 December 2003).