Rede von Präsident Wladimir Putin zur Unterzeichnung der Beitrittsabkommen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Regionen Saporoschje und Cherson zur russischen Föderation. (Bild: kremlin.ru, 30.09.2022)

Putins Rede zur Unterzeichnung der Beitrittsabkommen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Regionen Saporoschje und Cherson zu Russland

Im St.-Georgs-Saal des Großen Kremlpalastes fand eine Zeremonie zur Unterzeichnung der Beitrittasabkommen der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Lugansk, der Region Saporoschje und der Region Cherson zur Russischen Föderation statt. Anlässlich dieser Zeremonie hielt Wladimir Putin die folgende Rede. Nachfolgend der vollständige Text der Rede von Wladimir Putin, veröffentlicht in englischer Sprache auf der offiziellen Webseite des Kremls [1]:

Von Wladimir Putin , veröffentlicht am: 7. Januar 2023, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 30.09.2022 auf www.http://en.kremlin.ru/ unter der URL <http://en.kremlin.ru/events/president/news/69465> veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung wurde zuerst in Kernpunkte Nr. 9+10, Jahrgang 5, 31.10.2022, veröffentlicht. Lizenz: Kremlin.ru, public domain

Sehr geehrte Bürger Russlands, Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, Bewohner der Regionen Saporoschje und Cherson, Abgeordnete der Staatsduma und Senatoren der Russischen Föderation!

Wie Sie wissen, wurden Referenden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Regionen Saporoschje und Cherson abgehalten. Die Stimmzettel sind gezählt und die Ergebnisse bekanntgegeben. Die Menschen haben ihre unmissverständliche Wahl getroffen. Heute werden wir Verträge über die Aufnahme der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Lugansk, der Region Saporoschje und der Region Cherson in die Russische Föderation unterzeichnen. Ich bin mir sicher, dass die Bundesversammlung die Verfassungsbestimmungen über die Aufnahme und Bildung von vier neuen Regionen, die neuen Körperschaften der Russischen Föderation, unterstützen wird, denn das ist der Wille von Millionen von Menschen. Und das ist zweifelsohne ihr Recht, ihr angeborenes Recht, das in Artikel 1 der UN-Charta verankert ist, der explizit das Prinzip der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker betont. Ich wiederhole: Es ist ein angeborenes Recht der Menschen. Es beruht auf der historischen Verbundenheit, und es ist dieses Recht, das Generationen unserer Vorfahren, die Russland seit den Anfängen der alten Rus über Jahrhunderte hinweg aufgebaut und verteidigt haben, zum Sieg verholfen hat. Hier, in Noworossija, haben [Pjotr] Rumjanzew, [Alexander] Suworow und [Fjodor] Uschakow gekämpft, Katharina II. und [Grigori] Potemkin neue Städte gegründet. Unsere Großväter und Urgroßväter haben hier während des Großen Vaterländischen Krieges bis zum bitteren Ende gekämpft. Wir werden die Helden des „Russischen Frühlings“ nie vergessen, diejenigen, die den neonazistischen Putsch in der Ukraine im Jahr 2014 nicht akzeptierten, alle, die für das Recht, ihre Muttersprache zu sprechen, ihre Kultur zu erhalten, ihre Traditionen und ihre Religion zu bewahren, ja sogar für das Recht zu leben, gestorben sind. Wir erinnern uns an die Kämpfer des Donbass, die Märtyrer des „Chatyn von Odessa“ und die Opfer der unmenschlichen Terroranschläge, ausgeführt durch das Kiewer Regime.

Wir gedenken der Freiwilligen und Milizen, der Zivilisten, Kinder, Frauen, alte Menschen, Russen, Ukrainer, Menschen unterschiedlichster Nationen; dem wirklichen Anführer des Volkes von Donezk Alexander Sachartschenko; den Kampfkommandeuren Arsen Pawlow und Wladimir Schoga, Olga Kotschura und Alexej Mosgowoi; dem Staatsanwalt der Republik Lugansk Sergej Gorenko; dem Fallschirmjäger Nurmagomed Gadschimagomedow und aller unserer Soldaten und Offiziere, die während der speziellen Militäroperation den Tod eines Helden gestorben sind. Sie sind Helden, Helden des großen Russlands. Ich bitte zu ihrem Gedenken eine Schweigeminute einzulegen.

Hinter der Entscheidung der Millionen von Menschen in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Regionen Saporoschje und Cherson steht unser gemeinsames Schicksal und eine tausendjährige Geschichte. Dieses geistige Band haben die Menschen an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Trotz aller Widrigkeiten haben sie ihre Liebe zu Russland über die Jahre hinweg bewahrt. Dies ist etwas, was einem niemand nehmen kann. Das ist der Grund, warum sowohl die älteren als auch die jüngeren Generationen, die nach dem tragischen Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurden, für unsere Einheit, für unsere gemeinsame Zukunft gestimmt haben.

1991 haben die Vertreter der damaligen Parteieliten in der Beloweschskaja Puschtscha, ohne die Bürger nach ihrem Willen zu fragen, den Zerfall der UdSSR beschlossen, und die Menschen fanden sich über Nacht auf einmal von ihrem Vaterland abgeschnitten. Dies spaltete und zerriss unsere nationale Einheit und verursachte eine nationale Katastrophe. Wie einst durch die Regierung stillschweigend und hinter den Kulissen die Grenzen der Sowjetrepubliken nach der Revolution 1917 gezogen wurden, so haben die letzten Führer der Sowjetunion unser großes Land – gegen den ausdrücklichen Willen der Mehrheit des Volkes in dem Referendum 1991 – auseinandergerissen, zerstört und das Volk vor vollendete Tatsachen gestellt.

Ich halte es für möglich, dass sie nicht einmal wirklich wussten, was sie taten und welche Konsequenzen ihre Handlungen am Ende haben würden. Aber das spielt jetzt keine Rolle, denn die Sowjetunion gibt es nicht mehr, wir können nicht zur Vergangenheit zurückkehren und vielmehr noch – das heutige Russland hat das gar nicht mehr nötig und das streben wir auch nicht an. Aber es gibt nichts Stärkeres als die Entschlossenheit von Millionen von Menschen, die sich aufgrund ihrer Kultur, ihres Glaubens, ihrer Traditionen und ihrer Sprache als Teil Russlands fühlen und deren Vorfahren jahrhundertelang in einem einzigen Staat lebten. Es gibt nichts Stärkeres als deren Entschlossenheit, in ihre wahre, historische Heimat zurückzukehren.

Acht Jahre lang waren die Menschen im Donbass Opfer von Völkermord, Beschuss und Blockaden; in Cherson und Saporoschje wurde auf kriminelle Weise angestrebt, Hass auf Russland und auf alles Russische zu schüren. Und jetzt ist es nicht anders gewesen. Während der Referenden hat das Kiewer Regime Lehrern und Frauen, die in Wahlkommissionen arbeiteten, mit Repressalien und Tod gedroht. Kiew hat Millionen von Menschen, die gekommen waren, um ihren Willen zu äußern, eingeschüchtert. Aber die Bevölkerung des Donbass, von Saporoschje und Cherson blieb ungebrochen und hat ihren Willen zum Ausdruck gebracht.

Ich will, dass die Kiewer Regierung und ihre wahren Auftraggeber im Westen mich jetzt hören, und ich möchte, dass sich alle daran erinnern: Die Menschen, die in Lugansk und Donezk, Cherson und Saporoschje leben, sind für immer unsere Bürger geworden!

Wir fordern das Kiewer Regime auf, das Feuer und alle Feindseligkeiten sofort einzustellen; den Krieg, den es 2014 entfesselte, zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir sind – wie bereits oft betont – dazu bereit. Aber die Entscheidung der Menschen in Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson steht nicht zur Debatte. Sie wurde getroffen und Russland wird sie nicht verraten. Kiews derzeitige Regierung sollte diese freie Willensäußerung der Menschen respektieren, es gibt keinen anderen Weg. Dies ist der einzige Weg zum Frieden.

Wir werden unser Land mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln verteidigen und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit unseres Volkes zu gewährleisten. Das ist die große befreiende Mission unserer Nation.

Wir werden die zerstörten Städte und Gemeinden, Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser, Theater und Museen wieder aufbauen. Wir werden Industrieunternehmen, Fabriken, Infrastruktur, sowie auch Sozial-, Renten-, Gesundheits- und Bildungssysteme wieder aufbauen und weiterentwickeln. Wir werden natürlich daran arbeiten, die Sicherheit zu verbessern. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass Bürger der neuen Regionen die Unterstützung des gesamten russischen Volkes, des ganzen Landes, aller Republiken und aller Bezirke und Regionen unseres großen Vaterlandes erfahren.

Sehr geehrte Freunde und Kollegen! Heute wende ich mich an unsere Soldaten und Offiziere, die an der militärischen Sonderoperation teilnehmen, an die des Donbass und von Noworossija, an diejenigen, die nach dem Erlass über die Teilmobilisierung die militärische Rekrutierung mitmachten und die, die auf eigene Initiative das Gleiche taten, dem Ruf ihres Herzens folgend. Ich möchte mich ebenso an ihre Eltern, Ehefrauen und Kinder wenden, um ihnen zu erzählen, wofür unser Volk kämpft, welchem Feind wir gegenüberstehen, der die Welt in neue Kriege und Krisen stürzt und aus dieser Tragödie seinen blutbefleckten Nutzen zieht.

