Medienhetze gegen Systemkritik
Gedanken zu einem Musterbeispiel bedenklicher journalistischer Einstimmigkeit.
„Marionetten“, das ist der Titel eines neuen Liedes von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims. Das Stück handelt von Abgeordneten des Bundestages, die aus Sicht Naidoos Marionetten sind – Marionetten, an den Fäden von mächtigen Personen im Hintergrund.
Was diese Äußerungen für eine Medienlandschaft bedeuten, der Herrschaftskritik allenfalls noch als eigentümliches Relikt einer längst vergangenen Zeit bekannt ist, liegt nahe: Xavier Naidoo überschreitet, so der Tenor der derzeitigen Berichterstattung, eine Grenze – eine Grenze, die nicht hätte überschritten werden dürfen.
Und so formiert sich ein Journalismus, der anstelle von Aufklärung, Dialog und sachlicher Berichterstattung zu jenen Instrumenten greift, mit denen ein maximaler Grad an publizistischer Gewalt erreicht werden kann.
Ohne kritische Distanz gebrauchen Journalisten im Zusammenhang mit Naidoo die Kampfbegriffe Verschwörungstheorie und Verschwörungstheoretiker – und damit der Leser auch ja versteht, dass zu dem „Sohn Mannheims“ Abstand zu halten ist, rückt die Qualitätspresse ihn in die rechte Ecke.
Das Sprachbild von Politikern als Marionetten, so heißt es in der Berichterstattung mit dem eindringlichen Widerhall des schweren Vorwurfs, dem man sich kaum entziehen kann, sei ein Begriff, der auch von Nazis und Fremdenfeinden in ihrer Ideologie verwendet würde.
Das stimmt.
Aber was soll diese Feststellung?
Ist die Marionette nicht eine geistesgeschichtlich tradierte Metapher, die sich an zahlreichen Stellen in der Literatur findet?
Man denke an die folgenden Zeilen des Schriftstellers Georg Büchner, die er 1834 im Hessischen Landboten veröffentlichte und die als eine starke Kritik am feudalistischen Gesellschaftssystem zu verstehen sind:
„Kommt ja ein ehrlicher Mann in einen Staatsrat, so wird er ausgestoßen. Könnte aber auch ein ehrlicher Mann […] Minister sein oder bleiben, so wäre er, wie die Sachen stehn in Deutschland, nur eine Drahtpuppe, an der die fürstliche Puppe zieht und an dem fürstlichen Popanz zieht wieder ein Kammerdiener oder ein Kutscher oder seine Frau und ihr Günstling, oder sein Halbbruder – oder alle zusammen.“
Selbst Platon hat in seiner Schrift über die Gesetze die Marionetten-Metapher verwendet: „Denken wir uns jedes von uns lebenden Geschöpfen als eine Drahtpuppe in der Hand der Götter, ob nun von ihnen zum Spielzeug oder zu irgendeinem ernsten Zwecke gebildet: denn das wissen wir nicht.“
Doch darauf zu verweisen, liegt der Berichterstattung fern.
Vielmehr, so entsteht der Eindruck, scheinen besorgte Journalisten nun rasch publizistische Schützenhilfe für ein Gesetz zur sofortigen Abschaffung dieses „unheilvollen“ Begriffs leisten zu wollen – wobei bei dieser Gelegenheit sicherlich noch weitere Begriffe, Wortkombinationen, Sprachbilder und ganze Sätze mit auf den Sprachindex gesetzt werden könnten.
Sollte und müsste es nicht Ziel einer solchen Initiative sein, dass am Ende jegliche Fundamentalkritik an den herrschenden Verhältnissen bereits im Keim erstickt würde (George Orwell lässt grüßen)?
Wer einem Künstler wie Naidoo, der sich immer wieder gegen Rassismus und Fremdenhass eingesetzt hat, auf die Schnelle mal nach rechts schiebt, verhält sich wie ein Arzt, der ohne eine Anamnese durchgeführt zu haben zu einem Patienten mit Kopf- und Gliederschmerzen sagt, bei den Symptomen könnte es sich um eine schwere Erkrankung handeln, die innerhalb weniger Stunden zum Tod führt.
Wer sich mit der Berichterstattung über Naidoo auseinandersetzt, findet einen Journalismus vor, der unter dem Deckmantel der Aufklärung eine Denkweise transportiert, die dem Geist unserer liberalen Demokratie entgegensteht. Ein Journalismus kommt zum Vorschein, der von Einseitigkeit, Voreingenommenheit, von fehlender (emotionaler) Distanz zum Gegenstand der Berichterstattung geprägt ist und mit reichlich Lust an der publizistischen Macht darauf setzt, zu exkommunizieren.
Einer der Höhepunkte dieses Journalismus besteht darin, verdeckt oder offen zum Ausschluss der kritisierten Person aus der Öffentlichkeit aufzurufen („Weshalb Xavier Naidoo aber auf Vox noch Sendezeit eingeräumt wird, bleibt hingegen das Geheimnis des Senders.“ [1]).
Wer die Berichterstattung zum neuen Lied von Naidoo liest, stößt auf einen Journalismus, der die Geschichte vom unerschrockenen Streiter für Demokratie intoniert, in dem er vorgibt, durch „Haltung“ gefährliches rechtes Gedankengut bereits im Keim ersticken zu wollen.
Doch aufgepasst, das ist nur eine sehr durchsichtige Hülle.
Unter der Hülle – und das ist der schizophrene Moment bei diesem Journalismus – kommt eine Berichterstattung zum Vorschein, die Züge dessen trägt, was sie zu bekämpfen vorgibt.
In einem Land, in dem Journalisten unter Freigabe ihrer Chefredakteure mehr oder weniger offen ein Auftrittsverbot für einen Künstler fordern, der in einem seiner Lieder von Politikern als Marionetten singt, muss etwas Grundlegendes mit der Presse nicht stimmen.
Dass hier allgemein von der Presse gesprochen wird, hat seinen Grund: Ein Blick auf die News-Suche bei Google zeigt, dass sich nahezu eine gesamte Medienlandschaft mit einer Stimme (siehe dazu die angeführten Schlagzeilen unten) gegen Naidoo erhebt. Ob Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, um nur einige Medien zu nennen: Einigkeit besteht darin, dass die Kritik, die Naidoo in seinem Lied artikuliert, ungeheuerlich und unerträglich ist.
Und damit wird erneut genau jenes Phänomen sichtbar, gegen das viele Mediennutzer seit Jahren Sturm laufen, das aber immer wieder vonseiten führender Redakteure abgestritten wird, nämlich: Bei bestimmten gesellschaftlichen und politischen Themen ist eine Berichterstattung zu beobachten, die aus einem „Guss“ ist. [2] Abweichende Meinungen und Ansichten, die innerhalb dieser Medien auch prominent Platz eingeräumt bekommen, sind selten.
Doch warum reagieren so viele Journalisten auf das Lied von Naidoo auf eine Weise, als stünde der Untergang der Demokratie bevor?
