Symbolbild (Bild: Mohamed Hassan, PxHere, CC0)

Ehemaliger ukrainischer Abgeordneter über die Tarnoperation der Nord Stream-Sprengung

Wie westliche Geheimdienste den internationalen Terrorismus lenken

Von Thomas Röper , veröffentlicht am: 9. Juli 2024, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 22.05.2024 auf www.anti-spiegel.ru unter der URL <https://anti-spiegel.ru/2024/wie-westliche-geheimdienste-den-internationalen-terrorismus-lenken/> veröffentlicht. Lizenz: © Thomas Röper, Anti-Spiegel

In einem Interview hat der ehemalige ukrainische Abgeordnete Andrej Derkatsch Ergebnisse von Untersuchungen über die Finanzierung des internationalen Terrorismus veröffentlicht. Die Zahlungen, auch für die Tarnoperation der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, führt demnach in die USA.

Am Sonntag habe ich über ein Interview mit Andrej Derkatsch berichtet [1], das ich komplett veröffentlichen wollte. Nun ist es so weit, aber ich muss ein paar erläuternde Worte dazu vorausschicken.

Stammleser des Anti-Spiegel kennen Andrej Derkatsch gut, denn ich berichte seit 2019 über die korrupten Geschäfte des Biden-Clans in der Ukraine und habe darüber auch das Buch „Das Ukraine-Kartell“ geschrieben, das derzeit leider nicht verfügbar ist [2].

Wer das Buch gelesen hat, der weiß, wer Andrej Derkatsch ist, denn er war es, der 2020 die Telefonate zwischen dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko und US-Vizepräsident Biden aus dem Jahr 2016 veröffentlicht hat. Derkatsch hat damals auch weitere Dokumente und Kontoauszüge veröffentlicht, die die Vorwürfe gegen Joe und Hunter Biden belegt haben.

Mit seinen Enthüllungen hat Derkatsch Joe Biden so sehr verärgert, dass eine der ersten Amtshandlungen der Biden-Regierung darin bestand, Sanktionen gegen Derkatsch zu verhängen. Damit hatte man es so eilig, dass diese Sanktionen gegen Derkatsch und andere, die mit den Enthüllungen zu tun hatten, schon während der Amtsübergabe Mitte Januar 2021, also schon vor Bidens offiziellem Amtsantritt, verhängt wurden.

Inzwischen musste Derkatsch aus der Ukraine fliehen und lebt in Minsk. Dort hat er im Januar ein interessantes Interview gegeben, das ich damals übersetzt habe [3]. In dem Interview sprach er über die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, aber es klang so, als würden seine Informationen die US-Version der Geschichte mit den ukrainischen Tauchern unterstützen, die die Pipelines von einem kleinen Segelboot aus gesprengt haben sollen. Da diese Version vollkommen unrealistisch ist, war ich sehr verwundert [4], dass Derkatsch die Version mit Details über die ukrainischen Taucher unterstützte, denn die Recherchen und Untersuchungen von Derkatsch sind normalerweise sehr gut.

Nun hat Derkatsch Licht ins Dunkel gebracht, denn er hat der weißrussischen Nachrichtenagentur BelTA letzte Woche ein Interview gegeben, in dem er die Ergebnisse seiner Recherchen genauer beschrieben hat [5]. Nun folgt die Übersetzung des kompletten Interviews.

Screenshot: Kettner Edelmetalle, erstellt am 27.5.2024 – 16:27:05, https://www.kettner-edelmetalle.de/news/russland-erhebt-schwere-anschuldigungen-gegen-burisma-und-die-bidens-11-04-2024)

Beginn der Übersetzung

Yuri Groyerov, BelTA: Vor kurzem tauchten Informationen über eine Erklärung auf, die von Ihnen und einer Reihe von Abgeordneten der russischen Staatsduma sowie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie Dugin unterzeichnet wurde, der übrigens selbst Opfer des Terrorismus wurde. Wir alle erinnern uns an den tragischen Tod seiner Tochter. Diese Erklärung über die Begehung und Finanzierung des Terrorismus wurde den Justizbehörden der USA, Frankreichs, Deutschlands, Zyperns und Russlands übermittelt. Wir kennen die Reaktion der russischen Seite, das russische Ermittlungskomitee hat ein Strafverfahren eingeleitet. Was denken sie, welche weiteren Aussichten hat dieses Vorgehen?

Andrej Leonidovich Derkatsch: Die Erklärung selbst ist eine Zusammenstellung von Dokumenten, Beweisen und Beschreibungen von Straftaten, die wir während der Vorbereitung der Erklärung gefunden haben. Und unsere berechtigte Forderung an die Strafverfolgungsbehörden der USA, Deutschlands, Zyperns, Frankreichs und Russlands ist es, objektive und vor allem öffentliche Ermittlungen durchzuführen, auch in den Zwischenstadien. Es geht um die strafrechtliche Verfolgung der an terroristischen Taten Beteiligten, der Sponsoren des Terrorismus, unabhängig von ihrer amtlichen Stellung und Gerichtsbarkeit. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben dieser Tätigkeit. Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass die Registrierung oder Einleitung eines Strafverfahrens vor dem Ermittlungskomitee der Russischen Föderation ein wichtiger internationaler Präzedenzfall ist, der gewisse Konsequenzen haben wird, auch für diejenigen, die den Terrorismus sponsern.

Warum sprechen wir über Finanzierung? Weil die Finanzierung des Terrorismus eine dieser nicht-öffentlichen, verdeckten Formen der Beteiligung an Terrorismus ist. Und alle, die den Terrorismusunterstützen, müssen verstehen, dass sie für ihre Verbrechen, für ihre Aktivitäten, für ihre Beteiligung an terroristischen Aktionen zur Rechenschaft gezogen werden.

Was ist sonst noch wichtig? In diesem Dokument sind auch alle Informationen und Daten über die Beteiligung des Unternehmens „Burisma“, seiner Gründer und Mitarbeiter an der Finanzierung terroristischer Aktivitäten vollständig erfasst. Für uns ist absolut klar, dass die Familie Biden und ihre Partner nachweislich in die Finanzierung des Terrorismus verwickelt sind. Jetzt ist es die Aufgabe der Ermittlungsbehörden, durch Ermittlungsmaßnahmen zu beschreiben, zu beweisen und Anklage zu erheben.

Groyerov: Aber um es ganz einfach zu sagen: Wie sind „Burisma“ und die mit ihr verbundene Familie Biden in die Finanzierung von Terrorismus verwickelt? Vielleicht anhand von Beispielen.

Derkatsch: Wir haben praktisch alle Geldbewegungen durch „Burisma“ und die Überweisungen über „Morgan Stanley“ zu einer Firma namens „Rosemont Seneca“ zurückverfolgt. Diese Firma ist mit Bidens Sohn verbunden und gehört ihm. Wir haben alle Transfers aufgedeckt. Der US-Kongress weiß von all diesen Transfers und verwendet diese Dokumente als Beweis für den Handel mit politischer Einflussnahme.

Aber das Strafverfahren, das gegen „Burisma“ eingeleitet wurde und unter Generalstaatsanwalt Schokin aktiv ermittelt wurde, wurde etwa 2020 geschlossen. Die Bestechungssumme betrug 50 Millionen und wir haben diese Dokumente in den Berichten der Staatsanwälte, die diesen Prozess untersucht haben, gefunden. Sechs Millionen wurden in bar an die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden übergeben, um den Fall „Burisma“ abzuschließen. Alles wurde dokumentiert und die Person, die das Geld übergab, wurde von einer Kamera aufgenommen. Es war einer der Angestellten von „Burisma“, ein gewisser Anwalt namens Kitscha.

Ganz Europa schaute auf die größte Bestechungssumme in bar, sechs Millionen Dollar. Diese sechs Millionen Dollar wurden beschlagnahmt und dienten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt als Beweismittel. Durch einen geheimen Gerichtsbeschluss, den wir auch vorgelegt haben, wurde dieses Geld an eine Militäreinheit des ukrainischen Militärnachrichtendienstes zur Durchführung von terroristischen Aktionen überwiesen.

Dann explodierten die Nord-Stream-Pipelines; dann kam der Terroranschlag auf Prilepin (Autobombenanschlag am 06.05.2023 in Nischni Nowgorod auf den russischen Schriftsteller und Politiker. Ab 2017 übernahm er militärische Aufgaben in der Volksrepublik Donezk, Anm. d. Red.) und Dugina (russische Journalistin. Starb am 20.08.2022 in einem Vorort von Moskau bei einem Autobombenanschlag. Anm. d. Red.). Es folgte eine Reihe weiterer Terroranschläge. Die Leiter der ukrainischen Geheimdienste, wie Maljuk, wie Budanow, machen kein Hehl daraus, dass sie Aktionen mit außerbudgetären Geldern durchführen, das kann man auch aus ihren Interviews herauslesen. Hier wird also die ganze Kette nachgezeichnet und es gibt daran keinen Zweifel.

Die Familie Biden, oder besser gesagt, die Partner der Familie Biden, haben den Terrorismus gesponsert und haben sich vor der Bestrafung für Korruption und Geldwäsche in der Ukraine versteckt.

Screenshot: X (Twitter), Kastus Kalinouski Regiment, erstellt am 27.5.2024 – 16:57:02, https://x.com/belwarriors/status/ 1622268067999793155)

Groyerov: Also hat „Burisma“, die schon berühmte „Burisma“, Bestechungsgelder gezahlt, um dieses Verfahren zu stoppen.