Unsere Landsleute, unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine, die Teil unseres vereinten Volkes sind, haben mit eigenen Augen gesehen, was die herrschenden Kreise des sogenannten Westens für die Menschheit als Ganzes vorbereitet haben. Sie haben ihre Masken fallen lassen und ihr wahres Gesicht gezeigt.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat der Westen beschlossen, dass sich die gesamte Welt, wir alle, uns dauerhaft seinem Diktat unterwerfen müssten.

Damals, 1991, dachte der Westen, dass Russland sich nach diesem Schock nie wieder aufrichten und von selbst zerfallen würde. Und das wäre auch beinahe geschehen – erinnern wir uns an die furchtbaren 90er-Jahre, die schrecklichen, hungrigen, kalten und hoffnungslosen 90er-Jahre. Aber Russland blieb bestehen, kam wieder zurück ins Leben, gewann an Stärke und nahm wieder seinen rechtmäßigen Platz in der Welt ein.

In der Zwischenzeit hielt und hält der Westen auch heute noch weiterhin Ausschau nach einer neuen Chance, uns zu treffen, um Russland zu schwächen und zu zersetzen – seinen ewigen Traum: unseren Staat zu teilen, unsere Völker gegeneinander auszuspielen und sie zu Armut und Aussterben zu verdammen. Die Hintermänner des Westens können einfach nicht ruhig schlafen in dem Wissen, dass es ein so großes Land gibt mit so einem großen Territorium, mit seinen natürlichen Bodenschätzen, Ressourcen und einem Volk, das nicht bereit ist, sich fremden Anweisungen zu unterwerfen und sie zu befolgen.

Der Westen ist bereit, jede Grenze zu überschreiten, um dieses neokoloniale System aufrecht zu erhalten, das es ihm ermöglicht, auf Kosten der Welt zu leben, sie dank der Vorherrschaft des Dollars und der Technologie auszuplündern, von einem Teil der Menschheit einen regelrechten Tribut einzufordern – und schließlich die wichtigste Quelle unverdienten Wohlstands: Zahlungen an den Hegemon. Der Erhalt dieser Zahlungen ist ihr wichtigstes, ihr eigentliches und durchweg eigennütziges Motiv und der Grund, weshalb es in ihrem Interesse liegt, anderen die Souveränität zu nehmen. Dies erklärt auch ihre Aggression gegen unabhängige Staaten, gegen traditionelle Werte und authentische Kulturen, ihre Versuche, internationale und Integrationsprozesse sowie neue globale Währungen und technologische Entwicklungen, die sie nicht kontrollieren können, zu untergraben. Es ist für sie von größter Bedeutung, alle Länder zu zwingen, ihre Souveränität an die Vereinigten Staaten abzutreten.

In manchen Staaten machen die herrschenden Eliten freiwillig mit, werden freiwillig zu Vasallen, während es andere durch Bestechung oder Einschüchterung werden. Sollte das nicht funktionieren, dann zerstören die Hintermänner des Westens ganze Staaten und hinterlassen humanitäre Katastrophen, Verwüstungen, Ruinen, Millionen ruinierter und verstümmelter Menschenleben, terroristische Enklaven, soziale Katastrophengebiete, Protektorate, Kolonien und Halbkolonien. Es kümmert sie nicht; alles, was sie interessiert, ist ihr eigener Vorteil.

Ich möchte noch einmal betonen, dass deren Gier und Entschlossenheit, die eigene uneingeschränkte Macht zu erhalten, der wahre Grund für den hybriden Krieg ist, den der kollektive Westen gegen Russland führt. Sie wollen nicht, dass wir frei sind, sie wollen uns als Kolonie. Sie wollen keine gleichberechtigte Kooperation, sondern Ausbeutung. Sie wollen uns nicht als freie Gesellschaft, sondern als eine Masse aus seelenlosen Sklaven.

Für sie sind unsere Gedanken und unsere Philosophie eine unmittelbare Bedrohung. Aus diesem Grund haben sie es auf unsere Philosophen abgesehen und wollen sie vernichten. Unsere Kultur und Kunst sind für sie eine Bedrohung, also versuchen sie, sie zu verbieten. Auch unsere Entwicklung und unser Wohlstand ist für sie eine Bedrohung, denn damit wächst die Konkurrenz. Sie wollen und brauchen Russland nicht, wir hingegen schon.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass Ambitionen nach Weltherrschaft in der Vergangenheit wiederholt durch den Mut und die Standhaftigkeit unseres Volkes zerschlagen wurden. Russland wird immer Russland sein. Wir werden damit fortfahren, unsere Werte und unser Vaterland zu verteidigen.

Der Westen rechnet mit Straffreiheit, damit, dass er immer ungestraft davonkommen wird. Und in der Tat war dies auch bis vor kurzem der Fall.

Strategische Sicherheitsvereinbarungen wurden zunichte gemacht; Vereinbarungen, die auf höchster politischer Ebene getroffen worden waren, wurden zu Lügenmärchen erklärt; das feste Versprechen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, stellte sich als schmutzige Täuschung heraus, nachdem unsere früheren Staatschefs sich darauf eingelassen hatten; Verträge über Raketenabwehr, Mittelstreckenraketen und Kurzstreckenraketen wurden unter weit hergeholten Vorwänden einseitig aufgekündigt.

Und alles, was wir hören, ist, dass der Westen auf eine regelbasierte Ordnung pocht. Wo um Himmels Willen kommt das her? Wer hat jemals diese Regeln gesehen? Wer hat ihnen zugestimmt oder sie genehmigt? Schauen Sie, das alles ist nichts weiter als eine Menge Unsinn, glatter Betrug, Doppel- oder gar Dreifachstandards! Anscheinend gehen sie davon aus, dass wir dumm sind.

Russland ist eine jahrtausendealte Großmacht, eine ganze Zivilisation, und es wird nicht nach solchen übergriffigen, falschen Regeln leben.

Es war der sogenannte Westen, der den Grundsatz der Unverletzlichkeit der Grenzen mit Füßen trat, und nun entscheidet er auf eigene Faust, wer das Recht auf Selbstbestimmung hat und wer nicht, wer dessen nicht würdig ist. Niemand weiß, auf welcher Grundlage die westlichen Eliten ihre Entscheidung treffen oder wer ihnen jemals das Recht gab, dies zu entscheiden, – sie haben es sich einfach genommen.

Das ist der Grund, warum die Entscheidung der Menschen auf der Krim, in Sewastopol, Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson sie zur Weißglut bringt. Der Westen hat kein moralisches Recht, über sie zu urteilen oder gar auch nur ein Wort über Freiheit und Demokratie zu verlieren; er hat es heute nicht und hatte es nie.

Die westlichen Eliten lehnen nicht nur nationale Souveränität und internationales Recht ab. Ihre Hegemonie trägt die ausgeprägten Züge von Totalitarismus, Despotie und Apartheid. Sie teilen schamlos die Welt ein in ihre Vasallen – die sogenannten zivilisierten Länder – und alle anderen, die gemäß den Vorstellungen der heutigen westlichen Rassisten auf die Liste der Barbaren und Wilden gesetzt werden sollen. Falsche Etiketten wie „Schurkenstaat“ oder „autoritäres Regime“ stehen bereits zur Verfügung und werden verwendet, um ganze Nationen und Staaten zu stigmatisieren, und das ist nicht neu.

Nichts daran ist neu: Die westlichen Eliten sind dieselben Kolonialisten geblieben, die sie immer waren. Sie diskriminieren und unterteilen die Völker in eine Spitzengruppe und in den Rest.

Wir waren und werden niemals mit solchem politischen Nationalismus und Rassismus einverstanden sein. Was, wenn nicht Rassismus, ist die Russophobie, die in der ganzen Welt verbreitet wird? Was, wenn nicht Rassismus, ist die dogmatische Überzeugung des Westens, dass seine Zivilisation und neoliberale Kultur ein unanfechtbares Modell für die ganze Welt sei? „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“ Es klingt geradezu absurd.

Sogar die Strafe für ihre eigenen historischen Verbrechen schieben die westlichen Eliten auf alle anderen ab und verlangen von den Bürgern ihrer Länder und anderer Völker, dass sie sich zu Dingen bekennen, mit denen sie nicht das Geringste zu tun haben, zum Beispiel aus der Zeit der kolonialen Eroberungen.

Es lohnt sich, den Westen daran zu erinnern, dass er seine Kolonialpolitik bereits im Mittelalter begann, gefolgt vom weltweiten Sklavenhandel, dem Völkermord an Indianerstämmen in Amerika, der Ausbeutung von Indien und Afrika, den Kriegen Englands und Frankreichs gegen China, infolgedessen China gezwungen war, seine Häfen für den Opiumhandel zu öffnen, was dazu führte, dass ganze Nationen drogensüchtig wurden. Sie haben ganze ethnische Gruppen gezielt ausgerottet, um Land und Bodenschätze zu gewinnen, und die Menschen wie Tiere gejagt. Das ist gegen die menschliche Natur, und gegen Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit.

Wir unsererseits sind stolz darauf, dass unser Land im 20. Jahrhundert die antikoloniale Bewegung angeführt hat, die es vielen Völkern rund um die Welt ermöglichte, Fortschritte zu erzielen, Armut und Ungleichheit zu verringern, Hunger und Krankheit zu besiegen. Um es nochmals zu unterstreichen – einer der Gründe für die jahrhundertelange Russophobie und den offenkundigen Hass der westlichen Eliten auf Russland ist gerade die Tatsache, dass wir ihnen – während der kolonialen Eroberungen – nicht erlaubten, uns auszuplündern, sondern die Europäer dazu brachten, Handel mit uns zu treiben zu Bedingungen, die für beide Seiten vorteilhaft waren.