Auch wenn die Frage an dieser Stelle nur oberflächlich behandelt werden kann: Ein Grund ist sicherlich die Uniformität eines journalistischen Feldes, das nach außen nicht genug von Pluralismus, von Toleranz und Vielfalt reden kann, aber in seiner inneren Verfasstheit ein Abbild politischer Konformität ist, die abweichenden Ansichten gegenüber kaum intoleranter sein könnte.
Der Umgang von Journalisten mit dem Sänger Xavier Naidoo zeigt, dass hier ein, nennen wir es: „Weltbildjournalismus“ am Werk ist, der eines der zentralen Qualitätskriterien journalistischer Arbeit, nämlich: Objektivität, ohne zu zögern zur Seite schiebt, wenn die eigenen politischen Wirklichkeitsvorstellungen irritiert werden.
Dieser Journalismus mag in einer modernen, großen Redaktion entstehen, aber wenn man ihn betrachtet, wirkt er, als käme er aus einer Miniholzkiste, in der für ein kritisches Denken kein Platz ist.
Diesem Journalismus fehlt aber nicht nur die Bereitschaft zu Objektivität, er lässt auch ein zentrales Antriebsmuster vermissen, das für diesen Beruf notwendig ist: Neugier.
Er will nicht wissen, warum, wieso, weshalb etwas passiert (womit er dann tatsächlich auch einen Wert für die Mediennutzer hätte). Er macht sich erst gar nicht die Mühe herauszufinden, was genau die Motivation von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims ist, diesen Songtext zu verfassen, indem er mit dem Künstler oder seinen Bandmitgliedern redet. Er will nicht erfahren, verstehen, nachdenken und daraus dann eine saubere journalistische Arbeit entstehen lassen.
Dieser Journalismus will nichts anderes, als seine eigene vorgefertigte Meinung zum besten zu geben – reichlich Überzeugung anstelle von Wissen ist seine Devise.
Naidoo sagte einmal 2014 in einem Interview zu seiner Musik: „…und irgendwann habe ich die Musik auch erkannt als Mittel, um Dampf abzulassen. Aber eben auch um mit schönen Melodien, schön gesungen, aber doch vielleicht die eine oder andere Botschaft, die aufrüttelt, da reinzupacken. Und das war immer mein Konzept. Ich liebe Balladen, ich liebe einfach ganz schöne romantische Lieder, wo es um Liebe geht, aber ich liebe es auch das gleiche Konzept anzuwenden, um dann aber eben was reinzuhauen, wo es Dir die Schuhe auszieht, wo Du tatsächlich beleidigend wirst. Das ist dann Kunst. Das muss man immer wieder sehen. Wenn ich hier Frau Merkel oder Herrn Gauck jetzt persönlich begegnen würde, würde ich […] so freundlich sein, wie ich kann, aber trotzdem würden wir natürlich unsere Diskussion haben können, ich wäre niemals unfreundlich. In der Kunst brauche ich dieses Element, um Aufmerksamkeit zu bekommen und meinen Punkt zu machen, um den Leuten klar zu machen: Ok, ich habe keine Angst. Das ist auch immer wichtig, dass die Leute merken, der hat keine Angst, der ist bereit seine Meinung zu sagen, er ist bereit, seine Karriere aufs Spiel zu setzen – das denken ja immer viele – und dazu bin ich auch bereit, weil sonst habe ich keine Lust, dieses Leben so zu leben.“
Ein Journalismus, der sich objektiven Maßstäben verpflichtet fühlt und neugierig ist, würde solche Aussagen, die dem Leser auch helfen könnten, Naidoos Vorgehen einzuordnen, anführen – aber das passiert nicht.
Wir können einen Journalismus beobachten, der geradezu zur Hochform aufläuft, wenn er wittert, dass ein Akteur durch ein mediales Standgericht für vogelfrei erklärt werden darf. Während ein schlimmer Völkerrechtsbruch [3] ihm allenfalls einen müden Blick abverlangt, fangen Tastaturen unter ihm förmlich an zu glühen, wenn es jemand wagt, sein eng gestecktes politisches Weltbild anzutasten. Politischer Nonkonformismus ist für ihn das, was für die Kirche Ketzerei ist.
Dass dieser Journalismus inhaltlich einem Offenbarungseid gleichkommt, liegt nahe.
Da redet Xavier Naidoo, der als Kind nach eigenen Angaben immerhin selbst missbraucht wurde [4], in seinem Song von Kinderschändern in hohen gesellschaftlichen Kreisen, aber die Betriebsblindheit dieses Journalismus führt zu einem bizarren Verhalten. Anstatt eine schlimme Realität zu erkennen, nämlich dass Kindesmissbrauch auf allen gesellschaftlichen Ebenen stattfindet, verschließt er die Augen. Kritische Journalisten nähmen die Zeilen aus dem Song von Xavier Naidoo zum Anlass, um einmal selbst der Frage nachzugehen, was an diesen Vorwürfen, die der Sänger anspricht, eigentlich dran sein könnte.
Wie war das nochmal mit Mark Dutroux und den 27 toten Zeugen? [5]
Wie war das nochmal mit dem Waisenheim Casa Pia in Portugal (Tagesspiegel: „Vier Jahrzehnte lang hatte Portugals feine Gesellschaft Waisenknaben aus dem staatlichen Heim „Casa Pia“ in der Hauptstadt Lissabon missbraucht. Die Behörden hatten derweil weggeschaut, obwohl es Hinweise und Hilferufe gab. Damit kam der Verdacht auf, dass höchste Kreise der Gesellschaft in den Skandal verwickelt waren. Ein Pakt des Schweigens wird vermutet, um die Täter zu decken.“)? [6]
Wer war Jimmy Saville nochmal? [7]
Wie laufen die Ermittlungen in Sachen Edward Hearth, immerhin ehemaliger britischer Premierminister? [8]
Was war der Franklin Cover-up nochmal? [9]
Was hat es nochmal mit der Geschichte um Mandy Kopp auf sich? [10]
Zu welchen Erkenntnissen ist die BR-Redakteurin Ina Jung bei ihren Recherchen für die beiden ARD-Spielfilme zum Thema Kindesmissbrauch gekommen? [11]
Ein ergebnisoffener Journalismus würde sich diese Fragen, wenn er schon ein Urteil über die Aussagen von Naidoo fällen möchte, stellen.
Aber Vertreter eines über jeden Zweifel erhabenen „Qualitätsjournalismus“ können sicherlich auch anders vorgehen, beispielsweise wie die Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Leonie Feuerbach. In ihrem Artikel [12] schreibt sie davon, dass das Lied von Naidoo auf „…handfeste Verschwörungstheorien wie pädophile Politiker…“ anspiele. So einfach machen es sich Medien, die mit Nachdruck nicht sehen wollen. Pädophile Politiker? Verschwörungstheorie. Eine Handfeste auch noch dazu. Punkt. Abgehakt.
Man hätte auch schreiben können, dass es, wie im Fall Edward Heath, nicht um eine Verschwörungstheorie geht, sondern um Ermittlungen von Behörden. Aber vielleicht wäre das zu viel Differenzierung gewesen.
