Vermögende sind selten Schuldner
Die Wahrheit über Schulden
Schulden gelten als etwas Schlechtes, das man wieder loswerden muss. Sogar im Fernsehen lernen wir, wie man möglichst schnell raus aus den Schulden kommt. Geldvermögen dagegen hat einen guten Ruf. Wer Geldvermögen bildet, sorgt vor. Das bringen wir schon unseren Kleinsten bei und lassen sie Geld ins Sparschwein stecken oder aufs Sparbuch einzahlen.
Subjektiv und aus Sicht eines Einzelnen betrachtet, mögen beide Sichtweisen auch ihre Berechtigung haben. Objektiv und für die Gesamtheit ist die ungleiche Bewertung dagegen nicht gerechtfertigt. Denn Geldvermögen und Schulden sind lediglich zwei Seiten derselben Medaille. Man kann Geldvermögen nur bilden, wenn ein anderer dafür gleich hohe Schulden macht. Erst durch Schulden wird Geldvermögen also möglich. Das ist ein wichtiger Zusammenhang, der den meisten Leuten nicht bewusst ist.
Anders ist das beim Sachvermögen, also etwa bei Immobilien, Edelmetallen, Schmuck, Rohstoffen oder Unternehmensanteilen. Dem Sachvermögen stehen keine Schulden gegenüber. Die Crux bei dieser Vermögensart aber ist: Sie lässt sich nicht so leicht vermehren wie das Geldvermögen, und deshalb basiert ein großer Teil unseres wachsenden „Reichtums“ auf dem Vermögen aus Geld.
Deshalb ist es auch kein Wunder, dass wir immer wieder die Nachricht lesen, das weltweite Geldvermögen sei auf neue Rekordhöhen gestiegen. Oft wird diese Meldung mit der Einschätzung garniert, dies geschehe trotz der Schuldenkrise. Dabei liegt darin gar kein Gegensatz, sondern das eine ist sogar eine logische Konsequenz des anderen.
Im Prinzip verhält es sich mit dem Geldvermögen nämlich so, als würde man am Strand ein Loch graben und den ausgegrabenen Sand daneben anhäufen. Der Sandhaufen kommt nur dadurch zu Stande, dass gleichzeitig auch das Loch entsteht. Und genauso ist es beim Geldvermögensberg: Diesen gibt es nur deshalb, weil es auch ein Schuldenloch gibt.
Mehr Geldvermögen erhöht nicht das Gesamtvermögen
Damit sollte auch deutlich werden, dass durch das Anhäufen von Geldvermögen niemals zusätzliches Vermögen in die Welt gesetzt wird. Denn wenn dem neuen Guthaben eine gleich hohe neue Schuld gegenübersteht, hebt sich beides gegenseitig auf. Das vorhandene Gesamtvermögen bleibt damit unverändert. Genauso ist es am Strand: Dort gibt es auch kein einziges Sandkorn mehr, nachdem der Sandhaufen entstanden ist.
Wie kann es also sein, dass wir uns auf der einen Seite freuen, wenn unser Geldvermögen steigt, auf der anderen Seite aber die Schulden verteufeln? Denn wenn das Geldvermögen wächst, was wir alle wünschen, müssen auch die Schulden wachsen.
Stellen Sie sich einmal im Gegenteil vor, die Schulden würden in größerem Umfang abgebaut. Wie sollte das geschehen, ohne gleichzeitig auch die Geldvermögen anzugreifen? Ein Ding der Unmöglichkeit! Eine sinkende Verschuldung zöge vielmehr auch schrumpfende Geldvermögen nach sich.
Die Krux mit dem Abbau der Staatsschulden
Besonders deutlich wird das bei der Staatsverschuldung, die ein wichtiger Bestandteil der gesamten Verschuldung ist. Die Staatsschulden stellen damit eine tragende Säule der Geldvermögen dar, die auf der anderen Seite der Gleichung stehen. Würden die Staatsschulden abgebaut, wie das immer wieder gefordert wird, müssten gleichzeitig private oder ausländische Schuldner für den Staat in die Bresche springen und sich ihrerseits noch mehr verschulden, um die Geldvermögen auf gleich hohem Niveau zu halten. Aber das ist unrealistisch, weil auch die privaten Schulden und die Schulden anderer Staaten schon jetzt zum Großteil exorbitant hoch sind.