Derkatsch: Es waren nicht nur sechs Millionen, sondern insgesamt etwa 18 Millionen. Ein Teil des Geldes kam von Slotschewsky für die Drohnenarmee. (Anm. d. Red.: Slotschewsky kontrollierte die zypriotische Firma Brociti Investments Limited. Burisma Holdings ist eine Tochter dieser Firma. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm gegen Slotschewsky Ermittlungen auf. Ihm wurde vorgeworfen, dass er als Minister für natürliche Ressourcen der Ukraine seine Verbindungen zum Staat unrechtmäßig ausgenutzt hat.)

Groyerov: Gut. Warum reden wir dann über sechs Millionen, weil das der Betrag ist, den man auf frischer Tat ertappt hat?

Derkatsch: Der Rest des Geldes wurde der Drohnenarmee übergeben, wieder durch einen geheimen Gerichtsbeschluss. Wenn das so öffentlich ist, warum wird dann der Gerichtsbeschluss geheim gehalten? Damit Journalisten später nach dem Gerichtsbeschluss suchen können?

Die Informationen über die Drohnenarmee wurden vor allem von ukrainischen Journalisten gefunden, die jetzt in der Ukraine arbeiten. Wir haben diesen Gerichtsbeschluss auch, wir haben ihn auch gezeigt. Die Drohnenarmee ist eigentlich dieselbe Geschichte wie Terrorismus. Es geht um den Tod von Menschen, es geht nicht einmal um Schäden an der Infrastruktur.

Zweitens sehen wir die ganzen Lieferketten für den Militärnachrichtendienst der Ukraine von amerikanischen Unternehmen. Wir sehen die Sponsoren, die dort tätig sind. Ich habe auch anderes Material, wir haben detailliertere Informationen darüber. Diese Informationen betreffen auch die Finanzierung des russischen Freiwilligenkorps und des sogenannten Kalinouski-Regiments (Anm. d. Red.: Das Kastus-Kalinouski-Regiment ist ein militärischer Verband aus belarussischen Freiwilligen, welcher in die Ukrainischen Streitkräfte eingegliedert ist.).

Wenn wir über die Koordinierung der Tätigkeit der amerikanischen Geheimdienste und Medien mit den ukrainischen Geheimdiensten sprechen: Am 25. Februar wurde in der „New York Times“ ein Artikel, den man als historisch bezeichnen kann, veröffentlicht, der die Tätigkeit der CIA bei der Bildung von Spezialeinheiten in der Struktur des ukrainischen Militärnachrichtendienstes und Sicherheitsdienstes beschreibt. Er beschrieb zum Beispiel die Einrichtung von 12 Stützpunkten an den Grenzen zu Belarus und Russland. Auch wurde erzählt, wie diese Einheiten ausgebildet wurden, wer die Ausbilder waren und wie diese Einheiten gebildet wurden. Das war am 25. Februar.

Nach diesem Tag begannen die Angriffe des russischen Freiwilligenkorps im Gebiet Belgorod. Einen Monat später besucht Sicherheitsberater Sullivan zum ersten Mal die Ukraine. Drei Tage später gab es den Terroranschlag auf die Crocus City Hall. Nach einer weiteren Zeit dann die Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporoschje.

Es ist also eine ziemlich synchrone Entwicklung, wenn in der amerikanischen Gesellschaft Informationen über die Möglichkeit, Notwendigkeit und Wirksamkeit terroristischer Aktionen verbreitet werden. Aktionen gegen einen verbündeten Staat, gegen Russland, gegen Belarus, als Mittel zur Eindämmung Russlands und zur Zufügung größtmöglichen Schadens. Mit anderen Worten, der Öffentlichkeit wird beigebracht, dass Terrorismus eine akzeptable Form der Kriegsführung ist. Das wird ihnen beigebracht. Das nennt man kognitive Kriegsführung.

Groyerov: Nun, wenn wir über die Nord-Stream-Pipelines sprechen, wenn wir alle Untersuchungen betrachten, die durchgeführt wurden, vielleicht mit Ausnahme der von Hersh, dann herrscht im Westen die Meinung vor, dass irgendwelche ukrainischen Superschwimmer sie gesprengt haben. Ich weiß, dass sie nicht dieser Meinung sind.

Derkatsch: Wir haben dieses Problem gründlich untersucht, und es ist sowohl in der Erklärung als auch in der Ergänzung dazu dargelegt. Aber als diese Meinung im Westen aufkam, beschrieben die „Washington Post“, die „New York Times“ und, wenn ich mich recht erinnere, „The Hill“ die Geschichte der Tscherwinsky-Gruppe als wären sie Robin Hoods, die die Nord-Stream-Pipelines in die Luft gesprengt haben. (Anm. d. Red.: Tscherwinsky war Kommandeur der ukrainischen Spezialkräfte und Mitarbeiter des Geheimdienstes.)

Wir haben praktisch die gesamte Gruppe identifiziert. Ich kann Ihnen einige der Dokumente geben, einige von ihnen werden in der Ermittlung gebraucht. Diese ganze Gruppe ist identifiziert worden, da ist Andrej Anatoljewitsch Burgomistrenko, eine interessante Person, auf die wir später zurückkommen werden. Da ist Roman Tscherwinsky selbst. Da ist Sergey Anatoljewitsch Kuznetsow, ein Offizier der 7. Direktion für Gegenspionage des Geheimdienstes SBU (Inlandsgeheimdienst, Anm. d. Red.). Bei denen herrscht ja auch immer ein Durcheinander, sie wechseln vom SBU zum Militärnachrichtendienst GUR und vom GUR zum SBU, so eine bunte Gruppe war das. Dann Oleg Jurjewitsch Varvara. Dann Ruslan Rudenko, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Bila Zerkwa. Eine interessante Person. Und jetzt eine Frau, Marina Alexandrovna Sitalo, 50 Jahre alt. Eine der besten technischen Taucherinnen der Ukraine.

Diese Information hat noch niemand gesehen. Sie ist eine Spezialistin, auch in der Herstellung von Unterwasser-Luftgemischen. Sie hat Taucherfahrung in verschiedenen Teilen der Welt. Ihr Mann ist ebenfalls Trainer im Spezialtauchen.

Diese Schwimmer hatten die Funktion einer Tarnoperation. Vielleicht sind sie auch getaucht.

Sie wurden über einen langen Zeitraum trainiert. Zuerst in der Region Schytomyr, dort gibt es den Sokolovsky-Steinbruch, etwa 110 Meter tief. Anfangs haben sie dort trainiert, dann in Rumänien in der Nähe des NATO-Stützpunktes Mangalea, wo sie an South Stream trainiert haben. Dann haben sie eine große Yacht gemietet und wurden nach Polen verlegt. Es gab auch eine kleinere Yacht, die „Andromeda“, über die die westlichen Medien auch berichteten. Sie bekamen auch rumänische Pässe.

All dies geschah unter der Leitung von Christopher Smith. Er war damals der zweite Mann in der US-Botschaft in der Ukraine. Ein sehr bekannter CIA-Mann. Heute ist er stellvertretender Staatssekretär für Osteuropa (EE) und politische Strategie und regionale Angelegenheiten (PRA) im Büro für Europäische und Eurasische Angelegenheiten. Der Mann wurde befördert, er hatte ein sehr gutes persönliches Verhältnis zum ehemaligen Leiter des GUR, Burba. Und er war auch an der Vorbereitung dieser Operation beteiligt.

Kyrylo Budanow ist sein Zögling (Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine, Anm. d. Red.). Er ist eine interessante Person, die von der CIA beauftragt wurde, alle Aktionen der Tarnoperation an den Nord- Stream-Pipelines durchzuführen und zu koordinieren, was er auch tat.

Der Chef des Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine, Kyrylo Budanow, besucht die vorgeschobenen Stellungen der ukrainischen Streitkräfte in Bakhmut, 28.12.2022 (Foto: Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine, Wikimediai Commons, CC0)

Groyerov: Die Tiefe der Nord Stream Pipelines am Ort der Sprengung beträgt nach unterschiedlichen Angaben 75 bis 85 Meter. Und diese Leute haben in Tiefen von bis zu 100 Metern trainiert. Das heißt, sie waren theoretisch dazu in der Lage.

Derkatsch: Wenn eine Tarngeschichte erfunden wird, wird sie sehr gut gemacht. Wir kennen die Erfahrung der CIA oder des MI6 bei der Vorbereitung von Tarnaktionen. Sie haben viel Erfahrung darin, mit Hilfe von Stellvertretern oder Tarngeschichten eine bestimmte Position einzunehmen, um sich der Verantwortung zu entziehen. Das ist auch das, was tatsächlich passiert ist.

Wir haben uns vom Thema Tscherwinsky entfernt. Tscherwinsky ist eine sehr interessante Person. Er ist einer der Beteiligten an der Geschichte in Belarus, als ehemalige Mitglieder der Wagner-Gruppe 2020 unter dem Vorwand angeworben wurden, angeblich einen Putsch in Belarus durchzuführen. In Wirklichkeit sollten sie, wie Sie sich erinnern werden, in ein Flugzeug steigen, dann sollte ein Notfall im ukrainischen Luftraum eintreten, das Flugzeug sollte zur Landung gezwungen werden und dann sollten sie verhaftet werden. Die Provokation scheiterte dank der Arbeit des belarussischen KGB und der russischen Geheimdienste. Sie wurde aufgedeckt und Tscherwinsky war direkt an der Operation beteiligt.