Besonders negativ fällt ein Artikel auf Spiegel Online auf, der sich mit dem Songtext „Marionetten“ auseinandersetzt und durch Nichterwähnung einer zentralen Information ein schiefes Bild zeichnet. [13]
Im Artikel von SPON-Autor Andreas Borcholte heißt es:
Natürlich hat es Nachrichtenwert, wenn ein populärer deutscher Sänger, der Millionen Platten verkauft hat und durch diverse Shows und Moderationen ein bekanntes TV-Gesicht ist, in einem Songtext Politiker als „Volks-in-die-Fresse-Treter“ bezeichnet und damit droht, sie „in Fetzen“ zu reißen. Da helfe auch „kein Verstecken hinter Paragrafen und Gesetzen“, wenn „der wütende Bauer mit der Forke“ dafür sorgt, „dass Ihr einsichtig seid“.
Folgende Stelle ist journalistisch hoch problematisch:
„…in einem Songtext Politiker als „Volks-in-die-Fresse-Treter“ bezeichnet und damit droht, sie „in Fetzen“ zu reißen.“
Wenn Naidoo in dem Song davon spricht, dass er “in Fetzen” reißen möchte, dann redet er von Kinderschändern bzw. Politikern, von denen er glaubt, dass einige Kinder missbrauchen.
Diese möchte er am liebsten “in Fetzen reißen”. [14]
Wer hier als Journalist seinen Lesern nicht mitteilt, in welchem Kontext Naidoo diese Aussage tätigt, bedient einen Journalismus, wie er fragwürdiger kaum sein kann.
Sicherlich darf man sich über dieses gewalttätige Bild echauffieren, aber hier wird so getan, als sei das harte, das brutale Wort, ja, das Bild der Gewalt nicht schon seit langer Zeit fester Bestandteil von Liedern, die man gar nicht mehr alle aufzählen kann. Hinzu kommt: Wer auch nur ein klein wenig mitfühlt, kann sich einigermaßen vorstellen, welches unfassbare Leid Kinderschänder ihren Opfern antun. Dass hier ein Künstler sehr deutliche Worte findet, mag vielleicht nicht jedem passen, aber realistisch betrachtet darf man davon ausgehen, dass es nicht wenige Menschen in der Bevölkerung gibt, die sehr ähnlich denken, wie Naidoo.
Außerdem: Die Wut, die in den Zeilen zum Ausdruck kommt, hat sicherlich auch mit Naidoos persönlicher Erfahrung als Missbrauchsopfer zu tun.
Warum erfolgen diese Differenzierungen nicht in dem Artikel auf Spiegel Online?
Der Text wurde immerhin nicht von einem Praktikanten geschrieben, sondern von einem erfahrenen Kulturredakteur des Spiegels.
Den Journalismus, wie er derzeit im Zusammenhang mit Naidoo im Großen und Ganzen zu beobachten ist, muss man als das bezeichnen, was er ist: gefährlich. Er verrät journalistische Ideale aus ideologischen Gründen. Er misst mit zweierlei Maß, double standards sind eines seiner Hauptmerkmale
.
Der bayerische Ministerpräsident sagte einmal in einer Fernsehsendung: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“ [15] Wo war da die Empörung der Medien? Das Prinzip ist klar: Medien empören sich dann, wenn es „den Richtigen“ trifft.
Eine Presse ist zu beobachten, die sich weigert, die Realität wahrzunehmen, aber stattdessen mit einer unerträglichen Portion Ignoranz die Wirklichkeit so formt, wie es in ihre politischen Überzeugungen passt.
Man kommt nicht umhin, von einem Theater des Absurden zu sprechen, wenn sich auf diese Weise agierende Medien seit Monaten im Selbstinszenierungsmodus als „Faktenfinder“ präsentieren und das alleinige Anrecht zur legitimen Deutung von Informationen beanspruchen.
Eine Medienlandschaft, wie sie gerade agiert, hat mit zur Entwicklung eines Klimas beigetragen, in dem der öffentliche politische Diskurs oft nur noch den Durchmesser eines Strohhalms hat.
Bisweilen finden sich Artikel in den Medien, die fragen, warum die Intellektuellen schweigen und sich so wenig in gesellschaftliche Debatten einmischen.
Die Antwortet lautet: Die Furcht großer Medien vor politischen Ansichten, die ihrer Meinung entgegenstehen, ist so groß, dass sie wie von Sinnen auf jeden einprügeln, der anderer Meinung ist.
Und deshalb müssen sich diejenigen, die sich mit Meinungen in der Öffentlichkeit zu Wort melden, die den Meinungen der Wächter über den öffentlichen Diskurs entgegenstehen, auf einen brutalen Spießrutenlauf einstellen, an dessen Ende die Exkommunikation aus der öffentlichen Gemeinschaft stehen kann.
Nur wenige Intellektuelle, Künstler etc. sind bereit, diesen Kampf aufzunehmen – Naidoo ist einer von ihnen. Hofiert werden hingegen jene Figuren des öffentlichen Lebens, die mit ihren „Einmischungen“ im öffentlichen Diskurs die vorherrschenden Ansichten des juste milieus rechtfertigen und legitimieren.
Das Absurde ist: Wir leben in einer Zeit, in der Medien voller Abscheu (zu Recht) auf das Totalitäre blicken, aber sie sind blind gegenüber dem totalitären Geist, der in ihrer eigenen Berichterstattung zum Ausdruck kommt. Man stelle sich nur einmal vor, was wäre, wenn in der heutigen Zeit ein Xavier Naidoo in einer WDR-Talkshow auftreten und Folgendes sagen und tun würde:
„Das Fernsehen macht hier so eine scheißliberale Sendung, wir haben hier die Möglichkeit antisozialistisch zu quatschen, wir können evolutionär reden, einige dürfen revolutionär reden, [aber] was passiert objektiv? An der Unterdrückung ändert sich überhaupt nichts. Das Fernsehen ist ein Unterdrückungsinstrument in dieser Massengesellschaft. Und deswegen ist es ganz klar, wenn überhaupt noch was passieren soll, hier, muss man sich gegen den Unterdrücker stellen und man muss parteiisch sein […] und deswegen mache ich jetzt hier mal diesen Tisch kaputt…[nimmt eine Axt, schlägt auf den Tisch ein, um den die Talkgäste versammelt sitzen und sagt weiter:] Scheiß Fernsehen! So, jetzt können wir weiter diskutieren.“ [16]
Wie weit würde die Empörungsspirale in den Medien erst bei solch einer Aktion gehen?
So sehr Medien zu loben sind, die gegenüber rechten Umtrieben besonders empfindlich sind, so sehr eine Presse gewünscht ist, die auf dem rechten Auge doppelt und dreifach scharf sehen darf, so sehr drängt sich beim Verhalten der Medien eine Frage auf, die zu einer ziemlich unangenehmen Antwort führen kann: Wie hätten eigentlich diejenigen Journalisten, die heute so schnell die „Nazi-Keule“ schwingen, reagiert, wenn sie selbst zu der wohl dunkelsten Zeit der Menschheitsgeschichte Journalisten gewesen und von dem Unfassbaren gehört hätten?