Trotzdem hört man immer wieder Leute, die sich für einen staatlichen Schuldenabbau starkmachen. Man nimmt sie ernst und lädt sie in Talkshows ein, wo sie mit wichtiger Miene einem Millionenpublikum erklären dürfen, was ihrer Meinung nach zu tun ist. Die Parole „Raus aus den Schulden!“, ist beliebt, die Forderung „Weg mit eurem Geldvermögen!“ dagegen nicht. Nur manchmal hört man Menschen, die für einen Vermögensabbau eintreten – aber dann eher aus der linken Ecke, der es dabei hauptsächlich um das Geld der Reichen geht.
Die Mehrheit redet dagegen nur vom Sparen, obwohl damit noch niemals Staatsschulden abgebaut wurden. Dies gelang vielmehr fast immer nur durch Währungsreformen, Staatspleiten oder Schuldenschnitte. Zum Beispiel der Schuldenschnitt für Griechenland im Jahr 2012: Damals mussten die Inhaber griechischer Staatsanleihen auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten, sodass sich ihr Geldvermögen im gleichen Umfang wie die Staatsschulden verringerte. Ein anderes Beispiel war die Zypern-Rettung im Jahr 2013: Hier wurden die Guthaben von Bankkunden beschnitten.
Daran erkennt man auch, dass die Parole von der zwangsweisen Beschneidung des Vermögens sehr realitätsnah ist – auch wenn es die meisten Menschen nicht wahrhaben wollen. Ein wirklicher Abbau von Staatsschulden scheint ohne Zwangsmaßnahmen kaum denkbar – schließlich geben die wenigsten freiwillig ihr Vermögen her.
Eine Staatspleite kann jedes Schuldenland treffen
Man sollte sich auch nicht dem Glauben hingeben, dass Staatspleiten nur auf „exotische“ Länder wie Griechenland, Zypern oder Argentinien (im Jahr 2002) beschränkt blieben. Solche Staaten bilden gewissermaßen nur die Vorhut. Denn auch die vermeintlich sicheren Anlagehäfen wie Deutschland oder die USA sind mit diesen Ländern in einem wichtigen Punkt vergleichbar: Auch diese Regierungen sind nur so lange zahlungsfähig, wie sie alte Schulden durch neue ersetzen können. Auch sie sind also einzig und allein auf die Bereitschaft der Kreditgeber angewiesen. Bis auf Weiteres können sie sich dieser zwar sicher sein, aber wenn erst einmal Zweifel an der Kreditwürdigkeit aufkommen, werden immer mehr Geldvermögensbesitzer versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Dann könnten auch diese Länder schnell auf dem Trockenen sitzen.
Dass dieser Fall irgendwann eintreten wird, erscheint umso wahrscheinlicher, wenn man sich folgenden Zusammenhang vor Augen führt: Die Mengen an Geld und Geldvermögen auf der einen Seite sowie die entsprechenden Schuldenmengen, die ihnen gegenüberstehen, sind zu stetigem Wachstum verdammt. Schon eine Stagnation und erst recht eine nachhaltige Schrumpfung führen zu erheblichen Problemen.
Vermögende sind selten Schuldner
Das liegt daran, dass die Schulden regelmäßig bedient werden müssen – das heißt, es sind stets Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten. Dafür muss immer ausreichend Geld im Umlauf sein. Und hierin liegt das Problem: Denn diejenigen, die Geld besitzen, die also Geldvermögen angehäuft haben, sind meist nicht identisch mit denjenigen, die Geld schulden. Damit steht ein großer Teil des Geldes gar nicht direkt für Zins- und Tilgungszahlungen zur Verfügung. Sondern es gehört Leuten oder Unternehmen, die solche Zahlungen nicht leisten müssen, die ihr Geld lieber bunkern.