Das wurde dadurch erreicht, dass in Russland ein starker zentralisierter Staat entstand, der wuchs und stärker wurde, basierend auf den hohen moralischen Werten des orthodoxen Christentums, des Islams, des Judentums und des Buddhismus, sowie der russischen Kultur und dem russischen Wort, das für jeden offen ist.

Es gab öfters Pläne für Interventionen in Russland. Ein solcher Versuch wurde in den schweren Zeiten des 17. Jahrhunderts unternommen, sowie in der qualvollen Zeit nach der Revolution im Jahr 1917. Alle sind sie gescheitert. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts – als der Staat zerstört war – gelang es dem Westen, Zugriff auf den Reichtum Russlands zu bekommen.

Sie nannten uns Freunde und Partner, aber sie behandelten uns wie eine Kolonie, allerlei Vorwände nutzend, um Billionen von Dollars aus dem Land zu schleusen. Wir erinnern uns daran; wir haben nichts davon vergessen.

Vor wenigen Tagen hat sich das Volk in Donezk und Lugansk, in Cherson und Saporoschje für die Wiederherstellung unserer historischen Einheit ausgesprochen. Danke!

Die westlichen Länder behaupten seit Jahrhunderten, dass sie anderen Nationen Freiheit und Demokratie bringen. Nichts könnte ferner der Wahrheit sein.

Statt Demokratie zu bringen, haben sie unterdrückt und ausgebeutet, und statt Freiheit zu bringen, haben sie versklavt und geknechtet. Die unipolare Weltordnung ist von Grund auf antidemokratisch und unfrei; sie ist durch und durch verlogen und heuchlerisch.

Die USA sind das einzige Land der Welt, das zweimal Atomwaffen eingesetzt hat, mit denen sie die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zerstört und einen Präzedenzfall geschaffen haben.

Ich möchte daran erinnern, dass die USA und Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs Dresden, Hamburg, Köln und viele andere deutsche Städte in Schutt und Asche legten, ohne dass dafür auch nur die geringste militärische Notwendigkeit bestand. Das wurde demonstrativ getan, und ich wiederhole – ohne irgendeine militärische Notwendigkeit. Sie hatten nur ein Ziel – wie bei der nuklearen Bombardierung der japanischen Städte – unser Land und der Rest der Welt einzuschüchtern.

Mit ihren Flächenbombardierungen und der Verwendung von Napalm und chemischen Waffen haben die Vereinigten Staaten eine tiefe Wunde im Gedächtnis der Menschen in Korea und Vietnam hinterlassen.

In Wirklichkeit besetzt die USA Deutschland, Japan, die Republik Korea und andere Länder noch heute, die sie zynisch als Gleichberechtigte und Verbündete bezeichnen. Nun was ist das denn für eine Art von Bündnis? Die ganze Welt weiß, dass die obersten Führer dieser Länder ausspioniert werden und dass ihre Büros und ihre Wohnungen verwanzt sind. Es ist eine Schande, eine Schande für die, die es tun und für die, die wie Sklaven diese Arroganz stillschweigend und klaglos hinnehmen.

Sie nennen die Befehle und Drohungen, die sie gegenüber ihren Vasallen aussprechen, „euro-atlantische Solidarität“ und die Entwicklung biologischer Waffen und Experimente an Menschen, auch in der Ukraine, „edle medizinische Forschung“. Es sind ihre zerstörerische Politik, Kriege und Raubzüge, die die heutige enorme Migrationswelle ausgelöst haben. Millionen von Menschen leiden Not und Demütigung oder sterben zu Tausenden bei ihrem Versuch, nach Europa zu gelangen.

Nun exportieren sie das Getreide aus der Ukraine weg. Wohin bringen sie es unter dem Vorwand, „die Ernährungssicherheit der ärmsten Länder sicherzustellen“? Wohin geht es? Es geht an dieselben eigenen europäischen Länder. Nur fünf Prozent sind an die armen Länder geliefert worden. Wieder einmal mehr Schwindel und nackter Betrug.

Im Endeffekt nutzt die amerikanische Elite die Tragödie dieser Menschen, um ihre Konkurrenten zu schwächen und die Nationalstaaten zu zerstören. Das trifft auf Europa zu und gilt auch für die Identitäten Frankreichs, Italiens, Spaniens und anderer Länder mit jahrhundertelanger Geschichte.

Washington fordert immer mehr Sanktionen gegen Russland, und der Großteil der europäischen Politiker macht gehorsam mit. Sie wissen ganz genau, dass die USA – indem die EU dazu gedrängt wird, auf russische Energie und andere Bodenschätze vollständig zu verzichten – Europa praktisch in die Deindustrialisierung treibt, um den gesamten europäischen Markt in ihre Hand zu bekommen. Diese europäischen Eliten wissen alles – das tun sie – aber sie ziehen es vor, den Interessen der anderen zu dienen. Das ist nicht mehr Unterwürfigkeit, sondern direkter Verrat an ihrem eigenen Volk. Aber so Gott will – das ist ihre Sache.

Aber die Angelsachsen meinen nun, dass Sanktionen nicht mehr ausreichen und sind zur Sabotage übergegangen. Es ist nicht zu fassen, aber es ist wahr – indem sie Explosionen an der internationalen Gaspipeline Nord Stream, die auf dem Grund der Ostsee verläuft, ausgeübt haben, haben sie tatsächlich begonnen, die europaweite Energieinfrastruktur zu zerstören. Es ist unübersehbar wer davon profitiert. Und die, die davon profitieren, sind selbstverständlich dafür verantwortlich.

Das Diktat der USA gründet auf roher Gewalt, auf dem Faustrecht – manchmal hübsch verpackt, zuweilen gar nicht verpackt, aber im Kern immer dasselbe Faustrecht.

Daher die Einrichtung und Unterhaltung von Hunderten von Militärstützpunkten in allen Teilen der Welt, die Ausweitung der NATO und Versuche, neue Militärbündnisse wie AUKUS und ähnliches zu bilden. Es wird aktiv daran gearbeitet, eine militärpolitische Verflechtung zwischen Washington, Seoul und Tokio zu erzeugen. Alle Staaten, die eine wirkliche strategische Souveränität besitzen oder anstreben und in der Lage sind, die westliche Hegemonie herauszufordern, werden automatisch zu Feinden erklärt. Dies sind die Grundsätze, auf denen die Militärdoktrinen der USA und der NATO aufbauen und eine totale Dominanz fordern. Die westlichen Eliten präsentieren ihre neokolonialen Pläne, während sie – auf dieselbe heuchlerische Weise – vorgeben, friedliche Intentionen zu haben, indem sie von einer Art Eindämmung sprechen. Dieses biegsame Wort wandert von einer Strategie zur anderen, bedeutet aber in Wirklichkeit immer nur eines – die Untergrabung jeglicher souveränen Machtzentren.

Wir haben bereits von der Eindämmung Russlands, Chinas und des Iran gehört. Ich glaube, dass die nächsten, die an der Reihe sind, weitere Länder Asiens, Lateinamerikas, Afrikas und des Nahen Ostens sein werden, sowie auch derzeitige Partner und Verbündete der Vereinigten Staaten. Denn wir wissen, dass wenn ihnen etwas missfällt, sie auch gegen ihre Verbündeten Sanktionen verhängen, z.B. gegen diese oder jene Bank oder Firma. Das ist deren Praxis, und diese werden sie erweitern. Sie haben es auf alle abgesehen, auch auf unsere nächsten Nachbarn – die GUS-Staaten.

Der Westen hat sich damit eindeutig und seit langer Zeit einem Wunschdenken hingegeben. So beispielsweise glaubte er, mit einem Sanktions-Blitzkrieg gegen Russland – wieder einmal – die ganze Welt dazu bringen zu können, seine Befehle zu befolgen. Wie sich herausgestellt hat, begeistert eine solche glänzende Perspektive jedoch nicht jeden – außer politische Voll-Masochisten und Anhänger anderer unkonventioneller Formen von internationalen Beziehungen. Die meisten Staaten weigern sich, den Befehlen zu folgen und entscheiden sich stattdessen für den vernünftigen Weg der Zusammenarbeit mit Russland.

Der Westen hat eindeutig einen solchen Ungehorsam nicht erwartet. Man hatte sich einfach daran gewöhnt, nach einem bestimmten Muster zu handeln – sich mit Erpressung, Bestechung und Einschüchterung alles zu nehmen, was sie begehrten, in dem Glauben, dass diese Methoden für alle Ewigkeit funktionieren würden, als wären sie in der Vergangenheit versteinert. Solche Selbstüberschätzung ist nicht nur eine direkte Folge des wohlbekannten Exzeptionalismus – worüber man doch immer wieder staunen muss – sondern auch des echten „Informationshungers“ im Westen. Unter Verwendung von extrem aggressiver Propaganda, lügend wie Goebbels, wurde die Wahrheit in einem Ozean von Mythen, Illusionen und Fälschungen ertränkt. Je unglaubwürdiger die Lüge ist, desto schneller glauben ihr die Leute – das ist das Prinzip, nach dem sie arbeiten.