Wenn eine gesamte Medienlandschaft unter demokratischen Rahmenbedingungen, in der die Presse prinzipiell frei agieren kann, selbst nach den ersten Berichten zum Missbrauch an der Odenwaldschule ein Jahrzehnt benötigt, um in der Breite den Skandal als solches wahrzunehmen, dann will man sich nicht ausmalen, wie der eine oder andere von denjenigen Medienschaffenden, die sich heute als Vorkämpfer gegen rechts aufspielen, gehandelt hätten, wenn sie auf die brutalen Verbrechen eines totalitären Regimes gestoßen wären.
Das Schlimme ist: Wenn Medien auf inflationäre Weise jeden, der eine „krassere“ politische Meinung vertritt als die, die im juste milieu akzepiert ist (und dazu bedarf es nun wahrlich nicht viel) als „Rechten“ diffamieren wollen, besteht die große Gefahr, dass eine Desensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit gegenüber echten rechten Vorstößen in die gesellschaftliche Mitte erfolgt.
Wer als Journalist, nur weil es ihm aus ideologischen Gründen passt, jeden zum Rechten abstempelt, bei dem sich auf Biegen und Brechen – und sei es noch so absurd – irgendwie ein Bezugspunkt nach rechts konstruieren lässt, erweist dem wichtigen Kampf gegen rechts, dem Kampf gegen Ausländerfeinde und Rassisten einen Bärendienst.
Die Vehemenz, mit der Medien gegen Naidoo vorgehen, verweist auf ein großes Problem.
Im journalistischen Feld agieren Akteure, die eine stark ausgeprägte Disposition zur Anerkennung Anerkennung des Sagbaren und des Unsagbaren haben. Die Wahrnehmung in den Medien von gesellschaftlicher und politischer Wirklichkeit basiert auf einem fest verinnerlichten Weltbild, das von einem naiven Glauben an einen pluralistischen Liberalismus [17] erfüllt ist, innerhalb dessen kein Platz für „Systemkritik“ ist.
Über das Sprachbild, das Naidoo gebraucht, aber auch über den Inhalt, der mit ihm transportiert wird, kann man sicherlich diskutieren.
Aber ein Lied ist keine soziologische Doktorarbeit. Ein Song, der eine Botschaft loswerden will, der auf eine stark zugespitzte Art Herrschaftskritik formuliert, muss sich nicht der differenzierenden Sprache einer kritischen Machtstrukturforschung bedienen.
Aber, selbst wenn er es täte: Auch dann wäre ihm die Kritik der Medien gewiss, denn: In Teilen des journalistischen Feldes ist ein naiver Glaube an die vorherrschende Ordnung festzustellen, der es nicht erlaubt, durch den Schleier, der zwischen dem politischen Schein und Sein liegt, zu schauen.
Wenn gerade die Wächter der Demokratie jede Grundsatzkritik, die auf Schwachstellen im demokratischen Gefüge verweist, als völlig abwegig und unbegründet abtun, hat die Demokratie ein ernsthaftes Problem.
Eine Presse, die ihre Berichterstattung nicht von ihren eigenen Vorurteilen leiten ließe, hätte sich zunächst einmal über die lange Geschichte der „Marionetten-Metapher“ kundig gemacht. Sie hätte mit Historikern, Literaturwissenschaftlern, kritischen Politologen, kritischen Machtstrukturforschern und Extremismusforschern geredet. Sie würden offen und ohne gleich in den Modus des obersten Anklägers der Nation überzugehen, mit Naidoo und seiner Band reden, sie würde sich inhaltlich genauer auf die Aussagen des Liedes einlassen, recherchieren, perspektivieren, ihre Recherchen den Mediennutzern zugänglich machen, um ihnen selbst ihre Schlüsse zu dem Sänger, der vermutlich von jetzt an nur noch mit dem Adjektiv „umstritten“ [18] in den Medien angeführt wird, überlassen.
Doch ein „Weltbildjournalismus“ vermag so nicht vorzugehen.
Auswahl an aktuellen Schlagzeilen zu Naidoo:
– Neuer Eklat um Xavier Naidoo: Wer bremst ihn? (Stuttgarter Zeitung)
– Warum Xavier Naidoos Lyrik so gefährlich ist (Stern)
– Pop und Politik – Und wieder grüßt der Rechtspopulismus (Süddeutsche Zeitung)
– Neuer Song Xavier Naidoo verankert mit Pop rechtsextremes Gedankengut im Mainstream (Kölner Stadtanzeiger)
– Mannheimer Popsänger: Neuer Ärger um Xavier Naidoo (Stuttgarter Nachrichten)
Lieber Xavier, Du bist die ärmste Marionette von allen (ZEIT Online)
– Xavier Naidoo? Näi, du! Er wandelt mal wieder auf dem (zu) rechten Weg (Watson)
– Nach massiver Kritik an neuem Song – Xavier Naidoo zeigt bei Konzert, dass er nichts verstanden hat (Huffingtonpost)
– Liebe Xavier-Naidoo-Fans, ich glaube, auch ihr habt den Verstand verloren (Huffington Post)
– Die verlorenen Söhne Mannheims (Huffington Post)
– „Hurensöhne Mannheims“: Warum man Xavier Naidoo gar nicht hart genug angehen kann (Huffington Post)
– „Eindeutig rechtsradikal“ (Mannheimer Morgen)
– Landtagspräsidentin: „Aufruf zur Selbstjustiz“ (Mannheimer Morgen)
– Xavier Naidoo ein Hassprediger? Viel Kritik für neuen Song (Kurier)
– MOPO-Kommentar Xavier Naidoo: Lieder für die braune Jukebox (Hamburger Morgenpost)
– PR-Profi Xavier Naidoo ist nicht zu helfen (Hamburger Abendblatt)
– Sänger droht Politikern mit der Mistgabel – „Spinnt Xavier Naidoo jetzt völlig?“ (tz.de)
– „Plump und hassschürend“: Naidoo weiter in der Kritik (General Anzeiger)
– Grüne wirft Xavier Naidoo Rechtspopulismus vor (Schwäbische.de)
– BILD fragte nach! Das sagen deutsche Promis zu Naidoos Hasslied (Bild.de)
– Radio Bremen storniert zwei Konzertpräsentationen (Weser Kurier)
– Xavier Naidoo provoziert mit Populismus-Pop (Badische Zeitung)
– „Steilvorlage für Extremisten aller Art“ Politiker laufen Sturm gegen Hetzer (Blick.ch)
– Xavier Naidoo: Grüne Jugend fordert erneut Ausschluss von Sommerfestival (rosenheim24)
– HUK distanziert sich von Söhne-Song (Neue Presse Coburg)
– Würden Sie Xavier Naidoo immer noch fürs Blue Balls buchen? (zentralplus)
– Wirbel um „Volksverräter“-Song von Xavier Naidoo (Wochenblick)
– Neuer Song Xavier Naidoo sorgt mit fragwürdigen „Marionetten“-Text für Aufregung (Express.de)
Dieser Text wurde zuerst am 09.05.2017 auf www.rubikon.news unter der URL <https://www.rubikon.news/artikel/medienhetze-gegen-systemkritik> veröffentlicht. Lizenz:Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH (CC BY-NC-ND 4.0)
Medienhetze gegen Systemkritik
Gedanken zu einem Musterbeispiel bedenklicher journalistischer Einstimmigkeit.