Wie sollen dann aber die bestehenden Schuldner noch an genügend Geld kommen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen? Ganz klar: Dafür muss Geld neu in Umlauf gebracht werden. Dies geht in unserem heutigen System aber nur durch neue Schulden, und damit ist die Spirale perfekt. Denn neue Schulden bedeuten wieder neue Verpflichtungen, die aber nur bedient werden können, wenn noch mehr Geld in Umlauf kommt und so weiter und so fort…
Würde die Geldmenge dagegen über längere Zeit schrumpfen, gäbe es immer mehr Schuldner, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Es käme zu Pleiten, die wiederum neue Pleiten hervorriefen, weil dadurch andere Schuldner in die Bredouille kämen. So entstünde eine Spirale in die entgegengesetzte Richtung, die letztlich zum Zusammenbruch führen würde.
Dies ist zum Beispiel in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre passiert, auch Große Depression genannt. Und genau deshalb sind die Notenbanken so erpicht darauf, ein anhaltendes Schrumpfen der Geldmenge zu verhindern. Sie tun im Gegenteil seit Jahren alles, um die Geldmengen weiter wachsen zu lassen. Mit ihren Geldkanonen sind die Zentralbanken ohnehin die Letzten, die das System aus wachsenden Mengen an Schulden und Geld noch aufrechterhalten können. Andere Schuldner, insbesondere die Staaten, stoßen zusehends an ihre Grenzen.
Irgendwann jedoch werden auch die Notenbanken an ihre Grenzen stoßen. Und dann wird es Zeit für einen Neuanfang – ähnlich, wie wenn man bei einem Computer die Festplatte putzt. Dann muss das Gros der Schulden gestrichen werden, so dass das System wieder von nahezu null anfangen kann. Heikler Nebeneffekt: Dabei wird mit einem Schlag auch das Gros der Geldvermögen vernichtet. Wohl dem also, der in dieser Situation kein Geldvermögen hat.
Vermögende sind selten Schuldner
Die Wahrheit über Schulden
Schulden gelten als etwas Schlechtes, das man wieder loswerden muss. Sogar im Fernsehen lernen wir, wie man möglichst schnell raus aus den Schulden kommt. Geldvermögen dagegen hat einen guten Ruf. Wer Geldvermögen bildet, sorgt vor. Das bringen wir schon unseren Kleinsten bei und lassen sie Geld ins Sparschwein stecken oder aufs Sparbuch einzahlen.
Subjektiv und aus Sicht eines Einzelnen betrachtet, mögen beide Sichtweisen auch ihre Berechtigung haben. Objektiv und für die Gesamtheit ist die ungleiche Bewertung dagegen nicht gerechtfertigt. Denn Geldvermögen und Schulden sind lediglich zwei Seiten derselben Medaille. Man kann Geldvermögen nur bilden, wenn ein anderer dafür gleich hohe Schulden macht. Erst durch Schulden wird Geldvermögen also möglich. Das ist ein wichtiger Zusammenhang, der den meisten Leuten nicht bewusst ist.
Anders ist das beim Sachvermögen, also etwa bei Immobilien, Edelmetallen, Schmuck, Rohstoffen oder Unternehmensanteilen. Dem Sachvermögen stehen keine Schulden gegenüber. Die Crux bei dieser Vermögensart aber ist: Sie lässt sich nicht so leicht vermehren wie das Geldvermögen, und deshalb basiert ein großer Teil unseres wachsenden „Reichtums“ auf dem Vermögen aus Geld.
Deshalb ist es auch kein Wunder, dass wir immer wieder die Nachricht lesen, das weltweite Geldvermögen sei auf neue Rekordhöhen gestiegen. Oft wird diese Meldung mit der Einschätzung garniert, dies geschehe trotz der Schuldenkrise. Dabei liegt darin gar kein Gegensatz, sondern das eine ist sogar eine logische Konsequenz des anderen.