Die zweite Situation hat das gleiche internationale Ausmaß. Es geht um die Geschichte mit den Nord-Stream-Pipelines. Auch hier geht es um Tscherwinsky. Und vier Tage, nachdem die Informationen veröffentlicht wurden, ist er plötzlich verschwunden. Wo sollen wir ihn jetzt suchen? Und wie? In dem Land ist ein Mann verschwunden, ein Oberst ist aus dem Untersuchungsgefängnis verschwunden. Sollen wir ihn in Guantánamo suchen oder wo haben sie ihn versteckt? Wie lange ist er schon verschwunden? Das ist eine sehr ernste Frage.

Eine weitere interessante Person ist Andrey Burgomistrenko selbst. Er leitete lange Zeit das Unternehmen „Radon“. Was ist das für ein Unternehmen? Das sind sechs Betriebe in der Ukraine, die sich mit radioaktiven Abfällen beschäftigen, auch mit hoch radioaktiven Abfällen. Burgomistrenko ist ein Spezialist in diesem Bereich.

Wir prüfen derzeit Informationen über die Arbeit ukrainischer Geheimdienste an der Entwicklung einer schmutzigen Bombe. Das bedeutet, dass nukleare Erpressung für die ukrainische Führung zur Norm geworden ist. Sie haben das sowohl vor Beginn der Militäroperation als auch während sie lief getan. Wir geben heute bekannt, dass wir das untersuchen, damit unsere sogenannten Nichtpartner im Westen das verstehen und später nicht sagen, sie hätten davon nichts gehört.

Ich habe nur eine Frage: Wissen sie davon oder sind sie nicht daran beteiligt und leiten sie diesen Prozess vom Standpunkt der Eskalation aus? Das ist eigentlich eine sehr wichtige und ernsthafte Frage.

Das ist nur ein Bestandteil des Systems für Maßnahmen zur Eskalation. So würde ich es formulieren. Wir sprechen hier über einige ziemlich große und komplexe Prozesse, aber das sind alles ziemlich gefährliche und beängstigende Sachen.

Beispielsweise hat FBI-Direktor Christopher Wray erst vorgestern mitgeteilt, dass er mit Terroranschlägen in den USA rechnet, ähnlich wie auf die Crocus City Hall. Ich möchte Christopher Wray raten, seinem CIA-Kollegen Fragen zu stellen.

Glauben die wirklich, dass, wenn sie Freizügigkeit zulassen, wenn sie politische Morde zulassen, wenn sie terroristische Aktionen durch den ukrainischen Geheimdienst zulassen, wenn die Geheimdienstchefs fröhlich und enthusiastisch die Details dieser Morde erzählen, wie es Maljuk getan hat, dass das nicht auf die USA zurückfallen wird? Wenn ihnen verschiedene Thinktanks, Fachleute und Technologen, Dokumente vorbereiten, glauben die, dass sie auf der anderen Seite des Ozeans geschützt sind, während sie mit Menschen, ihren Schicksalen, ihren Leben spielen? Das Wichtigste ist, dass diejenigen, die Terroristen ausbilden und trainieren, in ihrem eigenen Land einen Querschläger bekommen, sie schaden der Sicherheit ihres Landes.

Derkatsch: Sie haben vielleicht Sullivans (Nationaler Sicherheitberater im Kabinett Biden. Anm. d. Red.) etwas peinliche, etwas riskante Reaktion auf die Einleitung des Strafverfahrens durch das russische Ermittlungskomitee gesehen. Er gibt dem IS die Schuld. Aber wer hat den IS gegründet?

Wenn der ehemalige und hoffentlich zukünftige US-Präsident Trump sagt, dass der IS von den Amerikanern geschaffen wurde, dann können wir ihm nicht widersprechen. Deshalb ist es auch nicht so eine gute Sache, den Schwarzen Peter hin und her zu schieben. Wichtig ist, dass wir verstehen, dass in der heutigen globalen Welt niemand sicher ist.

Screenshot: Focus, erstellt am 28.5.2024 – 13:06:15, https://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/politik-der-instabilitaet-geheimes-pentagon-papier-hat-die-us-regierung-die-terrormiliz-is-geschaffen_id_4707070.html)

Wenn wir darüber sprechen, was wir überhaupt machen, will ich sagen, dass die Einrichtung eines internationalen Tribunals überfällig ist. Wir arbeiten daran. Das kann in verschiedenen Formen realisiert werden. Erstens könnte ein internationales Register von Terroristen und Sponsoren des Terrorismus erstellt werden. Ein internationales Register der Schäden, die durch die Taten der NATO-Länder entstanden sind – dazu gehört Serbien, dazu gehört Afghanistan, dazu gehört der Irak, dazu gehören die nordafrikanischen Länder, dazu gehört Syrien, das gelitten hat.

Das sind Millionen von Menschen, die unter den Taten der NATO gelitten haben. Der Arbeitsprozess soll die Grundlagen und die Basis für die Durchführung fairer internationaler Gerichtsverfahren schaffen, um die Tatbestände von Terrorismus, Kriegsverbrechen, Korruption, Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit und Menschenrechtsverletzungen durch NATO-Mitglieder und ihre Regierungen, durch geheime und militärische Organisationen, Angriffe auf die nationale und wirtschaftliche Sicherheit, Untergrabung der Autorität von Staaten in der politischen Weltgemeinschaft und direkte Bedrohungen der nationalen Sicherheit einzelner Staaten und ganzer Regionen zu untersuchen.

Das ist ein komplizierter Name, aber er beschreibt die Aufgaben, die dieses internationale Tribunal zu erfüllen hat. Es muss teilweise noch in die internationale und staatliche Gesetzgebung integriert werden. Aber ohne das kommen wir nicht weiter. Die alte Weltordnung ist zusammengebrochen, eine neue Weltordnung gibt es nicht. Die Schaffung neuer Formen für die internationale Sicherheitskooperation ist eine Herausforderung.

In absehbarer Zeit wird das auch Belarus betreffen. Es gibt solche Anzeichen. Und ein sehr wichtiger Punkt: Im April gab es eine Provokation von einem interessanten Institut, vom Robert Lansing-Institut. Robert Lansing war, glaube ich, der 42. Außenminister der USA. Er ist der Onkel von Alan Dulles, dem Gründer der CIA. Die haben einen Artikel mit dem Titel „Anzeichen für russische Vorbereitungen für Provokationen in Belarus, um Minsk in den Krieg zu ziehen“ veröffentlicht. Das ist eine Wiederholung der Geschichte von 2020.

Man gewöhnt die Öffentlichkeit daran, dass es die Möglichkeit von terroristischen Aktionen im Namen Russlands in Belarus gibt.

Groyerov: In eine verständliche Sprache übersetzt: Müssen wir – und damit meine ich in erster Linie Belarus – auf einige Provokationsversuche seitens der Autoren dieser Stellungnahme vorbereitet sein?

Derkatsch: Nach den Medienberichten und den Äußerungen des belarussischen Präsidenten zu urteilen, ist Belarus immer auf solche Aktionen vorbereitet. Und warum? Weil eine ziemlich große Anzahl von Saboteuren oder Personen, die von den ukrainischen Geheimdiensten angeworben wurden, um den Transit von Waffen und Sprengstoff nach Russland zu organisieren, festgenommen wurde. Der belarussische Präsident hat das wiederholt in seinen Reden erwähnt. Über solche Fälle berichten die Medien fast ständig.

Aber worum geht es hier tatsächlich? Gegen Belarus und Russland wird ein kognitiver Krieg geführt. Was ist kognitive Kriegsführung? Das ist ein Krieg, der die Wahrnehmung der Welt verändert und die Menschen an die Möglichkeit illegaler terroristischer Aktionen gewöhnt. Und heute ist die Ukraine, woraus auch kein Hehl gemacht wird, eine Art Experimentierfeld für neue Technologien der Kriegsführung, für Kampfhandlungen, für den Einsatz von Terrorismus und für terroristische Aktionen.

Es ist aber wichtig, öffentlich über die Leute zu sprechen, die an diesem Prozess beteiligt sind. Und es sollte rechtliche Konsequenzen haben. Denn jede Untersuchung, jede journalistische Tätigkeit ist gut, aber wenn sie nicht in Dokumente, in Strafverfahren, in Strafverfolgung endet, dann bleiben das nur Worte.

Das ist also eine sehr wichtige Aufgabe sowohl für die Schaffung eines Internationalen Tribunals als auch für die Fragen des Registers. Es geht um die Einbeziehung der Öffentlichkeit, einer großen Zahl von Juristen, Anwälten für diese Tätigkeit, von internationalen Juristen, Vertretern verschiedener Länder, einer ausreichenden Zahl von Menschen, die bereit sind, diese Arbeit zu tun. Es ist wichtig, dies alles in den Rahmen der staatlichen und internationalen Gesetzgebung einzupassen.

Aber vor allem sollte dieser Prozess öffentlich sein. Öffentliche Register, öffentliche Erfassung der in den Terrorismus verwickelten Personen, der Sponsoren des Terrorismus, der Finanziers des Terrorismus. Wenn sie also in ein bestimmtes Land kommen wollen, sollte es keinen Platz für sie geben. Das muss nicht unbedingt ein europäisches Land sein. Die Länder des globalen Südens litten und leiden sehr unter Angriffen auf ihre Souveränität.