„Marionetten“, das ist der Titel eines neuen Liedes von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims. Das Stück handelt von Abgeordneten des Bundestages, die aus Sicht Naidoos Marionetten sind – Marionetten, an den Fäden von mächtigen Personen im Hintergrund.
Was diese Äußerungen für eine Medienlandschaft bedeuten, der Herrschaftskritik allenfalls noch als eigentümliches Relikt einer längst vergangenen Zeit bekannt ist, liegt nahe: Xavier Naidoo überschreitet, so der Tenor der derzeitigen Berichterstattung, eine Grenze – eine Grenze, die nicht hätte überschritten werden dürfen.
Und so formiert sich ein Journalismus, der anstelle von Aufklärung, Dialog und sachlicher Berichterstattung zu jenen Instrumenten greift, mit denen ein maximaler Grad an publizistischer Gewalt erreicht werden kann.
Ohne kritische Distanz gebrauchen Journalisten im Zusammenhang mit Naidoo die Kampfbegriffe Verschwörungstheorie und Verschwörungstheoretiker – und damit der Leser auch ja versteht, dass zu dem „Sohn Mannheims“ Abstand zu halten ist, rückt die Qualitätspresse ihn in die rechte Ecke.
Das Sprachbild von Politikern als Marionetten, so heißt es in der Berichterstattung mit dem eindringlichen Widerhall des schweren Vorwurfs, dem man sich kaum entziehen kann, sei ein Begriff, der auch von Nazis und Fremdenfeinden in ihrer Ideologie verwendet würde.
Das stimmt.
Aber was soll diese Feststellung?
Ist die Marionette nicht eine geistesgeschichtlich tradierte Metapher, die sich an zahlreichen Stellen in der Literatur findet?
Man denke an die folgenden Zeilen des Schriftstellers Georg Büchner, die er 1834 im Hessischen Landboten veröffentlichte und die als eine starke Kritik am feudalistischen Gesellschaftssystem zu verstehen sind:
„Kommt ja ein ehrlicher Mann in einen Staatsrat, so wird er ausgestoßen. Könnte aber auch ein ehrlicher Mann […] Minister sein oder bleiben, so wäre er, wie die Sachen stehn in Deutschland, nur eine Drahtpuppe, an der die fürstliche Puppe zieht und an dem fürstlichen Popanz zieht wieder ein Kammerdiener oder ein Kutscher oder seine Frau und ihr Günstling, oder sein Halbbruder – oder alle zusammen.“
Selbst Platon hat in seiner Schrift über die Gesetze die Marionetten-Metapher verwendet: „Denken wir uns jedes von uns lebenden Geschöpfen als eine Drahtpuppe in der Hand der Götter, ob nun von ihnen zum Spielzeug oder zu irgendeinem ernsten Zwecke gebildet: denn das wissen wir nicht.“
Doch darauf zu verweisen, liegt der Berichterstattung fern.
Vielmehr, so entsteht der Eindruck, scheinen besorgte Journalisten nun rasch publizistische Schützenhilfe für ein Gesetz zur sofortigen Abschaffung dieses „unheilvollen“ Begriffs leisten zu wollen – wobei bei dieser Gelegenheit sicherlich noch weitere Begriffe, Wortkombinationen, Sprachbilder und ganze Sätze mit auf den Sprachindex gesetzt werden könnten.
Sollte und müsste es nicht Ziel einer solchen Initiative sein, dass am Ende jegliche Fundamentalkritik an den herrschenden Verhältnissen bereits im Keim erstickt würde (George Orwell lässt grüßen)?
Wer einem Künstler wie Naidoo, der sich immer wieder gegen Rassismus und Fremdenhass eingesetzt hat, auf die Schnelle mal nach rechts schiebt, verhält sich wie ein Arzt, der ohne eine Anamnese durchgeführt zu haben zu einem Patienten mit Kopf- und Gliederschmerzen sagt, bei den Symptomen könnte es sich um eine schwere Erkrankung handeln, die innerhalb weniger Stunden zum Tod führt.
Wer sich mit der Berichterstattung über Naidoo auseinandersetzt, findet einen Journalismus vor, der unter dem Deckmantel der Aufklärung eine Denkweise transportiert, die dem Geist unserer liberalen Demokratie entgegensteht. Ein Journalismus kommt zum Vorschein, der von Einseitigkeit, Voreingenommenheit, von fehlender (emotionaler) Distanz zum Gegenstand der Berichterstattung geprägt ist und mit reichlich Lust an der publizistischen Macht darauf setzt, zu exkommunizieren.
Einer der Höhepunkte dieses Journalismus besteht darin, verdeckt oder offen zum Ausschluss der kritisierten Person aus der Öffentlichkeit aufzurufen („Weshalb Xavier Naidoo aber auf Vox noch Sendezeit eingeräumt wird, bleibt hingegen das Geheimnis des Senders.“ [1]).
Wer die Berichterstattung zum neuen Lied von Naidoo liest, stößt auf einen Journalismus, der die Geschichte vom unerschrockenen Streiter für Demokratie intoniert, in dem er vorgibt, durch „Haltung“ gefährliches rechtes Gedankengut bereits im Keim ersticken zu wollen.
Doch aufgepasst, das ist nur eine sehr durchsichtige Hülle.
Unter der Hülle – und das ist der schizophrene Moment bei diesem Journalismus – kommt eine Berichterstattung zum Vorschein, die Züge dessen trägt, was sie zu bekämpfen vorgibt.
In einem Land, in dem Journalisten unter Freigabe ihrer Chefredakteure mehr oder weniger offen ein Auftrittsverbot für einen Künstler fordern, der in einem seiner Lieder von Politikern als Marionetten singt, muss etwas Grundlegendes mit der Presse nicht stimmen.
Dass hier allgemein von der Presse gesprochen wird, hat seinen Grund: Ein Blick auf die News-Suche bei Google zeigt, dass sich nahezu eine gesamte Medienlandschaft mit einer Stimme (siehe dazu die angeführten Schlagzeilen unten) gegen Naidoo erhebt. Ob Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, um nur einige Medien zu nennen: Einigkeit besteht darin, dass die Kritik, die Naidoo in seinem Lied artikuliert, ungeheuerlich und unerträglich ist.
Und damit wird erneut genau jenes Phänomen sichtbar, gegen das viele Mediennutzer seit Jahren Sturm laufen, das aber immer wieder vonseiten führender Redakteure abgestritten wird, nämlich: Bei bestimmten gesellschaftlichen und politischen Themen ist eine Berichterstattung zu beobachten, die aus einem „Guss“ ist. [2] Abweichende Meinungen und Ansichten, die innerhalb dieser Medien auch prominent Platz eingeräumt bekommen, sind selten.
Doch warum reagieren so viele Journalisten auf das Lied von Naidoo auf eine Weise, als stünde der Untergang der Demokratie bevor?