Im Prinzip verhält es sich mit dem Geldvermögen nämlich so, als würde man am Strand ein Loch graben und den ausgegrabenen Sand daneben anhäufen. Der Sandhaufen kommt nur dadurch zu Stande, dass gleichzeitig auch das Loch entsteht. Und genauso ist es beim Geldvermögensberg: Diesen gibt es nur deshalb, weil es auch ein Schuldenloch gibt.
Mehr Geldvermögen erhöht nicht das Gesamtvermögen
Damit sollte auch deutlich werden, dass durch das Anhäufen von Geldvermögen niemals zusätzliches Vermögen in die Welt gesetzt wird. Denn wenn dem neuen Guthaben eine gleich hohe neue Schuld gegenübersteht, hebt sich beides gegenseitig auf. Das vorhandene Gesamtvermögen bleibt damit unverändert. Genauso ist es am Strand: Dort gibt es auch kein einziges Sandkorn mehr, nachdem der Sandhaufen entstanden ist.
Wie kann es also sein, dass wir uns auf der einen Seite freuen, wenn unser Geldvermögen steigt, auf der anderen Seite aber die Schulden verteufeln? Denn wenn das Geldvermögen wächst, was wir alle wünschen, müssen auch die Schulden wachsen.
Stellen Sie sich einmal im Gegenteil vor, die Schulden würden in größerem Umfang abgebaut. Wie sollte das geschehen, ohne gleichzeitig auch die Geldvermögen anzugreifen? Ein Ding der Unmöglichkeit! Eine sinkende Verschuldung zöge vielmehr auch schrumpfende Geldvermögen nach sich.
Die Krux mit dem Abbau der Staatsschulden
Besonders deutlich wird das bei der Staatsverschuldung, die ein wichtiger Bestandteil der gesamten Verschuldung ist. Die Staatsschulden stellen damit eine tragende Säule der Geldvermögen dar, die auf der anderen Seite der Gleichung stehen. Würden die Staatsschulden abgebaut, wie das immer wieder gefordert wird, müssten gleichzeitig private oder ausländische Schuldner für den Staat in die Bresche springen und sich ihrerseits noch mehr verschulden, um die Geldvermögen auf gleich hohem Niveau zu halten. Aber das ist unrealistisch, weil auch die privaten Schulden und die Schulden anderer Staaten schon jetzt zum Großteil exorbitant hoch sind.
Trotzdem hört man immer wieder Leute, die sich für einen staatlichen Schuldenabbau starkmachen. Man nimmt sie ernst und lädt sie in Talkshows ein, wo sie mit wichtiger Miene einem Millionenpublikum erklären dürfen, was ihrer Meinung nach zu tun ist. Die Parole „Raus aus den Schulden!“, ist beliebt, die Forderung „Weg mit eurem Geldvermögen!“ dagegen nicht. Nur manchmal hört man Menschen, die für einen Vermögensabbau eintreten – aber dann eher aus der linken Ecke, der es dabei hauptsächlich um das Geld der Reichen geht.
Die Mehrheit redet dagegen nur vom Sparen, obwohl damit noch niemals Staatsschulden abgebaut wurden. Dies gelang vielmehr fast immer nur durch Währungsreformen, Staatspleiten oder Schuldenschnitte. Zum Beispiel der Schuldenschnitt für Griechenland im Jahr 2012: Damals mussten die Inhaber griechischer Staatsanleihen auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten, sodass sich ihr Geldvermögen im gleichen Umfang wie die Staatsschulden verringerte. Ein anderes Beispiel war die Zypern-Rettung im Jahr 2013: Hier wurden die Guthaben von Bankkunden beschnitten.
Daran erkennt man auch, dass die Parole von der zwangsweisen Beschneidung des Vermögens sehr realitätsnah ist – auch wenn es die meisten Menschen nicht wahrhaben wollen. Ein wirklicher Abbau von Staatsschulden scheint ohne Zwangsmaßnahmen kaum denkbar – schließlich geben die wenigsten freiwillig ihr Vermögen her.
