Falschmeldungen als Dienstleistung

Von Published On: 23. Mai 2017Kategorien: Allgemein

Das Pentagon hat private Unternehmen beauftragt, Propagandamaterial herzustellen, das zu den „Lügen und Betrügereien“ des IS in den sozialen Netzwerken einen Ausgleich schaffen soll, so das Präsidium.

 

Ein Angestellter des Verteidigungsministeriums bestätigte diese digitale Taktik der Kriegsführung als Reaktion auf die gestrigen Enthüllungen des Präsidiums, dass eine britische PR-Firma $540 Millionen vom US Militär erhalten habe, um Informercials und Falschmeldungen für den Irak zu produzieren. Bell Pottinger – ein Unternehmen, das bereits in der Vergangenheit Debatten auslöste, da es repressive Regimes unterstützt – habe auch schon falsche Al Quaida Propaganda DVDs hergestellt. Diese waren dahingehend codiert, jeden, der sie sich ansah, zu überwachen – so ein ehemaliger Mitarbeiter.

 

Der offizielle Sprecher des Pentagon gab keine Details über die Art des Materials, das die Unternehmen für das Pentagon produzierten, bekannt. Er sagte lediglich, dass das hergestellte  „robuste Online-Programm“ nur „wahrheitsgemäße Informationen verwendet, die auf das örtliche Publikum zugeschnitten sind, um die Lügen und Täuschungen des ISIL (islamischen Staates) zu bekämpfen.

 

Er sagte, dass die Zusammenarbeit aus informativen Operationen zur Bekämpfung der Al Quaida und Taliban-Online-Propaganda entstanden seien. Man wolle Professionalität und Know-how beider Seiten, militärisch und unternehmerisch, in der Zusammenarbeit ausschöpfen.

 

Der Videoredakteur Martin Wells, der an dem Bell-Pottinger-Projekt in Bagdad in den Jahren 2006 bis 2008 arbeitete, sagte gegenüber dem Präsidium, er habe Nachrichtensegmente hergestellt, die aussehen sollten, als ob sie von einem arabischen Sender produziert worden wären. Er fügte hinzu, er habe auch gefälschte Al Quaida-Filme produziert. Sie wurden mit einem eingebetteten Code auf CD aufgezeichnet, der die Verbindung zu einem Google Analytics-Konto herstellte, sobald die Filme mit der Media-Streaming-Anwendung RealPlayer geöffnet wurden. Dadurch erhielt das Pentagon eine Liste der IP-Adressen, von denen die CDs abgespielt wurden.

 

Das Pentagon wollte sich nicht dazu äußern, ob es mit ähnlichen Taktiken auch gegen den islamischen Staat vorgehe.

 

PR-Guru Lord Tim Bell, der zum Zeitpunkt des Irak-Vertrages den Vorsitz bei Bell Pottinger inne hatte, sagte, er sei „stolz“ auf die Arbeit der Firma.

 

„Wir haben viel dazu beigetragen, die Situation zu klären“, erklärte er der Sunday Times, die mit dem Präsidium gemeinsam an der Story arbeitete. „Und das ist nicht alles. Natürlich konnten wir das entstandene Chaos nicht verhindern, aber es war ein Teil der amerikanischen Propagandamaschinerie.“

 

Nach einem Management-Buy-out im Jahr 2012 änderten sich die Besitzverhältnisse. Die derzeitige Organisation hat keine Verbindungen mehr mit der Abteilung, für die Wells seinerzeit arbeitete und die 2011 aufgelöst wurde.

 

Sowohl die  Dschihadisten-Gruppen als auch die Medien haben sich, seit Bell Pottinger am Pentagon-Programm im Irak arbeitete, drastisch weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit dauert von spätestens 2006 bis 2011.

 

Quellen:

The Independent: US government spent over $500m on fake Al-Qaeda propaganda videos that tracked location of viewers <http://tinyurl.com/jne9k24>

 

Salon.com: U.S. paid P.R. firm $540 million to make fake al-Qaida videos in Iraq propaganda program <http://www.salon.com/2016/10/03/u-s-paid-p-r-firm-540-million-to-make-fake-al-qaida-videos-in-iraq-propaganda-program/>

 

Bureau of Investigative Journalism: Fake News and False Flags. How the Pentagon paid a British PR firm $500 million for top secret Iraq propaganda <http://tinyurl.com/hswoxbb>

 

Dieser Text wurde zuerst am 04.10.2016 auf Mintpressnews.com unter der URL <http://www.mintpressnews.com/pentagon-using-private-contractors-to-create-anti-isis-themed-fake-news/221106/> veröffentlicht. (Lizenz: CC 3.0 International)

Falschmeldungen als Dienstleistung

Von Published On: 23. Mai 2017Kategorien: Allgemein

Das Pentagon hat private Unternehmen beauftragt, Propagandamaterial herzustellen, das zu den „Lügen und Betrügereien“ des IS in den sozialen Netzwerken einen Ausgleich schaffen soll, so das Präsidium.