Aber die Menschen können nicht mit gedruckten Dollars und Euros ernährt werden. Man kann sie nicht mit solchen Papierfetzen ernähren, und die virtuelle, inflationäre Kapitalisierung der westlichen sozialen Netzwerke kann ihre Häuser nicht heizen. Alles, wovon ich hier spreche, ist wichtig und dies umso mehr: Man kann niemanden mit Papier ernähren, man braucht dazu Lebensmittel; und man kann niemandes Haus mit diesen aufgeblähten Kapitalisierungen heizen – man braucht dazu Energie.

Das sind die Gründe, warum die Politiker in Europa ihre Mitbürger davon überzeugen müssen, weniger zu essen, seltener zu duschen und sich zu Hause wärmer anzuziehen. Und diejenigen, die beginnen, berechtigte Fragen zu stellen, wie: „Warum ist das eigentlich so?“ werden sofort zu Feinden, Extremisten und Radikalen erklärt. Sie zeigen mit dem Finger auf Russland und sagen: das ist die Quelle all eurer Probleme – noch mehr Lügen.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es allen Grund gibt davon auszugehen, dass die westlichen Eliten keinen konstruktiven Ausweg aus der globalen Lebensmittel- und Energiekrise suchen werden, für die sie selbst und nur sie verantwortlich sind – als Ergebnis ihrer langjährigen Politik, lange vor unserer Militäroperation in der Ukraine, im Donbass. Sie haben keinerlei Absicht, die Probleme der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit zu lösen. Ich befürchte, dass sie vielmehr bereit sind, nach anderen Rezepten, an die sie sich gewöhnt haben, zu handeln.

Und an dieser Stelle ist es wichtig sich daran zu erinnern, dass der Westen sich, mit Hilfe des Ersten Weltkriegs, aus seinen Schwierigkeiten des frühen 20. Jahrhunderts rettete. Die Gewinne durch den Zweiten Weltkrieg ermöglichten es den USA, endgültig die Weltwirtschaftskrise zu überwinden und zur größten Volkswirtschaft der Welt zu werden und dem Planeten die Macht des Dollars als globale Reservewährung aufzuzwingen. Und aus der Krise der 1980er-Jahre – 1980 spitzten sich die Dinge wieder einmal zu – tauchte der Westen wiederum unversehrt auf, hauptsächlich indem er sich das Erbe und die Bodenschätze der zusammengebrochenen Sowjetunion aneignete. Das ist eine Tatsache.

Um sich selbst aus dem aktuellen Netz von Herausforderungen zu befreien, müssen sie Russland und andere Staaten, die den souveränen Weg der Entwicklung gewählt haben, nun mit allen Mitteln brechen, um weiterhin in der Lage zu sein, den Reichtum anderer Nationen zu plündern und damit ihre eigenen Löcher zu stopfen. Wird ihnen das nicht gelingen, kann ich nicht ausschließen, dass sie versuchen werden, den Zusammenbruch des gesamten Systems zu provozieren und alles darauf zu schieben, oder – Gott behüte – zu beschließen, die altbekannte Methode des ökonomischen Wachstums durch Krieg zu nutzen.

Russland ist sich seiner Verantwortung gegenüber der internationalen Gemeinschaft bewusst, und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass ein kühler Kopf bewahrt wird. Das derzeitige neokoloniale Modell ist letztendlich zum Scheitern verurteilt – so viel steht fest. Aber ich wiederhole: seine eigentlichen Herrscher werden bis zum bitteren Ende an ihm festhalten.

Sie haben schlicht der Welt nichts anderes zu bieten als dieses System der Ausbeutung und Erpressung.

Sie scheren sich nicht um das natürliche Recht von Milliarden von Menschen, des größten Teils der Menschheit, auf Freiheit und Gerechtigkeit, das Recht, über ihre eigene Zukunft zu bestimmen. Sie sind bereits zur radikalen Verleugnung von Moral, Religion und familiären Werten übergegangen.

Lasst uns für uns selbst einige ganz simple Fragen beantworten. Ich möchte nun auf das zurückkommen, was ich bereits gesagt habe, und mich dabei an alle russischen Bürger wenden, nicht nur an die Kollegen hier im Saal, sondern an alle russischen Bürger: Wollen wir hier, bei uns, in unserem Land, in Russland „Elternteil Nummer eins, Elternteil Nummer zwei und Elternteil Nummer drei“ – sie haben doch vollkommen den Verstand verloren! – anstelle von Mutter und Vater haben? Wollen wir, dass unsere Schulen – bereits von der frühesten Schulzeit an – Perversionen aufzwingen, die zu Degradierung und Untergang führen? Wollen wir die Idee in ihre Köpfe einhämmern, dass es neben Frauen und Männern auch noch bestimmte andere Geschlechter gibt und ihnen Geschlechtsumwandlungsoperationen anbieten? Ist es das, was wir für unser Land und unsere Kinder wollen? All das ist für uns inakzeptabel. Wir unsererseits haben eine andere Zukunft.

Ich wiederhole: Die Diktatur der westlichen Eliten richtet sich gegen alle Gesellschaften, inklusive die Völker der westlichen Länder selbst. Das ist eine Herausforderung für alle. Diese totale Abkehr von allem, was es bedeutet Mensch zu sein, der Umsturz des Glaubens und der traditionellen Werte und die Unterdrückung der Freiheit – das alles nimmt Züge einer „umgekehrten Religion“ an – eines reinen Satanismus. In der Bergpredigt deckt Jesus Christus falsche Propheten auf indem er sagt: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Diese giftigen Früchte sind für die Menschen bereits offensichtlich, nicht nur in unserem Land, sondern in allen Ländern, so auch für viele Menschen im Westen.

Die Welt ist in eine Periode grundlegender revolutionärer Umwälzungen eingetreten; neue Machtzentren entstehen und sie repräsentieren die Mehrheit – die Mehrheit! – der Weltgemeinschaft; sie sind bereit, nicht nur ihre Interessen zu bekunden, sondern auch, sie zu verteidigen. Sie sehen in der Multipolarität eine Chance, ihre Souveränität zu stärken, d.h. echte Freiheit, historische Perspektiven und das Recht auf eigene, unabhängige, kreative und einzigartige Formen der Entwicklung in einem harmonischen Prozess zu erlangen.

Wie bereits gesagt, wir haben viele Gleichgesinnte in Europa und in den USA, und wir spüren und sehen ihre Unterstützung. Eine essenzielle emanzipatorische, antikoloniale Bewegung – gegen unipolare Hegemonie – nimmt Form an in den verschiedensten Ländern und Gesellschaften. Diese Bewegung wird mit der Zeit wachsen und es ist diese Kraft, die die Zukunft unserer geopolitischen Realität bestimmen wird.

Liebe Freunde! Heute kämpfen wir für einen gerechten und freien Weg, in erster Linie für uns selbst, für Russland, auf dem wir Diktatur und Willkür hinter uns lassen können. Ich bin davon überzeugt, dass die Länder und Völker verstehen, dass eine Politik, die auf dem Exzeptionalismus – von wem auch immer das sein mag – und auf der Unterdrückung anderer Kulturen und Völker beruht, von Grund auf kriminell ist und dass wir dieses schändliche Kapitel hinter uns lassen müssen. Der anhaltende Zusammenbruch der westlichen Hegemonie ist unumkehrbar. Und ich wiederhole: Es wird nie wieder so sein, wie es war.

Das Schlachtfeld, auf das uns das Schicksal und die Geschichte gerufen hat, ist ein Schlachtfeld für unser Volk, für das große historische Russland. Für das große historische Russland, für zukünftige Generationen, für unsere Kinder, Enkel und Urenkel. Wir müssen sie vor Versklavung schützen und vor den monströsen Experimenten, die dazu konstruiert sind, ihren Geist und ihre Seele zu verkrüppeln. Heute kämpfen wir dafür, dass es niemandem in den Sinn kommt, dass man Russland, unser Volk, unsere Sprache oder Kultur aus der Geschichte tilgen könnte. Heute brauchen wir eine konsolidierte Gesellschaft und diese Konsolidierung kann nur auf Souveränität, Freiheit, Kreativität und Gerechtigkeit beruhen. Unsere Werte sind Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Mitgefühl.

Und ich möchte mit den Worten eines wahren Patrioten, Iwan Iljin, schließen: „Wenn ich Russland als mein Vaterland ansehe, dann bedeutet das, dass ich liebe wie ein Russe, wahrnehme und denke, singe und spreche wie ein Russe; dass ich an die geistige Kraft des russischen Volkes glaube. Sein Geist ist mein Geist; sein Schicksal ist mein Schicksal; sein Leiden ist meine Trauer; sein Gedeihen meine Freude.“

Hinter diesen Worten steht eine große geistige Entscheidung, die während mehr als tausend Jahren der Geschichte des russischen Staates von vielen Generationen unserer Vorfahren getroffen wurde. Heute fällen wir diese Entscheidung. Die Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Bewohner der Regionen Saporoschje und Cherson haben diese Entscheidung getroffen. Sie haben sich entschieden, bei ihrem Volk zu sein, bei ihrem Vaterland, sein Schicksal zu teilen und gemeinsam mit ihm zu siegen. Die Wahrheit ist mit uns und hinter uns ist Russland!