Auch wenn die Frage an dieser Stelle nur oberflächlich behandelt werden kann: Ein Grund ist sicherlich die Uniformität eines journalistischen Feldes, das nach außen nicht genug von Pluralismus, von Toleranz und Vielfalt reden kann, aber in seiner inneren Verfasstheit ein Abbild politischer Konformität ist, die abweichenden Ansichten gegenüber kaum intoleranter sein könnte.
Der Umgang von Journalisten mit dem Sänger Xavier Naidoo zeigt, dass hier ein, nennen wir es: „Weltbildjournalismus“ am Werk ist, der eines der zentralen Qualitätskriterien journalistischer Arbeit, nämlich: Objektivität, ohne zu zögern zur Seite schiebt, wenn die eigenen politischen Wirklichkeitsvorstellungen irritiert werden.
Dieser Journalismus mag in einer modernen, großen Redaktion entstehen, aber wenn man ihn betrachtet, wirkt er, als käme er aus einer Miniholzkiste, in der für ein kritisches Denken kein Platz ist.
Diesem Journalismus fehlt aber nicht nur die Bereitschaft zu Objektivität, er lässt auch ein zentrales Antriebsmuster vermissen, das für diesen Beruf notwendig ist: Neugier.
Er will nicht wissen, warum, wieso, weshalb etwas passiert (womit er dann tatsächlich auch einen Wert für die Mediennutzer hätte). Er macht sich erst gar nicht die Mühe herauszufinden, was genau die Motivation von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims ist, diesen Songtext zu verfassen, indem er mit dem Künstler oder seinen Bandmitgliedern redet. Er will nicht erfahren, verstehen, nachdenken und daraus dann eine saubere journalistische Arbeit entstehen lassen.
Dieser Journalismus will nichts anderes, als seine eigene vorgefertigte Meinung zum besten zu geben – reichlich Überzeugung anstelle von Wissen ist seine Devise.
Naidoo sagte einmal 2014 in einem Interview zu seiner Musik: „…und irgendwann habe ich die Musik auch erkannt als Mittel, um Dampf abzulassen. Aber eben auch um mit schönen Melodien, schön gesungen, aber doch vielleicht die eine oder andere Botschaft, die aufrüttelt, da reinzupacken. Und das war immer mein Konzept. Ich liebe Balladen, ich liebe einfach ganz schöne romantische Lieder, wo es um Liebe geht, aber ich liebe es auch das gleiche Konzept anzuwenden, um dann aber eben was reinzuhauen, wo es Dir die Schuhe auszieht, wo Du tatsächlich beleidigend wirst. Das ist dann Kunst. Das muss man immer wieder sehen. Wenn ich hier Frau Merkel oder Herrn Gauck jetzt persönlich begegnen würde, würde ich […] so freundlich sein, wie ich kann, aber trotzdem würden wir natürlich unsere Diskussion haben können, ich wäre niemals unfreundlich. In der Kunst brauche ich dieses Element, um Aufmerksamkeit zu bekommen und meinen Punkt zu machen, um den Leuten klar zu machen: Ok, ich habe keine Angst. Das ist auch immer wichtig, dass die Leute merken, der hat keine Angst, der ist bereit seine Meinung zu sagen, er ist bereit, seine Karriere aufs Spiel zu setzen – das denken ja immer viele – und dazu bin ich auch bereit, weil sonst habe ich keine Lust, dieses Leben so zu leben.“
Ein Journalismus, der sich objektiven Maßstäben verpflichtet fühlt und neugierig ist, würde solche Aussagen, die dem Leser auch helfen könnten, Naidoos Vorgehen einzuordnen, anführen – aber das passiert nicht.
Wir können einen Journalismus beobachten, der geradezu zur Hochform aufläuft, wenn er wittert, dass ein Akteur durch ein mediales Standgericht für vogelfrei erklärt werden darf. Während ein schlimmer Völkerrechtsbruch [3] ihm allenfalls einen müden Blick abverlangt, fangen Tastaturen unter ihm förmlich an zu glühen, wenn es jemand wagt, sein eng gestecktes politisches Weltbild anzutasten. Politischer Nonkonformismus ist für ihn das, was für die Kirche Ketzerei ist.
Dass dieser Journalismus inhaltlich einem Offenbarungseid gleichkommt, liegt nahe.
Da redet Xavier Naidoo, der als Kind nach eigenen Angaben immerhin selbst missbraucht wurde [4], in seinem Song von Kinderschändern in hohen gesellschaftlichen Kreisen, aber die Betriebsblindheit dieses Journalismus führt zu einem bizarren Verhalten. Anstatt eine schlimme Realität zu erkennen, nämlich dass Kindesmissbrauch auf allen gesellschaftlichen Ebenen stattfindet, verschließt er die Augen. Kritische Journalisten nähmen die Zeilen aus dem Song von Xavier Naidoo zum Anlass, um einmal selbst der Frage nachzugehen, was an diesen Vorwürfen, die der Sänger anspricht, eigentlich dran sein könnte.
Wie war das nochmal mit Mark Dutroux und den 27 toten Zeugen? [5]
Wie war das nochmal mit dem Waisenheim Casa Pia in Portugal (Tagesspiegel: „Vier Jahrzehnte lang hatte Portugals feine Gesellschaft Waisenknaben aus dem staatlichen Heim „Casa Pia“ in der Hauptstadt Lissabon missbraucht. Die Behörden hatten derweil weggeschaut, obwohl es Hinweise und Hilferufe gab. Damit kam der Verdacht auf, dass höchste Kreise der Gesellschaft in den Skandal verwickelt waren. Ein Pakt des Schweigens wird vermutet, um die Täter zu decken.“)? [6]
Wer war Jimmy Saville nochmal? [7]
Wie laufen die Ermittlungen in Sachen Edward Hearth, immerhin ehemaliger britischer Premierminister? [8]
Was war der Franklin Cover-up nochmal? [9]
Was hat es nochmal mit der Geschichte um Mandy Kopp auf sich? [10]
Zu welchen Erkenntnissen ist die BR-Redakteurin Ina Jung bei ihren Recherchen für die beiden ARD-Spielfilme zum Thema Kindesmissbrauch gekommen? [11]
Ein ergebnisoffener Journalismus würde sich diese Fragen, wenn er schon ein Urteil über die Aussagen von Naidoo fällen möchte, stellen.
Aber Vertreter eines über jeden Zweifel erhabenen „Qualitätsjournalismus“ können sicherlich auch anders vorgehen, beispielsweise wie die Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Leonie Feuerbach. In ihrem Artikel [12] schreibt sie davon, dass das Lied von Naidoo auf „…handfeste Verschwörungstheorien wie pädophile Politiker…“ anspiele. So einfach machen es sich Medien, die mit Nachdruck nicht sehen wollen. Pädophile Politiker? Verschwörungstheorie. Eine Handfeste auch noch dazu. Punkt. Abgehakt.
Man hätte auch schreiben können, dass es, wie im Fall Edward Heath, nicht um eine Verschwörungstheorie geht, sondern um Ermittlungen von Behörden. Aber vielleicht wäre das zu viel Differenzierung gewesen.