Groyerov: Es muss also das Prinzip der Unvermeidbarkeit von Bestrafung geben. Wenn sich die Leute dessen bewusst sind, wird das wahrscheinlich manchen davon abhalten. Aber ich erlaube mir, eine Frage zu stellen, die Ihnen vielleicht philosophisch erscheinen mag. Natürlich ist das, worüber wir jetzt sprechen, sehr wichtig, nämlich die Tatsache, dass wir diese Finanzierungsketten aufdecken und die Personen, die daran beteiligt sind, zeigen müssen, damit, wie man sagt, der Planet seine Helden persönlich sehen kann. Aber glauben Sie nicht, dass es, ohne all diese Bemühungen zu schmälern, ein Kampf gegen Windmühlen ist? Es ist doch wichtig, die Ursache zu bekämpfen. Und die Ursache ist nicht, dass ein Tscherwinsky oder ein Burgomistrenko aufgetaucht ist. Das ist bereits eine Folge. Sie sind nur Instrumente in den Händen irgendwelcher Leute. Die Ursachen liegen doch tiefer.

Derkatsch: Wollen Sie damit sagen, dass wir die Weltwirtschaft besiegen können? Denn hinter jeder Eskalation, hinter jedem militärischen Konflikt stehen Interessen, vor allem die des großen Geldes. Das sind neue Finanzströme, neue Logistikströme, Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes, die sehr viel Geld verdienen, Lobbyisten. Sie haben doch die Abstimmung im US-Kongress gesehen.

Screenshot: China Radio International.CRI, erstellt am 28.5.2024 – 13:24:19, https://german.cri.cn/kommentar/alle/3259/ 20220308/741061.html

Ein Teil der Republikaner stimmte dafür, ein anderer nicht. Und alle Demokraten stimmten für die Bereitstellung der Mittel. Es ist kein Geheimnis, wie viele Kongressabgeordnete mit Lobbyisten in Verbindung stehen und ihre Zukunft in Lobbyunternehmen oder in den Vorständen solcher Unternehmen sehen. Dieses System ist schwer zu bekämpfen.

Groyerov: Weil wir mit ihrer Initiative und mit der Erklärung begonnen haben, werde ich auch dazu Fragen stellen. Seit der Unterzeichnung der Erklärung ist fast ein Monat vergangen. Das russische Ermittlungskomitee hat seine Arbeit begonnen. Aber was ist mit den anderen Ländern? Ich weiß nicht, wie es in diesen Ländern ist, aber in Belarus gibt es ein Gesetz, das besagt, dass jeder, der sich an eine staatliche Behörde wendet, innerhalb eines Monats eine schriftliche Antwort erhalten muss. So ist das halt bei uns. Fast ein Monat ist schon vergangen. Gab es überhaupt eine Reaktion?

Derkatsch: Wir sollten nicht vergessen, dass ziemlich viele Menschen in Deutschland von der Explosion der Nord-Stream-Pipelines betroffen sind. Um es klar zu sagen: Nach verschiedenen Schätzungen hat Deutschland im Jahre 2022 300 Milliarden durch die Steigerung der Energiepreise verloren. Und es gibt dort sowohl politische Kräfte als auch Juristen, die bereit sind, prozessuale und juristische Schritte zu unternehmen, um eine Untersuchung zu erzwingen. Ich glaube, dass es solche Kräfte auch in Frankreich gibt, und auch in den USA gibt es bestimmte Anwälte, die bereit sind, sich in diesen Prozess einzuschalten.

Niemand wird es also zulassen, dass dieses Thema totgeschwiegen und aufgegeben wird. Und deshalb ist die Pause, die nach der Ankündigung der Einleitung eines Strafverfahrens eingetreten ist, die schmerzhafte Reaktion Sullivans auf der Pressekonferenz, eine Bestätigung dafür, dass die Ankündigung in der Tat qualitativ richtig verfasst war und genau ins Schwarze getroffen hat. Wir werden nun die weiteren Entwicklungen abwarten.

Ich denke, dass dieser internationale juristische Präzedenzfall auf jeden Fall Folgen haben wird. Das ist die Arbeit von uns allen, denn es betrifft alle: die Menschen in Belarus, die Menschen in der Ukraine, die Menschen in Russland. Deshalb ist es sehr wichtig, diese terroristischen Kriege, die kognitiven-terroristischen Kriege, die gegen die Bevölkerung geführt werden, zu erklären und in einfache Worte zu fassen. Damit die Menschen in jeder Stadt, in jedem Dorf wissen, dass sie zum Objekt der Beeinflussung durch die Geheimdienste, in diesem Fall der ukrainischen Geheimdienste, und im Großen und Ganzen der westlichen Geheimdienste und zu Opfern illegaler Aktionen werden können.

Groyerov: Wenn Sie von „ukrainischen Geheimdiensten“ sprechen, frage ich mich, wie Sie das sehen. Sind die eine Art unabhängiges Subjekt oder eher eine Fortsetzung als Instrument westlicher Geheimdienste?

Derkatsch: Sie sind ein Instrument westlicher Geheimdienste. Es hat einfach keinen Sinn, von irgendeiner Unabhängigkeit zu sprechen, weil die genau wissen, dass ihre Zukunft davon abhängt, wie sie ihren Herren dienen, und nicht davon, was in der Ukraine passiert. Das ist die Hauptmotivation für das, was sie tun, und sie sehen ihre Zukunft nicht in der Ukraine.

Groyerov: Gilt das auch für die politische Führung?

Derkatsch: Bei der politischen Führung kann man nicht von einem politischen Führer wie Selenskyj sprechen. Selenskyj ist ein Avatar, heute wird das Land von Jermak geführt ([6] Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Anm. d. Red.). Fast fünf Jahre, nachdem Selenskyjs Freunde aus ihren Ämtern entlassen wurden, gibt es niemanden mehr, der ihm ein Amt verdankt. Es gibt aber Leute, die ihre Stellen nur Jermak verdanken, die die Geheimdienste kontrollieren, die die Strafverfolgungsbehörden kontrollieren. Natürlich geben die Leiter dieser Behörden gewisse Informationen an Jermak weiter. Manche nicht.

Aber in Wirklichkeit ist es nicht Jermak, der die Entscheidung trifft, bestimmte Aktionen durchzuführen, sondern die Chefs der westlichen Geheimdienste. Sie informieren. Ja, das tun sie. Aber seit 2016, nach einem von Poroschenkos Anrufen bei Biden wegen der Terroranschläge auf der Krim, hat er ihm zweimal telefonisch versichert, dass er eine getroffene Entscheidung unterschrieben habe, dass alle derartigen Aktionen nur in Absprache mit den westlichen Geheimdiensten durchgeführt werden. Soweit ich weiß, hat niemand diesen Beschluss aufgehoben. Nur die Form hat sich geändert, die Tatsache, wer wen überhaupt informiert.

Das heißt, sie sind sich dessen bewusst, was geschieht, als Fortsetzung der organisierten kriminellen Gruppe Biden, Blinken, Nuland, in diesem Fall Selenskyj, Jermak oder vorher Poroschenko. Aber die Entscheidung treffen die Leute im Westen.

Groyerov: Hatte Selenskyj eine Chance? Wir erinnern uns doch, wie die einfachen Leute, auch hier in Belarus, die Nachricht von seinem Wahlsieg mit großer Begeisterung aufgenommen haben. Einige verstanden sofort, worum es ging, weil sie sich an all diese Geschichten, mit Fernsehserien und so weiter erinnerten, aber insgesamt kann ich für viele Menschen sprechen, die in ihm etwas Neues, Frisches, Junges, Charmantes sahen. Und nun hat sich das geändert.

Derkatsch: Das ist eigentlich ein anderes großes Thema. Ich hoffe, dass wir uns nicht zum letzten Mal treffen. Wir können später auch über die jüngste Geschichte der Ukraine und die Veränderungen von 2014 bis heute sprechen. Wie die Ukraine zu dem geworden ist, was sie heute ist. Das ist eine lange Geschichte. Ich fürchte, ein paar Stunden werden nicht ausreichen, um den Prozess im Detail zu beschreiben.

Groyerov: Dann nehme ich Sie beim Wort.

Derkatsch: Ich danke Ihnen.

Groyerov: Wir werden sicher wieder miteinander reden. Ich hoffe, dass wir noch einmal Gelegenheit dazu haben werden. Vielen Dank für das Gespräch.

Quellen:

[1] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Welche neuen Informationen über die Sprengung der Nord Streams bekannt geworden sind“, am 20.5.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/welche-neuen-informationen-ueber-die-sprengung-der-nord-streams-bekannt-geworden-sind/>
[2] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Probleme mit dem Verlag: Kaufen Sie meine Bücher nicht!“, am 17.5.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/probleme-mit-dem-verlag-kaufen-sie-meine-buecher-nicht/>
[3] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Neue Informationen über Bidens korrupte Geschäfte in der Ukraine“, am 11.1.2024:  <https://anti-spiegel.ru/2024/neue-informationen-ueber-bidens-korrupte-geschaefte-in-der-ukraine/>
[4] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Welche Aussagen in dem Interview mit Andrej Derkatsch warum sehr interessant waren“, am 15.1.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/welche-aussagen-in-dem-interview-mit-andrej-derkatsch-warum-sehr-interessant-waren/>
[5] YouTube, BelTA Nachrichtenagentur „ДЕРКАЧ: Сегодня страной руководит Ермак! // “Северные потоки”: кто взрывал? // Спецслужбы, Байден“, am 14.5.2024: <https://www.youtube.com/watch?v=d80-VBATx0Y>
[6] Tagesschau, Rebecca Barth, „Mehr als Selenskyjs rechte Hand?“, am 23.07.2022: <https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-jermak-101.html>

Ehemaliger ukrainischer Abgeordneter über die Tarnoperation der Nord Stream-Sprengung

Von Thomas Röper , veröffentlicht am: 9. Juli 2024, Kategorien: Geopolitik

Dieser Text wurde zuerst am 22.05.2024 auf www.anti-spiegel.ru unter der URL <https://anti-spiegel.ru/2024/wie-westliche-geheimdienste-den-internationalen-terrorismus-lenken/> veröffentlicht. Lizenz: © Thomas Röper, Anti-Spiegel

Symbolbild (Bild: Mohamed Hassan, PxHere, CC0)

Wie westliche Geheimdienste den internationalen Terrorismus lenken

In einem Interview hat der ehemalige ukrainische Abgeordnete Andrej Derkatsch Ergebnisse von Untersuchungen über die Finanzierung des internationalen Terrorismus veröffentlicht. Die Zahlungen, auch für die Tarnoperation der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, führt demnach in die USA.