Quellen:

[1] Kreml, Wladimir Putin, „Signing of  treaties on  accession of  Donetsk and  Lugansk people’s republics and  Zaporozhye and  Kherson regions to  Russia“, am 30.09.2022, <http://en.kremlin.ru/events/president/news/69465>

Putins Rede zur Unterzeichnung der Beitrittsabkommen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Regionen Saporoschje und Cherson zu Russland

Von Wladimir Putin , veröffentlicht am: 7. Januar 2023, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 30.09.2022 auf www.http://en.kremlin.ru/ unter der URL <http://en.kremlin.ru/events/president/news/69465> veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung wurde zuerst in Kernpunkte Nr. 9+10, Jahrgang 5, 31.10.2022, veröffentlicht. Lizenz: Kremlin.ru, public domain

Rede von Präsident Wladimir Putin zur Unterzeichnung der Beitrittsabkommen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Regionen Saporoschje und Cherson zur russischen Föderation. (Bild: kremlin.ru, 30.09.2022)

Im St.-Georgs-Saal des Großen Kremlpalastes fand eine Zeremonie zur Unterzeichnung der Beitrittasabkommen der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Lugansk, der Region Saporoschje und der Region Cherson zur Russischen Föderation statt. Anlässlich dieser Zeremonie hielt Wladimir Putin die folgende Rede. Nachfolgend der vollständige Text der Rede von Wladimir Putin, veröffentlicht in englischer Sprache auf der offiziellen Webseite des Kremls [1]:

Sehr geehrte Bürger Russlands, Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, Bewohner der Regionen Saporoschje und Cherson, Abgeordnete der Staatsduma und Senatoren der Russischen Föderation!

Wie Sie wissen, wurden Referenden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Regionen Saporoschje und Cherson abgehalten. Die Stimmzettel sind gezählt und die Ergebnisse bekanntgegeben. Die Menschen haben ihre unmissverständliche Wahl getroffen. Heute werden wir Verträge über die Aufnahme der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Lugansk, der Region Saporoschje und der Region Cherson in die Russische Föderation unterzeichnen. Ich bin mir sicher, dass die Bundesversammlung die Verfassungsbestimmungen über die Aufnahme und Bildung von vier neuen Regionen, die neuen Körperschaften der Russischen Föderation, unterstützen wird, denn das ist der Wille von Millionen von Menschen. Und das ist zweifelsohne ihr Recht, ihr angeborenes Recht, das in Artikel 1 der UN-Charta verankert ist, der explizit das Prinzip der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker betont. Ich wiederhole: Es ist ein angeborenes Recht der Menschen. Es beruht auf der historischen Verbundenheit, und es ist dieses Recht, das Generationen unserer Vorfahren, die Russland seit den Anfängen der alten Rus über Jahrhunderte hinweg aufgebaut und verteidigt haben, zum Sieg verholfen hat. Hier, in Noworossija, haben [Pjotr] Rumjanzew, [Alexander] Suworow und [Fjodor] Uschakow gekämpft, Katharina II. und [Grigori] Potemkin neue Städte gegründet. Unsere Großväter und Urgroßväter haben hier während des Großen Vaterländischen Krieges bis zum bitteren Ende gekämpft. Wir werden die Helden des „Russischen Frühlings“ nie vergessen, diejenigen, die den neonazistischen Putsch in der Ukraine im Jahr 2014 nicht akzeptierten, alle, die für das Recht, ihre Muttersprache zu sprechen, ihre Kultur zu erhalten, ihre Traditionen und ihre Religion zu bewahren, ja sogar für das Recht zu leben, gestorben sind. Wir erinnern uns an die Kämpfer des Donbass, die Märtyrer des „Chatyn von Odessa“ und die Opfer der unmenschlichen Terroranschläge, ausgeführt durch das Kiewer Regime.

Wir gedenken der Freiwilligen und Milizen, der Zivilisten, Kinder, Frauen, alte Menschen, Russen, Ukrainer, Menschen unterschiedlichster Nationen; dem wirklichen Anführer des Volkes von Donezk Alexander Sachartschenko; den Kampfkommandeuren Arsen Pawlow und Wladimir Schoga, Olga Kotschura und Alexej Mosgowoi; dem Staatsanwalt der Republik Lugansk Sergej Gorenko; dem Fallschirmjäger Nurmagomed Gadschimagomedow und aller unserer Soldaten und Offiziere, die während der speziellen Militäroperation den Tod eines Helden gestorben sind. Sie sind Helden, Helden des großen Russlands. Ich bitte zu ihrem Gedenken eine Schweigeminute einzulegen.

Hinter der Entscheidung der Millionen von Menschen in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Regionen Saporoschje und Cherson steht unser gemeinsames Schicksal und eine tausendjährige Geschichte. Dieses geistige Band haben die Menschen an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Trotz aller Widrigkeiten haben sie ihre Liebe zu Russland über die Jahre hinweg bewahrt. Dies ist etwas, was einem niemand nehmen kann. Das ist der Grund, warum sowohl die älteren als auch die jüngeren Generationen, die nach dem tragischen Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurden, für unsere Einheit, für unsere gemeinsame Zukunft gestimmt haben.

1991 haben die Vertreter der damaligen Parteieliten in der Beloweschskaja Puschtscha, ohne die Bürger nach ihrem Willen zu fragen, den Zerfall der UdSSR beschlossen, und die Menschen fanden sich über Nacht auf einmal von ihrem Vaterland abgeschnitten. Dies spaltete und zerriss unsere nationale Einheit und verursachte eine nationale Katastrophe. Wie einst durch die Regierung stillschweigend und hinter den Kulissen die Grenzen der Sowjetrepubliken nach der Revolution 1917 gezogen wurden, so haben die letzten Führer der Sowjetunion unser großes Land – gegen den ausdrücklichen Willen der Mehrheit des Volkes in dem Referendum 1991 – auseinandergerissen, zerstört und das Volk vor vollendete Tatsachen gestellt.

Ich halte es für möglich, dass sie nicht einmal wirklich wussten, was sie taten und welche Konsequenzen ihre Handlungen am Ende haben würden. Aber das spielt jetzt keine Rolle, denn die Sowjetunion gibt es nicht mehr, wir können nicht zur Vergangenheit zurückkehren und vielmehr noch – das heutige Russland hat das gar nicht mehr nötig und das streben wir auch nicht an. Aber es gibt nichts Stärkeres als die Entschlossenheit von Millionen von Menschen, die sich aufgrund ihrer Kultur, ihres Glaubens, ihrer Traditionen und ihrer Sprache als Teil Russlands fühlen und deren Vorfahren jahrhundertelang in einem einzigen Staat lebten. Es gibt nichts Stärkeres als deren Entschlossenheit, in ihre wahre, historische Heimat zurückzukehren.

Acht Jahre lang waren die Menschen im Donbass Opfer von Völkermord, Beschuss und Blockaden; in Cherson und Saporoschje wurde auf kriminelle Weise angestrebt, Hass auf Russland und auf alles Russische zu schüren. Und jetzt ist es nicht anders gewesen. Während der Referenden hat das Kiewer Regime Lehrern und Frauen, die in Wahlkommissionen arbeiteten, mit Repressalien und Tod gedroht. Kiew hat Millionen von Menschen, die gekommen waren, um ihren Willen zu äußern, eingeschüchtert. Aber die Bevölkerung des Donbass, von Saporoschje und Cherson blieb ungebrochen und hat ihren Willen zum Ausdruck gebracht.

Ich will, dass die Kiewer Regierung und ihre wahren Auftraggeber im Westen mich jetzt hören, und ich möchte, dass sich alle daran erinnern: Die Menschen, die in Lugansk und Donezk, Cherson und Saporoschje leben, sind für immer unsere Bürger geworden!

Wir fordern das Kiewer Regime auf, das Feuer und alle Feindseligkeiten sofort einzustellen; den Krieg, den es 2014 entfesselte, zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir sind – wie bereits oft betont – dazu bereit. Aber die Entscheidung der Menschen in Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson steht nicht zur Debatte. Sie wurde getroffen und Russland wird sie nicht verraten. Kiews derzeitige Regierung sollte diese freie Willensäußerung der Menschen respektieren, es gibt keinen anderen Weg. Dies ist der einzige Weg zum Frieden.

Wir werden unser Land mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln verteidigen und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit unseres Volkes zu gewährleisten. Das ist die große befreiende Mission unserer Nation.

Wir werden die zerstörten Städte und Gemeinden, Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser, Theater und Museen wieder aufbauen. Wir werden Industrieunternehmen, Fabriken, Infrastruktur, sowie auch Sozial-, Renten-, Gesundheits- und Bildungssysteme wieder aufbauen und weiterentwickeln. Wir werden natürlich daran arbeiten, die Sicherheit zu verbessern. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass Bürger der neuen Regionen die Unterstützung des gesamten russischen Volkes, des ganzen Landes, aller Republiken und aller Bezirke und Regionen unseres großen Vaterlandes erfahren.

Sehr geehrte Freunde und Kollegen! Heute wende ich mich an unsere Soldaten und Offiziere, die an der militärischen Sonderoperation teilnehmen, an die des Donbass und von Noworossija, an diejenigen, die nach dem Erlass über die Teilmobilisierung die militärische Rekrutierung mitmachten und die, die auf eigene Initiative das Gleiche taten, dem Ruf ihres Herzens folgend. Ich möchte mich ebenso an ihre Eltern, Ehefrauen und Kinder wenden, um ihnen zu erzählen, wofür unser Volk kämpft, welchem Feind wir gegenüberstehen, der die Welt in neue Kriege und Krisen stürzt und aus dieser Tragödie seinen blutbefleckten Nutzen zieht.