Eine Staatspleite kann jedes Schuldenland treffen
Man sollte sich auch nicht dem Glauben hingeben, dass Staatspleiten nur auf „exotische“ Länder wie Griechenland, Zypern oder Argentinien (im Jahr 2002) beschränkt blieben. Solche Staaten bilden gewissermaßen nur die Vorhut. Denn auch die vermeintlich sicheren Anlagehäfen wie Deutschland oder die USA sind mit diesen Ländern in einem wichtigen Punkt vergleichbar: Auch diese Regierungen sind nur so lange zahlungsfähig, wie sie alte Schulden durch neue ersetzen können. Auch sie sind also einzig und allein auf die Bereitschaft der Kreditgeber angewiesen. Bis auf Weiteres können sie sich dieser zwar sicher sein, aber wenn erst einmal Zweifel an der Kreditwürdigkeit aufkommen, werden immer mehr Geldvermögensbesitzer versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Dann könnten auch diese Länder schnell auf dem Trockenen sitzen.
Dass dieser Fall irgendwann eintreten wird, erscheint umso wahrscheinlicher, wenn man sich folgenden Zusammenhang vor Augen führt: Die Mengen an Geld und Geldvermögen auf der einen Seite sowie die entsprechenden Schuldenmengen, die ihnen gegenüberstehen, sind zu stetigem Wachstum verdammt. Schon eine Stagnation und erst recht eine nachhaltige Schrumpfung führen zu erheblichen Problemen.
Vermögende sind selten Schuldner
Das liegt daran, dass die Schulden regelmäßig bedient werden müssen – das heißt, es sind stets Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten. Dafür muss immer ausreichend Geld im Umlauf sein. Und hierin liegt das Problem: Denn diejenigen, die Geld besitzen, die also Geldvermögen angehäuft haben, sind meist nicht identisch mit denjenigen, die Geld schulden. Damit steht ein großer Teil des Geldes gar nicht direkt für Zins- und Tilgungszahlungen zur Verfügung. Sondern es gehört Leuten oder Unternehmen, die solche Zahlungen nicht leisten müssen, die ihr Geld lieber bunkern.
Wie sollen dann aber die bestehenden Schuldner noch an genügend Geld kommen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen? Ganz klar: Dafür muss Geld neu in Umlauf gebracht werden. Dies geht in unserem heutigen System aber nur durch neue Schulden, und damit ist die Spirale perfekt. Denn neue Schulden bedeuten wieder neue Verpflichtungen, die aber nur bedient werden können, wenn noch mehr Geld in Umlauf kommt und so weiter und so fort…
Würde die Geldmenge dagegen über längere Zeit schrumpfen, gäbe es immer mehr Schuldner, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Es käme zu Pleiten, die wiederum neue Pleiten hervorriefen, weil dadurch andere Schuldner in die Bredouille kämen. So entstünde eine Spirale in die entgegengesetzte Richtung, die letztlich zum Zusammenbruch führen würde.
Dies ist zum Beispiel in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre passiert, auch Große Depression genannt. Und genau deshalb sind die Notenbanken so erpicht darauf, ein anhaltendes Schrumpfen der Geldmenge zu verhindern. Sie tun im Gegenteil seit Jahren alles, um die Geldmengen weiter wachsen zu lassen. Mit ihren Geldkanonen sind die Zentralbanken ohnehin die Letzten, die das System aus wachsenden Mengen an Schulden und Geld noch aufrechterhalten können. Andere Schuldner, insbesondere die Staaten, stoßen zusehends an ihre Grenzen.
Irgendwann jedoch werden auch die Notenbanken an ihre Grenzen stoßen. Und dann wird es Zeit für einen Neuanfang – ähnlich, wie wenn man bei einem Computer die Festplatte putzt. Dann muss das Gros der Schulden gestrichen werden, so dass das System wieder von nahezu null anfangen kann. Heikler Nebeneffekt: Dabei wird mit einem Schlag auch das Gros der Geldvermögen vernichtet. Wohl dem also, der in dieser Situation kein Geldvermögen hat.