Am Sonntag habe ich über ein Interview mit Andrej Derkatsch berichtet [1], das ich komplett veröffentlichen wollte. Nun ist es so weit, aber ich muss ein paar erläuternde Worte dazu vorausschicken.

Stammleser des Anti-Spiegel kennen Andrej Derkatsch gut, denn ich berichte seit 2019 über die korrupten Geschäfte des Biden-Clans in der Ukraine und habe darüber auch das Buch „Das Ukraine-Kartell“ geschrieben, das derzeit leider nicht verfügbar ist [2].

Wer das Buch gelesen hat, der weiß, wer Andrej Derkatsch ist, denn er war es, der 2020 die Telefonate zwischen dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko und US-Vizepräsident Biden aus dem Jahr 2016 veröffentlicht hat. Derkatsch hat damals auch weitere Dokumente und Kontoauszüge veröffentlicht, die die Vorwürfe gegen Joe und Hunter Biden belegt haben.

Mit seinen Enthüllungen hat Derkatsch Joe Biden so sehr verärgert, dass eine der ersten Amtshandlungen der Biden-Regierung darin bestand, Sanktionen gegen Derkatsch zu verhängen. Damit hatte man es so eilig, dass diese Sanktionen gegen Derkatsch und andere, die mit den Enthüllungen zu tun hatten, schon während der Amtsübergabe Mitte Januar 2021, also schon vor Bidens offiziellem Amtsantritt, verhängt wurden.

Inzwischen musste Derkatsch aus der Ukraine fliehen und lebt in Minsk. Dort hat er im Januar ein interessantes Interview gegeben, das ich damals übersetzt habe [3]. In dem Interview sprach er über die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, aber es klang so, als würden seine Informationen die US-Version der Geschichte mit den ukrainischen Tauchern unterstützen, die die Pipelines von einem kleinen Segelboot aus gesprengt haben sollen. Da diese Version vollkommen unrealistisch ist, war ich sehr verwundert [4], dass Derkatsch die Version mit Details über die ukrainischen Taucher unterstützte, denn die Recherchen und Untersuchungen von Derkatsch sind normalerweise sehr gut.

Nun hat Derkatsch Licht ins Dunkel gebracht, denn er hat der weißrussischen Nachrichtenagentur BelTA letzte Woche ein Interview gegeben, in dem er die Ergebnisse seiner Recherchen genauer beschrieben hat [5]. Nun folgt die Übersetzung des kompletten Interviews.

Screenshot: Kettner Edelmetalle, erstellt am 27.5.2024 – 16:27:05, https://www.kettner-edelmetalle.de/news/russland-erhebt-schwere-anschuldigungen-gegen-burisma-und-die-bidens-11-04-2024)

Beginn der Übersetzung

Yuri Groyerov, BelTA: Vor kurzem tauchten Informationen über eine Erklärung auf, die von Ihnen und einer Reihe von Abgeordneten der russischen Staatsduma sowie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie Dugin unterzeichnet wurde, der übrigens selbst Opfer des Terrorismus wurde. Wir alle erinnern uns an den tragischen Tod seiner Tochter. Diese Erklärung über die Begehung und Finanzierung des Terrorismus wurde den Justizbehörden der USA, Frankreichs, Deutschlands, Zyperns und Russlands übermittelt. Wir kennen die Reaktion der russischen Seite, das russische Ermittlungskomitee hat ein Strafverfahren eingeleitet. Was denken sie, welche weiteren Aussichten hat dieses Vorgehen?

Andrej Leonidovich Derkatsch: Die Erklärung selbst ist eine Zusammenstellung von Dokumenten, Beweisen und Beschreibungen von Straftaten, die wir während der Vorbereitung der Erklärung gefunden haben. Und unsere berechtigte Forderung an die Strafverfolgungsbehörden der USA, Deutschlands, Zyperns, Frankreichs und Russlands ist es, objektive und vor allem öffentliche Ermittlungen durchzuführen, auch in den Zwischenstadien. Es geht um die strafrechtliche Verfolgung der an terroristischen Taten Beteiligten, der Sponsoren des Terrorismus, unabhängig von ihrer amtlichen Stellung und Gerichtsbarkeit. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben dieser Tätigkeit. Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass die Registrierung oder Einleitung eines Strafverfahrens vor dem Ermittlungskomitee der Russischen Föderation ein wichtiger internationaler Präzedenzfall ist, der gewisse Konsequenzen haben wird, auch für diejenigen, die den Terrorismus sponsern.

Warum sprechen wir über Finanzierung? Weil die Finanzierung des Terrorismus eine dieser nicht-öffentlichen, verdeckten Formen der Beteiligung an Terrorismus ist. Und alle, die den Terrorismusunterstützen, müssen verstehen, dass sie für ihre Verbrechen, für ihre Aktivitäten, für ihre Beteiligung an terroristischen Aktionen zur Rechenschaft gezogen werden.

Was ist sonst noch wichtig? In diesem Dokument sind auch alle Informationen und Daten über die Beteiligung des Unternehmens „Burisma“, seiner Gründer und Mitarbeiter an der Finanzierung terroristischer Aktivitäten vollständig erfasst. Für uns ist absolut klar, dass die Familie Biden und ihre Partner nachweislich in die Finanzierung des Terrorismus verwickelt sind. Jetzt ist es die Aufgabe der Ermittlungsbehörden, durch Ermittlungsmaßnahmen zu beschreiben, zu beweisen und Anklage zu erheben.

Groyerov: Aber um es ganz einfach zu sagen: Wie sind „Burisma“ und die mit ihr verbundene Familie Biden in die Finanzierung von Terrorismus verwickelt? Vielleicht anhand von Beispielen.

Derkatsch: Wir haben praktisch alle Geldbewegungen durch „Burisma“ und die Überweisungen über „Morgan Stanley“ zu einer Firma namens „Rosemont Seneca“ zurückverfolgt. Diese Firma ist mit Bidens Sohn verbunden und gehört ihm. Wir haben alle Transfers aufgedeckt. Der US-Kongress weiß von all diesen Transfers und verwendet diese Dokumente als Beweis für den Handel mit politischer Einflussnahme.

Aber das Strafverfahren, das gegen „Burisma“ eingeleitet wurde und unter Generalstaatsanwalt Schokin aktiv ermittelt wurde, wurde etwa 2020 geschlossen. Die Bestechungssumme betrug 50 Millionen und wir haben diese Dokumente in den Berichten der Staatsanwälte, die diesen Prozess untersucht haben, gefunden. Sechs Millionen wurden in bar an die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden übergeben, um den Fall „Burisma“ abzuschließen. Alles wurde dokumentiert und die Person, die das Geld übergab, wurde von einer Kamera aufgenommen. Es war einer der Angestellten von „Burisma“, ein gewisser Anwalt namens Kitscha.

Ganz Europa schaute auf die größte Bestechungssumme in bar, sechs Millionen Dollar. Diese sechs Millionen Dollar wurden beschlagnahmt und dienten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt als Beweismittel. Durch einen geheimen Gerichtsbeschluss, den wir auch vorgelegt haben, wurde dieses Geld an eine Militäreinheit des ukrainischen Militärnachrichtendienstes zur Durchführung von terroristischen Aktionen überwiesen.

Dann explodierten die Nord-Stream-Pipelines; dann kam der Terroranschlag auf Prilepin (Autobombenanschlag am 06.05.2023 in Nischni Nowgorod auf den russischen Schriftsteller und Politiker. Ab 2017 übernahm er militärische Aufgaben in der Volksrepublik Donezk, Anm. d. Red.) und Dugina (russische Journalistin. Starb am 20.08.2022 in einem Vorort von Moskau bei einem Autobombenanschlag. Anm. d. Red.). Es folgte eine Reihe weiterer Terroranschläge. Die Leiter der ukrainischen Geheimdienste, wie Maljuk, wie Budanow, machen kein Hehl daraus, dass sie Aktionen mit außerbudgetären Geldern durchführen, das kann man auch aus ihren Interviews herauslesen. Hier wird also die ganze Kette nachgezeichnet und es gibt daran keinen Zweifel.

Die Familie Biden, oder besser gesagt, die Partner der Familie Biden, haben den Terrorismus gesponsert und haben sich vor der Bestrafung für Korruption und Geldwäsche in der Ukraine versteckt.

Screenshot: X (Twitter), Kastus Kalinouski Regiment, erstellt am 27.5.2024 – 16:57:02, https://x.com/belwarriors/status/ 1622268067999793155)

Groyerov: Also hat „Burisma“, die schon berühmte „Burisma“, Bestechungsgelder gezahlt, um dieses Verfahren zu stoppen.