Unsere Landsleute, unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine, die Teil unseres vereinten Volkes sind, haben mit eigenen Augen gesehen, was die herrschenden Kreise des sogenannten Westens für die Menschheit als Ganzes vorbereitet haben. Sie haben ihre Masken fallen lassen und ihr wahres Gesicht gezeigt.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat der Westen beschlossen, dass sich die gesamte Welt, wir alle, uns dauerhaft seinem Diktat unterwerfen müssten.

Damals, 1991, dachte der Westen, dass Russland sich nach diesem Schock nie wieder aufrichten und von selbst zerfallen würde. Und das wäre auch beinahe geschehen – erinnern wir uns an die furchtbaren 90er-Jahre, die schrecklichen, hungrigen, kalten und hoffnungslosen 90er-Jahre. Aber Russland blieb bestehen, kam wieder zurück ins Leben, gewann an Stärke und nahm wieder seinen rechtmäßigen Platz in der Welt ein.

In der Zwischenzeit hielt und hält der Westen auch heute noch weiterhin Ausschau nach einer neuen Chance, uns zu treffen, um Russland zu schwächen und zu zersetzen – seinen ewigen Traum: unseren Staat zu teilen, unsere Völker gegeneinander auszuspielen und sie zu Armut und Aussterben zu verdammen. Die Hintermänner des Westens können einfach nicht ruhig schlafen in dem Wissen, dass es ein so großes Land gibt mit so einem großen Territorium, mit seinen natürlichen Bodenschätzen, Ressourcen und einem Volk, das nicht bereit ist, sich fremden Anweisungen zu unterwerfen und sie zu befolgen.

Der Westen ist bereit, jede Grenze zu überschreiten, um dieses neokoloniale System aufrecht zu erhalten, das es ihm ermöglicht, auf Kosten der Welt zu leben, sie dank der Vorherrschaft des Dollars und der Technologie auszuplündern, von einem Teil der Menschheit einen regelrechten Tribut einzufordern – und schließlich die wichtigste Quelle unverdienten Wohlstands: Zahlungen an den Hegemon. Der Erhalt dieser Zahlungen ist ihr wichtigstes, ihr eigentliches und durchweg eigennütziges Motiv und der Grund, weshalb es in ihrem Interesse liegt, anderen die Souveränität zu nehmen. Dies erklärt auch ihre Aggression gegen unabhängige Staaten, gegen traditionelle Werte und authentische Kulturen, ihre Versuche, internationale und Integrationsprozesse sowie neue globale Währungen und technologische Entwicklungen, die sie nicht kontrollieren können, zu untergraben. Es ist für sie von größter Bedeutung, alle Länder zu zwingen, ihre Souveränität an die Vereinigten Staaten abzutreten.

In manchen Staaten machen die herrschenden Eliten freiwillig mit, werden freiwillig zu Vasallen, während es andere durch Bestechung oder Einschüchterung werden. Sollte das nicht funktionieren, dann zerstören die Hintermänner des Westens ganze Staaten und hinterlassen humanitäre Katastrophen, Verwüstungen, Ruinen, Millionen ruinierter und verstümmelter Menschenleben, terroristische Enklaven, soziale Katastrophengebiete, Protektorate, Kolonien und Halbkolonien. Es kümmert sie nicht; alles, was sie interessiert, ist ihr eigener Vorteil.

Ich möchte noch einmal betonen, dass deren Gier und Entschlossenheit, die eigene uneingeschränkte Macht zu erhalten, der wahre Grund für den hybriden Krieg ist, den der kollektive Westen gegen Russland führt. Sie wollen nicht, dass wir frei sind, sie wollen uns als Kolonie. Sie wollen keine gleichberechtigte Kooperation, sondern Ausbeutung. Sie wollen uns nicht als freie Gesellschaft, sondern als eine Masse aus seelenlosen Sklaven.

Für sie sind unsere Gedanken und unsere Philosophie eine unmittelbare Bedrohung. Aus diesem Grund haben sie es auf unsere Philosophen abgesehen und wollen sie vernichten. Unsere Kultur und Kunst sind für sie eine Bedrohung, also versuchen sie, sie zu verbieten. Auch unsere Entwicklung und unser Wohlstand ist für sie eine Bedrohung, denn damit wächst die Konkurrenz. Sie wollen und brauchen Russland nicht, wir hingegen schon.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass Ambitionen nach Weltherrschaft in der Vergangenheit wiederholt durch den Mut und die Standhaftigkeit unseres Volkes zerschlagen wurden. Russland wird immer Russland sein. Wir werden damit fortfahren, unsere Werte und unser Vaterland zu verteidigen.

Der Westen rechnet mit Straffreiheit, damit, dass er immer ungestraft davonkommen wird. Und in der Tat war dies auch bis vor kurzem der Fall.

Strategische Sicherheitsvereinbarungen wurden zunichte gemacht; Vereinbarungen, die auf höchster politischer Ebene getroffen worden waren, wurden zu Lügenmärchen erklärt; das feste Versprechen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, stellte sich als schmutzige Täuschung heraus, nachdem unsere früheren Staatschefs sich darauf eingelassen hatten; Verträge über Raketenabwehr, Mittelstreckenraketen und Kurzstreckenraketen wurden unter weit hergeholten Vorwänden einseitig aufgekündigt.

Und alles, was wir hören, ist, dass der Westen auf eine regelbasierte Ordnung pocht. Wo um Himmels Willen kommt das her? Wer hat jemals diese Regeln gesehen? Wer hat ihnen zugestimmt oder sie genehmigt? Schauen Sie, das alles ist nichts weiter als eine Menge Unsinn, glatter Betrug, Doppel- oder gar Dreifachstandards! Anscheinend gehen sie davon aus, dass wir dumm sind.

Russland ist eine jahrtausendealte Großmacht, eine ganze Zivilisation, und es wird nicht nach solchen übergriffigen, falschen Regeln leben.

Es war der sogenannte Westen, der den Grundsatz der Unverletzlichkeit der Grenzen mit Füßen trat, und nun entscheidet er auf eigene Faust, wer das Recht auf Selbstbestimmung hat und wer nicht, wer dessen nicht würdig ist. Niemand weiß, auf welcher Grundlage die westlichen Eliten ihre Entscheidung treffen oder wer ihnen jemals das Recht gab, dies zu entscheiden, – sie haben es sich einfach genommen.

Das ist der Grund, warum die Entscheidung der Menschen auf der Krim, in Sewastopol, Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson sie zur Weißglut bringt. Der Westen hat kein moralisches Recht, über sie zu urteilen oder gar auch nur ein Wort über Freiheit und Demokratie zu verlieren; er hat es heute nicht und hatte es nie.

Die westlichen Eliten lehnen nicht nur nationale Souveränität und internationales Recht ab. Ihre Hegemonie trägt die ausgeprägten Züge von Totalitarismus, Despotie und Apartheid. Sie teilen schamlos die Welt ein in ihre Vasallen – die sogenannten zivilisierten Länder – und alle anderen, die gemäß den Vorstellungen der heutigen westlichen Rassisten auf die Liste der Barbaren und Wilden gesetzt werden sollen. Falsche Etiketten wie „Schurkenstaat“ oder „autoritäres Regime“ stehen bereits zur Verfügung und werden verwendet, um ganze Nationen und Staaten zu stigmatisieren, und das ist nicht neu.

Nichts daran ist neu: Die westlichen Eliten sind dieselben Kolonialisten geblieben, die sie immer waren. Sie diskriminieren und unterteilen die Völker in eine Spitzengruppe und in den Rest.

Wir waren und werden niemals mit solchem politischen Nationalismus und Rassismus einverstanden sein. Was, wenn nicht Rassismus, ist die Russophobie, die in der ganzen Welt verbreitet wird? Was, wenn nicht Rassismus, ist die dogmatische Überzeugung des Westens, dass seine Zivilisation und neoliberale Kultur ein unanfechtbares Modell für die ganze Welt sei? „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“ Es klingt geradezu absurd.

Sogar die Strafe für ihre eigenen historischen Verbrechen schieben die westlichen Eliten auf alle anderen ab und verlangen von den Bürgern ihrer Länder und anderer Völker, dass sie sich zu Dingen bekennen, mit denen sie nicht das Geringste zu tun haben, zum Beispiel aus der Zeit der kolonialen Eroberungen.

Es lohnt sich, den Westen daran zu erinnern, dass er seine Kolonialpolitik bereits im Mittelalter begann, gefolgt vom weltweiten Sklavenhandel, dem Völkermord an Indianerstämmen in Amerika, der Ausbeutung von Indien und Afrika, den Kriegen Englands und Frankreichs gegen China, infolgedessen China gezwungen war, seine Häfen für den Opiumhandel zu öffnen, was dazu führte, dass ganze Nationen drogensüchtig wurden. Sie haben ganze ethnische Gruppen gezielt ausgerottet, um Land und Bodenschätze zu gewinnen, und die Menschen wie Tiere gejagt. Das ist gegen die menschliche Natur, und gegen Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit.

Wir unsererseits sind stolz darauf, dass unser Land im 20. Jahrhundert die antikoloniale Bewegung angeführt hat, die es vielen Völkern rund um die Welt ermöglichte, Fortschritte zu erzielen, Armut und Ungleichheit zu verringern, Hunger und Krankheit zu besiegen. Um es nochmals zu unterstreichen – einer der Gründe für die jahrhundertelange Russophobie und den offenkundigen Hass der westlichen Eliten auf Russland ist gerade die Tatsache, dass wir ihnen – während der kolonialen Eroberungen – nicht erlaubten, uns auszuplündern, sondern die Europäer dazu brachten, Handel mit uns zu treiben zu Bedingungen, die für beide Seiten vorteilhaft waren.