Besonders negativ fällt ein Artikel auf Spiegel Online auf, der sich mit dem Songtext „Marionetten“ auseinandersetzt und durch Nichterwähnung einer zentralen Information ein schiefes Bild zeichnet. [13]
Im Artikel von SPON-Autor Andreas Borcholte heißt es:
Natürlich hat es Nachrichtenwert, wenn ein populärer deutscher Sänger, der Millionen Platten verkauft hat und durch diverse Shows und Moderationen ein bekanntes TV-Gesicht ist, in einem Songtext Politiker als „Volks-in-die-Fresse-Treter“ bezeichnet und damit droht, sie „in Fetzen“ zu reißen. Da helfe auch „kein Verstecken hinter Paragrafen und Gesetzen“, wenn „der wütende Bauer mit der Forke“ dafür sorgt, „dass Ihr einsichtig seid“.
Folgende Stelle ist journalistisch hoch problematisch:
„…in einem Songtext Politiker als „Volks-in-die-Fresse-Treter“ bezeichnet und damit droht, sie „in Fetzen“ zu reißen.“
Wenn Naidoo in dem Song davon spricht, dass er “in Fetzen” reißen möchte, dann redet er von Kinderschändern bzw. Politikern, von denen er glaubt, dass einige Kinder missbrauchen.
Diese möchte er am liebsten “in Fetzen reißen”. [14]
Wer hier als Journalist seinen Lesern nicht mitteilt, in welchem Kontext Naidoo diese Aussage tätigt, bedient einen Journalismus, wie er fragwürdiger kaum sein kann.
Sicherlich darf man sich über dieses gewalttätige Bild echauffieren, aber hier wird so getan, als sei das harte, das brutale Wort, ja, das Bild der Gewalt nicht schon seit langer Zeit fester Bestandteil von Liedern, die man gar nicht mehr alle aufzählen kann. Hinzu kommt: Wer auch nur ein klein wenig mitfühlt, kann sich einigermaßen vorstellen, welches unfassbare Leid Kinderschänder ihren Opfern antun. Dass hier ein Künstler sehr deutliche Worte findet, mag vielleicht nicht jedem passen, aber realistisch betrachtet darf man davon ausgehen, dass es nicht wenige Menschen in der Bevölkerung gibt, die sehr ähnlich denken, wie Naidoo.
Außerdem: Die Wut, die in den Zeilen zum Ausdruck kommt, hat sicherlich auch mit Naidoos persönlicher Erfahrung als Missbrauchsopfer zu tun.
Warum erfolgen diese Differenzierungen nicht in dem Artikel auf Spiegel Online?
Der Text wurde immerhin nicht von einem Praktikanten geschrieben, sondern von einem erfahrenen Kulturredakteur des Spiegels.
Den Journalismus, wie er derzeit im Zusammenhang mit Naidoo im Großen und Ganzen zu beobachten ist, muss man als das bezeichnen, was er ist: gefährlich. Er verrät journalistische Ideale aus ideologischen Gründen. Er misst mit zweierlei Maß, double standards sind eines seiner Hauptmerkmale
.
Der bayerische Ministerpräsident sagte einmal in einer Fernsehsendung: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“ [15] Wo war da die Empörung der Medien? Das Prinzip ist klar: Medien empören sich dann, wenn es „den Richtigen“ trifft.
Eine Presse ist zu beobachten, die sich weigert, die Realität wahrzunehmen, aber stattdessen mit einer unerträglichen Portion Ignoranz die Wirklichkeit so formt, wie es in ihre politischen Überzeugungen passt.
Man kommt nicht umhin, von einem Theater des Absurden zu sprechen, wenn sich auf diese Weise agierende Medien seit Monaten im Selbstinszenierungsmodus als „Faktenfinder“ präsentieren und das alleinige Anrecht zur legitimen Deutung von Informationen beanspruchen.
Eine Medienlandschaft, wie sie gerade agiert, hat mit zur Entwicklung eines Klimas beigetragen, in dem der öffentliche politische Diskurs oft nur noch den Durchmesser eines Strohhalms hat.
Bisweilen finden sich Artikel in den Medien, die fragen, warum die Intellektuellen schweigen und sich so wenig in gesellschaftliche Debatten einmischen.
Die Antwortet lautet: Die Furcht großer Medien vor politischen Ansichten, die ihrer Meinung entgegenstehen, ist so groß, dass sie wie von Sinnen auf jeden einprügeln, der anderer Meinung ist.
Und deshalb müssen sich diejenigen, die sich mit Meinungen in der Öffentlichkeit zu Wort melden, die den Meinungen der Wächter über den öffentlichen Diskurs entgegenstehen, auf einen brutalen Spießrutenlauf einstellen, an dessen Ende die Exkommunikation aus der öffentlichen Gemeinschaft stehen kann.
Nur wenige Intellektuelle, Künstler etc. sind bereit, diesen Kampf aufzunehmen – Naidoo ist einer von ihnen. Hofiert werden hingegen jene Figuren des öffentlichen Lebens, die mit ihren „Einmischungen“ im öffentlichen Diskurs die vorherrschenden Ansichten des juste milieus rechtfertigen und legitimieren.
Das Absurde ist: Wir leben in einer Zeit, in der Medien voller Abscheu (zu Recht) auf das Totalitäre blicken, aber sie sind blind gegenüber dem totalitären Geist, der in ihrer eigenen Berichterstattung zum Ausdruck kommt. Man stelle sich nur einmal vor, was wäre, wenn in der heutigen Zeit ein Xavier Naidoo in einer WDR-Talkshow auftreten und Folgendes sagen und tun würde:
„Das Fernsehen macht hier so eine scheißliberale Sendung, wir haben hier die Möglichkeit antisozialistisch zu quatschen, wir können evolutionär reden, einige dürfen revolutionär reden, [aber] was passiert objektiv? An der Unterdrückung ändert sich überhaupt nichts. Das Fernsehen ist ein Unterdrückungsinstrument in dieser Massengesellschaft. Und deswegen ist es ganz klar, wenn überhaupt noch was passieren soll, hier, muss man sich gegen den Unterdrücker stellen und man muss parteiisch sein […] und deswegen mache ich jetzt hier mal diesen Tisch kaputt…[nimmt eine Axt, schlägt auf den Tisch ein, um den die Talkgäste versammelt sitzen und sagt weiter:] Scheiß Fernsehen! So, jetzt können wir weiter diskutieren.“ [16]
Wie weit würde die Empörungsspirale in den Medien erst bei solch einer Aktion gehen?
So sehr Medien zu loben sind, die gegenüber rechten Umtrieben besonders empfindlich sind, so sehr eine Presse gewünscht ist, die auf dem rechten Auge doppelt und dreifach scharf sehen darf, so sehr drängt sich beim Verhalten der Medien eine Frage auf, die zu einer ziemlich unangenehmen Antwort führen kann: Wie hätten eigentlich diejenigen Journalisten, die heute so schnell die „Nazi-Keule“ schwingen, reagiert, wenn sie selbst zu der wohl dunkelsten Zeit der Menschheitsgeschichte Journalisten gewesen und von dem Unfassbaren gehört hätten?