Derkatsch: Es waren nicht nur sechs Millionen, sondern insgesamt etwa 18 Millionen. Ein Teil des Geldes kam von Slotschewsky für die Drohnenarmee. (Anm. d. Red.: Slotschewsky kontrollierte die zypriotische Firma Brociti Investments Limited. Burisma Holdings ist eine Tochter dieser Firma. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm gegen Slotschewsky Ermittlungen auf. Ihm wurde vorgeworfen, dass er als Minister für natürliche Ressourcen der Ukraine seine Verbindungen zum Staat unrechtmäßig ausgenutzt hat.)

Groyerov: Gut. Warum reden wir dann über sechs Millionen, weil das der Betrag ist, den man auf frischer Tat ertappt hat?

Derkatsch: Der Rest des Geldes wurde der Drohnenarmee übergeben, wieder durch einen geheimen Gerichtsbeschluss. Wenn das so öffentlich ist, warum wird dann der Gerichtsbeschluss geheim gehalten? Damit Journalisten später nach dem Gerichtsbeschluss suchen können?

Die Informationen über die Drohnenarmee wurden vor allem von ukrainischen Journalisten gefunden, die jetzt in der Ukraine arbeiten. Wir haben diesen Gerichtsbeschluss auch, wir haben ihn auch gezeigt. Die Drohnenarmee ist eigentlich dieselbe Geschichte wie Terrorismus. Es geht um den Tod von Menschen, es geht nicht einmal um Schäden an der Infrastruktur.

Zweitens sehen wir die ganzen Lieferketten für den Militärnachrichtendienst der Ukraine von amerikanischen Unternehmen. Wir sehen die Sponsoren, die dort tätig sind. Ich habe auch anderes Material, wir haben detailliertere Informationen darüber. Diese Informationen betreffen auch die Finanzierung des russischen Freiwilligenkorps und des sogenannten Kalinouski-Regiments (Anm. d. Red.: Das Kastus-Kalinouski-Regiment ist ein militärischer Verband aus belarussischen Freiwilligen, welcher in die Ukrainischen Streitkräfte eingegliedert ist.).

Wenn wir über die Koordinierung der Tätigkeit der amerikanischen Geheimdienste und Medien mit den ukrainischen Geheimdiensten sprechen: Am 25. Februar wurde in der „New York Times“ ein Artikel, den man als historisch bezeichnen kann, veröffentlicht, der die Tätigkeit der CIA bei der Bildung von Spezialeinheiten in der Struktur des ukrainischen Militärnachrichtendienstes und Sicherheitsdienstes beschreibt. Er beschrieb zum Beispiel die Einrichtung von 12 Stützpunkten an den Grenzen zu Belarus und Russland. Auch wurde erzählt, wie diese Einheiten ausgebildet wurden, wer die Ausbilder waren und wie diese Einheiten gebildet wurden. Das war am 25. Februar.

Nach diesem Tag begannen die Angriffe des russischen Freiwilligenkorps im Gebiet Belgorod. Einen Monat später besucht Sicherheitsberater Sullivan zum ersten Mal die Ukraine. Drei Tage später gab es den Terroranschlag auf die Crocus City Hall. Nach einer weiteren Zeit dann die Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporoschje.

Es ist also eine ziemlich synchrone Entwicklung, wenn in der amerikanischen Gesellschaft Informationen über die Möglichkeit, Notwendigkeit und Wirksamkeit terroristischer Aktionen verbreitet werden. Aktionen gegen einen verbündeten Staat, gegen Russland, gegen Belarus, als Mittel zur Eindämmung Russlands und zur Zufügung größtmöglichen Schadens. Mit anderen Worten, der Öffentlichkeit wird beigebracht, dass Terrorismus eine akzeptable Form der Kriegsführung ist. Das wird ihnen beigebracht. Das nennt man kognitive Kriegsführung.

Groyerov: Nun, wenn wir über die Nord-Stream-Pipelines sprechen, wenn wir alle Untersuchungen betrachten, die durchgeführt wurden, vielleicht mit Ausnahme der von Hersh, dann herrscht im Westen die Meinung vor, dass irgendwelche ukrainischen Superschwimmer sie gesprengt haben. Ich weiß, dass sie nicht dieser Meinung sind.

Derkatsch: Wir haben dieses Problem gründlich untersucht, und es ist sowohl in der Erklärung als auch in der Ergänzung dazu dargelegt. Aber als diese Meinung im Westen aufkam, beschrieben die „Washington Post“, die „New York Times“ und, wenn ich mich recht erinnere, „The Hill“ die Geschichte der Tscherwinsky-Gruppe als wären sie Robin Hoods, die die Nord-Stream-Pipelines in die Luft gesprengt haben. (Anm. d. Red.: Tscherwinsky war Kommandeur der ukrainischen Spezialkräfte und Mitarbeiter des Geheimdienstes.)

Wir haben praktisch die gesamte Gruppe identifiziert. Ich kann Ihnen einige der Dokumente geben, einige von ihnen werden in der Ermittlung gebraucht. Diese ganze Gruppe ist identifiziert worden, da ist Andrej Anatoljewitsch Burgomistrenko, eine interessante Person, auf die wir später zurückkommen werden. Da ist Roman Tscherwinsky selbst. Da ist Sergey Anatoljewitsch Kuznetsow, ein Offizier der 7. Direktion für Gegenspionage des Geheimdienstes SBU (Inlandsgeheimdienst, Anm. d. Red.). Bei denen herrscht ja auch immer ein Durcheinander, sie wechseln vom SBU zum Militärnachrichtendienst GUR und vom GUR zum SBU, so eine bunte Gruppe war das. Dann Oleg Jurjewitsch Varvara. Dann Ruslan Rudenko, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Bila Zerkwa. Eine interessante Person. Und jetzt eine Frau, Marina Alexandrovna Sitalo, 50 Jahre alt. Eine der besten technischen Taucherinnen der Ukraine.

Diese Information hat noch niemand gesehen. Sie ist eine Spezialistin, auch in der Herstellung von Unterwasser-Luftgemischen. Sie hat Taucherfahrung in verschiedenen Teilen der Welt. Ihr Mann ist ebenfalls Trainer im Spezialtauchen.

Diese Schwimmer hatten die Funktion einer Tarnoperation. Vielleicht sind sie auch getaucht.

Sie wurden über einen langen Zeitraum trainiert. Zuerst in der Region Schytomyr, dort gibt es den Sokolovsky-Steinbruch, etwa 110 Meter tief. Anfangs haben sie dort trainiert, dann in Rumänien in der Nähe des NATO-Stützpunktes Mangalea, wo sie an South Stream trainiert haben. Dann haben sie eine große Yacht gemietet und wurden nach Polen verlegt. Es gab auch eine kleinere Yacht, die „Andromeda“, über die die westlichen Medien auch berichteten. Sie bekamen auch rumänische Pässe.

All dies geschah unter der Leitung von Christopher Smith. Er war damals der zweite Mann in der US-Botschaft in der Ukraine. Ein sehr bekannter CIA-Mann. Heute ist er stellvertretender Staatssekretär für Osteuropa (EE) und politische Strategie und regionale Angelegenheiten (PRA) im Büro für Europäische und Eurasische Angelegenheiten. Der Mann wurde befördert, er hatte ein sehr gutes persönliches Verhältnis zum ehemaligen Leiter des GUR, Burba. Und er war auch an der Vorbereitung dieser Operation beteiligt.

Kyrylo Budanow ist sein Zögling (Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine, Anm. d. Red.). Er ist eine interessante Person, die von der CIA beauftragt wurde, alle Aktionen der Tarnoperation an den Nord- Stream-Pipelines durchzuführen und zu koordinieren, was er auch tat.

Der Chef des Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine, Kyrylo Budanow, besucht die vorgeschobenen Stellungen der ukrainischen Streitkräfte in Bakhmut, 28.12.2022 (Foto: Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine, Wikimediai Commons, CC0)

Groyerov: Die Tiefe der Nord Stream Pipelines am Ort der Sprengung beträgt nach unterschiedlichen Angaben 75 bis 85 Meter. Und diese Leute haben in Tiefen von bis zu 100 Metern trainiert. Das heißt, sie waren theoretisch dazu in der Lage.

Derkatsch: Wenn eine Tarngeschichte erfunden wird, wird sie sehr gut gemacht. Wir kennen die Erfahrung der CIA oder des MI6 bei der Vorbereitung von Tarnaktionen. Sie haben viel Erfahrung darin, mit Hilfe von Stellvertretern oder Tarngeschichten eine bestimmte Position einzunehmen, um sich der Verantwortung zu entziehen. Das ist auch das, was tatsächlich passiert ist.

Wir haben uns vom Thema Tscherwinsky entfernt. Tscherwinsky ist eine sehr interessante Person. Er ist einer der Beteiligten an der Geschichte in Belarus, als ehemalige Mitglieder der Wagner-Gruppe 2020 unter dem Vorwand angeworben wurden, angeblich einen Putsch in Belarus durchzuführen. In Wirklichkeit sollten sie, wie Sie sich erinnern werden, in ein Flugzeug steigen, dann sollte ein Notfall im ukrainischen Luftraum eintreten, das Flugzeug sollte zur Landung gezwungen werden und dann sollten sie verhaftet werden. Die Provokation scheiterte dank der Arbeit des belarussischen KGB und der russischen Geheimdienste. Sie wurde aufgedeckt und Tscherwinsky war direkt an der Operation beteiligt.