Das wurde dadurch erreicht, dass in Russland ein starker zentralisierter Staat entstand, der wuchs und stärker wurde, basierend auf den hohen moralischen Werten des orthodoxen Christentums, des Islams, des Judentums und des Buddhismus, sowie der russischen Kultur und dem russischen Wort, das für jeden offen ist.

Es gab öfters Pläne für Interventionen in Russland. Ein solcher Versuch wurde in den schweren Zeiten des 17. Jahrhunderts unternommen, sowie in der qualvollen Zeit nach der Revolution im Jahr 1917. Alle sind sie gescheitert. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts – als der Staat zerstört war – gelang es dem Westen, Zugriff auf den Reichtum Russlands zu bekommen.

Sie nannten uns Freunde und Partner, aber sie behandelten uns wie eine Kolonie, allerlei Vorwände nutzend, um Billionen von Dollars aus dem Land zu schleusen. Wir erinnern uns daran; wir haben nichts davon vergessen.

Vor wenigen Tagen hat sich das Volk in Donezk und Lugansk, in Cherson und Saporoschje für die Wiederherstellung unserer historischen Einheit ausgesprochen. Danke!

Die westlichen Länder behaupten seit Jahrhunderten, dass sie anderen Nationen Freiheit und Demokratie bringen. Nichts könnte ferner der Wahrheit sein.

Statt Demokratie zu bringen, haben sie unterdrückt und ausgebeutet, und statt Freiheit zu bringen, haben sie versklavt und geknechtet. Die unipolare Weltordnung ist von Grund auf antidemokratisch und unfrei; sie ist durch und durch verlogen und heuchlerisch.

Die USA sind das einzige Land der Welt, das zweimal Atomwaffen eingesetzt hat, mit denen sie die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zerstört und einen Präzedenzfall geschaffen haben.

Ich möchte daran erinnern, dass die USA und Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs Dresden, Hamburg, Köln und viele andere deutsche Städte in Schutt und Asche legten, ohne dass dafür auch nur die geringste militärische Notwendigkeit bestand. Das wurde demonstrativ getan, und ich wiederhole – ohne irgendeine militärische Notwendigkeit. Sie hatten nur ein Ziel – wie bei der nuklearen Bombardierung der japanischen Städte – unser Land und der Rest der Welt einzuschüchtern.

Mit ihren Flächenbombardierungen und der Verwendung von Napalm und chemischen Waffen haben die Vereinigten Staaten eine tiefe Wunde im Gedächtnis der Menschen in Korea und Vietnam hinterlassen.

In Wirklichkeit besetzt die USA Deutschland, Japan, die Republik Korea und andere Länder noch heute, die sie zynisch als Gleichberechtigte und Verbündete bezeichnen. Nun was ist das denn für eine Art von Bündnis? Die ganze Welt weiß, dass die obersten Führer dieser Länder ausspioniert werden und dass ihre Büros und ihre Wohnungen verwanzt sind. Es ist eine Schande, eine Schande für die, die es tun und für die, die wie Sklaven diese Arroganz stillschweigend und klaglos hinnehmen.

Sie nennen die Befehle und Drohungen, die sie gegenüber ihren Vasallen aussprechen, „euro-atlantische Solidarität“ und die Entwicklung biologischer Waffen und Experimente an Menschen, auch in der Ukraine, „edle medizinische Forschung“. Es sind ihre zerstörerische Politik, Kriege und Raubzüge, die die heutige enorme Migrationswelle ausgelöst haben. Millionen von Menschen leiden Not und Demütigung oder sterben zu Tausenden bei ihrem Versuch, nach Europa zu gelangen.

Nun exportieren sie das Getreide aus der Ukraine weg. Wohin bringen sie es unter dem Vorwand, „die Ernährungssicherheit der ärmsten Länder sicherzustellen“? Wohin geht es? Es geht an dieselben eigenen europäischen Länder. Nur fünf Prozent sind an die armen Länder geliefert worden. Wieder einmal mehr Schwindel und nackter Betrug.

Im Endeffekt nutzt die amerikanische Elite die Tragödie dieser Menschen, um ihre Konkurrenten zu schwächen und die Nationalstaaten zu zerstören. Das trifft auf Europa zu und gilt auch für die Identitäten Frankreichs, Italiens, Spaniens und anderer Länder mit jahrhundertelanger Geschichte.

Washington fordert immer mehr Sanktionen gegen Russland, und der Großteil der europäischen Politiker macht gehorsam mit. Sie wissen ganz genau, dass die USA – indem die EU dazu gedrängt wird, auf russische Energie und andere Bodenschätze vollständig zu verzichten – Europa praktisch in die Deindustrialisierung treibt, um den gesamten europäischen Markt in ihre Hand zu bekommen. Diese europäischen Eliten wissen alles – das tun sie – aber sie ziehen es vor, den Interessen der anderen zu dienen. Das ist nicht mehr Unterwürfigkeit, sondern direkter Verrat an ihrem eigenen Volk. Aber so Gott will – das ist ihre Sache.

Aber die Angelsachsen meinen nun, dass Sanktionen nicht mehr ausreichen und sind zur Sabotage übergegangen. Es ist nicht zu fassen, aber es ist wahr – indem sie Explosionen an der internationalen Gaspipeline Nord Stream, die auf dem Grund der Ostsee verläuft, ausgeübt haben, haben sie tatsächlich begonnen, die europaweite Energieinfrastruktur zu zerstören. Es ist unübersehbar wer davon profitiert. Und die, die davon profitieren, sind selbstverständlich dafür verantwortlich.

Das Diktat der USA gründet auf roher Gewalt, auf dem Faustrecht – manchmal hübsch verpackt, zuweilen gar nicht verpackt, aber im Kern immer dasselbe Faustrecht.

Daher die Einrichtung und Unterhaltung von Hunderten von Militärstützpunkten in allen Teilen der Welt, die Ausweitung der NATO und Versuche, neue Militärbündnisse wie AUKUS und ähnliches zu bilden. Es wird aktiv daran gearbeitet, eine militärpolitische Verflechtung zwischen Washington, Seoul und Tokio zu erzeugen. Alle Staaten, die eine wirkliche strategische Souveränität besitzen oder anstreben und in der Lage sind, die westliche Hegemonie herauszufordern, werden automatisch zu Feinden erklärt. Dies sind die Grundsätze, auf denen die Militärdoktrinen der USA und der NATO aufbauen und eine totale Dominanz fordern. Die westlichen Eliten präsentieren ihre neokolonialen Pläne, während sie – auf dieselbe heuchlerische Weise – vorgeben, friedliche Intentionen zu haben, indem sie von einer Art Eindämmung sprechen. Dieses biegsame Wort wandert von einer Strategie zur anderen, bedeutet aber in Wirklichkeit immer nur eines – die Untergrabung jeglicher souveränen Machtzentren.

Wir haben bereits von der Eindämmung Russlands, Chinas und des Iran gehört. Ich glaube, dass die nächsten, die an der Reihe sind, weitere Länder Asiens, Lateinamerikas, Afrikas und des Nahen Ostens sein werden, sowie auch derzeitige Partner und Verbündete der Vereinigten Staaten. Denn wir wissen, dass wenn ihnen etwas missfällt, sie auch gegen ihre Verbündeten Sanktionen verhängen, z.B. gegen diese oder jene Bank oder Firma. Das ist deren Praxis, und diese werden sie erweitern. Sie haben es auf alle abgesehen, auch auf unsere nächsten Nachbarn – die GUS-Staaten.

Der Westen hat sich damit eindeutig und seit langer Zeit einem Wunschdenken hingegeben. So beispielsweise glaubte er, mit einem Sanktions-Blitzkrieg gegen Russland – wieder einmal – die ganze Welt dazu bringen zu können, seine Befehle zu befolgen. Wie sich herausgestellt hat, begeistert eine solche glänzende Perspektive jedoch nicht jeden – außer politische Voll-Masochisten und Anhänger anderer unkonventioneller Formen von internationalen Beziehungen. Die meisten Staaten weigern sich, den Befehlen zu folgen und entscheiden sich stattdessen für den vernünftigen Weg der Zusammenarbeit mit Russland.

Der Westen hat eindeutig einen solchen Ungehorsam nicht erwartet. Man hatte sich einfach daran gewöhnt, nach einem bestimmten Muster zu handeln – sich mit Erpressung, Bestechung und Einschüchterung alles zu nehmen, was sie begehrten, in dem Glauben, dass diese Methoden für alle Ewigkeit funktionieren würden, als wären sie in der Vergangenheit versteinert. Solche Selbstüberschätzung ist nicht nur eine direkte Folge des wohlbekannten Exzeptionalismus – worüber man doch immer wieder staunen muss – sondern auch des echten „Informationshungers“ im Westen. Unter Verwendung von extrem aggressiver Propaganda, lügend wie Goebbels, wurde die Wahrheit in einem Ozean von Mythen, Illusionen und Fälschungen ertränkt. Je unglaubwürdiger die Lüge ist, desto schneller glauben ihr die Leute – das ist das Prinzip, nach dem sie arbeiten.