Wenn eine gesamte Medienlandschaft unter demokratischen Rahmenbedingungen, in der die Presse prinzipiell frei agieren kann, selbst nach den ersten Berichten zum Missbrauch an der Odenwaldschule ein Jahrzehnt benötigt, um in der Breite den Skandal als solches wahrzunehmen, dann will man sich nicht ausmalen, wie der eine oder andere von denjenigen Medienschaffenden, die sich heute als Vorkämpfer gegen rechts aufspielen, gehandelt hätten, wenn sie auf die brutalen Verbrechen eines totalitären Regimes gestoßen wären.
Das Schlimme ist: Wenn Medien auf inflationäre Weise jeden, der eine „krassere“ politische Meinung vertritt als die, die im juste milieu akzepiert ist (und dazu bedarf es nun wahrlich nicht viel) als „Rechten“ diffamieren wollen, besteht die große Gefahr, dass eine Desensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit gegenüber echten rechten Vorstößen in die gesellschaftliche Mitte erfolgt.
Wer als Journalist, nur weil es ihm aus ideologischen Gründen passt, jeden zum Rechten abstempelt, bei dem sich auf Biegen und Brechen – und sei es noch so absurd – irgendwie ein Bezugspunkt nach rechts konstruieren lässt, erweist dem wichtigen Kampf gegen rechts, dem Kampf gegen Ausländerfeinde und Rassisten einen Bärendienst.
Die Vehemenz, mit der Medien gegen Naidoo vorgehen, verweist auf ein großes Problem.
Im journalistischen Feld agieren Akteure, die eine stark ausgeprägte Disposition zur Anerkennung Anerkennung des Sagbaren und des Unsagbaren haben. Die Wahrnehmung in den Medien von gesellschaftlicher und politischer Wirklichkeit basiert auf einem fest verinnerlichten Weltbild, das von einem naiven Glauben an einen pluralistischen Liberalismus [17] erfüllt ist, innerhalb dessen kein Platz für „Systemkritik“ ist.
Über das Sprachbild, das Naidoo gebraucht, aber auch über den Inhalt, der mit ihm transportiert wird, kann man sicherlich diskutieren.
Aber ein Lied ist keine soziologische Doktorarbeit. Ein Song, der eine Botschaft loswerden will, der auf eine stark zugespitzte Art Herrschaftskritik formuliert, muss sich nicht der differenzierenden Sprache einer kritischen Machtstrukturforschung bedienen.
Aber, selbst wenn er es täte: Auch dann wäre ihm die Kritik der Medien gewiss, denn: In Teilen des journalistischen Feldes ist ein naiver Glaube an die vorherrschende Ordnung festzustellen, der es nicht erlaubt, durch den Schleier, der zwischen dem politischen Schein und Sein liegt, zu schauen.
Wenn gerade die Wächter der Demokratie jede Grundsatzkritik, die auf Schwachstellen im demokratischen Gefüge verweist, als völlig abwegig und unbegründet abtun, hat die Demokratie ein ernsthaftes Problem.
Eine Presse, die ihre Berichterstattung nicht von ihren eigenen Vorurteilen leiten ließe, hätte sich zunächst einmal über die lange Geschichte der „Marionetten-Metapher“ kundig gemacht. Sie hätte mit Historikern, Literaturwissenschaftlern, kritischen Politologen, kritischen Machtstrukturforschern und Extremismusforschern geredet. Sie würden offen und ohne gleich in den Modus des obersten Anklägers der Nation überzugehen, mit Naidoo und seiner Band reden, sie würde sich inhaltlich genauer auf die Aussagen des Liedes einlassen, recherchieren, perspektivieren, ihre Recherchen den Mediennutzern zugänglich machen, um ihnen selbst ihre Schlüsse zu dem Sänger, der vermutlich von jetzt an nur noch mit dem Adjektiv „umstritten“ [18] in den Medien angeführt wird, überlassen.
Doch ein „Weltbildjournalismus“ vermag so nicht vorzugehen.
Auswahl an aktuellen Schlagzeilen zu Naidoo:
– Neuer Eklat um Xavier Naidoo: Wer bremst ihn? (Stuttgarter Zeitung)
– Warum Xavier Naidoos Lyrik so gefährlich ist (Stern)
– Pop und Politik – Und wieder grüßt der Rechtspopulismus (Süddeutsche Zeitung)
– Neuer Song Xavier Naidoo verankert mit Pop rechtsextremes Gedankengut im Mainstream (Kölner Stadtanzeiger)
– Mannheimer Popsänger: Neuer Ärger um Xavier Naidoo (Stuttgarter Nachrichten)
Lieber Xavier, Du bist die ärmste Marionette von allen (ZEIT Online)
– Xavier Naidoo? Näi, du! Er wandelt mal wieder auf dem (zu) rechten Weg (Watson)
– Nach massiver Kritik an neuem Song – Xavier Naidoo zeigt bei Konzert, dass er nichts verstanden hat (Huffingtonpost)
– Liebe Xavier-Naidoo-Fans, ich glaube, auch ihr habt den Verstand verloren (Huffington Post)
– Die verlorenen Söhne Mannheims (Huffington Post)
– „Hurensöhne Mannheims“: Warum man Xavier Naidoo gar nicht hart genug angehen kann (Huffington Post)
– „Eindeutig rechtsradikal“ (Mannheimer Morgen)
– Landtagspräsidentin: „Aufruf zur Selbstjustiz“ (Mannheimer Morgen)
– Xavier Naidoo ein Hassprediger? Viel Kritik für neuen Song (Kurier)
– MOPO-Kommentar Xavier Naidoo: Lieder für die braune Jukebox (Hamburger Morgenpost)
– PR-Profi Xavier Naidoo ist nicht zu helfen (Hamburger Abendblatt)
– Sänger droht Politikern mit der Mistgabel – „Spinnt Xavier Naidoo jetzt völlig?“ (tz.de)
– „Plump und hassschürend“: Naidoo weiter in der Kritik (General Anzeiger)
– Grüne wirft Xavier Naidoo Rechtspopulismus vor (Schwäbische.de)
– BILD fragte nach! Das sagen deutsche Promis zu Naidoos Hasslied (Bild.de)
– Radio Bremen storniert zwei Konzertpräsentationen (Weser Kurier)
– Xavier Naidoo provoziert mit Populismus-Pop (Badische Zeitung)
– „Steilvorlage für Extremisten aller Art“ Politiker laufen Sturm gegen Hetzer (Blick.ch)
– Xavier Naidoo: Grüne Jugend fordert erneut Ausschluss von Sommerfestival (rosenheim24)
– HUK distanziert sich von Söhne-Song (Neue Presse Coburg)
– Würden Sie Xavier Naidoo immer noch fürs Blue Balls buchen? (zentralplus)
– Wirbel um „Volksverräter“-Song von Xavier Naidoo (Wochenblick)
– Neuer Song Xavier Naidoo sorgt mit fragwürdigen „Marionetten“-Text für Aufregung (Express.de)
Dieser Text wurde zuerst am 09.05.2017 auf www.rubikon.news unter der URL <https://www.rubikon.news/artikel/medienhetze-gegen-systemkritik> veröffentlicht. Lizenz:Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH (CC BY-NC-ND 4.0)