 

Ein Angestellter des Verteidigungsministeriums bestätigte diese digitale Taktik der Kriegsführung als Reaktion auf die gestrigen Enthüllungen des Präsidiums, dass eine britische PR-Firma $540 Millionen vom US Militär erhalten habe, um Informercials und Falschmeldungen für den Irak zu produzieren. Bell Pottinger – ein Unternehmen, das bereits in der Vergangenheit Debatten auslöste, da es repressive Regimes unterstützt – habe auch schon falsche Al Quaida Propaganda DVDs hergestellt. Diese waren dahingehend codiert, jeden, der sie sich ansah, zu überwachen – so ein ehemaliger Mitarbeiter.

 

Der offizielle Sprecher des Pentagon gab keine Details über die Art des Materials, das die Unternehmen für das Pentagon produzierten, bekannt. Er sagte lediglich, dass das hergestellte  „robuste Online-Programm“ nur „wahrheitsgemäße Informationen verwendet, die auf das örtliche Publikum zugeschnitten sind, um die Lügen und Täuschungen des ISIL (islamischen Staates) zu bekämpfen.

 

Er sagte, dass die Zusammenarbeit aus informativen Operationen zur Bekämpfung der Al Quaida und Taliban-Online-Propaganda entstanden seien. Man wolle Professionalität und Know-how beider Seiten, militärisch und unternehmerisch, in der Zusammenarbeit ausschöpfen.

 

Der Videoredakteur Martin Wells, der an dem Bell-Pottinger-Projekt in Bagdad in den Jahren 2006 bis 2008 arbeitete, sagte gegenüber dem Präsidium, er habe Nachrichtensegmente hergestellt, die aussehen sollten, als ob sie von einem arabischen Sender produziert worden wären. Er fügte hinzu, er habe auch gefälschte Al Quaida-Filme produziert. Sie wurden mit einem eingebetteten Code auf CD aufgezeichnet, der die Verbindung zu einem Google Analytics-Konto herstellte, sobald die Filme mit der Media-Streaming-Anwendung RealPlayer geöffnet wurden. Dadurch erhielt das Pentagon eine Liste der IP-Adressen, von denen die CDs abgespielt wurden.

 

Das Pentagon wollte sich nicht dazu äußern, ob es mit ähnlichen Taktiken auch gegen den islamischen Staat vorgehe.

 

PR-Guru Lord Tim Bell, der zum Zeitpunkt des Irak-Vertrages den Vorsitz bei Bell Pottinger inne hatte, sagte, er sei „stolz“ auf die Arbeit der Firma.

 

„Wir haben viel dazu beigetragen, die Situation zu klären“, erklärte er der Sunday Times, die mit dem Präsidium gemeinsam an der Story arbeitete. „Und das ist nicht alles. Natürlich konnten wir das entstandene Chaos nicht verhindern, aber es war ein Teil der amerikanischen Propagandamaschinerie.“

 

Nach einem Management-Buy-out im Jahr 2012 änderten sich die Besitzverhältnisse. Die derzeitige Organisation hat keine Verbindungen mehr mit der Abteilung, für die Wells seinerzeit arbeitete und die 2011 aufgelöst wurde.

 

Sowohl die  Dschihadisten-Gruppen als auch die Medien haben sich, seit Bell Pottinger am Pentagon-Programm im Irak arbeitete, drastisch weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit dauert von spätestens 2006 bis 2011.

 

Quellen:

The Independent: US government spent over $500m on fake Al-Qaeda propaganda videos that tracked location of viewers <http://tinyurl.com/jne9k24>

 

Salon.com: U.S. paid P.R. firm $540 million to make fake al-Qaida videos in Iraq propaganda program <http://www.salon.com/2016/10/03/u-s-paid-p-r-firm-540-million-to-make-fake-al-qaida-videos-in-iraq-propaganda-program/>

 

Bureau of Investigative Journalism: Fake News and False Flags. How the Pentagon paid a British PR firm $500 million for top secret Iraq propaganda <http://tinyurl.com/hswoxbb>

 

Dieser Text wurde zuerst am 04.10.2016 auf Mintpressnews.com unter der URL <http://www.mintpressnews.com/pentagon-using-private-contractors-to-create-anti-isis-themed-fake-news/221106/> veröffentlicht. (Lizenz: CC 3.0 International)