Die zweite Situation hat das gleiche internationale Ausmaß. Es geht um die Geschichte mit den Nord-Stream-Pipelines. Auch hier geht es um Tscherwinsky. Und vier Tage, nachdem die Informationen veröffentlicht wurden, ist er plötzlich verschwunden. Wo sollen wir ihn jetzt suchen? Und wie? In dem Land ist ein Mann verschwunden, ein Oberst ist aus dem Untersuchungsgefängnis verschwunden. Sollen wir ihn in Guantánamo suchen oder wo haben sie ihn versteckt? Wie lange ist er schon verschwunden? Das ist eine sehr ernste Frage.

Eine weitere interessante Person ist Andrey Burgomistrenko selbst. Er leitete lange Zeit das Unternehmen „Radon“. Was ist das für ein Unternehmen? Das sind sechs Betriebe in der Ukraine, die sich mit radioaktiven Abfällen beschäftigen, auch mit hoch radioaktiven Abfällen. Burgomistrenko ist ein Spezialist in diesem Bereich.

Wir prüfen derzeit Informationen über die Arbeit ukrainischer Geheimdienste an der Entwicklung einer schmutzigen Bombe. Das bedeutet, dass nukleare Erpressung für die ukrainische Führung zur Norm geworden ist. Sie haben das sowohl vor Beginn der Militäroperation als auch während sie lief getan. Wir geben heute bekannt, dass wir das untersuchen, damit unsere sogenannten Nichtpartner im Westen das verstehen und später nicht sagen, sie hätten davon nichts gehört.

Ich habe nur eine Frage: Wissen sie davon oder sind sie nicht daran beteiligt und leiten sie diesen Prozess vom Standpunkt der Eskalation aus? Das ist eigentlich eine sehr wichtige und ernsthafte Frage.

Das ist nur ein Bestandteil des Systems für Maßnahmen zur Eskalation. So würde ich es formulieren. Wir sprechen hier über einige ziemlich große und komplexe Prozesse, aber das sind alles ziemlich gefährliche und beängstigende Sachen.

Beispielsweise hat FBI-Direktor Christopher Wray erst vorgestern mitgeteilt, dass er mit Terroranschlägen in den USA rechnet, ähnlich wie auf die Crocus City Hall. Ich möchte Christopher Wray raten, seinem CIA-Kollegen Fragen zu stellen.

Glauben die wirklich, dass, wenn sie Freizügigkeit zulassen, wenn sie politische Morde zulassen, wenn sie terroristische Aktionen durch den ukrainischen Geheimdienst zulassen, wenn die Geheimdienstchefs fröhlich und enthusiastisch die Details dieser Morde erzählen, wie es Maljuk getan hat, dass das nicht auf die USA zurückfallen wird? Wenn ihnen verschiedene Thinktanks, Fachleute und Technologen, Dokumente vorbereiten, glauben die, dass sie auf der anderen Seite des Ozeans geschützt sind, während sie mit Menschen, ihren Schicksalen, ihren Leben spielen? Das Wichtigste ist, dass diejenigen, die Terroristen ausbilden und trainieren, in ihrem eigenen Land einen Querschläger bekommen, sie schaden der Sicherheit ihres Landes.

Derkatsch: Sie haben vielleicht Sullivans (Nationaler Sicherheitberater im Kabinett Biden. Anm. d. Red.) etwas peinliche, etwas riskante Reaktion auf die Einleitung des Strafverfahrens durch das russische Ermittlungskomitee gesehen. Er gibt dem IS die Schuld. Aber wer hat den IS gegründet?

Wenn der ehemalige und hoffentlich zukünftige US-Präsident Trump sagt, dass der IS von den Amerikanern geschaffen wurde, dann können wir ihm nicht widersprechen. Deshalb ist es auch nicht so eine gute Sache, den Schwarzen Peter hin und her zu schieben. Wichtig ist, dass wir verstehen, dass in der heutigen globalen Welt niemand sicher ist.

Screenshot: Focus, erstellt am 28.5.2024 – 13:06:15, https://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/politik-der-instabilitaet-geheimes-pentagon-papier-hat-die-us-regierung-die-terrormiliz-is-geschaffen_id_4707070.html)

Wenn wir darüber sprechen, was wir überhaupt machen, will ich sagen, dass die Einrichtung eines internationalen Tribunals überfällig ist. Wir arbeiten daran. Das kann in verschiedenen Formen realisiert werden. Erstens könnte ein internationales Register von Terroristen und Sponsoren des Terrorismus erstellt werden. Ein internationales Register der Schäden, die durch die Taten der NATO-Länder entstanden sind – dazu gehört Serbien, dazu gehört Afghanistan, dazu gehört der Irak, dazu gehören die nordafrikanischen Länder, dazu gehört Syrien, das gelitten hat.

Das sind Millionen von Menschen, die unter den Taten der NATO gelitten haben. Der Arbeitsprozess soll die Grundlagen und die Basis für die Durchführung fairer internationaler Gerichtsverfahren schaffen, um die Tatbestände von Terrorismus, Kriegsverbrechen, Korruption, Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit und Menschenrechtsverletzungen durch NATO-Mitglieder und ihre Regierungen, durch geheime und militärische Organisationen, Angriffe auf die nationale und wirtschaftliche Sicherheit, Untergrabung der Autorität von Staaten in der politischen Weltgemeinschaft und direkte Bedrohungen der nationalen Sicherheit einzelner Staaten und ganzer Regionen zu untersuchen.

Das ist ein komplizierter Name, aber er beschreibt die Aufgaben, die dieses internationale Tribunal zu erfüllen hat. Es muss teilweise noch in die internationale und staatliche Gesetzgebung integriert werden. Aber ohne das kommen wir nicht weiter. Die alte Weltordnung ist zusammengebrochen, eine neue Weltordnung gibt es nicht. Die Schaffung neuer Formen für die internationale Sicherheitskooperation ist eine Herausforderung.

In absehbarer Zeit wird das auch Belarus betreffen. Es gibt solche Anzeichen. Und ein sehr wichtiger Punkt: Im April gab es eine Provokation von einem interessanten Institut, vom Robert Lansing-Institut. Robert Lansing war, glaube ich, der 42. Außenminister der USA. Er ist der Onkel von Alan Dulles, dem Gründer der CIA. Die haben einen Artikel mit dem Titel „Anzeichen für russische Vorbereitungen für Provokationen in Belarus, um Minsk in den Krieg zu ziehen“ veröffentlicht. Das ist eine Wiederholung der Geschichte von 2020.

Man gewöhnt die Öffentlichkeit daran, dass es die Möglichkeit von terroristischen Aktionen im Namen Russlands in Belarus gibt.

Groyerov: In eine verständliche Sprache übersetzt: Müssen wir – und damit meine ich in erster Linie Belarus – auf einige Provokationsversuche seitens der Autoren dieser Stellungnahme vorbereitet sein?

Derkatsch: Nach den Medienberichten und den Äußerungen des belarussischen Präsidenten zu urteilen, ist Belarus immer auf solche Aktionen vorbereitet. Und warum? Weil eine ziemlich große Anzahl von Saboteuren oder Personen, die von den ukrainischen Geheimdiensten angeworben wurden, um den Transit von Waffen und Sprengstoff nach Russland zu organisieren, festgenommen wurde. Der belarussische Präsident hat das wiederholt in seinen Reden erwähnt. Über solche Fälle berichten die Medien fast ständig.

Aber worum geht es hier tatsächlich? Gegen Belarus und Russland wird ein kognitiver Krieg geführt. Was ist kognitive Kriegsführung? Das ist ein Krieg, der die Wahrnehmung der Welt verändert und die Menschen an die Möglichkeit illegaler terroristischer Aktionen gewöhnt. Und heute ist die Ukraine, woraus auch kein Hehl gemacht wird, eine Art Experimentierfeld für neue Technologien der Kriegsführung, für Kampfhandlungen, für den Einsatz von Terrorismus und für terroristische Aktionen.

Es ist aber wichtig, öffentlich über die Leute zu sprechen, die an diesem Prozess beteiligt sind. Und es sollte rechtliche Konsequenzen haben. Denn jede Untersuchung, jede journalistische Tätigkeit ist gut, aber wenn sie nicht in Dokumente, in Strafverfahren, in Strafverfolgung endet, dann bleiben das nur Worte.

Das ist also eine sehr wichtige Aufgabe sowohl für die Schaffung eines Internationalen Tribunals als auch für die Fragen des Registers. Es geht um die Einbeziehung der Öffentlichkeit, einer großen Zahl von Juristen, Anwälten für diese Tätigkeit, von internationalen Juristen, Vertretern verschiedener Länder, einer ausreichenden Zahl von Menschen, die bereit sind, diese Arbeit zu tun. Es ist wichtig, dies alles in den Rahmen der staatlichen und internationalen Gesetzgebung einzupassen.

Aber vor allem sollte dieser Prozess öffentlich sein. Öffentliche Register, öffentliche Erfassung der in den Terrorismus verwickelten Personen, der Sponsoren des Terrorismus, der Finanziers des Terrorismus. Wenn sie also in ein bestimmtes Land kommen wollen, sollte es keinen Platz für sie geben. Das muss nicht unbedingt ein europäisches Land sein. Die Länder des globalen Südens litten und leiden sehr unter Angriffen auf ihre Souveränität.