Aber die Menschen können nicht mit gedruckten Dollars und Euros ernährt werden. Man kann sie nicht mit solchen Papierfetzen ernähren, und die virtuelle, inflationäre Kapitalisierung der westlichen sozialen Netzwerke kann ihre Häuser nicht heizen. Alles, wovon ich hier spreche, ist wichtig und dies umso mehr: Man kann niemanden mit Papier ernähren, man braucht dazu Lebensmittel; und man kann niemandes Haus mit diesen aufgeblähten Kapitalisierungen heizen – man braucht dazu Energie.

Das sind die Gründe, warum die Politiker in Europa ihre Mitbürger davon überzeugen müssen, weniger zu essen, seltener zu duschen und sich zu Hause wärmer anzuziehen. Und diejenigen, die beginnen, berechtigte Fragen zu stellen, wie: „Warum ist das eigentlich so?“ werden sofort zu Feinden, Extremisten und Radikalen erklärt. Sie zeigen mit dem Finger auf Russland und sagen: das ist die Quelle all eurer Probleme – noch mehr Lügen.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es allen Grund gibt davon auszugehen, dass die westlichen Eliten keinen konstruktiven Ausweg aus der globalen Lebensmittel- und Energiekrise suchen werden, für die sie selbst und nur sie verantwortlich sind – als Ergebnis ihrer langjährigen Politik, lange vor unserer Militäroperation in der Ukraine, im Donbass. Sie haben keinerlei Absicht, die Probleme der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit zu lösen. Ich befürchte, dass sie vielmehr bereit sind, nach anderen Rezepten, an die sie sich gewöhnt haben, zu handeln.

Und an dieser Stelle ist es wichtig sich daran zu erinnern, dass der Westen sich, mit Hilfe des Ersten Weltkriegs, aus seinen Schwierigkeiten des frühen 20. Jahrhunderts rettete. Die Gewinne durch den Zweiten Weltkrieg ermöglichten es den USA, endgültig die Weltwirtschaftskrise zu überwinden und zur größten Volkswirtschaft der Welt zu werden und dem Planeten die Macht des Dollars als globale Reservewährung aufzuzwingen. Und aus der Krise der 1980er-Jahre – 1980 spitzten sich die Dinge wieder einmal zu – tauchte der Westen wiederum unversehrt auf, hauptsächlich indem er sich das Erbe und die Bodenschätze der zusammengebrochenen Sowjetunion aneignete. Das ist eine Tatsache.

Um sich selbst aus dem aktuellen Netz von Herausforderungen zu befreien, müssen sie Russland und andere Staaten, die den souveränen Weg der Entwicklung gewählt haben, nun mit allen Mitteln brechen, um weiterhin in der Lage zu sein, den Reichtum anderer Nationen zu plündern und damit ihre eigenen Löcher zu stopfen. Wird ihnen das nicht gelingen, kann ich nicht ausschließen, dass sie versuchen werden, den Zusammenbruch des gesamten Systems zu provozieren und alles darauf zu schieben, oder – Gott behüte – zu beschließen, die altbekannte Methode des ökonomischen Wachstums durch Krieg zu nutzen.

Russland ist sich seiner Verantwortung gegenüber der internationalen Gemeinschaft bewusst, und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass ein kühler Kopf bewahrt wird. Das derzeitige neokoloniale Modell ist letztendlich zum Scheitern verurteilt – so viel steht fest. Aber ich wiederhole: seine eigentlichen Herrscher werden bis zum bitteren Ende an ihm festhalten.

Sie haben schlicht der Welt nichts anderes zu bieten als dieses System der Ausbeutung und Erpressung.

Sie scheren sich nicht um das natürliche Recht von Milliarden von Menschen, des größten Teils der Menschheit, auf Freiheit und Gerechtigkeit, das Recht, über ihre eigene Zukunft zu bestimmen. Sie sind bereits zur radikalen Verleugnung von Moral, Religion und familiären Werten übergegangen.

Lasst uns für uns selbst einige ganz simple Fragen beantworten. Ich möchte nun auf das zurückkommen, was ich bereits gesagt habe, und mich dabei an alle russischen Bürger wenden, nicht nur an die Kollegen hier im Saal, sondern an alle russischen Bürger: Wollen wir hier, bei uns, in unserem Land, in Russland „Elternteil Nummer eins, Elternteil Nummer zwei und Elternteil Nummer drei“ – sie haben doch vollkommen den Verstand verloren! – anstelle von Mutter und Vater haben? Wollen wir, dass unsere Schulen – bereits von der frühesten Schulzeit an – Perversionen aufzwingen, die zu Degradierung und Untergang führen? Wollen wir die Idee in ihre Köpfe einhämmern, dass es neben Frauen und Männern auch noch bestimmte andere Geschlechter gibt und ihnen Geschlechtsumwandlungsoperationen anbieten? Ist es das, was wir für unser Land und unsere Kinder wollen? All das ist für uns inakzeptabel. Wir unsererseits haben eine andere Zukunft.

Ich wiederhole: Die Diktatur der westlichen Eliten richtet sich gegen alle Gesellschaften, inklusive die Völker der westlichen Länder selbst. Das ist eine Herausforderung für alle. Diese totale Abkehr von allem, was es bedeutet Mensch zu sein, der Umsturz des Glaubens und der traditionellen Werte und die Unterdrückung der Freiheit – das alles nimmt Züge einer „umgekehrten Religion“ an – eines reinen Satanismus. In der Bergpredigt deckt Jesus Christus falsche Propheten auf indem er sagt: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Diese giftigen Früchte sind für die Menschen bereits offensichtlich, nicht nur in unserem Land, sondern in allen Ländern, so auch für viele Menschen im Westen.

Die Welt ist in eine Periode grundlegender revolutionärer Umwälzungen eingetreten; neue Machtzentren entstehen und sie repräsentieren die Mehrheit – die Mehrheit! – der Weltgemeinschaft; sie sind bereit, nicht nur ihre Interessen zu bekunden, sondern auch, sie zu verteidigen. Sie sehen in der Multipolarität eine Chance, ihre Souveränität zu stärken, d.h. echte Freiheit, historische Perspektiven und das Recht auf eigene, unabhängige, kreative und einzigartige Formen der Entwicklung in einem harmonischen Prozess zu erlangen.

Wie bereits gesagt, wir haben viele Gleichgesinnte in Europa und in den USA, und wir spüren und sehen ihre Unterstützung. Eine essenzielle emanzipatorische, antikoloniale Bewegung – gegen unipolare Hegemonie – nimmt Form an in den verschiedensten Ländern und Gesellschaften. Diese Bewegung wird mit der Zeit wachsen und es ist diese Kraft, die die Zukunft unserer geopolitischen Realität bestimmen wird.

Liebe Freunde! Heute kämpfen wir für einen gerechten und freien Weg, in erster Linie für uns selbst, für Russland, auf dem wir Diktatur und Willkür hinter uns lassen können. Ich bin davon überzeugt, dass die Länder und Völker verstehen, dass eine Politik, die auf dem Exzeptionalismus – von wem auch immer das sein mag – und auf der Unterdrückung anderer Kulturen und Völker beruht, von Grund auf kriminell ist und dass wir dieses schändliche Kapitel hinter uns lassen müssen. Der anhaltende Zusammenbruch der westlichen Hegemonie ist unumkehrbar. Und ich wiederhole: Es wird nie wieder so sein, wie es war.

Das Schlachtfeld, auf das uns das Schicksal und die Geschichte gerufen hat, ist ein Schlachtfeld für unser Volk, für das große historische Russland. Für das große historische Russland, für zukünftige Generationen, für unsere Kinder, Enkel und Urenkel. Wir müssen sie vor Versklavung schützen und vor den monströsen Experimenten, die dazu konstruiert sind, ihren Geist und ihre Seele zu verkrüppeln. Heute kämpfen wir dafür, dass es niemandem in den Sinn kommt, dass man Russland, unser Volk, unsere Sprache oder Kultur aus der Geschichte tilgen könnte. Heute brauchen wir eine konsolidierte Gesellschaft und diese Konsolidierung kann nur auf Souveränität, Freiheit, Kreativität und Gerechtigkeit beruhen. Unsere Werte sind Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Mitgefühl.

Und ich möchte mit den Worten eines wahren Patrioten, Iwan Iljin, schließen: „Wenn ich Russland als mein Vaterland ansehe, dann bedeutet das, dass ich liebe wie ein Russe, wahrnehme und denke, singe und spreche wie ein Russe; dass ich an die geistige Kraft des russischen Volkes glaube. Sein Geist ist mein Geist; sein Schicksal ist mein Schicksal; sein Leiden ist meine Trauer; sein Gedeihen meine Freude.“

Hinter diesen Worten steht eine große geistige Entscheidung, die während mehr als tausend Jahren der Geschichte des russischen Staates von vielen Generationen unserer Vorfahren getroffen wurde. Heute fällen wir diese Entscheidung. Die Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Bewohner der Regionen Saporoschje und Cherson haben diese Entscheidung getroffen. Sie haben sich entschieden, bei ihrem Volk zu sein, bei ihrem Vaterland, sein Schicksal zu teilen und gemeinsam mit ihm zu siegen. Die Wahrheit ist mit uns und hinter uns ist Russland!

Quellen:

[1] Kreml, Wladimir Putin, „Signing of  treaties on  accession of  Donetsk and  Lugansk people’s republics and  Zaporozhye and  Kherson regions to  Russia“, am 30.09.2022, <http://en.kremlin.ru/events/president/news/69465>