Groyerov: Es muss also das Prinzip der Unvermeidbarkeit von Bestrafung geben. Wenn sich die Leute dessen bewusst sind, wird das wahrscheinlich manchen davon abhalten. Aber ich erlaube mir, eine Frage zu stellen, die Ihnen vielleicht philosophisch erscheinen mag. Natürlich ist das, worüber wir jetzt sprechen, sehr wichtig, nämlich die Tatsache, dass wir diese Finanzierungsketten aufdecken und die Personen, die daran beteiligt sind, zeigen müssen, damit, wie man sagt, der Planet seine Helden persönlich sehen kann. Aber glauben Sie nicht, dass es, ohne all diese Bemühungen zu schmälern, ein Kampf gegen Windmühlen ist? Es ist doch wichtig, die Ursache zu bekämpfen. Und die Ursache ist nicht, dass ein Tscherwinsky oder ein Burgomistrenko aufgetaucht ist. Das ist bereits eine Folge. Sie sind nur Instrumente in den Händen irgendwelcher Leute. Die Ursachen liegen doch tiefer.

Derkatsch: Wollen Sie damit sagen, dass wir die Weltwirtschaft besiegen können? Denn hinter jeder Eskalation, hinter jedem militärischen Konflikt stehen Interessen, vor allem die des großen Geldes. Das sind neue Finanzströme, neue Logistikströme, Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes, die sehr viel Geld verdienen, Lobbyisten. Sie haben doch die Abstimmung im US-Kongress gesehen.

Screenshot: China Radio International.CRI, erstellt am 28.5.2024 – 13:24:19, https://german.cri.cn/kommentar/alle/3259/ 20220308/741061.html

Ein Teil der Republikaner stimmte dafür, ein anderer nicht. Und alle Demokraten stimmten für die Bereitstellung der Mittel. Es ist kein Geheimnis, wie viele Kongressabgeordnete mit Lobbyisten in Verbindung stehen und ihre Zukunft in Lobbyunternehmen oder in den Vorständen solcher Unternehmen sehen. Dieses System ist schwer zu bekämpfen.

Groyerov: Weil wir mit ihrer Initiative und mit der Erklärung begonnen haben, werde ich auch dazu Fragen stellen. Seit der Unterzeichnung der Erklärung ist fast ein Monat vergangen. Das russische Ermittlungskomitee hat seine Arbeit begonnen. Aber was ist mit den anderen Ländern? Ich weiß nicht, wie es in diesen Ländern ist, aber in Belarus gibt es ein Gesetz, das besagt, dass jeder, der sich an eine staatliche Behörde wendet, innerhalb eines Monats eine schriftliche Antwort erhalten muss. So ist das halt bei uns. Fast ein Monat ist schon vergangen. Gab es überhaupt eine Reaktion?

Derkatsch: Wir sollten nicht vergessen, dass ziemlich viele Menschen in Deutschland von der Explosion der Nord-Stream-Pipelines betroffen sind. Um es klar zu sagen: Nach verschiedenen Schätzungen hat Deutschland im Jahre 2022 300 Milliarden durch die Steigerung der Energiepreise verloren. Und es gibt dort sowohl politische Kräfte als auch Juristen, die bereit sind, prozessuale und juristische Schritte zu unternehmen, um eine Untersuchung zu erzwingen. Ich glaube, dass es solche Kräfte auch in Frankreich gibt, und auch in den USA gibt es bestimmte Anwälte, die bereit sind, sich in diesen Prozess einzuschalten.

Niemand wird es also zulassen, dass dieses Thema totgeschwiegen und aufgegeben wird. Und deshalb ist die Pause, die nach der Ankündigung der Einleitung eines Strafverfahrens eingetreten ist, die schmerzhafte Reaktion Sullivans auf der Pressekonferenz, eine Bestätigung dafür, dass die Ankündigung in der Tat qualitativ richtig verfasst war und genau ins Schwarze getroffen hat. Wir werden nun die weiteren Entwicklungen abwarten.

Ich denke, dass dieser internationale juristische Präzedenzfall auf jeden Fall Folgen haben wird. Das ist die Arbeit von uns allen, denn es betrifft alle: die Menschen in Belarus, die Menschen in der Ukraine, die Menschen in Russland. Deshalb ist es sehr wichtig, diese terroristischen Kriege, die kognitiven-terroristischen Kriege, die gegen die Bevölkerung geführt werden, zu erklären und in einfache Worte zu fassen. Damit die Menschen in jeder Stadt, in jedem Dorf wissen, dass sie zum Objekt der Beeinflussung durch die Geheimdienste, in diesem Fall der ukrainischen Geheimdienste, und im Großen und Ganzen der westlichen Geheimdienste und zu Opfern illegaler Aktionen werden können.

Groyerov: Wenn Sie von „ukrainischen Geheimdiensten“ sprechen, frage ich mich, wie Sie das sehen. Sind die eine Art unabhängiges Subjekt oder eher eine Fortsetzung als Instrument westlicher Geheimdienste?

Derkatsch: Sie sind ein Instrument westlicher Geheimdienste. Es hat einfach keinen Sinn, von irgendeiner Unabhängigkeit zu sprechen, weil die genau wissen, dass ihre Zukunft davon abhängt, wie sie ihren Herren dienen, und nicht davon, was in der Ukraine passiert. Das ist die Hauptmotivation für das, was sie tun, und sie sehen ihre Zukunft nicht in der Ukraine.

Groyerov: Gilt das auch für die politische Führung?

Derkatsch: Bei der politischen Führung kann man nicht von einem politischen Führer wie Selenskyj sprechen. Selenskyj ist ein Avatar, heute wird das Land von Jermak geführt ([6] Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Anm. d. Red.). Fast fünf Jahre, nachdem Selenskyjs Freunde aus ihren Ämtern entlassen wurden, gibt es niemanden mehr, der ihm ein Amt verdankt. Es gibt aber Leute, die ihre Stellen nur Jermak verdanken, die die Geheimdienste kontrollieren, die die Strafverfolgungsbehörden kontrollieren. Natürlich geben die Leiter dieser Behörden gewisse Informationen an Jermak weiter. Manche nicht.

Aber in Wirklichkeit ist es nicht Jermak, der die Entscheidung trifft, bestimmte Aktionen durchzuführen, sondern die Chefs der westlichen Geheimdienste. Sie informieren. Ja, das tun sie. Aber seit 2016, nach einem von Poroschenkos Anrufen bei Biden wegen der Terroranschläge auf der Krim, hat er ihm zweimal telefonisch versichert, dass er eine getroffene Entscheidung unterschrieben habe, dass alle derartigen Aktionen nur in Absprache mit den westlichen Geheimdiensten durchgeführt werden. Soweit ich weiß, hat niemand diesen Beschluss aufgehoben. Nur die Form hat sich geändert, die Tatsache, wer wen überhaupt informiert.

Das heißt, sie sind sich dessen bewusst, was geschieht, als Fortsetzung der organisierten kriminellen Gruppe Biden, Blinken, Nuland, in diesem Fall Selenskyj, Jermak oder vorher Poroschenko. Aber die Entscheidung treffen die Leute im Westen.

Groyerov: Hatte Selenskyj eine Chance? Wir erinnern uns doch, wie die einfachen Leute, auch hier in Belarus, die Nachricht von seinem Wahlsieg mit großer Begeisterung aufgenommen haben. Einige verstanden sofort, worum es ging, weil sie sich an all diese Geschichten, mit Fernsehserien und so weiter erinnerten, aber insgesamt kann ich für viele Menschen sprechen, die in ihm etwas Neues, Frisches, Junges, Charmantes sahen. Und nun hat sich das geändert.

Derkatsch: Das ist eigentlich ein anderes großes Thema. Ich hoffe, dass wir uns nicht zum letzten Mal treffen. Wir können später auch über die jüngste Geschichte der Ukraine und die Veränderungen von 2014 bis heute sprechen. Wie die Ukraine zu dem geworden ist, was sie heute ist. Das ist eine lange Geschichte. Ich fürchte, ein paar Stunden werden nicht ausreichen, um den Prozess im Detail zu beschreiben.

Groyerov: Dann nehme ich Sie beim Wort.

Derkatsch: Ich danke Ihnen.

Groyerov: Wir werden sicher wieder miteinander reden. Ich hoffe, dass wir noch einmal Gelegenheit dazu haben werden. Vielen Dank für das Gespräch.

Quellen:

[1] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Welche neuen Informationen über die Sprengung der Nord Streams bekannt geworden sind“, am 20.5.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/welche-neuen-informationen-ueber-die-sprengung-der-nord-streams-bekannt-geworden-sind/>
[2] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Probleme mit dem Verlag: Kaufen Sie meine Bücher nicht!“, am 17.5.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/probleme-mit-dem-verlag-kaufen-sie-meine-buecher-nicht/>
[3] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Neue Informationen über Bidens korrupte Geschäfte in der Ukraine“, am 11.1.2024:  <https://anti-spiegel.ru/2024/neue-informationen-ueber-bidens-korrupte-geschaefte-in-der-ukraine/>
[4] Anti-Spiegel, Thomas Röper „Welche Aussagen in dem Interview mit Andrej Derkatsch warum sehr interessant waren“, am 15.1.2024: <https://anti-spiegel.ru/2024/welche-aussagen-in-dem-interview-mit-andrej-derkatsch-warum-sehr-interessant-waren/>
[5] YouTube, BelTA Nachrichtenagentur „ДЕРКАЧ: Сегодня страной руководит Ермак! // “Северные потоки”: кто взрывал? // Спецслужбы, Байден“, am 14.5.2024: <https://www.youtube.com/watch?v=d80-VBATx0Y>
[6] Tagesschau, Rebecca Barth, „Mehr als Selenskyjs rechte Hand?“, am 23.07.2022: <https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-jermak-101.html>